K* um zu verstehen???

#1
Hallo, ich bin neu hier in diesem Forum und musste mich wirklich lange durchringen um diesen Schritt überhaupt zu wagen. Meine Freundin hat seit einer Ewigkeit Bulimie und ich versuche nun schon seit 1,5 Jahren ihr zu helfen. Doch zu ihrer Familie findet sie keinen richtigen Zugang, die Therapie HILFT NICHT und ich bin am Limit meiner Kräfte angelangt. Ich versuche sie zu verstehen, habe aber Angst mich in ihr und ihrem Denken zu verlieren! Mittlerweile spiele ich schon mit dem Gedanken selbst Bulimie-krank zu werden, um sie verstehen zu können. Wie bekomme ich sie dazu wieder die Motivation zu finden etwas zu ändern? Hilfe??????????

#2
hey steinchen!!
ich glaube, das würde dir und deiner freundin am wenigsten helfen, wenn du auch noch bulimie krank wirst. für einen ausenstehenden ist es immer schwer zu verstehen, warum wir das machen. aber dann selber kotzen?!! NEIN!!! das mach bitte nicht!! und sowieso hättest du ja keinen grund. jeder von uns hier hat einen grund, warum er die bulimie hat.
ich selber hab noch keine therapie gemacht. aber ich versuchs jetzt mal alleine und mit hilfe meiner mama. sie schaut, was ich esse. nicht zu wenig, aber auch nciht zu viel, so dass ich mich übergeben muss. es muss bei deiner freundin aber auch der wille da sein, dass sie von wegkommen will. denn man braucht schon viel kraft um z.b. einen FA zu verhindern. ich kämpfe auch jedes mal!!! :?
du hilfst deiner freundin allein schon, dass du für sie da bist. es ist wichtig jemanden zu haben, der wenigstens versucht zu helfen.
und vielleicht macht sie nochmal eine thera aber bei jemand anderem? vielleicht war ihr ansprechpartner nicht der geeignete?

hhmm... aber wie man jemanden die motivation gibt, was zu ändern? man kann deine freundin nicht zwingen, man kann es ihr nur nahe legen so schnell wie möglichst damit aufzuhören. sie zerstört sich und ihren körper!!

naja, so wirlich helfen konnt ich dir auch nciht, oder? :?
trotzdem hoff ich, dass es deiner freundin bald besser geht!

lg

#3
Das meinst du doch nicht ernst, oder?

Selbst wenn du Bulimiekrank "wirst", wirst du nicht verstehen können.
Ich konnte es zumindest nicht- es geschah einfach und ich ließ es geschehen.

Du könntest deiner Freundin helfen, eine neue Thera zu suchen, die effizienter ist.

Aber: bist du sicher, dass die Thera nicht hilft?
Manchmal braucht es einfach etwas länger, vielleicht hat deine Freundin schon große Fortschritte gemacht, bis auf den letzten großen eben, das Kotzen aufzugeben?

JEDENFALLS: LASS DIE FINGER von der BULIMIE. :shock:
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Kotzen ist keine Alternative...
... denn das Leben ist zu kurz ♥

#4
Noch etwas: ich weiß aus EIGENER Erfahrung, wie schwer das ist (habe doch mindestens 3 essgestörte Freundinnen, darunter auch meine Beste), aber zieh eine klare Linie und denk an erster Stelle an dich!

Mehr machen, als sie zu unterstützen und ihr zu zeigen, dass die Welt doch gar nicht so schlecht ist, wie sie vielleicht denkt, und indem ihr schöne Momente zusammen erlebt, DAS hilft ihr und DAMIT kannst du sie als Freundin unterstützen.

Mit dem Kotzen aufhören muss sie selbst.
So schwer das auch einzusehen ist.

Wünsch dir alles Liebe, Sakuranbo
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Kotzen ist keine Alternative...
... denn das Leben ist zu kurz ♥

#5
Mehr als mit ihr ne schöne Zeit verbringen kann ich nicht???????????????? Das ist doch Unsinn... Verlangt ihr wirklich von den Menschen, die euch lieben, dass sie euch in Ruhe lassen, bis ihr irgendwann selbst darauf kommt euer "gestörtes Verhalten" ablegen zu müssen? Außerdem hey, jeder Mensch hat Gründe "krank" zu werden und ich glaube fast, sie steckt mich damit an (auch wenn das natürlich logisch gar nicht möglich ist)! Dass die Therapie nicht wirkt, habe ich selbst gemerkt (ich war dabei) und sie bestätigt meine Befürchtungen in ihrem Agieren leider auch immer. Klar muss sie selbst mit dem K* aufhören, doch WIE ERHÖHE ICH IHREN LEIDENSDRUCK um sie dorthin zu bewegen!

#6
du kannst deiner freundin nicht wirklich helfen!!!
ich bin selber seit 3 jahren krank und meine beste freundin kann auch nix für mich tun, damit ich gesund werde.
am besten du redest viel mit deiner freundin, das beruhigt und verschafft dir vllt auch mehr klarheit über ihr denken oder warum sie in bestimmen situationen so handelt. aber zeige nie verständnis für die krankheit, denn dann fühlt sich deine freundin sicher und das darf sie nicht. ich habe das selbst an mir gemerkt, wenn meine freundin mich in meinen gedanken unterstützt hat, dann habe ich die krankheit als nicht so schlimm angesehen und hatte auch keinen starken drang da wieder rauszukommen.
ich bin in therapie und ich muss sagen es hilft mir zu verstehen warum ich krank geworden bin und es hilft mir auch mein verhalten zu ändern und somit FAs zu überwinden!
suche eine neue therapie, vllt war die eine wirklich nicht gut!
aber deine freundin muss sich zu 100% darauf einlassen und es wirklich wollen, sonst bringt jede therapie nichts!
ich hoffe ich konnte dir helfen

und geb nicht auf, deine freundin braucht dich!!!

#7
Hallo steinchen ... leider gehts mir genauso :cry: ...

meine Freundin leidet auch darunter und da ich mich nichtmehr hineinversetzten kann, wenn sie an manchen Tagen verzeifelt vor mir steht und ich sie ohne Worte verstehen soll, stand ich kurz davor Rückfällig zu werden obwohl ich seit fast einem Jahr "clean" bin.

Mich hällt aber immer der Punkt davon ab, das ich ihr dann erst recht nicht helfen könnte, weil ich (!) selber Hilfe bräuchte und nichtmehr ein Halt ... sonder nur noch jemand wär, an dem sie Vergleiche ziehen könnte und anstatt sich selber versuchen zu helfen, dann ihre Energie darein setzt, mir aufzuhelfen mich zu "therapieren".

Es wäre als das schlimmste (!!) was wir machen können ... uns selber in diese Krankheit stürzen um sie momentan besser verstehen zu können.

Bitte tu dir das nicht an!! ...

*eine ganz liebe Umarmung!*

everywhere

#8
Danke everywhere, es stimmt, vielleicht wäre es Quatsch wieder "rückfällig" zu werden (bei mir ist es schon 4Jahre her). Doch es tut so weh ihr nicht helfen zu können. Außerdem stößst sie mich immer wieder weg, wenn ich für sie da sein will. Sie ist der wichtigste Mensch in meinem Leben, doch begreift es einfach nicht. Wie kann man Bulimikerinnen von der Existenz der "Liebe" überzeugen?

#9
Bei mir ist es meine Partnerin die nun davon betroffen ist .
Da ist es leider mit wem "wegstoßen" genauso ... nur von meiner Seite :cry: .

Ich kann an manchen Tagen nichtmehr, und versuche Abstand zu gewinnen.
Sie dagegen sieht mich als Therapeutin und nichtmehr als Freundin.
Die Frage ... Wie kann man Bulimikerinnen von der Existenz der "Liebe" überzeugen ... stell ich mir leider auch die letzten Wochen fast jeden Tag. :cry:


lg everywhere

#10
wir scheinen leider einiges gemeinsam zu haben. Sie ist meine Exfreundin und das macht die Sache nicht unbedingt leichter... Du stößst sie weg????? Warum? Ich wollte meiner Freundin immer so nah wie möglich sein, sie hat mich nur nie Therapeutin sein lassen. Bist du so sehr rückfallgefährdet? Wir sollten vielleicht mal Partner tauschen *lol* Sorry, der war doof... Das ewige Leid mit dem Abstand kenne ich auch viel zu gut. Ich versuche mich immer zu entziehen, aber schaffen tue ich es nie. Sie hat mich VOLL in ihrem Bann. Was ist deine Abstandstrategie?????

#11
Ich bin seit längerer Zeit mit ihr zusammen, weiß aber erst seit wenigen Monaten das sie stark davon betroffen ist. Knappe 10 Jahre ...

Seitdem sie mir davon erzählt hatte war sie täglich arg Depressiv. Sie weinte, bekam ausbrüche und suchte ständigen Halt bei mir. Ich war quasi 24 Stunden am Tag an ihrer Seite, versuchte sie immer wieder hochzuziehen und wenn sie mal ein "hoch" hatte, es so gut es ging auszunutzen, indem wir es gemeinsam genossen haben.

Vor einigen Wochen kam dann Gedanken über Suizid dazu, die sie mir gegenüber in einer schlimmen Tiefphase äusserte. Ich wusste nichtmehr weiter, kann nichtmehr schlafen, bin unkonzentriert, bekomme Angstanfälle wenn ich merke bei ihr ist die Tiefphase wieder sehr schlimm, leide unter Kopfschmerzen und bin schnell gereizt.

Das war der Punkt wo ich gesagt habe, ich brauch abstand sonst geh ich selber ein. Sie sah in mir die "Therapeutin", sie übertrug die Veratnwortung bei den Sachen, die sich sich selber und ihrem Körper antat, mir.
Jetzt bin ich soweit das ich ihr immer zuhöre, aber auf keinen Fall mehr in die Mitleidsschiene wandeln darf.
Aber ich stecke da schon zu weit drin ... weil ich sie als Partnerin nicht verlieren will :cry:

Das selbe leider wie bei dir ... sie hat mich in ihrem bann und ich komm, egal was ich mache davon nicht weg.

*lg everywhere

#12
steinchen hat geschrieben:Mehr als mit ihr ne schöne Zeit verbringen kann ich nicht???????????????? Das ist doch Unsinn... Verlangt ihr wirklich von den Menschen, die euch lieben, dass sie euch in Ruhe lassen, bis ihr irgendwann selbst darauf kommt euer "gestörtes Verhalten" ablegen zu müssen?
Nein.
Du hast mich anscheinend nicht verstanden.

"In Ruhe lassen"... davon war nie die Rede.
Du SOLLST ihr immer wieder sagen, dass sie damit einen Fehler macht, aber dabei versuchen, nicht verletzend zu sein.
Du SOLLST ihr einfach das Gefühl geben, dass du für sie da bist... dass sie dich immer anrufen kann... dass du ihre momentane Einstellung mehr als nicht unterstützt und dass es dich in die Verzweiflung treibt, was sie macht.

Sag ihr das ruhig, öfters.

Aber nicht vorwurfsvoll... sondern einfach deine Gefühle...

Und sonst, ja was glaubst du denn?
Hast keine Ahnung, wie viel es MIR gebracht hat, dass meine beste Freundin und meine Eltern einfach für mich da waren und dass wir trotz allem gemeinsam schöne Erinnerungen machen konnten... das hat mir immer in schweren Situationen geholfen...

Das kannst du nicht mit "NUR" bezeichnen!!!!!!!!!!!!!!!
Es kommt dir so vor, als ob das "nichts" wäre... aber das ist einfach nicht wahr, sieh es doch ein.

Und du kannst sie zu nichts zwingen!!

Zeige ihr einfach wieder langsam, wie man das Leben genießt...

Bring sie dazu, dir zu erzählen, was sie bedrückt... hör ihr zu... nimm sie in den Arm... das ist die wertvollste Hilfe überhaupt.
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Kotzen ist keine Alternative...
... denn das Leben ist zu kurz ♥

#13
ich verstehe deine Emotionen. Muss sagen, dass ich es gebraucht habe, dass jemand mir seine Grenzen zeigt. Das war in diesem Fall mein Freund. Bin mit ih seit fast 3Jahren zusammen und auf die dauer kann man mein verhalten manchmal nicht ertragen.

Er hat mich immer unterstützt, aber auch gesagt, wenn wir eine zukunft habe wollen, dann muss ich etwas geegn meine krankheit tun. Ich brauchte diesen arschtritt. Hab viel geweint und mach mir große vorwürfe wenn ich es nicht schaffe die symptome zu unterdrücken.

Aber als freund/in muss man den Grad ziwschne liebe und mitgefühl gegenüber von druck und grenzen zeigen behalten, damit das vertrauen nicht kaputt geht.
Obwohl es von deiner seite manchmal schon so ist??? (Könnt ich mir vorstellen, weiß ja nicht ob sie dich manchmal anlügt. früher habe ich auch ab und zu gelogen, weil ich dachte, dass es ihn schützen würde.).
Jedenfalls habe ich eine therapie angefangen, bin ins forum gekommen...vielleicht folgt als nächstes stationäre therapie...

also wie schon gesagt wurde, du musst an erster stelle an dich denken-Sonst kannst du ihr garnicht helfen. Ihr müsst aufeinander zugehen- ab er nicht so, dass du beginnst zu kotzen! Denn wenn sie sich irgendwann den vorwurf machen muss dich "angesteckt" zu haben- das hilft ihr sicher nicht!!!

#14
hey ihr beiden,

ich kann nur sagen, das es bei mir die freundin war, die den ausschlag
gegeben hat - mit einer klaren ansage, dass ich sie los bin,
wenn ich nicht
a) endlich ehrlich zu ihr bin und wirklich zu allem stehe
was ich (mir an-) tue und mit ihr drüber rede
b) anfange zu bekämpfen was mich kaputt macht.

das klang und klingt sehr hart, aber sie hat mir klipp und klar gesagt,
dass sie sich nicht mit anschauen wird wie die frau die sie liebt den bach
runter geht - weil es sie kaputt machen würde, und weil sie es nicht
ertragen könnte, in der beziehung für mich "offensichlich nicht wertvoll
genug zu sein, um es zu lassen" - Ines war zurecht der meinung, dass liebe
alles zu heilen im stande ist, vertrauen und ehrlichkeit ein anfang sind
und gemeinsam kein weg zu weit. Sie hat mir erklärt, dass eine glückliche Beziehung keine sucht braucht und sie nicht versteht, warum ich trotz
allem was wunderbar läuft (studium job etc) noch immer tue was ich tat - und sehr recht hatte sie.
ich hatte doch schon alles schöne und habe es nicht angeschaut - bis sie mir die augen geöffnet hat, nachdem ich sie fast 2 jahre belogen hatte...

ich weiß ich weiß wie herrlich pathetisch das alles klingt - aber lange genug war ich krank und nun werde ich gesund - sie hat viel verändert, in meinem denken und handel - und weil ich liebe habe ich das auch zugelassen.
"Gott ist tot." Nietzsche
Nietzsche ist tot. Gott.

#15
Hi,

also das ist jetzt grad mal ein wenig viel für meine Nerven.
Du spielst mit dem Gedanken Bulimie-krank zu werden?

Man kann sich doch nicht dafür oder dagegen entscheiden ob man krank wird. Man wird einfach krank. Wenn man sich das aussuchen könnte, würde es keine Kranken geben ;)

Ich find das ehrlich etwas abgedreht, und bin nicht der Meinung das du deiner Freundin helfen wirst, wenn du das nun auch machen würdest. Dann hätte sie vermutlich eher Schuldgefühle, dass sie dich mit "reingezogen" hätte.

Was auf mich unterstützend wirkte war, dass meine Freundin mich hat fressen lassen...und auch kotzen.....Weil sie meinte, dass wenn sie mich irgendwo festbindet, dass die Sache nicht besser machen wird.

Wo ich dann in die Drogen abgerutscht bin, ist sie aber auch ausgeflippt und hat mich zur Drogenberatung geschliffen.....
Jetzt habe ich einen Therapieplatz und es geht auch wieder besser....