Hallo Leute,
Meine Freundin(Bulimikerin) hat unsere Beziehung(7 Monate) am vergangenen Donnerstag beendet, obwohl diese meiner Meinung nach noch garnicht richtig begonnen hat. Ich weiss ehrlich gesagt nicht wo ich nun anfangen soll.
Die Begründung lautete, dass nicht mehr genug Gefühle für mich vorhanden seien. Das kann ja auch durchaus vorkommen. Nur habe ich den Verdacht, dass sie nur aus Angst vor einer festen Beziehung flieht, wie sie momentan auch vor allen anderen Dingen davonrennt. Sie bricht Aufgaben der Berufsschule ab, meldet sich nicht bei Freunden, wie sie es auch bei mir nicht getan hat. Die angedachte Therapie nach ihrem Klinikaufenthalt nimmt sie auch nicht auf, und der ist mittlerweile auch schon fast 6 Monate her. In der Klinik habe ich sie übrigens kennengelernt. Ich befand mich wegen einer Depression dort.
Leider wohnen wir nicht in der selben Stadt(100km Entfernung), und da ich noch mit meiner Diplomarbeit beschäftigt bin, konnten wir uns nur am Wochenende bzw. manchmal nur jedes zweite Wochenende sehen. Das heisst, dass sie auf jeden Fall genug Freiraum für sich hatte, den sie sich auch gewünscht hatte. Nach der Klinik hat sie immer nur Rückschritte gemacht. Das gipfelte mit grossen Verzweiflungen kurz vor der Trennung. Sie sagte, ihr Leben gleite ihr aus der Hand, und es sei langweilig und vorhersehbar, sie habe keine Freunde, und keine Hobbys.Sie stand kurz davor wieder mit dem Erbrechen anzufangen. Dann habe ich wohl den grössten Fehler gemacht, den man machen konnte. Ich habe ihr angeboten für unbestimmte Zeit zu mir zu ziehen, damit ich sie besser unterstützen und ihr helfen kann.
Vielleicht bin ich ja auch nur ignorant und will die Realität nicht wahr haben. Ich glaube schon, dass sie momentan weniger für mich empfindet, nur würde es jedem anderen an meiner Stelle genau so gehen. Bei ihren Problemen gibt es zur Zeit einfach keinen Platz für mich in ihrem Leben. Sie sagte selbst ja auch, dass an mir alles stimmt, und dass ich mehr gebe, als sich eine Frau wünschen kann. Sie könne so aber nicht mehr, und ich würde mehr auf Dauer von ihr haben in einer platonischen Beziehung. Sie würde sich dann auch bei mir melden können, weil der Druck dann weg sei.
Ich habe nun ziemlich wirr einige Dinge aufgelistet und habe folgende Fragen an Euch.
Kann ich ihr helfen?
Wenn ja, wie?
Besteht die Möglichkeit, dass sie mich eigentlich noch liebt und nur flieht?
Gibt es für mich noch Hoffnung auf eine zweite chance?
Ich bin bereit mir ein Bein für sie auszureissen, da ich immer noch unglaublich in sie verliebt bin.
Wie kann ich das bewerkstelligen, ohne sie unter Druck zu setzen?
Ich würde mich sehr über Tips oder Eure Erfahrungen freuen.
Ich bin momentan hilflos.
Danke schonmal im voraus.
Mikey Walsh
#2
Hallo Mikey,
es ist schwer zu sagen, wieviel sie wirklich noch für dich empfindet. Wie soll man jemanden lieben können, wenn man mit sich selbst so im Argen ist? Und vorallem: Wie soll man unter solchen Umständen die Liebe eines anderen verstehen und annehmen können?
Du schreibst, dass es ihr seit dem Klinikaufenthalt immer schlechter geht. Das hat sie sich sicherlich auch anders gewünscht und anders erwartet und ist nun dementsprechend enttäuscht und frustiert. Sie schafft die Berufsschulde nicht mehr, bricht den Kontakt zu Freunden ab und letztendlich auch zu dir. Bulimikerinnen neigen leider oft zu solchen Alles-oder-Nichts-Reaktionen. Sie isoliert sich vollständig. Aber du kannst sie da nicht rausholen, im Gegenteil. Sie muss alleine den Schritt ins Leben wagen. Gib ihr Zeit! Melde dich nicht bei ihr. Sie wird bestimmt wissen, dass du da bist, wenn sie bereit dazu ist.
Du hilfst ihr nicht, wenn du ihr versicherst, wie sehr du sie liebst. Du setzt sie damit nur unter Druck. Auch wenn es sehr schwer fällt, lass sie in Ruhe. Ich kann mir vorstellen, dass du lieber aktiv etwas tun würdest, um sie wach zu rütteln, aber versuche dich mal in ihre Lage zu versetzen.
Ich drücke dir die Daumen, dass es bald bergauf geht!
LG, Polli
es ist schwer zu sagen, wieviel sie wirklich noch für dich empfindet. Wie soll man jemanden lieben können, wenn man mit sich selbst so im Argen ist? Und vorallem: Wie soll man unter solchen Umständen die Liebe eines anderen verstehen und annehmen können?
Du schreibst, dass es ihr seit dem Klinikaufenthalt immer schlechter geht. Das hat sie sich sicherlich auch anders gewünscht und anders erwartet und ist nun dementsprechend enttäuscht und frustiert. Sie schafft die Berufsschulde nicht mehr, bricht den Kontakt zu Freunden ab und letztendlich auch zu dir. Bulimikerinnen neigen leider oft zu solchen Alles-oder-Nichts-Reaktionen. Sie isoliert sich vollständig. Aber du kannst sie da nicht rausholen, im Gegenteil. Sie muss alleine den Schritt ins Leben wagen. Gib ihr Zeit! Melde dich nicht bei ihr. Sie wird bestimmt wissen, dass du da bist, wenn sie bereit dazu ist.
Du hilfst ihr nicht, wenn du ihr versicherst, wie sehr du sie liebst. Du setzt sie damit nur unter Druck. Auch wenn es sehr schwer fällt, lass sie in Ruhe. Ich kann mir vorstellen, dass du lieber aktiv etwas tun würdest, um sie wach zu rütteln, aber versuche dich mal in ihre Lage zu versetzen.
Ich drücke dir die Daumen, dass es bald bergauf geht!
LG, Polli
Mir gehts ähnlich
#3Hi Mikey, hab deinen Post heute morgen gelesen, auf der Suche nach jemandem, dem es vielleicht ähnlich wie mir geht... Du wirst lachen, mir ist am WE fast das gleiche passiert!
Meine Freundin hat unsere Beziehung abgebrochen, weil sie Ihrer Aussage nach sehr unter unserer WE-Beziehung leidet und sie das für den Grund hält, dass sie nun nach einem Jahr ohne Rückfall wieder rückfällig geworden ist.
Ich hab nun ein ähnliches Problem wie du; aufgeben will ich sie (und UNS) nicht, zumal ich im Sommer für 3 Monate bei Ihr gewohnt hätte und das unsere Beziehung sicher noch weiter gebracht hätte.
Jetzt frage ich mich:
- hat sie mir das nur so erzählt und hat eigentlich Angst vor der Beziehung
und den Gefühlen, die stärker werden
- hab ich diese (vielleicht unbewußte) Angst vielleicht noch geschürt, indem
ich Ihr vor 2 Wochen das erste mal direkt gesagt habe, dass ich sie liebe?
Ich hab versucht mich über Bulimie zu informieren, aber wirklich weiter hat es mich nicht gebracht, ich kann den vielen Möglichkeiten, warum wir diese Probleme habe jetzt nur einen Namen geben, welches es ist, ist mir trotzdem nicht klar....
Meine Freundin hat unsere Beziehung abgebrochen, weil sie Ihrer Aussage nach sehr unter unserer WE-Beziehung leidet und sie das für den Grund hält, dass sie nun nach einem Jahr ohne Rückfall wieder rückfällig geworden ist.
Ich hab nun ein ähnliches Problem wie du; aufgeben will ich sie (und UNS) nicht, zumal ich im Sommer für 3 Monate bei Ihr gewohnt hätte und das unsere Beziehung sicher noch weiter gebracht hätte.
Jetzt frage ich mich:
- hat sie mir das nur so erzählt und hat eigentlich Angst vor der Beziehung
und den Gefühlen, die stärker werden
- hab ich diese (vielleicht unbewußte) Angst vielleicht noch geschürt, indem
ich Ihr vor 2 Wochen das erste mal direkt gesagt habe, dass ich sie liebe?
Ich hab versucht mich über Bulimie zu informieren, aber wirklich weiter hat es mich nicht gebracht, ich kann den vielen Möglichkeiten, warum wir diese Probleme habe jetzt nur einen Namen geben, welches es ist, ist mir trotzdem nicht klar....
