Meine Freundin leidet an Bulimie-Was kann ich tun
Verfasst: Mo Mär 13, 2006 17:41
Hi!
Ich bin wahrscheinlich der X-te der im Grunde die selbe Situation beschreibt aber ich denke doch das sich jede etwas unterscheidet und deswegen schildere ich euch kurz unsere.
Ich 23 und meine Freundin 22 sind seit knapp 6 Jahren zusammen. Es lief jedoch fast die letzten 3 Jahre nicht wirklich gut, aber dazu später mehr. Vor ca. 3-4 Jahren sagte meine Freundin mir das erste mal das sie Bulimie hätte, jedoch war ich damals überhaupt nicht informiert und habe das ganze leider nicht ernst genug genommen. Wir sprachen zwar drüber aber nicht wirklich tiefgreifend, hätte ich mich damals gescheit informiert wäre ich mit Sicherheit tiefer drauf eingegangen! Ich war zwar Aufmerksam geworden wenn sie aufs Klo ging etc. aber sie meinte mit der Zeit sie hätte es aufgeben können und ich glaubte das naiv, und das Thema verlor sich so langsam.
Vor knapp 2 Jahren nahm sie eine große Zahl an Pillen zu sich, sagte es aber ihrer Mutter und wir fuhren dann zusammen noch rechtzeitig ins Krankenhaus! Sie hat mir nie wirklich erzählt warum sie das getan hat, da unsere Bezihung in der Zeit nicht gut lief.
Ende letzten Jahres haben wir uns dann das erste mal getrennt, da wir beide wussten dass sich irgendwas ändern muss bei uns. Wir sind aber nach 1 Monat wieder zus. gekommen weil wir beide merkten wie wir uns brauchen und lieben.
Nach ca zwei Wochen habe ich zufällig mitbekommen als sie erbrach. Ich wusste zunächst nicht ob ich sie drauf ansprechen sollte aber ich konnte einfach nicht neben ihr sitzen und nix sagen! Zuerst leugnete sie es, gab es dann schließlich doch zu. Sie erzählte mir dass sie nie wirklich aufgehört hatte und auf die Frage ob sie eine Therapie in Erwägung ziehen würde, meinte sie nein denn da würde sie gesagt bekommen dass sie dieses Problem nicht eigenständig lösen könne, und das wäre das schlimmste für sie!
Sie erzählte mir auch dass das ganze mit einem weiteren Problem zusammen hängen würde, nämlich dem Rauchen! Sie hätte solche Schuldgefühle da sie das Rauchen nicht aufhören kann und somit ihre Mutter nicht von den Zigaretten abbringen könne obwohl diese doch u.a. Schlaganfälle begünstigen. Ihre Mutter erlitt bereits einen leichten Schlaganfall vor ca. 2 Jahren.
Ich versuchte sie zu überzeugen eine Therapie zu starten oder zumindest ein Beratungsgespräch zu besuchen und sie meinte, dass ich sie noch einmal versuchen lassen soll es selbst zu schaffen. Sie wollte zunächst aufhören zu Rauchen um damit den (angeblichen) Kern der Krankheit zu bekämpfen und um dann die Bulimie selbst anzugehen. Sie hatte es ca. 10 Tage geschafft nicht zu rauchen aber ihre Mutter fing wieder an und da gab es dann in ihren Augen keinen Grund mehr aufzuhören. Sie sagt immer ihre Gesundheit ist ihr egal nur was ihre Mutter, ihren Bruder oder mich angeht, dass ist ihr wichtig!
Nun für mich war die Nachricht dass sie wieder raucht ein schock, denn das hat den ganzen Prozess zum erliegen gebracht! Ich bin erst seit dem ich sie beim Erbrechen erwischt habe wirklich informiert über die Krankheit und mache mir nun große Sorgen da ich nicht einmal im Ansatz wusste welche körperlichen Schäden die Bulimie nit sich zieht!!!
Der letzte stand der Dinge ist der, dass sie mir versprochen hat wenn sie aus dem Urlaub bei ihrer Familie in Iran zurück ist, sie ein Beratungsgespräch aufsuchen will.
Meine Fragen sind nun:
- Will sie wirklich damit aufhören und zu einem Beratungsgespräch gehen oder sagt sie mir dass zu Beruhigung?Gibt es dafür Anzeichen die man erkennen kann ob es nur vorgetäuschtes Bemühen ist?
- Wenn sie für sich selbst den Grund für die Bulimie schon ausgemacht hat ist die Therapie unbedingt nötig oder irrt sie vielleicht in dem Grund und es ist etwas ganz anderes die Ursache?
- Welche Art von Therapie ist am besten? Gibt es da öffentliche und private Einrichtungen an die man sich wenden kann, und hat eines von beiden Vorteile weil ich mir vorstellen kann das so Institutionen wie Carritas eher unpersönlich sind? Wir wohnen in München also es dürfte an Kontaktadressen nicht mangeln,habe auch schon einige ausfindig gemacht wie eben Carritas...
- Und natürlich wie verhalte ich mich am besten? Ich sagte ihr natürlich bereits dass ich ihr bei stehe und sie liebe egal was ist, aber soll ich sie dazu animieren das Beratungsgespräch zu machen und soll ich sie sonst auch darauf ansprechen wenn ich den Verdacht habe dass sie gard auf dem Klo ge... hat?
Ich hätte noch tausend weitere Fragen und hätte noch viel mehr erzählen können nur glaub ich, dass sich dann noch weniger finden die meinen Text durchlesen. Für die die sich die Mühe gemacht haben schonmal ein großes DANKESCHÖN und für Tipps und Ratschläge nochmal ein größeres:)
P.S. Ich finde es toll dass es Menschen gibt die völlig selbstlos handeln und z.B. so ein Forum auf die Beine stellen!!!! So etwas findet man heut zu Tage nicht mehr oft!!! Mach weiter so...
Daniel
Ich bin wahrscheinlich der X-te der im Grunde die selbe Situation beschreibt aber ich denke doch das sich jede etwas unterscheidet und deswegen schildere ich euch kurz unsere.
Ich 23 und meine Freundin 22 sind seit knapp 6 Jahren zusammen. Es lief jedoch fast die letzten 3 Jahre nicht wirklich gut, aber dazu später mehr. Vor ca. 3-4 Jahren sagte meine Freundin mir das erste mal das sie Bulimie hätte, jedoch war ich damals überhaupt nicht informiert und habe das ganze leider nicht ernst genug genommen. Wir sprachen zwar drüber aber nicht wirklich tiefgreifend, hätte ich mich damals gescheit informiert wäre ich mit Sicherheit tiefer drauf eingegangen! Ich war zwar Aufmerksam geworden wenn sie aufs Klo ging etc. aber sie meinte mit der Zeit sie hätte es aufgeben können und ich glaubte das naiv, und das Thema verlor sich so langsam.
Vor knapp 2 Jahren nahm sie eine große Zahl an Pillen zu sich, sagte es aber ihrer Mutter und wir fuhren dann zusammen noch rechtzeitig ins Krankenhaus! Sie hat mir nie wirklich erzählt warum sie das getan hat, da unsere Bezihung in der Zeit nicht gut lief.
Ende letzten Jahres haben wir uns dann das erste mal getrennt, da wir beide wussten dass sich irgendwas ändern muss bei uns. Wir sind aber nach 1 Monat wieder zus. gekommen weil wir beide merkten wie wir uns brauchen und lieben.
Nach ca zwei Wochen habe ich zufällig mitbekommen als sie erbrach. Ich wusste zunächst nicht ob ich sie drauf ansprechen sollte aber ich konnte einfach nicht neben ihr sitzen und nix sagen! Zuerst leugnete sie es, gab es dann schließlich doch zu. Sie erzählte mir dass sie nie wirklich aufgehört hatte und auf die Frage ob sie eine Therapie in Erwägung ziehen würde, meinte sie nein denn da würde sie gesagt bekommen dass sie dieses Problem nicht eigenständig lösen könne, und das wäre das schlimmste für sie!
Sie erzählte mir auch dass das ganze mit einem weiteren Problem zusammen hängen würde, nämlich dem Rauchen! Sie hätte solche Schuldgefühle da sie das Rauchen nicht aufhören kann und somit ihre Mutter nicht von den Zigaretten abbringen könne obwohl diese doch u.a. Schlaganfälle begünstigen. Ihre Mutter erlitt bereits einen leichten Schlaganfall vor ca. 2 Jahren.
Ich versuchte sie zu überzeugen eine Therapie zu starten oder zumindest ein Beratungsgespräch zu besuchen und sie meinte, dass ich sie noch einmal versuchen lassen soll es selbst zu schaffen. Sie wollte zunächst aufhören zu Rauchen um damit den (angeblichen) Kern der Krankheit zu bekämpfen und um dann die Bulimie selbst anzugehen. Sie hatte es ca. 10 Tage geschafft nicht zu rauchen aber ihre Mutter fing wieder an und da gab es dann in ihren Augen keinen Grund mehr aufzuhören. Sie sagt immer ihre Gesundheit ist ihr egal nur was ihre Mutter, ihren Bruder oder mich angeht, dass ist ihr wichtig!
Nun für mich war die Nachricht dass sie wieder raucht ein schock, denn das hat den ganzen Prozess zum erliegen gebracht! Ich bin erst seit dem ich sie beim Erbrechen erwischt habe wirklich informiert über die Krankheit und mache mir nun große Sorgen da ich nicht einmal im Ansatz wusste welche körperlichen Schäden die Bulimie nit sich zieht!!!
Der letzte stand der Dinge ist der, dass sie mir versprochen hat wenn sie aus dem Urlaub bei ihrer Familie in Iran zurück ist, sie ein Beratungsgespräch aufsuchen will.
Meine Fragen sind nun:
- Will sie wirklich damit aufhören und zu einem Beratungsgespräch gehen oder sagt sie mir dass zu Beruhigung?Gibt es dafür Anzeichen die man erkennen kann ob es nur vorgetäuschtes Bemühen ist?
- Wenn sie für sich selbst den Grund für die Bulimie schon ausgemacht hat ist die Therapie unbedingt nötig oder irrt sie vielleicht in dem Grund und es ist etwas ganz anderes die Ursache?
- Welche Art von Therapie ist am besten? Gibt es da öffentliche und private Einrichtungen an die man sich wenden kann, und hat eines von beiden Vorteile weil ich mir vorstellen kann das so Institutionen wie Carritas eher unpersönlich sind? Wir wohnen in München also es dürfte an Kontaktadressen nicht mangeln,habe auch schon einige ausfindig gemacht wie eben Carritas...
- Und natürlich wie verhalte ich mich am besten? Ich sagte ihr natürlich bereits dass ich ihr bei stehe und sie liebe egal was ist, aber soll ich sie dazu animieren das Beratungsgespräch zu machen und soll ich sie sonst auch darauf ansprechen wenn ich den Verdacht habe dass sie gard auf dem Klo ge... hat?
Ich hätte noch tausend weitere Fragen und hätte noch viel mehr erzählen können nur glaub ich, dass sich dann noch weniger finden die meinen Text durchlesen. Für die die sich die Mühe gemacht haben schonmal ein großes DANKESCHÖN und für Tipps und Ratschläge nochmal ein größeres:)
P.S. Ich finde es toll dass es Menschen gibt die völlig selbstlos handeln und z.B. so ein Forum auf die Beine stellen!!!! So etwas findet man heut zu Tage nicht mehr oft!!! Mach weiter so...
Daniel