#2
Ich hätte da vorab noch eine Gegenfrage.

Was wäre, wenn Du fragst und bekommst als Antwort, dass auch der Freund von Dir Bulimie hätte ?

Hättest Du die Kraft, ihm helfen zu können ? Können sich zwei Menschen, die an dieser Krankheit leiden, sich überhaupt gegenseitig helfen ? Meine persönliche Meinung wäre, Du wärst vielleicht mit der Wahrheit überfordert. Weil es ja nicht nur mit der Antwort getan ist. Denn derjenige, der sich öffnet, erwartet etwas vom Fragenden.

Ich mag Dir nicht unterstellen, dass Du es nicht könntest, dazu kenne ich Dich zuwenig. Aber einen Gedanken darüber, bevor ich diese Person anspreche, wäre es schon wert.

lieber Gruss
Caruso

#3
Hallo Pauline,

bin zwar kein Manderl. Aber glaubst du nicht, dass es eigentlich egal ist, ob du nun ein männliches oder weibliches Wesen bezüglich deines Verdachtes oder sagen wir mal deiner Befürchtung ansprechen würdest?
Also mir ist da am Wochenende etwas komisches passiert.
Mein Sohn hat mir am Freitag eröffnet, dass er Angst hat, seine beste Freundin habe Bulimie. Und hat mich auch sehr intensiv danach gefragt, woran er denn nun sicher sein könnte. Tja, gibt es denn wirklich 100% Symptome? Mein Gott kann es nicht sein, dass auch ein nicht Bulimiker nach dem Essen aufs Klo huscht? Kann es nicht sein, dass auch ein Nichtbulimiker Depressionen hat, weil halt grad alles so schief läuft?
Hmmmmmm. Schwierig. Wusste echt nicht, was ich meinem Sohn raten solle. Fragen oder nicht fragen?
Tja aber wie Hedi so ist. Hat es sich halt einmal ergeben, dass das Mädl (ich kenn sie ja doch recht gut und hab sie sehr lieb) am Samstag in einer recht lustigen Runde bei uns zu Gast war.
Tja und da nahm ich sie ganz lieb zur Seite und meinte, dass sich mein Sohn eben Sorgen um sie macht. o.k. war ein echt komisches Gespräch. Sie fand es echt süss, dass er sich Sorgen um sie macht und versprach mir hoch und heilig, nicht Krank zu sein. Tja, was nun? Stimmts oder nicht?
Gut das wollte ich damit aber nicht zum Ausdruck bringen, man kann sehr wohl demjenigen bei der Nachfrage das Gefühl geben, wirklich nur aus reiner Freundschaft und Sorge zu handeln. Versuch es ganz einfach.

@Caruso
Hedi macht sich jetzt ganz klein und fragt leise:
Ist nicht schon Verständnis zu zeigen und für den Menschen da zu sein eine Hilfestellung?

Viele Bussi an euch zwei
Hedi

PS: Wie geht es denn eigentlich unseren Kampfwerkzeugen. Alles fein säuberlich in der Ecke? :wink:

#4
@hedi

*hedidarfwiedergrosswerden*

Sicher ist Verständnis zu zeigen bereits eine Art der Hilfestellung. So wollte ich das auch nicht verstanden wissen. Ich wollte nur, dass Pauline vorher über ihre Stärke und ihre eigene Position zur Bulimie nachdenkt. Meine Freundin hat auch diesen "siebten" Sinn für Betroffene. Sie selber hätte aber nicht die Kraft (noch nicht) dazu, diese Person anzusprechen, weil sie es einfach mental nicht verkraften würde. Sie würde sich für diese Person einsetzen, alle Hilfe dieser Welt für sie organisieren - und darüber sich selbst und ihre eigene, manchmal viel zu wenige, Energie und Kraft vergessen.

So meinte ich das eigentlich. :oops:

Bussi an nun wieder aufrechtes Hedi zurück

Caruso

#6
Hallo Pauline !

Ich glaube, nachdem ich Deine Antwort gelesen habe, Du könntest es tun. Und in dem Punkt, dass ein Betroffener einem anderen Betroffenen auf einer ganz anderen Ebene begegnen kann (er muss keine tausend Fragen mehr stellen, er kann mit ihm fühlen, er kennt bereits alle nicht so schönen Verhaltensmuster etc.) habe ich selber noch mal nachdenken müssen. Klar - Du hast Recht.

Wenn Du die Stärke dafür hast, wird dieser Freund einen wundervollen Menschen an seiner Seite haben dürfen. Soviel konnte ich Deinen Zeilen (lese auch gerne zwischen den Zeilen) entnehmen.

Ich wünsche Dir alles alles Gute und die Kraft, sowohl für Dich, als auch für den Freund.

lieber Gruss
Caruso

PS: Und noch ist ja gar nicht raus, ob er denn wirklich unter Bulimie leidet. Drücken wir ihm doch die Daumen, dass es einfach nicht so ist.