Hab die Scheidung eingereicht!

#1
Hallo zusammen, ich bin heut auf dieses Forum gestoßen und hab mich auch hier angemeldet. In den letzten 10 Jahren war ich oft in solchen Foren. Ich bin seit 10 Jahren mit einer Bulimikerin verheiratet. Ich hab meine Frau auf zig Therapien begleitet (alles ambulant und ein stationärer Aufenthalt für 2 Monate). Mitlerweilen sagt sie , sie macht keine Therapie mehr, denn die Therapeuten sagen ihr nichts Neues. Das was die sagen, weiß sie schon...sie kann es nur nicht umsetzen. Sie will keine Langzeittherapie machen. Meine Kinder (Sophia 9 und Niklas 7) haben direkt noch nichts von ihrer Krankheit mitbekommen. Aber ich hab Angst um sie. Meine Frau sitzt sehr oft bis früh am Morgen auf der Toilette und K****sich die Seele aus dem Leib. Sie ist teilweise bis 3 4 oder 5 Uhr auf. Ich geh in die Arbeit und sie geht ins Bett. Frühstück mach ich mit den Kindern. Sie schafft es gerade mal die Kinder in die Schule zu schicken. Danach geht sie wieder ins Bett...ist klar ihr Körper ist sehr mitgenommen von der langen Nacht und braucht auch den Schlaf. Blos was ist mit mir...oder den Kindern? Wer macht den Haushalt, wer geht zu Einkaufen....sie liegt im Bett und muß sich erholen. Wenn ich sie bei ihrem Brechritual störe, sei es daß ich zu früh vom Training komme oder Nachts mal auf die Toilette muß wird sie sehr aggressiev. Damit kann ich nicht mehr leben. Ein Ehepartner sollte sich doch freuen wenn der andere heimkommt. Vor ihren Eltern leugnet sie Alles. Es ist Alles nicht so schlimm wie ich es darstelle. Für mich ist es aber so. Hinzu kommt auch noch ihr Kaufrausch....Klamotten ...Klamotten...Klamotten.Ich denke das hängt auchmit Ihrer Bulimie zusammen. Sie kauft Sachen hängt sie in den Schrank , zieht sie nie an und verkauft sie dann wieder am SecondHand.
Bulimie und Kaufrausch gehn auch ins Geld. Weiß nicht wieviel sie da reinsteckt. Wir wollten früher schon eine Aufstellung machen Einnahmen/Ausgaben...für eine Familie wichtig! Keine Chance, sie hat Einkaufzettel verschwinden lassen und hatte keine Ahnung wo das Geld hingekommen ist..Ich schon..Schokolade, Mohrenköpfe, Wurstringe......
Ich bin mitlerweilen am Ende und mußte diesen Schritt (Scheidungsantrag) machen. Diese schlaflosen Nächte...und dann in die Arbeit gehen, ich hab auch noch meine zwei kleinen. Die brauchen mich und ich darf nicht auch noch krank werden. Was aber am schlimmsten für mich ist, ist der oben beschriebene Haß wenn ich ihre Bulimie anspreche. Hat jemand gleiche erfahrungen gemacht? Bin umd jeden Rat dankber..
LG aus Bayern
Michi

#2
Lieber Michi,



es tut mir so leid zu hören, dass eure Ehe kaputt ist.
Aber ist das wirklich der richtige Weg? Liebst du sie noch? Was passiert mi den Kindern?

Also ich verstehe dich total, dass du fertig bist, aber ich als B*ikerin denke mir, dass es schlimme Auswirkungen auf deine Ehefrau haben könnte und auch auf die Kinder. Besteht keine Chance mehr euch da rauszuholen?Vielleicht verstehe ich dich ja falsch, aber irgendwie lese ich aus deinem Beitrag raus, dass die Scheidung nur auf die B* zurück geht. Finde ich sehr schade, wenn du sie sonst noch liebst......da sieht man wieder einmal was die B* alles anrichten kann :? :cry:




Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute und viel Kraft!

Lg,
escape

#3
Vielleicht solltest du sie erstmal vor das ultimatum stellen, entweder nimmt sie mehr rücksicht auf dich und die kinder oder du lässt dich scheiden.
vielleicht würde es ihr sogar helfen.

aber ich kann dich verstehen, das es dir zu schaffen macht.

ich wünsche dir alles gute

#4
Hi Janine,
danke für Deinen Beitrag. Das mach ich bereits zu 3`ten mal. Immer bin ich zurückgekehrt, weil ich ein totaler Familenmensch bin. Ich sehne mich sooooo nach Harmonie. Aber Ihr Haß (sie ist sehr unzufrieden mit sich selbst) zerstört mich. Ich selbst habe mich vor 10 Jahren in eine 12 Monatige Therapie begeben. Hatte damals auch schlechte Zeiten.... Aber das ist 10 Jahre her. Ich weiß also wovon ich spreche. Heute gehts mir hinsichtlich meiner Sucht hervorragend. Ich habs gepackt....Aber nur durch diese Langzeittherapie. Ich wollte am Anfang auch nicht. Aber der Staatsanwalt wußte es besser. Im Nachhinein muß ich sagen, er hatte Recht. Die Einsicht, daß es mir mit dieser Therapei besser geht, kam erst nach 3-4 Monaten. Welcher Süchtige macht schon freiwillig Therapie.

#6
Lieber Michi,



auf der einen Seite ist es sehr schön zu hören, dass dir dein Familienglück sehr wichtig ist (ich persönlich hatte es als kind selbst auch nie und wünsche mir auch nichts sehnlicher) , aber auf der anderen Seite ist es umso trauriger, dass dieses durch die B* deiner Frau ge- zw. zerstört wird. :cry:


gibt es da wirklich nichts mehr zu retten? ist deine entscheidung endgültig?



ich gratuliere dir zu deiner überstandenen therapie, und bin mir sicher, dass du auch diese hürde in deinem leben meistern wirst!

alles liebe!

#7
Hi escape1,
weißt es ist hald schon das 3 te mal. Sie selbst sagt daß ich unglaubwürdig werde. Wär kein Problem nochmal zurückzukehren. Aber dieser Haß..ich weiß nicht woher der bei ihr kommt. Wenn sie einnen ihrer Anfälle hat, mein ich sie gehört zu Exorzisten...so blöd wie sich des anhört. Aber da schau ich lieber daß ich Land gewinne. Diese Wutanfälle kommen aus dem NICHTS. Sie Lebt ihr eigenes Leben. Umgeben von einer dicken Mauer. Ich komm nicht an sie ran. Ich komm nicht an meinen Ehepartner...des is schlimm.....mag aber ned jammern. Es gibt nur enen Weg..und das ist die Trennung, nur so kann ich einigermaßen glücklich werden und den Kindern ein guter Vater sein. So...ich geh jetzt ins Bett...freu mich aber daß ich hier neue Ansprechpartner(innen) gefunden hab und schau Morgen gleich wieder rein.

LG Michi

#8
Hallo eskada!

Hm, Deine Geschichte hört sich sehr traurig an. Aber ich denke, dass Du wohl schon alles versucht hast, um Deine Ehe zu retten.

Da Du selbst auch schon mal abhängig warst, weißt Du wovon Du sprichst und bist auch den Schwierigkeiten der Lage bewusst.

Ich denke, dass man sich mit seiner Sucht, jedenfalls, wenn man nicht gewillt ist, etwas dagegen zu tun, nicht nur selbst, sondern auch die Menschen in seinem Umfeld kaputt machen kann. Man hat, wenn man eine Familie hat, nicht nur für sich selbst die Verantwortung zu tragen, sondern auch für seine Kinder und den Mann.

Ich denke, dass Deine Frau auch mit Druck nicht von ihrer Schiene runterkommen wird. Das hast Du nun ja achon lang genug versucht und es ist nichts passiert. Sie selbst muss es wollen, irgendwann vielleicht und in erster Linie für sich selbst. Klar auch für ihre Famielie, aber in erster Linie für sich selbst um zufrieden zu sein. Mit Druck erreicht man nichts, wenn derjenige es nicht hören will.

Im Sinne Deiner Kinder und im Sinne Deiner eigenen Verantwortung ist es in so einem Fall vielleicht wirklich ersteinmal besser, zu gehen. Vielleicht sieht sie ja dann irgendwann für sich selbst ein, dass sie etwas ändern muss um ein ausgefülltes und glückliches Leben zu führen. Vielleicht muss sie erst ganz am Boden liegen um wieder aufzustehen, ohne das jemand da ist, der sich immer um alles kümmert und sie so ihre Sucht weiter ausleben kann.

Ich denke als Angehöriger ist es sehr gefährlich, sich das jahrelang mit anzutun, ohne das sich etwas zum Positiven ändert, denn so rutscht man schnell in eine Art Co-Abhängigkeit.

Vielleicht musst Du ja gar nicht sofort die Scheidung einreichen, sondern solltest erstmal so gehen. Das ist dann vielleicht nicht ganz so endgültig, denn ich denke schon, dass dieser Schritt Dir nicht leicht fällt. Vielleicht solltest Du Dir auch professionelle Hilfe in Form einer Familienberatung oder ähnlichem holen. Vielleicht hat man da auch noch den ein oder anderen Tipp, was man wie machen könnte, damit es auch für die Kinder und Euch nicht so schwer wird.

Fakt ist, dass man zwar Unterstützung annehmen kann, sich letztlich jedoch ganz allein aus der Sucht wieder rausholen muss. Diese mühseelige Arbeit kann niemanden abgenommen werden.

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute! Ich hoffe Du und Deine Kinder und auch Deine Frau werden ihren Weg gehen.

LG Nadine

#9
hi!!

ich muss sagen, mir tut es auch sehr leid wie eure ehe verlaufen ist!!!
am meisten für dich und eure kinder!

andererseits denke ich mir, dass es viell. nötig wäre, damit sie sieht was sie doch eigentlich an euch hat und was sie nämlich an der B ned hat!!!
manchmal braucht man sowas.
ne scheidung ist sicher heftig...gehts mit ner räumlichen trennung nicht auch?
für soetwas muss man hart sein, man muss es durchziehen und darauf vertrauen, dass der partner zur einsicht kommt.
ich habe das schon öfters bei bekannten erlebt.

ich selbst bin mutter und wenn ich schon so tief in der B stecken würde und mein freund mir ein ultimatum stellen würde ( wir haben auch zusammen eine tochter) dann wäre für mich klar das meine Familie wichtiger ist/ es wert ist...wie man es auch nennen mag.

weisst du ich kann mir auch gut vorstellen, dass sie dich nicht mehr so ernst nimmt, wenn du ihr schon 3 mal ein ultimatum gestellt hast und es nie wirklich durchgezogen hast...nimm mir diese überlegung bitte nicht böse.

viell. fehlt ihr auch einfach noch der richtige ansporn um aufzuhören, nur muss sie diesen ansporn selber finden und wenn es dir über so lange zeit wegen der B nicht mehr gut geht, sie das weiss und es trotzdem dabei belässt musst du sicher als erster linie auf dich und deine kinder schauen.
ich kann dir nur meine meinung schreiben.

achja und ich mach freiwillig therapie ;)

lg
elwe

#10
Hi Euch Allen,
noch ein kleiner Nachtrag vorm schlafen. Sie ist seit 20 Jahren dabei was die Lage, so mein ich und auch ihre Therapeuten, noch aussichtsloser macht, da Alles ins Chronische übergegangen ist. Hätte sie nur schon früher ersthaft was gemacht.

#12
Lieber Michi,


oje, 20 Jahre sind eine seeehr lange Zeit. Ich habe "nur" die Hälfte ( 9 Jahre), hoffe aber trotzdem, dass ich da wieder komplett rauskomme.
Bin mir sicher, dass es auch einen (harten und beschwerlichen) Weg für deine Frau gibt- NUR sie muss es wollen und sich mit all ihren kräften dahinterstellen



du schreibst es ist jetzt das 3. mal. meinst du das 3. mal dass du die scheidung einreichst oder das dritte mal dass du dich trennen willst?


du schreibst auch dass es kein problem wäre zurückzukehren.....da das ja heisst, dass du noch eine chance siehst, dass ihr die dinge wieder in ordnung bekommt und wieder ne glückliche familie werdet, frage ich mich, ob gleich eine scheidung nicht zu heftig ist. schließe mich da krümelchen an, und würde vorerst nur zu einer trennung raten....


hast du eigentlich schon einmal daran gedacht, jetzt selbst den Rat eines Psychologen zu suchen? du könntest dich ja einmal informieren, was der dir jetzt in dieser situation rät, bzw. welche wege noch offen stehen.....wäre auch eine möglichkeit.




gute nacht und alles gute,
escape

#13
Hallo,
das Thema nimmt mich irgendwie mit... Denn es ist komisch, die B* und Liebe in Zusammenhang zu bringen.
Auch ich denke, dass man mit Druck nicht weit kommt..
Und so leid es mir auch tut, ich weiss nicht, ob sich viele Frauen für die Liebe oder die Familie entscheiden würden, und gegen die B*.. in meinen bisherigen Selbsthilfegruppen habe ich auch schon ein paar Frauen kennengelernt, die sogar sagten, sie rechnen damit, dass der Mann sich bald scheiden lassen wird aber sie ist guter Hoffnung, denn die Kinder haben es gut bei ihm, sind dort aufgehoben..
Ich denke, es ist ne Krankheit.. auch wenn man diese beeinflussen kann... die meisten von euch kennen das ja... nur weil jemand sagt: hör auf... macht man das noch lange nicht... bzw. kann man das noch lange nicht... und vor allem nach 20 jahren... ein teil des lebens.. ich denke, sie kann sich gar nicht mehr vorstellen ohne B* zu sein, will sie vielleicht auch gar nicht mehr.. und dafür ist ihr alles egal...
Ich denke, wichtig wird sein.... dass sie die Dinge schwarz auf weiss sieht, und merkt: ICH MUSS WAS ÄNDERN... Sie muss sehen, dass du es ernst meinst. Räumliche Trennung wird euch vielleicht sogar sehr gut tun..

Ich wünsche euch jedenfalls alles gute....
Helena

#14
Guten Morgen escape1, Spanierin,

ich meinte der 3`te Versuch mich zu trennen. Aber da die ersten zwei Versuche im Sand verlaufen sind und ich mitlerweilen keinen Kopf mehr für Therapeuten, endlos schlaflose Nächte, eine sehr launische Frau die sich ständig überwacht sieht........habe, mußte ich für mich diesen Schritt tun.
Ich weiß dass es nichts bringt ihr zu sagen...DU MUSST AUFHÖHREN....aber ich finde es nicht ok wenn sie ständig im selbstmileid verfällt aber im gegenzug nikcht bereit ist etwas zu tun. Es kann auch sein dass eine Langzeittherapie nix bringt, des is schon klar, aber in den letzten Jahren hat sie einfach aufgehört daran zu arbeiten...sie lebt einfach (naja soeinfach auch nicht) damit. Aber ich will nicht damit leben Ich hab meine Frau geheiratet und nicht die B. Was ich hald immer noch ned versteh...ich unterstütz sie seit Jahren....die Therapeuten und Selbsthilfegruppen (bestimmt 10) hab ich ihr organisiert....vielleicht ein fehler.....ist dieser Hass. Als ich meine schlechte Zeit hatt und ich erwischt wurde, hatte ich ein schlechtes Gewissen und ich entschuldigte mich und hab versucht etwas zu ändern. Bei ihr schlägts in Haß um und sie leugnet es. und kapiert nicht dass es für mich soooo heftig ist und meint dann nur "lass mich in Ruhe".....aber des ist doch keine Beziehung oder. ich möcht wieder leben, das leben genießen...ich geh viel in die Arbeit...es gibt sooo viel schönes auf dieser Welt man/frau muß es nur erkennen. wenn ich aber meinen Kopf nur in meine Sucht stecke, werde ich nie etwas anderes sehen. Sie kann sich auch nicht langfristig über etwas freuen, ihre Klamotten machen sie nur 1-2 Tage glücklich, dann muss sie was neues suchen. Ich weiß wie es ist , da ganz unten, ich war da schon mal. Heute gehts mir bestens und ich habe gelernt das Leben zu schätzen. Da muß sie erst mal hin. Sie hat von ihren eltern immmer und ALLES bekommen...hat nie hart kämpfen müssen.....vielleicht lernt sie es jetzt.................sorry daß ich so viel schreib, aber wenn ich da mal drinn bin...könnte mitlerweilen ein Buch schreiben ....da merk ich wie mich die Sache belastet...


LG Michi

LG Michi

#15
Hallo Michi!

Ich habe alle Beiträge zu deinem Thema gelesen.

Ich fasse mal zusammen
1.) Deine Frau hat seit 20 Jahren Bulimie
2.) Ihr seid seit 10 Jahren verheiratet und habt 2 Kinder
3.) Sie hat keine Lust eine Theraphie zu machen

Dann hätte ich ein paar Fragen:
1.) War sie schon mal längere Zeit clean?
2.) Wie sah dass mit der Bulimie eigentlich am Anfang eurer Beziehung aus?
3.) Liebst du sie noch?
4.) Glaubst du, dass sie dich nicht liebt?
5.) Wieviel bekommen die Kinder mit?

Nach allem was ich gelesen habe, denke ich auch, dass eine Trennung das beste für euch wäre.
Aber mich würde interessieren welche Antworten du auf meine Fragen hast.

Lg, Petra