Ignorieren oder Ansprechen?
Verfasst: Mi Dez 13, 2006 11:37
Liebe Forum-Community,
ich bin ganz neu hier im Forum und habe mich bisher sehr interessiert durch die Beiträge geklickt, bisher aber nicht auf alle Fragen, die sich mit dem Problem der ES beschäftigen, eine Antwort gefunden. Deshalb hoffe ich sehr, dass Ihr mir in meinem ganz speziellen Fall einige hilfreiche Hinweise geben könnt! Dafür schon einmal vielen Dank im Voraus!
Worum geht es? Ich bin seit ca 1,5 Jahren mit meiner Freundin zusammen und weiß seit ca. 10 Monaten, von ihrer ES. Sie ist Ende 20 und hat seit gut 10 Jahren Bulimie, die sich zeitweise aber auch ähnlich einer Magersucht äußert. Sie hat zwei ambulante Therapien hinter sich, die aber nur Teilerfolge gebracht haben. Nachdem sie mir von der ES erzählt hat, habe ich mich umfassend im Internet und vor allem mit Hilfe von Büchern über die Krankheit informiert und ihr in Gesprächen auch immer wieder versichert, dass ich sie mit ES genauso liebe wie ohne und immer für sie da bin, wenn sie mich braucht! Ich glaube auch, dass sie auf einem guten Weg ist (sie plant bald auch noch eine weitere ambulante Terapie), dennoch sind noch viele Anzeichen für ein krankhaftes Verhalten zu erkennen (verzerrte Selbstwahrnehmung, minutiöse Kalorienzählen, vereinzelt Essen in großen Mengen). Obwohl das Thema zwischen uns seit längerem kein Tabuthema mehr ist und wir in Abständen von 1-2 Wochen regelmäßig darüber sprechen, habe ich immer wieder Probleme damit, zu entscheiden, wann ich sie auf die ES ansprechen soll, weil es ihr hilft und wann es eher kontraproduktiv ist. Im Einzelnen geht es insbesomndere um folgende Situationen:
1.) Soll ich sie regelmäßig (dh täglich am Abend) danach fragen, wie der Tag in Bezug auf ihr Essverhalten gelaufen ist? Soll ich sie überhaupt darauf ansprechen, wie sich die ES in den letzten Tagen und Woche entwickelt haben? Oder ist es besser zu warten, bis sie von sich aus darauf zu sprechen kommt?
3.) Manchmal finde ich Rest von Nahrungsmittelverpackungen im Hausmüll, die deutlich auf ene Fressattacke hindeuten. Soll ich sie darauf ansprechen?
4.) Wenn sie nach dem Essen auf der Toilette verschwindet, soll ich sie darauf anprechen, ob es ein Brechtanfall war?
Letztlich geht es in den 4 Situation immer um die Frage: Ignorieren oder Ansprechen! Ich wäre wirklich sehr dankbar, wenn Betroffene, aber auch Angehörige, mir von ihren Erfahrungen berichten würden! Klar ist jeder Einzelfall anders, aber viell lässt sich einiges doch verallgemeinern!
Vielen Dank und Gruß
Frannk
ich bin ganz neu hier im Forum und habe mich bisher sehr interessiert durch die Beiträge geklickt, bisher aber nicht auf alle Fragen, die sich mit dem Problem der ES beschäftigen, eine Antwort gefunden. Deshalb hoffe ich sehr, dass Ihr mir in meinem ganz speziellen Fall einige hilfreiche Hinweise geben könnt! Dafür schon einmal vielen Dank im Voraus!
Worum geht es? Ich bin seit ca 1,5 Jahren mit meiner Freundin zusammen und weiß seit ca. 10 Monaten, von ihrer ES. Sie ist Ende 20 und hat seit gut 10 Jahren Bulimie, die sich zeitweise aber auch ähnlich einer Magersucht äußert. Sie hat zwei ambulante Therapien hinter sich, die aber nur Teilerfolge gebracht haben. Nachdem sie mir von der ES erzählt hat, habe ich mich umfassend im Internet und vor allem mit Hilfe von Büchern über die Krankheit informiert und ihr in Gesprächen auch immer wieder versichert, dass ich sie mit ES genauso liebe wie ohne und immer für sie da bin, wenn sie mich braucht! Ich glaube auch, dass sie auf einem guten Weg ist (sie plant bald auch noch eine weitere ambulante Terapie), dennoch sind noch viele Anzeichen für ein krankhaftes Verhalten zu erkennen (verzerrte Selbstwahrnehmung, minutiöse Kalorienzählen, vereinzelt Essen in großen Mengen). Obwohl das Thema zwischen uns seit längerem kein Tabuthema mehr ist und wir in Abständen von 1-2 Wochen regelmäßig darüber sprechen, habe ich immer wieder Probleme damit, zu entscheiden, wann ich sie auf die ES ansprechen soll, weil es ihr hilft und wann es eher kontraproduktiv ist. Im Einzelnen geht es insbesomndere um folgende Situationen:
1.) Soll ich sie regelmäßig (dh täglich am Abend) danach fragen, wie der Tag in Bezug auf ihr Essverhalten gelaufen ist? Soll ich sie überhaupt darauf ansprechen, wie sich die ES in den letzten Tagen und Woche entwickelt haben? Oder ist es besser zu warten, bis sie von sich aus darauf zu sprechen kommt?
3.) Manchmal finde ich Rest von Nahrungsmittelverpackungen im Hausmüll, die deutlich auf ene Fressattacke hindeuten. Soll ich sie darauf ansprechen?
4.) Wenn sie nach dem Essen auf der Toilette verschwindet, soll ich sie darauf anprechen, ob es ein Brechtanfall war?
Letztlich geht es in den 4 Situation immer um die Frage: Ignorieren oder Ansprechen! Ich wäre wirklich sehr dankbar, wenn Betroffene, aber auch Angehörige, mir von ihren Erfahrungen berichten würden! Klar ist jeder Einzelfall anders, aber viell lässt sich einiges doch verallgemeinern!
Vielen Dank und Gruß
Frannk