…wenn man(n) trotzdem lacht.
Ich bin 26 Jahre, sehr glücklich und kann auch immer noch lachen. Warum mir nicht immer zum Lachen zumute ist. Erzähle ich euch hier.
Seit gut zwei Monaten bin ich mit meiner Freundin, 22, zusammen. Es ist eine wundervolle Beziehung, aus der wir beide (ich glaube, ich kann in diesem Punkt auch für sie sprechen) sehr viel ziehen. Ich verspüre Gefühle für sie, die ich so vorher nicht kannte. Sie ist mein Stern - mein ein und alles! Sie hat das, was ich in Romanen schon so oft gelesen habe, mir aber nie etwas im entferntesten Sinne darunter vorstellen konnte - ein entwaffnendes Lächeln. Wenn sie lacht, muss ich es auch. Ich kann und vor allem will es auch nicht anders.
An dem Tag, als wir zusammengekommen sind, haben wir eine Abmachung getroffen. Wir werden immer ehrlich zu einander sein. Seitdem habe ich ihr sehr viel aus meiner Vergangenheit anvertraut - auch nicht so schöne Dinge, die mich aber teilweise immer noch belasten. Auch sie war an dem Punkt angekommen, mir etwas sehr vertrautes zu sagen, hat dann aber im letzten Augenblick einen Rückzieher gemacht. Sie meinte, sie würde mir es irgendwann schon noch erzählen, und da ich sie nicht drängen wollte, haben wir es für den Tag gelassen.
Ein, zwei Wochen später sind wir spät nachts gemeinsam von einer Party nach Hause gekommen und haben noch lange geklönt. Dabei habe ich mich erwischt, wie sehr es mir auf dem Herzen brannte, von ihr zu erfahren, was sie so bedrückt. Auf meine Nachfrage hin, hat sie mir dann gestanden, dass sie ihr Essen wieder ausk*. In dem Moment ist mein Herz stehen geblieben. Es schossen mir zahlreiche und irrationale Gedanken durch den Kopf und ich kam mir total hilflos vor. Ich war den Tränen nahe. Ach, was erzähl ich?! Ich musste krampfhaft einen Heulanfall unterdrücken - so elendig habe ich mich gefühlt. Aber warum? Sie ist es doch, die ein Problem hat. Und genau das ist der springende Punkt! Ich liebe sie so sehr und nichts auf dieser Welt wird das ändern - erst recht keine Bulimie!! Aber ich wusste darüber fast gar nichts, also auch nicht wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll oder wie ich ihr helfen kann. Ich hatte nur dieses oberflächliche Wissen, was jeder über Suchtkrankheiten kennt. Wie gesagt, es machte sich eine riesige Hilflosigkeit in meinem Kopf breit. Ich habe ihr gesagt, dass ich mich gern darüber informieren möchte, bevor ich irgendetwas falsches sage oder tue. Dafür hatte sie dann auch Verständnis. Ich bin so stolz auf sie.
Bei meiner Recherche bin ich ziemlich schnell auf dieses Forum gestoßen und ich bin sehr froh darüber, dass es das hier gibt. Ich habe mich in die Materie ein wenig eingelesen, viele eurer Meinungen einfach aufgesogen und auch schon zwei Buchtipps haben den Weg in mein Regal gefunden. Viele meiner Fragen wurden geklärt, ohne dass ich sie hier selbst stellen musste, doch es sind bestimmt genauso viele neue Fragen hinzugekommen. Vor allem meine Angst vor dieser Krankheit oder vielmehr die der Hilflosigkeit ihr gegenüber ist leider nicht gewichen - im Gegenteil. Aber das wird sich bestimmt bald ändern - ich denke positiv!
Gestern Abend war ich für ein erneutes Gespräch gewappnet. Ich wollte viel mehr von ihr erfahren, ihr sagen, dass ich für sie jeder Zeit da sein werde, ihr helfen möchte. Wir haben sehr lange darüber gesprochen. Sie hat mir von ihren Anfängen erzählt. Es begann bei ihr mit ungefähr 16 Jahren und sie war selbst erschrocken, dass das jetzt schon fast sieben Jahre so geht. Ich war es aber auch! Ihrer Meinung nach, liegt es überwiegend an dem Gefühl, nicht attraktiv genug zu sein. Auch bei mir quälen sie Gedanken, dass ich denken könnte, dass sie einen dicken Bauch hat etc. Ich finde das überhaupt nicht, aber da gehen ja die Meinungen von B-Kranken und eben nicht diesen weit auseinander - leider. Jedenfalls hatte ich hier im Forum gelesen, dass Komplimente ein zweischneidiges Schwert sind und gern als Heuchelei empfunden werden. Bei meiner Freundin ist es nicht so. Sie freut sich sehr über Komplimente von mir und kann diese auch annehmen. Das wiederum freut mich, denn wenn ich das Bedürfnis habe, ihr Komplimente zu machen, weil sie absolut auf sie zutreffen, wäre es sehr hart für mich, meine Gedanken und Empfindungen für mich zu behalten.
Okay, komme ich aber zur gegenwärtigen Situation. Meine Freundin wohnt mittlerweile in ihrer eigenen Wohnung und geht zwei- bis dreimal die Woche zum Sport. Seitdem sind ihre K*-Anfälle auf einmal die Woche zurückgegangen und das glaube ich ihr auch. Eigentlich eine sehr schöne Sache, wenn ich bedenke, dass es vor gar nicht allzu langer Zeit noch wesentlich öfter war. Der Haken an der Sache?! Sie fühlt sich danach einfach gut. Was ich meine: sie hat nach dem Essen ein schlechtes Gewissen, aber nicht im geringsten nach dem K*. Außerdem ist das Thema „professionelle Hilfe“ ein rotes Tuch für sie. Letzteres kann ich allerdings gut nachvollziehen. Schließlich bin ich der erste Mensch, mit dem sie offen über ihre B redet und auch diesen Schritt hat sie bereits mehr als einmal bereut. Vielleicht wird es irgendwann einmal ein Thema für sie, aber dann muss sie es wollen, ich werde sie zu nichts zwingen – nur unterstützen.
Ich werde ihr zuhören, ihr Geborgenheit geben, ihr Zärtlichkeiten und Zuneigung schenken, meine ehrliche Meinung sagen, mit ihr lachen - einfach immer für sie da sein. Sie schenkt mir so viel Liebe, dass in dem Innersten meines Herzens immer ein Platz für sie frei ist. Ich liebe sie ebenso sehr.
Ich brauche einen Platz, um meine Gefühle und meine Gedanken aufzuschreiben und finde sie hier gut aufgehoben. Ich erwarte keine Antworten oder Statements. Ich hoffe, dass ihr, wenn ihr diese Zeilen hier lest, einen Augenblick an meine Süße und mich denkt und uns damit Kraft schenkt. Ich danke euch!
Euer Sixx

Dieser Text ist so rührend! Aus jeder Zeile lese ich deine Liebe zu deiner Freundin raus...wahnsinn!
Dass du so mit ihr mitfühlst, dass du so sehr für sie da bist, ist ja fast schon unglaublich
Kann man dich irgendwie klonen?

Pass nur auf, dass du dich nicht zu sehr runterziehen lässt!
Für sie da sein und mit ihr mitfühlen schön und gut, aber sei vorsichtig, dass es dich nicht ZU sehr mitnimmt, wenn du verstehst was ich meine.

Liebe Lisa-Marie,
als erstes muss ich dich leider enttäuschen - mich gibt es wohl nur einmal und klonen lassen wollte ich mich auch nicht... Schließlich habe ich auch genug Fehler, die es nicht noch ein zweites Mal geben sollte! ;-)

Pass nur auf, dass du dich nicht zu sehr runterziehen lässt!
Für sie da sein und mit ihr mitfühlen schön und gut, aber sei vorsichtig, dass es dich nicht ZU sehr mitnimmt, wenn du verstehst was ich meine.

Ich danke dir für dieses Tipp und ich weiß sehr wohl, was du damit meinst. Ich versuche, es dir zu erklären. Meine Freundin weiß, dass mich das Ganze mit ihrer B* und meiner daraus resultierenden Hilflosigkeit sehr mitnimmt und sie bekommt dadurch ein schlechtes Gewissen. Das ist natürlich genau das, was ich nicht möchte. Sie soll sich nicht auch noch meinetwegen schlecht fühlen - sie hat es schon schwer genug.
Auf diesem Wege hier ist es nur viel einfacher, meine Gefühle "runterzuschreiben", ohne dass wir uns gemeinsam heulend in den Armen liegen und nicht weiterkommen. Sie weiß, dass ich hier ins Forum schreibe, und hat auch meinen Text bereits gelesen. Daraufhin habe ich eine sehr ausführliche, liebe Email bekommen, in der sie auch sehr viel Verständnis für meine Situation aufbringt und mir für meine Ehrlichkeit dankt.
Ich denke, wir beide haben eine sehr gute Ausgangsposition, um gemeinsam gegen diese Sucht, denn das ist es nunmal, anzukommen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Kraft und Ausdauer ausreicht, um erfolgreich eines Tages das Ziel zu erreichen. Aber "der Weg ist das Ziel" (ich zahle gleich 5,-EUR ins Phrasenschwein...) und wenn wir gemeinsam sooo stark sind, den Weg zu meistern, dann kommen wir auch gemeinsam sehr weit über das Ziel hinaus.
Ich wünsche dir alles Gute!
Dein Sixx

Das ist schön!
Ich wünsche euch beiden viel viel Kraft, dass ihr das gemeinsam durchsteht!!!!!
Behaltet mir eure positive EInstellung, ok? Dann geht nämlich vieles sehr viel leichtet
Viel Glück!

ich wollte nur kurz sagen, dass mir diese geschichte sehr bekannt vorkommt und dass ich um ehrlich z sein glaub ich noch nie die hilflosigkeit meines freundes in der eutlichkeit wahrgenommen habe wie nach deinem text obwohl mir unterbewusst klar war, dass er sich nicht zu helfen weiß mit mir.

deine freundin hat großes glück dich an ihrer seite zu haben, denn so ein verständnissvoller, einfühlsamer und helfender partner kann einem sehr bei der "genesung" helfen

Ich wünsche euch das beste!!!!

Ich melde mich nach einer gewissen Zeit wieder. Im Moment stehe ich auf der Stelle. Nachdem wir sehr viel darüber geredet haben und sie mir auch eine Menge anvertraut hat, ist das Thema bei uns im Augenblick (leider) tabu. Vielleicht ist es auch nicht akut zur Zeit, das durchschaue ich nicht. Jedenfalls habe ich ihr versprochen, nicht mit dem Thema anzufangen, wenn ich mir keine ernsthaften Sorgen mache (die mache ich mir sowieso schon, aber anders halt - ihr versteht bestimmt, was ich meine...). Ich soll abwarten, bis sie wieder auf mich zukommt. Doch sie kommt nicht auf mich zu. Vielleicht ist alles okay und sie ist zur Zeit "clean", so dass es nichts akutes darüber zu besprechen gibt. Auf der anderen Seite könnte ich mir vorstellen, dass sie unsere harmonisch glückliche Beziehung und mich nicht unnötig belasten möchte und daher im Augenblick nicht mit mir über das Thema redet?! Ich weiß es nicht. Bin jedenfalls an einem Punkt, der mich nicht glücklich macht (davon abgesehen, dass unsere Beziehung ansonsten wie der Himmel auf Erden ist...ich könnte die ganze Zeit nur von ihr träumen... :-)) Abwarten.

@Lisa-Marie: Danke schön! Ich arbeite dran... wie du siehst, ist es aber nicht gerade einfach. Doch nach Regen gibt es auch immer wieder Sonnenschein. So wie im Augenblick durch mein Fenster... es wird ein herrlicher Tag!

@Babygirlschalke: ich hoffe, meine Zeilen haben dir ein wenig weitergeholfen und du siehst ein, wie schwer wir es mit euch haben können - obwohl oder gerade weil wir nur das Beste für euch wollen. Redet ihr denn auch über die Hilflosigkeit deines Freundes? Auf der einen Seite ist das sicherlich nicht verkehrt, denn es lenkt euch ein wenig ab, auf der anderen Seite auch nicht ungefährlich, denn ihr fühlt euch schuldig daran und verschließt euch möglicherweise noch mehr - nicht einfach oder? Ein gesunder Mittelweg ist sicherlich die einzige Möglichkeit, damit beide etwas davon haben und jeder immer wieder etwas glücklicher wird und mit seiner eigenen Situation von Zeit zu Zeit besser klar und vor allem weiterkommt.

Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg und Durchhaltevermögen in diesem unerbittlichen Kampf!!
euer Sixx

Oh mein Gott, hab die Eröffnung des Beitrages irgendwie verschlafen.

Erstmal möchte ich dir sagen, dass du ein toller Kerl bist und ich bin mir ganz sicher, ihr beide werdet das schaffen. Denn bei deiner Liebe, di man hier in jeder Zeile spürt, kann da echt nichts schief gehen.
Ich bin deswegen so überzeugt, weil du mich irgendwie an meinen eigenen Mann erinnerst. Der ist auch so ein Engel und ist mir jahrelang in sehr schweren Zeiten zur Seite gestanden ohne zu klagen. Hat mir aber auch irgendwann die Levitten gelesen, wenn ich es zu arg trieb und mich zu weit runter gezogen habe. Ging zwar nicht um Bulimie. Aber um den Tod meiner Tochter nach langer schwerer ES.
Wollte nur damit sagen, dass auch du deine Grenzen hast, und ich hoffe, du versäumst auch nicht diese zu zeigen.

Mehr kann ich dir zu diesem Thema da nicht wirklich sagen.

Aber mich wundert, dass sich hier noch nicht unser Freund Caruso eingeschaltet hat. Das wäre doch sehr naheliegend.

CAAAAAAAAAAAAARUSO hast du den Beitrag auch verschlafen????????
Bitte schnell aufwachen. Du bist hier der richtige Mann.

Lieber Sixx. Hoffe er meldet sich bald und nun wünsche ich dir alles alles Liebe und viel Kraft
Deine Hedi

Hallo Sixx und
Hallo Hedi

Caruso hat´s nicht gelesen bisher, aber Hedi hat ihn aufgeweckt.

Nun hat er es gelesen. Es ist ein schöner erster Thread von Dir gewesen, lieber Sixx. Er handelt nicht gleich von wildem Aktionismus und "es muss etwas passieren" und "wie kann ich etwas tun". Sondern zuallerst war es eine sehr herbe Nachricht, die Du da erfahren musstest. Glaube mir, auch ich habe zuerst weinen müssen, als meine Freundin es mir vor 4 Jahren gestanden hat, dass sie an Bulimie leidet. Die Tränen sind der Ausdruck der anfänglichen Hilflosigkeit und der Erkenntnis, wie diese Krankheit in der Psyche eines Menschen wütet.
Mittlerweile sind die Tränen getrocknet und es ist gemeinsame Aufgabe geworden von uns beiden, diesen doch nicht so ganz aussichtslosen Kampf gegen diese Krankheit aufzunehmen.
Du hast ein wunderschönes Wort in Deinem Beitrag benutzt: EHRLICKEIT !! Fast schon in Vergessenheit geraten in diesen Tagen. Aber absolut notwendig von BEIDEN Seiten, um ein Scheitern der Beziehung zu vermeiden. Es muss alles raus, was einen bedrückt. Sie wird etwas mehr zu sagen haben, dafür tut sie sich aber um so schwerer damit. Weil jedes Wort ein Teil des Prozesses ist, dass sie sich mit sich selbst auseinander setzen muss. Und das ist schwer für eine Bulimikerin.
Du darfst und musst auch alles sagen dürfen. Sei es, um Dich zu informieren, aber auch um den Druck loszuwerden, den Du noch erleben wirst. Also bitte, bitte - immer sehr offen miteinander umgehen.

Die Frage nach der Attraktivität und ob sie von anderen Menschen geliebt wird, ist immer eine Kernfrage, aber m. E. nicht das eigentliche Hauptproblem. Dies zu hinterfragen und heraus zu bekommen ist wichtig, weil ab dem Moment ein Selbstfindungsprozess erst beginnen kann. Trotzdem sind Komplimente ein Bestandteil einer Beziehung zwischen Frau und Mann und durchaus wichtig.
Auch der Weg über eine professionelle Hilfe wird notwendig sein. Irgendwann - wenn sie soweit ist. Keinen Druck machen in diese Richtung, lieber Sixx. Aber ihr vielleicht helfen, öfter darüber nachzudenken. Den Entschluß dazu muss sie selber treffen und nur dann besteht die Aussicht auf Erfolg einer Behandlung.

Apropos helfen. Du kannst nicht helfen. Sie muss sich selber helfen. Aber Du kannst für sie da sein, wenn sie Dich braucht und es ihr schlecht geht. Dazu musst Du aber selber stark sein. In schwachen Momenten, die wir nun auch ab und zu haben, lass es und erkläre ihr, warum Du nicht für sie da sein kannst. Diese Erklärung ist wichtig und hat etwas mit der Ehrlichkeit (siehe oben) zu tun. Zuhören und eine ehrliche Meinung haben - so wie Du es selbst beschrieben hast - ist notwendig.

Der Weg ist lang, lieber Sixx. Aber Du hast ihn sehr gut begonnen. Auch Tabu Zeiten sind völlig normal zwischendurch. Bulimie kann nicht immer und jeden Tag das Hauptthema sein. Es gibt auch soooo schöne Dinge auf dieser Welt, die das Leben eben auch lebenswert machen. Und die helfen Dir und ihr mit dieser Krankheit umzugehen.

Ich wünsche Dir alle Kraft dieser Welt (Du wirst sie brauchen) und noch eine lange und sehr schöne Beziehung mit Deinem Sonnenschein.

lieber Gruss
Caruso

Hi Sixx,

mit deinem ersten Beitrag Sprichst du mir aus der Seele.
Meine Freundin ist ebenfalls Bulimie Krank. Bei uns ist das ganze nur viel Komplizierter. Ich hab sie innerhalb der 4 Monate, die wir zusammen sind 3 mal sehen können.
Anfangs wusste ich garnicht was los war, bis ich ihre Homepage gefunden hatte. Mir kamen auch sofort sehr viele Gedanken und ich beim Lesen ihrer Homepage musste ich auch sehr dolle Heulen, was zum glück keiner mitbekommen hat.
Ich kann dich da sehr gut verstehen.

Ich würde mit ihr auch sehr gerne reden, doch sie Blockt immer ab. Immer wenn ich sie Frage, wann sie Zeit hätte und ich eine Antwort bekomme, was nicht sehr oft der Fall ist, blockt sie es dann im letzten Moment wieder ab.
Ich bin oft am verzweifeln, ich weis aber, dass sie mich über alles Liebt.
Ich hab ihr so viel zu erzählen, doch ich hab keine Gelegenheit dies zu tun und per Mail möchte ich ihr das auch nicht schreiben.

Du hast das Glück, sie zu sehen. Denke nicht so sehr viel über ihre Bulimie nach!
Das hab ich leider gemacht vor lauter Sehnsucht nach ihr. Seither bin ich sehr oft Depressiv, leide unter Konzentrationsmangel und denke sehr oft über S* nach.

LG Christian

Hallo ihr drei!

Liebe Hedi, lieber Caruso,
vielen Dank für eure lieben und ehrlichen Worte. Da war das Wort wieder, welches so wichtig ist. Auch wenn mir meine Freundin immer sehr nahe steht und mir sehr viel Kraft gibt, sauge ich jede eurer Zeilen auf, denn auch sie geben mir Kraft und das Verständnis von ähnlich fühlenden Mitmenschen - und das ist mir auch sehr wichtig - das Gefühl, nicht allein zu sein mit diesen Sorgen.
Auch meinen letzten Beitrag hat meine Süße gelesen und mich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Es war in dieser "Tabu-Zeit" wirklich nicht akut und das glaube ich ihr auch. Es war halt nur so, wie ich ja schon geschrieben habe, dass ich Angst davor hatte, dass sie sich verschließt und das Thema irgendwann wirklich tabu werden könnte. Nachdem sie mich dann darauf angesprochen hat, war ich wieder happy, denn meine Sorgen waren unbegründet.
Ich glaube, dieses Forum ist ein guter zusätzlicher Weg, um sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. So kann meine Freundin sich über meine Gefühlswelt ein Bild machen, wann sie es möchte - und ich kann meine Gefühle hier "abladen", wann ich es möchte. Es wird die persönlichen Gespräche zwischen uns - zum Glück - nie ersetzen. Das soll es ja auch gar nicht. Es ist nur eine unheimlich schöne Hilfe, wenn ich mal nicht weiter weiß. Danke!

Lieber Flyer,
dir danke ich natürlich auch für deine Worte. Ich kann deine Gefühlswelt etwas nachvollziehen, auch wenn es bei uns anders ist. Deine Hilfslosigkeit muss noch viel größer sein, wenn deine Freundin sich noch nicht einmal dir gegenüber offenbaren mag.
Du hast zwar geschrieben, dass du den Weg, deine Gedanken und Sorgen ihr per Mail zu schreiben, nicht wählen möchtest - wenn es aber die einzige Alternative ist? Du musst sie ja nicht direkt anschreiben! Weiß sie, dass du hier im Forum schreibst oder ist sie gar selber hier? Wenn nicht, dann biete ihr doch an, dass sie in Ruhe und zu dem Zeitpunkt, den sie für richtig hält, sich hier umsehen und deine Beiträge lesen kann. Dann merkt sie vielleicht, wie nahe dir die Geschichte geht und was sie an dir wundervolles hat. Bei meiner Süßen und mir hat es zu Beginn auch so funktioniert und jetzt können wir entweder still über dieses Forum (sie liest nur meine Beiträge, schreibt also nicht) oder auch gut persönlich miteinander über die B* reden. Ein Versuch ist es in jedem Fall wert! Ich drück dir die Daumen!!

Ich werde jetzt zu meinem Engel fahren und mit ihr den ersten, richtigen Schnee in diesem Jahr hier im Norden genießen - es wird ein sehr schönes Wochenende mit ihr, auf das ich mich unbeschreiblich freue! Ich liebe sie sooo sehr...

Liebe Grüße
euer Sixx

Hi Sixx,

danke für deine Worte und Glückwunsch, dass es bei euch gut läuft.

Sie liest und schreibt auch hier in diesem Board und ist schon sehr viel länger hier, als ich. Sie hat mir damals auch geschrieben, dass sie hier auch angemeldet ist und schreibt.
Auf den letzten Beitrag, den ich hier geschrieben hatte, bekam ich per Mail eine recht harte Antwort. Was in der Mail stand schreibe ich hier jetzt aber nicht.

Auch wenn ich weis, dass ich hierauf bestimmt wieder eine solch "harte" Antwort von ihr bekomme schreibe ich dies jetzt.

Auf meine letzte Mail hat sie bisher nicht geantwortet. SMS`s schreiben habe ich auch schon aufgegeben. Wenn dann würde ich mit ihr über dieses Thema persönlich reden, wobei ich ihr angeboten habe dies auch sein zu lassen, wenn sie nicht möchte. Darauf habe ich aber auch noch keine Antwort bekommen.
Diese Woche war besonderst schwer für mich. In der Schule schlechte Noten, Mittwoch schlimme Gedanken während des Sport Unterrichtes und Donnerstag auch wieder sehr schlimme Gedanken (dazu später mehr).
Mittwoch habe ich immer Sport, wo ich mich immer in den Kraftraum begebe. Dazu muss ich einen etwas längeren, weiß Gefliesten Gang entlang gehen. Es ist echt erschreckend, wenn man sich einen Knall denkt und aufeinmal diese weißen Fliesen rot sind.
Donerstag, nach 8 Stunden Schule bin ich nachhause gefahren. In der Schule habe ich schon einen fehler gemacht, indem ich in einer Interpretation schrieb, dass ich Krank bin und in dem Gedicht, was wir Analysieren sollten einen Hilferuf sah.
Auf dem Heimweg hatte ich versucht an nichts zu denken. Doch als ich sie und ihre Klassenkammeradinnin sah kam mit sofort das Bild in den Sinn, wie ich schnell mit meinem Fahrrad anfahre, kurz vor ihr halte, eine Waffe ziehe, an meinen Kopf halte und Abdrücke.
Dabei wollte ich an nichts Denken, doch mir kamen diese Bilder in den Kopf. Da ich sonnst immer ziemlich schnell an ihr vorbei fahre (hauptsächlich Freitag) entschloss ich mich diesmal langsam hinterher zu fahren, damit ich mir nicht ganz so Dumm vorkomme.
Wenn sie alleine wäre würde ich ja halten, so fahre ich aber immer an ihr vorbei, damit sie sich vor ihren Klassenkammeradinnin nicht "schämen" muss.

Ich bin echt verzweifelt. Wenn ich doch nur die Erlösende tat ausführen könnte. Um diese Gedanken zu verarbeiten schrieb ich gleich meine 2 Haupt-ICQ-Personen an, da diese selber Bulimie haben und mir sehr vieles erklären und versuchen meine Stimmung zu bessern.
Am liebsten hätte ich mich Donnerstag selber Krankenhausreif geschlagen. Denen beiden geht es selber nicht sehr gut und trotz, dass sie beide mich nicht Persönlich kennen machen sie sich ernsthafte Sorgen um mich.
Sie sagen zwar immer, dass ich etwas Besonderes bin und sie froh wären, wenn es mehr Menschen wie mich geben würde, doch das kann ich alles nicht glauben.
Aber egal wieviele mir Raten meine Freundin zu verlassen, ich werde es niemals tun, da ich sie über alles Liebe. Allerding wäre es sehr interessant zu wissen, wieviele sie für ihr "Geständnis" in der Mail verlassen hätten.

LG ein verzweifelter Flyer

Flyer hat geschrieben:Hi Sixx,

danke für deine Worte und Glückwunsch, dass es bei euch gut läuft.

Sie liest und schreibt auch hier in diesem Board und ist schon sehr viel länger hier, als ich. Sie hat mir damals auch geschrieben, dass sie hier auch angemeldet ist und schreibt.
Auf den letzten Beitrag, den ich hier geschrieben hatte, bekam ich per Mail eine recht harte Antwort. Was in der Mail stand schreibe ich hier jetzt aber nicht.

Auch wenn ich weis, dass ich hierauf bestimmt wieder eine solch "harte" Antwort von ihr bekomme schreibe ich dies jetzt.

Auf meine letzte Mail hat sie bisher nicht geantwortet. SMS`s schreiben habe ich auch schon aufgegeben. Wenn dann würde ich mit ihr über dieses Thema persönlich reden, wobei ich ihr angeboten habe dies auch sein zu lassen, wenn sie nicht möchte. Darauf habe ich aber auch noch keine Antwort bekommen.
Diese Woche war besonderst schwer für mich. In der Schule schlechte Noten, Mittwoch schlimme Gedanken während des Sport Unterrichtes und Donnerstag auch wieder sehr schlimme Gedanken (dazu später mehr).
Mittwoch habe ich immer Sport, wo ich mich immer in den Kraftraum begebe. Dazu muss ich einen etwas längeren, weiß Gefliesten Gang entlang gehen. Es ist echt erschreckend, wenn man sich einen Knall denkt und aufeinmal diese weißen Fliesen rot sind.
Donerstag, nach 8 Stunden Schule bin ich nachhause gefahren. In der Schule habe ich schon einen fehler gemacht, indem ich in einer Interpretation schrieb, dass ich Krank bin und in dem Gedicht, was wir Analysieren sollten einen Hilferuf sah.
Auf dem Heimweg hatte ich versucht an nichts zu denken. Doch als ich sie und ihre Klassenkammeradinnin sah kam mit sofort das Bild in den Sinn, wie ich schnell mit meinem Fahrrad anfahre, kurz vor ihr halte, eine Waffe ziehe, an meinen Kopf halte und Abdrücke.
Dabei wollte ich an nichts Denken, doch mir kamen diese Bilder in den Kopf. Da ich sonnst immer ziemlich schnell an ihr vorbei fahre (hauptsächlich Freitag) entschloss ich mich diesmal langsam hinterher zu fahren, damit ich mir nicht ganz so Dumm vorkomme.
Wenn sie alleine wäre würde ich ja halten, so fahre ich aber immer an ihr vorbei, damit sie sich vor ihren Klassenkammeradinnin nicht "schämen" muss.

Ich bin echt verzweifelt. Wenn ich doch nur die Erlösende tat ausführen könnte. Um diese Gedanken zu verarbeiten schrieb ich gleich meine 2 Haupt-ICQ-Personen an, da diese selber Bulimie haben und mir sehr vieles erklären und versuchen meine Stimmung zu bessern.
Am liebsten hätte ich mich Donnerstag selber Krankenhausreif geschlagen. Denen beiden geht es selber nicht sehr gut und trotz, dass sie beide mich nicht Persönlich kennen machen sie sich ernsthafte Sorgen um mich.
Sie sagen zwar immer, dass ich etwas Besonderes bin und sie froh wären, wenn es mehr Menschen wie mich geben würde, doch das kann ich alles nicht glauben.
Aber egal wieviele mir Raten meine Freundin zu verlassen, ich werde es niemals tun, da ich sie über alles Liebe. Allerding wäre es sehr interessant zu wissen, wieviele sie für ihr "Geständnis" in der Mail verlassen hätten.

LG ein verzweifelter Flyer

Hallo ihr,
also ich bin die böse Freundin!
Was für eine harte Antwort willst du denn bekommen haben. Du musst akzeptieren, dass ich nichts mehr mit dir zu tun haben will. Von wegen du willst dich umbringen etc. Hallo?
Ich will gesund werden und du schreibst hier von deinen kranken Gedanken dich vor mir abzuknallen.
Das machts einem schwer und darauf hab ich keine Lust.
Ich möchte keine Psychospiele mit mir treiben lassen.
Zudem ist es belastend wenn du mir die ganze Zeit schreibst wie schwer dein leben doch ist. Du willst nicht wissen was ich durchmachen musste! Denkst du, dass ich nicht weiß wies ist?
Lass mich endlich leben! Verdammt. Und deine viele ICQs die auf einmal alle Bulimie haben. Dann mach mit denen weiter. Lass dir die Augen öffnen. Dein Computer ist dir wichtiger als alles andere. Wenn du so drunter leidest hab ich dafür sicher Verständnis aber dann mach eine Therapie.
Und auch auf die Gefahr hin, dass ich hier attackiert werden sollte....ich will gesund werden und nicht weiter mit nach unten kommen.

Hallo Sixx,

es gefällt mir sehr gut, wie Du für Deine Freundin da bist und alles dafür tust, dass Ihr beide glücklich seid. Ich denke das Glück ansich, und die Zufriedenheit in Eurer Beziehung ist eine Treppe, die sich vor Euren Augen gemeinsam aufbaut. Eine Treppe, die Euch gemeinsam hilft einen grossen Berg zu besteigen. Ohne diese Treppe ist der Berg zu hoch. Am Ziel des Gipfels angekommen, werdet Ihr beide gesund und noch glücklicher sein als je zuvor, weil die Bulimie endlich besiegt sein wird.



Zu den Beiträgen von Flyer...

Lieber Flyer, schau mal: Ich kann mich sehr gut in Deine Lage versetzen, Deiner Freundin helfen zu wollen. Ich selbst kenne diese Situation zu gut: Man will einfach JETZT sofort helfen, einfach mit seiner Freundin reden und damit erreichen, dass sie ein klein wenig mehr von der Bulimie Abstand nimmt. Das Leben könnte in dieser Traumvorstellung so schön sein. Allesdings, wie das Wort "Traum" verrät sind Träume und die Realität leider etwas anderes. Du musst Dir an dieser Stelle vor Augen halten, was "Liebe" bedeutet: Liebe bedeutet, dass beide miteinander glücklich sind, beide füreinander da sind, beide aufeinander vertrauen können und zueinander ehrlich sind. Du musst einsehen, dass Liebe auch Rücksicht bedeutet: Wenn Du sie wirklich liebst, dann ist Dir Ihr Glück von grosser Bedeutung, und wenn Du siehst, dass Du dieses Glück nur dann erreichst, wenn Du Dich nicht meldest, dann musst Du es tun. So schwer es für Dich klingen mag, aber genau so mache ich es auch. Nur so hast Du die Chance, dass sie selbst- nämlich dann wenn sie es möchte- auf Dich zukommt und Dir ihre Probleme anvertraut. Rette was zu retten ist, und versuche vor allem nicht den Doktor zu spielen, der ihr helfen kann, denn mal ganz ehrlich: Wir alle können die Bulimie nicht heilen. Und noch was: Sprich mit keinem Deiner Freunde, Freundinnen darüber. Es ist nicht schön für sie, wenn sie auf einmal "etwas besonderes" auf dem Pausenhof ist, nur weil jeder von ihrem Problem weiß.


Liebe Insignificant,

ich wünsche Dir alles Liebe und Gute... Lass Dein Herz entscheiden, wem Du Dich anvertraust... Ich finde es von Flyer sehr gut und total lieb, dass er sich so um Dich kümmern möchte. Es wäre mit Sicherheit ein guter Freund, der alles für Dich tun würde, um Dich glücklich zu machen Lass Dein Herz entscheiden


Viele Grüße...