Freundin - wie kann ich helfen?

#1
Erstmal Hallo zusammen,

Finde es toll das es Leute gibt die über diese "Krankheit" offen sprechen und somit vieleicht auch anderen Leuten die ein ähnliches Problem haben weiterhelfen können. Ich hoffe hier einwenig Rat für meine verzwickte lage zu finden.


Ausgangslage

Ich ( 18 ) bin nun seit circa 2 Monaten mit meiner neuen Freundinn ( 19 )zusammen, wir verstehen uns prächtig, erzählen uns alles, wir vertrauen uns und sprechen über alles sehr offen. SIe ist nicht dick aber auch nicht spindel dürr, mir gefällts jedoch sehr ;-) einfach genau richtig. glaube so um *kg.


Problem

Nun hat mir meine Freundinn von ihrem Essproblem erzählt. So wie es aussieht hat sie dieses Problem schon seit ca 1,5 Jahren und hat es weder ihrer Familie noch ihrem damaligen Ex-Freund erzählt.

Sie berichtete mir mit viel scham das sie wenn sie nicht bei mir sei manchmal heftigste fress attacken habe und es danach wieder auskotze.
Nun weis ich leider nicht wie oft oder regelmässig sie das tut.

Sie meinte nur bei mir, sowie wenn sie z.B im Restaurant sei, hätte sie noch nie das bedürfniss gehabt kotzen zu wollen/müssen.
Ebenfalls habe ich sie daraufhin einwenig über die Essensgewohnheiten bei ihr zuhause ausgefragt, was mich aber nicht gross weiterbringte ausser das ich das gefühl hatte das bei ihr zuhause manchmal gillt, was auf dem teller ist wird gegessen.

Was auch noch dazu zusagen ist, habe ich irgendwie das gefühl das sie sich zuhause nicht wirklich wohl fühlt, da wir immer nur bei mir sind. Aber ich spüre das sie sich bei mir sehr wohl fühlt.


Für mich war klar: ICH WILL IHR HELFEN! ABER WIE?

Zuerst versuchte ich sie irgendwie von dem Gedanken abzubringen, das Kotzen = Abnehmen ist. Und habe ihr erklärt das es eigentlich gar nichts bringt wenn sie es wieder aukotzt da das fett dann schon im körper sei (Keine ahnung obs stimmt dachte das hält sie vieleicht vom kotzen ab)und sie besser bewusster essen soll und sich und ihren körper wieder beginnen zu lieben sollte.

ICH WILL IHR HELFEN :-)

Könnt ihr einem amren verzweifelten 18 jährigen irgendwelche tipps geben, von wie und welcher seite ich das ganze irgendwie angehen sollte.
Ich bin ja nicht selbst betroffen, und habe auch null ahnung von der Krankheit und ihren beweggründen. Darum dachte ich mir das sei wohl der beste ort um mir eine kleine hIlfe zu holen.
Sollte ich mich intensiv informieren viel mit ihr darüber sprechen oder leiber doch nicht. Würde es helfen wenn ich mit ihr einen ernährungsplan mache? Fragen über Fragen....


UFFFFFFFFFFFF danke Fürs Lesen/Antworten wenigstens ist es jetzt raus.
Es belastet mich auch sehr selbst das ich nun der einzige bin der davon weiss. Also bitte gebt mir alle Tipps und Tricks von denen ihr denkt das es helfen könnte.

Vielen Vielen Dank

Liebe Grüsse aus der Schweiz!

#2
SO guten Morgen allerseits,

Mitlerweile ist ein Tag vegangen, und meine Freundinn hat mir mitgeteilt das sie gestern wieder kotzen musste :-(


nun wie soll man darauf reagieren? mitleid ist wohl unangebracht! ich sagte ihr daraufhin das sie wissen müsse das ich sie wirklich so mag wie sie ist, was ihr scheinbar auch gut getan hatte solche komplimente zu hören.

Ich bin nun ein wenig Ratlos.... denkt ihr es könnte helfen wenn ich ihr diesen Link Zeige:

http://www.bulimie-online.de/dossiers/f ... haeden.htm

Informationen zu folgeschäden ihrer Krankheit, oder würde sie das nur noch mehr fertig machen?


LG

Chris

#3


Lieber Chris,

natürlich tut es deiner Freundin gut, wenn sie hört, dass sie gemocht wird, auch wenn sie zur Zeit krank ist und eben Dinge tut, die nicht so richtig liebenswert sind.

Es ist ein großer Schritt von ihr, dass sie so offen mit dir über ihr Problem reden kann, das zeugt von ner großen Portion vertrauen.

Du darfst aber nicht meinen, dass du von ihr verlangen kannst vom einen auf den anderen Tag gesund zu werden. Das funktioniert nicht - alles was Druck auf sie ausübt funktioniert nicht!!!

Du könntest ihr den Vorschlag machen, mal einen Therapeuten zu besuchen, oder eine Selbsthilfegruppe. Da sie 19 ist wäre das überhaupt kein Problem, das auch ohne das Wissen mancher Leuten, sprich Eltern zu tun. Ich denke, wenn sie sich darauf einlassen würde, wäre ihr schon mal ein Stück geholfen.

In einem Punkt hast du Recht und das kannst du ihr sogar wissenschaftlichen belegen :wink: :
Kotzen ist nicht gleich abnehmen. Da sie in den FA sehr viel meist auch Kalorienreiches zu sich nimmt wird natürlich umso mehr gespeichert, denn es dauert ja ne Weile bis sie erbricht und in der Zeit wird eben das Meiste schon gespeichert.
Ausserdem gewöhnt sich der Körper schnell daran alles noch schneller alle nährstoffe aus der Nahrung zu ziehen, da er ja weiß, dass es nicht lange da ist. Kannst ja mal ein bisschen hier rumstöbern gibt’s auch unzählige threads zu!

Ich hab jetzt den Link nicht verfolgt, aber ich denke ich weiß welcher das ist und ich glaube mich zu erinnern, dass ich da auch schon mal war! :wink:
Ich denke es ist auf jeden Fall gut, wenn du sie informierst, tatsächlich kann es sein, dass sie nicht die geringste Ahnung hat, was sie mit dem Erbrechen anrichten kann!

Als ich einer Freundin damals von meiner Essstörung erzählte, hat sie etwas ähnliches gemacht: Sie war im Internet und hat mir alle möglichen Seiten mit Informationen ausgedruckt und in ne Mappe getan, die ich mir dann durchlesen sollte. Zuerst hab ich sie einfach nur genommen, es war mir unangenehm es vor ihr zu lesen, aber zu Hause hab ich dann reingeschaut und ich war tatsächlich "ein wenig" erschrocken zu sehen, was für Folgen das haben kann.

Es ist gut, dass deine Freundin jemanden zum Reden hat, sei weiterhin für sie da, das ist das beste was du tun kannst! Setz sie nicht unter Druck, lass ihr Zeit und steh ihr bei!

Lg,

WÜSTE