Freund hat Bulimie
Verfasst: Sa Dez 30, 2006 17:28
Hallo,
ein Freund von mir leidet seit ca. 6 Jahren an Bulimie. Zwischenzeitlich weniger, jetzt wieder schlimmer (mehrmals pro Tag Erbrechen). Er ist zur Zeit in Therapie – in erster Linie wegen anderer Probleme. Bis auf die Bulimie läuft die Therapie auch gut. Er hat mir jetzt mehrmals gesagt, daß er es im Moment nicht schafft, auch noch die Bulimie zu bekämpfen. Und daß er die Eßstörung eigentlich auch gar nicht ändern will. Er sagt, daß er lieber auf seine Ernährung achtet und das Richtige ißt, als daß er aufhören will, sich zu erbrechen. Er sieht bei anderen in der Therapie, was sich daraus ergeben kann und wie das wirkt – das findet er auch schlimm. Aber das bringt ihn nicht dazu, selbst aufhören zu wollen, sagt er. Er weiß gar nicht, warum er sich erbricht, er macht es einfach. Andererseits schämt er sich sehr dafür.
Was kann ich jetzt am besten tun? Er redet, denke ich, über das meiste mit mir, was ihn belastet, vielleicht sogar über alles. Ich habe ihm bisher erzählt, was das auf die Dauer nach sich ziehen kann und wie gefährlich das ist (als er noch meinte, das sei gar kein Problem), wie gerne ich ihn habe, und daß ich das nicht möchte (aber auch nicht ständig, so daß ich ihn damit unter Druck setze). Und daß er sehr gut aussieht (tut er wirklich) und sich gar keine Gedanken machen muß (wobei mir schon klar ist, daß gerade das wohl wenig bewirkt, weil das Problem tiefer sitzt). Und auch, daß alles zusammenhängt und er seine anderen Probleme, die er lösen will, auf die Dauer nicht lösen kann, wenn er gegen die Eßstörung nichts unternimmt.
Allgemeinen Informationen über das, was man tun kann, habe ich schon etwas gelesen – im Internet. Das ist nicht viel. Deshalb möchte ich hier auch mal fragen: Vielleicht können sich zu der Situation Betroffene (bzw. ehemals Betroffene) bzw. äußern. Was würde Euch in so einer Situation helfen oder hat Euch geholfen? Vielleicht sogar bestimmte Gedanken, auf die man jemandem bringen kann?
Er meinte auch einmal, daß das wohl keiner verstehen könne, der nicht selbst an Eßstörungen leidet. Würdet ihr das auch sagen? Ich glaube das eigentlich nicht. Im Moment ist er noch mit jemandem befreundet, der ein ähnliches Problem hat wie er (aber auch wohl Probleme mit der Einsicht hat). Er meinte, sie helfen sich jetzt gegenseitig. Wie sieht es dabei mit positiven und negativen Erfahrungen aus – also bei so einer Art von Gemeinschaft?
In jedem Fall würde ich mich gerne noch näher darüber informieren. Hat jemand dazu noch Literaturvorschläge oder Internetseiten, Tipps über den „Bulimie-verstehen-Faden“ hinaus? Hintergrund ist bei ihm wohl vor allem s*x**ll* m*ssbr**ch und Gewalt in der Kindheit.
Ich bin für jede Antwort dankbar!
Und bitte nicht verärgert sein, daß hier wieder solche Standardfragen wie „was kann man tun“ kommen.
Ich habe einfach die Hoffnung, daß irgendjemand vielleicht zu dem konkreten Fall noch eine Eingebung oder einen Gedanken hat, den ich bisher nicht hatte und der zumindest helfen KANN.
ein Freund von mir leidet seit ca. 6 Jahren an Bulimie. Zwischenzeitlich weniger, jetzt wieder schlimmer (mehrmals pro Tag Erbrechen). Er ist zur Zeit in Therapie – in erster Linie wegen anderer Probleme. Bis auf die Bulimie läuft die Therapie auch gut. Er hat mir jetzt mehrmals gesagt, daß er es im Moment nicht schafft, auch noch die Bulimie zu bekämpfen. Und daß er die Eßstörung eigentlich auch gar nicht ändern will. Er sagt, daß er lieber auf seine Ernährung achtet und das Richtige ißt, als daß er aufhören will, sich zu erbrechen. Er sieht bei anderen in der Therapie, was sich daraus ergeben kann und wie das wirkt – das findet er auch schlimm. Aber das bringt ihn nicht dazu, selbst aufhören zu wollen, sagt er. Er weiß gar nicht, warum er sich erbricht, er macht es einfach. Andererseits schämt er sich sehr dafür.
Was kann ich jetzt am besten tun? Er redet, denke ich, über das meiste mit mir, was ihn belastet, vielleicht sogar über alles. Ich habe ihm bisher erzählt, was das auf die Dauer nach sich ziehen kann und wie gefährlich das ist (als er noch meinte, das sei gar kein Problem), wie gerne ich ihn habe, und daß ich das nicht möchte (aber auch nicht ständig, so daß ich ihn damit unter Druck setze). Und daß er sehr gut aussieht (tut er wirklich) und sich gar keine Gedanken machen muß (wobei mir schon klar ist, daß gerade das wohl wenig bewirkt, weil das Problem tiefer sitzt). Und auch, daß alles zusammenhängt und er seine anderen Probleme, die er lösen will, auf die Dauer nicht lösen kann, wenn er gegen die Eßstörung nichts unternimmt.
Allgemeinen Informationen über das, was man tun kann, habe ich schon etwas gelesen – im Internet. Das ist nicht viel. Deshalb möchte ich hier auch mal fragen: Vielleicht können sich zu der Situation Betroffene (bzw. ehemals Betroffene) bzw. äußern. Was würde Euch in so einer Situation helfen oder hat Euch geholfen? Vielleicht sogar bestimmte Gedanken, auf die man jemandem bringen kann?
Er meinte auch einmal, daß das wohl keiner verstehen könne, der nicht selbst an Eßstörungen leidet. Würdet ihr das auch sagen? Ich glaube das eigentlich nicht. Im Moment ist er noch mit jemandem befreundet, der ein ähnliches Problem hat wie er (aber auch wohl Probleme mit der Einsicht hat). Er meinte, sie helfen sich jetzt gegenseitig. Wie sieht es dabei mit positiven und negativen Erfahrungen aus – also bei so einer Art von Gemeinschaft?
In jedem Fall würde ich mich gerne noch näher darüber informieren. Hat jemand dazu noch Literaturvorschläge oder Internetseiten, Tipps über den „Bulimie-verstehen-Faden“ hinaus? Hintergrund ist bei ihm wohl vor allem s*x**ll* m*ssbr**ch und Gewalt in der Kindheit.
Ich bin für jede Antwort dankbar!

