Tochter mag an Situation nichts ändern

#1
Hallo! Bin zwar mehr oder weniger neu hier und habe auf diesem Forum schon geschrieben, aber ich glaube, dass ich mit meinem Anliegen hier richtig bin. Vor knapp einer Woche bin ich draufgekommen, dass meine Tochter Bulimie hat. Sie ist knapp 16 Jahre alt und macht das ganze schon seit einem Jahr. Begonnen hat es vor 2,5 Jahren, wo sie eine Diät machte und ziemlich viel abgenommen hatte. Dann denke ich, war sie mehr oder minder magersüchtig bis sie draufkam, es gäbe ja noch die Möglichkeit hinterher alles zu erbrechen und "normal" zu essen.
Ich habe vor ein paar Tagen mit ihr gesprochen und sie gebeten zu überlegen, was wir nun weiter machen. Dabei gab es keinerlei Vorwürfe von meiner Seite, ich versuche meine Tochter zu verstehen und möchte ihr helfen. Habe natürlich fürchterliche Panik, dass sie mir irgendwann zusammenkippt weil sie klapperdünn ist.
Gestern habe ich gefragt, ob sie denn schon eine Lösung wisse, ob sie denn in eine Therapie gehen wolle. Sie meinte eher schnippisch, was sie denn sonst für eine andere Möglichkeit hätte? Als ich gefragt habe, wie sie sich denn nun fühle, jetzt, wo ich alles weiß, meinte sie, nicht besser und nicht schlechter. Irgendwie machte sie für mich den Eindruck als würde sie sich zurückziehen, mich wieder nicht an sie ranlassen und sei für eine Therapie dzt. nicht bereit. Sie hat auch momentan sehr viel um die Ohren, Test und Prüfungen in der Schule, in einem Hauptgegenstand schließt sie sogar negativ ab, ich glaube, momentan ist wirklich alles scheiße für sie.
Jetzt habe ich gehört, dass es gar keinen Sinn hat, das sie eine Therapie macht, wenn sie selber nicht bereit ist. Ja, aber, ich kann ihr doch nicht dabei zuschauen wie sie sich selber kaputt macht???
Noch dazu muss sie dzt. sowieso etwas an ihrem Eßverhalten ändern, weil sich die Fressanfälle am PC abgespielt haben und der steht in einem Raum, wo wir Eltern uns auch aufhalten. Jetzt kann sie also offensichtlich nicht mehr am PC essen, weil wir ja dann wüssten, dass sie anschließend erbrechen geht. Sie selber sagt, sie würde das krank finden, wenn sie das weiter so tun würde. Also isst sie abends gar nichts. Das beängstigt mich wieder, weil ich befürchte, dass sie jetzt noch mehr abnehmen wird. Bitte schreibt mir, was ich tun kann.

#2
Liebe Hilfe42,

ich glaube schon, dass du deine Tochter, da sie minderjährig ist, zur Not einweisen könntest in eine Psychiatrie. Inwiefern das sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Vielleicht hungert sie hinterher noch extremer, vielleicht ist sie dir auch eines Tages dankbar. Hier sind zwar keine Gewichtsangaben erlaubt, aber weißt du wie wenig sie wiegt? Natürlich soll man eine ES nicht übers Gewicht definieren, aber irgendwann wirds einfach lebensbedrohlich. Hast du dich schon von einem Arzt beraten lassen? Oder hat sie sich mal auf körperliche Folgeschäden untersuchen lassen?

Ich kann dich gut verstehen, dass die Situation dich verzweifelt und wütend macht. Wünsche dir alles Gute.

Das blöde an der Krankheit ist, dass sie sich vermutlich nicht krank fühlt, von ihrem Hungern den Gewinn zieht, das es sie von anderem ablenkt. Und daher auch nciht geneigt ist, etwas gegen ihre Freundin ES zu tun. Verstehst du, was ich meine?

lg

#3
hi!
hast du ihr schon von dieser seite erzählt? vielleicht fühlt sie sich auch hier verstanden und liest, was alles durch bulimie kaputt werden kann.
ich hab mich hier sofort wohl gefühlt.
ich hätte - muss ich zugeben - auch nix an meiner situation verändert, wenn mich meine mama dazu gedrängt hätte (soll kein vorwurf sein, du drängst sie ja zu nichts). hab ihr im zorn davon erzählt und sie völlig vor den kopf gestoßen. dann kam lang nix von ihr uns seit kurzem fragt sie manchmal vorsichtig, wie es mir geht.

aber einen tipp kann ich dir leider auch net geben. nur, dass mit zwang nie was besser wird. eher schlimmer. wünsch dir/euch ganz viel glück und kraft!
lg, lills
"Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen. "
Konfuzius

#4
Hallo meine liebe Hilfe42

Bitte versuche mit deiner Tochter noch einmal ganz ruhig zu sprechen. Erkläre ihr, dass du dir große Sorgen um ihre Gesundheit machst. Die Krankheit, die sie hat, ist lebensgefährlich.
Wenn sie keine adäquate professionelle Hilfe in Anspruch nimmt, schädigt sie ihren jungen Körper auf das Äußerste. Ihr Körper kann sich nicht weiter entwickeln und wird diese Tortour nicht ohne Schaden überstehen. Auf dieser Seite findest du unter Beratung viele Anlaufstellen, die Euch weiter helfen können.
Ein Beratungsgespräch wäre schon mal etwas, damit deine Tochter die nötige Aufklärung bekommt.
Sollte Sie weiter abblocken, bitte gehe den Weg alleine und informiere dich. Auch welche Unterstützung dir angeboten werden kann.

Liebe Grüße
Hedi

#5
ich hab dir in deinem ersten thread schon geschrieben -

ich würde an deiner stelle deine tochter zum therapeuten schicken. ich hätt das nicht freiwillig gemacht - es war aber das beste, das mir passieren konnte!! anfangs wollte ich auch nicht wirklich gesund werden, denn gesund hieß für mich dick. nicht kotzen, ja - zunehmen, trotz massivem ug, nein.

du könntest ja die erste(n) stunde(n) in die thera mitkommen - ist ja schließlich auch eine art familientherapie. denn dass der haussegen fast ein bisschen schiefhängen muss, kann ich mir gut vorstellen ...
cron