Hi!

Ich bin in folgender Situation gefangen und wünsche mir sehr, dass mir jemand Antworten geben kann.
Ich bin mit meiner Freundin nun knapp 6 1/2 Jahre zusammen. Bulimie hat sie ca. 7 1/2 Jahre. Ich bin ihr eigentlich immer beigestanden in allen Tiefs. Sie hat allerdings ein sehr anstrengendes Leben, sie opfert sich auf für alle und jeden und vergisst vollkommen auf sich selbst. Das hat sie mit der Zeit immer mehr und mehr ausgelaugt, sodass wir in letzter Zeit immer öfter gestritten haben. Eigentlich war es gar kein Streit, sondern sie hat irgendwelche Kleinstigkeiten zum Anlass genommen mich anzuschreien. Ich habe das immer verstanden, dass sie einfach Dampf ablassen muss und ich habe ihr das auch immer gesagt.
Jetzt hat sie einen anderen kennen gelernt, der ihr ein wenig geschmeichelt hat und sofort Gefühle für ihn empfunden. Wir haben ausführlichst über diese ganze Situation gesprochen. Sie hat gesagt sie hat dass Gefühl sie muss ausbrechen, sie möchte einmal wieder das tun was ihr den Sinn kommt ohne Verantwortung übernehmen zu müssen. Was ihr ganz wichtig ist, sie möchte mit jemand zusammen sein, der nichts von ihrer Krankheit weiß. Sie möchte davonlaufen sich verstecken. Sie sagt sie braucht diese Pause und Zeit der Unbekümmertheit um wieder Kraft zutanken um mit mir dann wieder weiterzumachen, weil sie mich über alles liebt und deshalb nicht damit umgehen kann, wenn sie mich grundlos anschreit. Sie hat mir schon tausendmal versichert, dass egal was jetzt passiert sie mit mir alt werden will. Aber sie dieses Auftanken nun benötigt um ihre Krankheit besiegen zu können. Mich quälen natürlich die Sorgen, dass dem nicht so ist...
Das ist eine kurze Zusammenfassung der Situation, folgende Fragen spuken mir nun seit Tagen im Kopf umher:
Hat jemals eine(r) von euch so gedacht wie meine Freundin, wenn ja was ist draus geworden?
Kann dieses Verstecken vor sich selbst wirklich helfen?
Habe ich mich irgendwie falsch verhalten, weil sie auf Komplimente eines anderen sofort angesprochen hat? Sie selbst sagt nein und meint, dass es einfach etwas anderes Komplimente von außen zu bekommen.
Meine Freundin lehnt übrigens jede Form der Therapie strikt ab.

Danke
ein sehr verzweifelter Freund

Hallo,
verzwickte Lage. Als Mann kann ich dir nur sagen: Reisende soll man nicht aufhalten.
Wenn sie meint, sie muß sich verstecken, etc... lass sie. Du kannst nicht immer und überall für sie da sein und verstehen. Verstehen und Liebe sind zwei ganz verschiedene Sachen. Und loslassen fällt immer schwer. Das ist aber, meine ich, die einzige, dauerhafte Lösung. Wenn sie bleibt, umso besser. Lass sie los, probiers.
lg

also dieses auftanken... kp ich könnte es manchmal sicher brauchen, denke aber nicht dass ein anderer mann mir dabei helfen könnte.

dass sie sich durch komplimente des anderen geschmeichelt fühlt, ist nicht deine schuld und auch keineswegs schlimm. ich habe einen sehr guten kumpel, der whl etwas mehr von mir möchte, und wo r mir komplimente gemacht hat, hat es mir unheimlich viel bedeutet.

jedoch bedeutet es mir mehr, dass mein freund tag für tag mit mir zusammen ist und all das erträgt was ich ihm aufbürge.

zu dem verstecken: das kann nur zeitweise eine "lösung" sein. es wird sie nicht gesund machen.

aber ich muss mich gertls meinung anschliessen: Reisende soll man nicht aufhalten.
wenn du jetzt darauf pochst, dass sie gegen ihren willen handelt, wirst du sie auf jeden fall verlieren.
wenn du sie lässt, besteht zumindest die möglichkeit, dass sie zurückkommt.

LG
Baby

Danke für eure rasche und ehrliche Antwort!

Das Problem ist nur das sie sagt, dass sie diese Pause braucht um Kraft zu tanken um mir ihre Launen nicht mehr anzutun. Sie sagt sie verkraftet es nicht so zu dem Menschen zu sein, den sie liebt. Sie will nicht dauerhaft ziehen, auch wenn es mir unendlich schwer fällt, möchte ich das tun was ihr hilft.
Sie selbst hat gesagt, dass sie mich trotz allem in ihrer Nähe haben möchte, und das werde ich auch sein egal wie weh es mir tut.
Das ist es ja was mich so verwirrt. (falls verwirrt das richtige Wort ist, aber ich kann meinen Gefühlszustand nicht wirklich beschreiben)

Danke nochmals
ein verzweifelter Freund

hey ich kann dich voll und ganz verstehen.

aber das was du in denem beitrag beschreibst, was du tun willst, ist das beste was du machen kannst ach wenn es dir wehtut.

finde es toll von dir das du nicht aufgibst, wünsche dir viel glück und kraft dabei!!!!

LG
Baby

Könnt ihr euch das wirklich vorstellen, dass man durch das Davonlaufen wirklich Kraft tanken kann?

Ich habe erst heute wieder mit meiner Freundin(obwohl ich nicht weiß ob ich sie so nennen soll, da sie sich nun die definitiv die Auszeit genommen hat) gesprochen und sie hat gemeint, ich sei der einzige Mensch bei dem sie so sein kann wie sie ist. Sie braucht Urlaub von sich selbst um die Batterien wieder aufzuladen. Ihr Selbsthaß ist so groß, dass sie jemand anderes sein möchte und deshalb muss sie sich aber auch mit Menschen umgeben,die rein gar nichts von ihrer Krankheit wissen und auf gar keinen Fall etwas davon mitbekommen sollen. Ich glaube aber, dass gerade die Möglichkeit bei mir so sein zu könne wie sie sich fühlt ihr Kraft gibt.

Kann jemand meine Freundin verstehen oder war schon in einer ähnlichen Situation? Ich bin mir sicher, dass sie mich anlügt und vertraue ihr auch, allerdings verstehen kann ich das Ganze nicht.

Liebe Grüße
ein verzweifelter Freund

Mein lieber verzweifelter Freund.
Dein Beitrag hat mich sehr nachdenklich gemacht. Nun habe ich hier einiges verfolgt und dieser Satz ließ mich dann aber doch aufhorchen.

Sie selbst hat gesagt, dass sie mich trotz allem in ihrer Nähe haben möchte, und das werde ich auch sein egal wie weh es mir tut.

Gibt einem diese Krankheit wirklich das Recht, jemandem so weh zu tun?
Ich verstehe voll und ganz, dass du dir Sorgen machst um deine Freundin. Du liebst sie! Aber heisst Liebe wirklich, jemanden so weit zu unterstützen, dass man sein eigenes Leben komplet hinten anstellen muss? Liebe ist doch ein geben und nehmen. Bei einer ES Kranken heisst das ein nur Geben?
Wenn deine Freundin Krebs hätte, oder irgend eine andere schwere Krankheit, würdest du ihr dann auch die Freiheit geben, sich mal so zurückzuziehen von dir? Mit einem anderen Mann? Und würdest du dann auch davon ausgehen, wenn sie von dem Anderen genug hat, kann sie gerne wieder zu dir zurück kommen?

Hab ich da irgendwas falsch verstanden? Duuuuuuuuu bist auch ein Mensch.

Ich wünsche Dir alles Gute. Du bist ein toller Kerl. Aber weiss sie das auch?
Deine Hedi

du bist dir sicher das sie dich anlügt? meinst du nicht eher das gegenteil?

also egal was du meinst, ich denke nicht dass sie dich anlügt, so wie du es schilderst, sondern nur, dass sie kraft braucht, sich aber grad nicht anders zu helfen weiß.

ich war schon so manches mal in ner phase wo ich dachte so wie es ist, so wie ich bin geht es nicht weiter, ich hasse mich, ich will nicht mehr usw....

auszeit von sich selbst zu nehmen hilft aber bei sowas nicht. wenn du dann wieder du selbst sein willst sind dann die probleme noch größer, weil du ja nur weggerannt bist.

denke allerdings nicht, dass deine freundin das so verstehen wird, bis sie es nicht selbst durchlebt hat.

Danke wieder für die Ratschläge und danke Hedi, dass du mich für einen tollen Kerl hältst.

Zuerst mal ich bin mir auch sicher, dass sie mich NICHT anlügt, dass war nur ein dummer Tippfehler!

@Hedi: Das ist ja das Eigenartige. Sie hat mir versichert, dass sie nicht vorstellen kann, das jemals ein anderer Mann besser für sie sein kann. Hier ein Auszug aus der Email die sie mir heute geschickt hat:

Ich mache mir einfach die größten Vorwürfe was ich dir angetan habe, was für ein arger Egoist ich bin, und da kannst du mir noch 200000000000 ml versichern, dass ich keiner bin ich fühle es sehr stark in mir. Genauso stark wie ich fühle, das wir zusammengehören. Es gibt auf Gotteserden sicher keinen Menschen mehr mit dem ich einfach mehr gemeinsam habe, mit dem ich lieber über meine Propleme spreche und mit dem ich lieber über sachen lache, DU BIST EINFACH MEIN LEBENSMENSCH und daran glaube ich und dass fühle ich auch in mir...Nur der Gedanke an uns hat mich schon einige Male davon abgehalten einen Blödsinn zu tun. Wenn ich wiedermal ein Tief gehabt habe, habe ich nur an uns gedacht und der Gedanke hat mir soviel Kraft gegeben und ich hoffe wir können auch jetzt die nötige Kraft aus uns nehmen.

Sie möchte diesen anderen ja nicht mal lieben, sie möchte gar nichts empfinden. Sie will sich einfach nur verstecken. Aber genau wie Babygirlschalke sagt, glaube ich nicht, dass ihr das hilft. Ich Gegenteil ich befürchte, dass es die Situation für sie noch verschlimmern kann. Du hast den Vergleich mit einer anderen Krankheit gezogen, was würdest du für den Menschen, den du liebst nicht machen, wenn er glaubt es hilft ihm? Die ganze Situation ist für sie auch extrem schwer, sollte ich ihr da auch noch den letzten Rettungsanker nehmen und ihr sagen, dass ich da nicht mitmache.

Liebe Grüße
ein verzweifelter Freund

Hallo verzweifelter Freund !

Sicherlich erfordert das Begleiten einer Bulimikerin völlig andere Gedankenmuster und ein sehr grosses Maß an Verständnis des Angehörigen. Sicherlich erfahren wir sehr oft Verhaltensmuster, die mit Logik nicht zu erklären sind. Und sehr oft stehen wir mit unseren eigenen Gefühlen und Wünschen an der Wand.

Du hast Deine Freundin 6 1/2 Jahre begleitet. Du hast alle diese Tiefs mit ihr durchlebt und warst bei ihr.

Freiheit hat ihre Grenzen. Und ganz besonders dann, wenn Dir als Angehöriger die Plattform des Vertrauens entzogen wird. Sich selbst zu finden, Kraft zu tanken ist ihr gutes Recht. Aber dann kann sie nicht erwarten, dass nach einer Zeit x, die sie selber definiert, der Freund, der Du warst, einfach so wieder Gewehr bei Fuß steht und sie auffängt, wenn es denn schief gegangen sein sollte.

Sage ihr das bitte, dass wenn sie diesen Schritt geht, ist es eine Zukunft ohne Dich. Das ist keine Erpressung, sondern einen Weg, den sie natürlich gehen darf. Aber ein Hintertürchen wird es nicht geben.

Vielleicht ist es wirklich der richtige Schritt für sie. Dann tut es weh momentan, aber wenn Du es erleben darfst, dass es der richtige Schritt war, würde es mich im nachhinein erleichtern, diese Möglichkeit gegeben zu haben.

Lebe Dein Leben, verzweifelter Freund ! Verbiege Dich nicht für etwas, was Dir weh tut. Es wird sonst immer weh tun.

lieber Gruss
Caruso

@Caruso

Danke für deine (wenn auch harte) Antwort. Aber vielleicht habe ich mich nicht ganz gut ausgedrückt.
Ihr Plan ist der folgende: Wenn sie tatsächlich Kraft tanken kann, dann kehrt sie zu ihrem ich wieder zurück und macht mit mir weiter, indem Wissen, dass sie nicht mehr Kleinstigkeiten zum Ausrasten bringen und sie hinter das schlechte Gewissen auffrißt, weil sie unfair zu mir war.
Sollte ich sie jetzt vor diese Alternative stellen, dann steht sie allein da, wenn sie es wirklich durchzieht. Aber was nutzt es, wenn sie gleichzeitig sagt, dass nur der Gedanke an unsere Beziehung ihr die Kraft gibt das durchzuziehen und so pardox es klingt sie das für uns tut. Anderes ist sie sich sicher auch nicht weitermachen zu können, weil eben dann immer wieder das schlechte Gewissen an ihr nagt, wenn sie mich unfair behandelt. Du kannst mir glauben, ihr schon tausend Mal gesagt habe, dass ich kein Problem damit habe wenn ihre Emotionen hochkommen. (Ich fühle mich auch nicht unfair behandelt) "Aber ich" ist dann immer ihre Antwort.

Je öfter ich das ganze beschreibe umso verwirrender wird es irgendwie für mich. Obwohl ich trotzdem das Gefühl habe ihre Gedanken verstehen zu können.

Diese "Unlogik" habe ich auch schon erlebt, lieber verzweifelter Freund.

Da ist auf der einen Seite etwas, was man sehr lieb gewonnen hat. Einen Hafen, in dem man sich sicher und gut aufgehoben fühlt.
Dann ist da die quälende Ungewissheit, ob das denn jetzt alles war im Leben. Bin ich die Person, die da vor Anker liegt in dem Hafen, oder bin ich vielleicht jemand ganz anderes ? Und wie finde ich das heraus ?

Das ist die eine Seite des Problems.

Die andere Seite ist, dass Bulimikerinnen sich sehr schwer tun, wenn sie Entscheidungen treffen müssen. Und zweimal schwer mit Entscheidungen, die ihr eigenes Leben betreffen. Sie müssen es aber lernen, dass eine bestimmte Handlung eine Konsequenz nach sich zieht. Auf eine Aktion folgt in allen Dingen des Lebens eine Reaktion und die kann sich nun auch gegen einen selber richten.

Sie möchte, dass Du die Entscheidung triffst. Du bist dann Schuld an den Konsequenzen. Deswegen der Rat von mir, ihr die Konsequenzen aufzuzeigen. Entscheiden muss sie es selber, was sie tun möchte. Das ist keine leichte Aufgabe für sie, ganz gewiss nicht. Aber es gehört zum Lernen dazu.

lieber Gruss
Caruso

ich kann das ganze schon irgendwie nachvollziehen. Ich liebe meinen Freund aber ich hatte schon oft den Gedanken, dass mich mein Leben so wie es ist, kaputt macht - das würde meinen Freund ja auch einbeziehen! leider weiß ich aber nicht, was es denn genau ist. Ich denke, das ist so ein Standardproblem von uns BulimikerInnen: sich nicht entscheiden können, nicht wissen, wer man ist, wo man hingehört, was einem gut tut. In diesem Wirrwarr an Gedanken und Gefühlen neige ich oft dazu davon zu laufen. Die Maske aufzusetzen und mich zu verstellen. Ich habe das richtig perfektioniert! So, dass ich dann wirklich gar nicht mehr wußte WER ich überhaupt bin! So, dass ich vor meiner jetzigen Beziehung, 3 Jahre mit einem Kerl war, den ich gar nicht geliebt habe! Ich konnte mich aber so manipulieren, dass ich das gar nicht mitbekommen habe! Ich habe nichts mehr gespürt, vorallem nicht mich selbst. Dass man so langsam aber sicher zugrunde geht, brauche ich dir nicht sagen.

Das um dir ein wenig zu erklären, wie weit entfernt Bulimikerinnen von sich selbst sind. Und ja: ich finde, sie läuft davon - auch wenn ich es nachvollziehen kann. Aber das ist sicher nicht der richtige Weg. Wenn sie sagen würde: hey, ich brauch Zeit für mich, ohne dich, aber an einem Ort wo ich MICH wieder finden kann - dann wäre das ok, wenn nicht sogar toll!

Aber dass sie wegmöchte, vor ihrem ich (inkl. Bulimie) davon laufen möchte, eine andere sein möchte, das ist wohl keine Lösung.

Und ich finde auch, dass du nicht auf Abruf für sie bereit stehen solltest. Sie kann das nicht von dir verlangen. Weißt du was ich leider noch für möglich halte (in Anlehnung an meine einleitenden Sätze): vielleicht spürt sie irgendwo ganz ganz tief verborgen, dass die Beziehung für sie nicht mehr passt. Aus welchen Gründen auch immer. Sie kann es aber nicht richtig deuten, sie will dir ja nicht weh tun! Deshalb läuft sie davon, kann sich aber nicht definitiv gegen die Beziehung entscheiden, deshalb die Hintertür und die Versicherung dir gegenüber, dass du ja ihr Lebensmensch bist...ich weiß, das ist brutal. Aber du musst auf dich hören, bei dir bleiben. Es ist alles möglich, sie kann sich ja auch verlieben - was dann? Willst du dann auch zusehen und ihr noch die Wohnung frei machen für sie und ihren neuen Freund? Auch wenn sie so schwerwiegende Probleme hat, darfst du einfach nicht mit dir machen lassen, was sie will. Du MUSST ihr sagen, wie sehr dir ihre Entscheidung weh tut, dass du diese Entscheidung nicht richtig findest, dass du wissen willst, was wirklich dahinter steht und dass auch du ihr nicht garantieren kannst, dass du immer für sie da bist.

Weißt du mit meinem jetzigen Freund bin ich 4 1/2 Jahre zusammen. Ich glaube auch, dass ich mit ihm mein Leben verbringen möchte. Ich werde nächstes Jahr eine stationäre Therapie machen (die erste nach insgesamt 10 Jahren ES, davon beinahe 8 Jahre Bulimie). Ich werde dann mind.8 Wochen von meinem freund weg sein. ich freue mich darauf, weil ich weiß, dass ich diese Auszeit brauche von ALLEM. Ich sage auch, ich möchte weg aus dem Alltagsleben (inkl. Beziehung), aber andererseits sage ich auch ich möchte zurück zu meinem Schatz. Es ist aber nicht die Flucht in ein anderes Ich, sondern es ist der Weg zurück zu meinem wahren Ich. Ich möchte mein ECHTES ICH finden.

ich denke, das ist der Unterschied.

alles liebe

Ich habe schon ausführlich mit ihr gesprochen. Ich glaube ihr, dass es genau so ist wie sie es sagt, dass sie einfach nicht damit zu Rande kommt, ihre Launen ständig an mir auszulassen. Da sie sich das einfach nicht verzeihen kann und die Angst hat mir nicht mehr in die Augen schauen zu können und damit alles endgültig zu zerstören.
Ich weiß nicht, warum ich ihr nicht klar machen kann, dass sie kein schlechtes Gewissen zu haben braucht. Wenn ich ihr verzeihe, ja es mich nicht einmal kränkt, warum kann sie sich nicht verzeihen?
Sie ist auch bereit, dass Ganze bleiben zu lassen, wenn ich es ihr sage. Sie meint aber auch, dass sie sich so ausgelaugt und leer fühlt, dass sie nicht mehr die Kraft hat mit der Situation fertig zu werden und glaubt daher dass dieses davonlaufen vor sich selbst ihr wieder hilft die Batterien aufzuladen. Ich glaube ich werde folgendes tun. Ich werde sie so lange unterstützen wie ich kann, ich werde es ihr sagen wenn es mir zu weh tut um weiter machen können. Sie hat mir versprochen es mir sofort zu sagen, sollte sie irgenwelche Zweifel haben, dass das Ganze gut gehen oder sie sich wirklich in den anderen verliebt. Da kommt dann das nächste paradoxe an der ganzen Situation, der andere spricht sie eigentlich gar nicht an weder optisch noch auf einer emotionallen Ebene, er ist einfach ein Mensch, der nichts von ihr weiß und gar nichts von ihr erfahren darf.
Was haltet ihr von dieser Lösung meinerseits? Ich denke mir nur, wenn es der letzte Ausweg ist, den sie sieht (und sie ist sich sicher das es funktioniert) hat sie es wohl auch verdient, dass ich sie unterstütze so gut ich halt kann. Sie hat auch gemeint, dass das Ganze nur bis Jänner max. Februar dauern kann. Keine Ewigkeit, allerdings ist jeder Tag ohne sie ein verlorener Tag. Die Angst, dass dieses davonlaufen vor sich selbst, ihre Situation noch verschlechert ist natürlich auch noch da. Hat außer Djinn schon mal jemand versucht 3-4 Monate vor sich davonzulaufen und falls ja wie hat es geendet?

Was mir auch noch ein Anliegen ist, dass ich sage dass unsere Beziehung immer aus geben und nehmen bestanden hat, manche Antworten klingen so als würde ich nur ausgenutzt, dem ist bei Gott nicht so. In 6 1/2 Jahren habe natürlich auch schwere Aufgaben zu meistern gehabt, bei denen sie mir immer 1000% begestanden ist, genauso wie bei den Kleinigkeiten im täglichen Leben.

du hast da einen ziemlich schönen satz am ende deiner beiträge stehen.
muß ich mir merken.

deine lage ist echt heftig. ich schließe mich an "reisende soll man nicht aufhalten"
und ich denke: oh mein gott! kerl, tu dir das nicht an! laß dich nicht so verletzen und lebe DEIN leben!
du kannst ihre bulimie ertragen, du kannst ihre wutausbrüche ertragen, ihre depressionen, ihre höhen und tiefen - aber DAS wirst du nicht packen - oder? da gehst du doch kaputt!!
deine freundin ist vielleicht bulimisch - aber das gibt ihr nicht das recht, dich nicht mehr wert zu schätzen - und für mich mangelt es bei so einem plan an wertschätzung!
das geht nicht, man kann von keinem menschen (den man liebt) erwarten, dass man ihn mal kurz aufs abstellgleis stellt (aber ihn ja noch liebt und BRAUCHT) um dann evtl, wenn alles gut geht (was ist in diesem falle gut??) zurückzukommen!
Ich könnte das weder jemandem antun - noch aushalten! vielleicht würde ich auch hoffen und warten - aber es würde auf jeden fall etwas in mir kaputt gehen!
laß sie ziehen, jeder ist frei - und auch das ist liebe - aber BITTE, tu dir das nicht an,
lass dich nicht BRAUCHEN und leiden und warten! wie gesagt, du kannst die bulimie aushalten - aber DAS nciht!

ich kann das verhalten leider nicht nachempfinden - vielleicht ein wenig die unlogik verstehen - aber es ist blödsinn, eine gedankenverstrickung, ein hoffnungsfaden in einer komplett verirrten richtung; vielleicht eine selbstlüge, um der eigentlichen gesundung und deren weg auszukommen. aber es kann sein,
dass sie diesen schritt TUN muß und vielleicht auch ein wenig auf die nase fallen - aber dann LASS sie in aller liebe auf die nase fallen!! damit sie alleine aufstehen lernen muss!!

ich kenne diese fixierung auf menschen - es war für mich ein höchstgradig holpriger, steiniger weg, mich davon zu lösen; und es hat mir unheimlich viel gebracht, SELBER aufzustehen und es zu lernen, auf mich zu vertrauen..
also, laß sie ziehen, laß sie hinfallen - und mensch, sei meinetwegen "in der nähe", aber laß sie um gottes-willen diese erfahrung SELBST machen!

izumie