Will mich schlau machen für meine Freundin!!

#1
Hey Leute!
Ich lebe in Amerika und habe eine Freundin, die in Deutschland lebt, aber mich im November besuchen kommt. Meine Freundin hat auch das Problem mit Essstörungen und ich möchte ihr unheimlich gerne helfen, die Krankheit zu bewältigen! Allerdings brauch ich dazu selber Hilfe. Ich habe selber wenig Ahnung von dem Thema, da ich davor noch nie wirklich damit konfrontiert wurde! Sie bedeutet mir unheimlich viel und mir liegt einfach alles daran um ihr zu helfen ihr Leben unter Kontrolle zu bringen, da es ihr Leben sehr beeinflusst! Ich will ihr zeigen, dass ich nicht wie die meisten bin und sie im Stich lasse, wenn ich merke dass es nicht das einfachste ist. Aber dafür brauch ich eure Hilfe um mir zu zeigen, wie ich sie behandeln soll, ob ich ehr aktiv ran gehen soll und sie abhalten soll, oder ehr im Hintergrund bleiben soll und sie einfach nur auffangen, wenn sie wieder so weit ist, dass sie nicht mehr weiter weis! Kann ich was machen, dass es ihr besser geht, was würde sie freuen?
Ich wäre euch unheimlich dankbar, wenn ihr mir ein paar Tips geben würdet. Ich rede ziemlich oft mit ihr darüber, merke aber dabei selber, dass ich einfach zu wenig Hintergrund wissen habe um eine Aussage zu machen, die ihr weiterhilft und sie nicht noch weiter nach unten zieht! Wenn ich die Chance habe irgendwas zu machen...dann sagts mir bitte!
Danke, vielen Dank!
Schöne Grüße aus Texas, Sebastian

#2
Hey Sebastian!

Mann... Ich glaube einen Freund wie dich, wünschen sich alle... Finde das echt schön das du dir die Zeit nimmst und versuchst sie zu verstehen...

Nun...Über so eine riesige Distanz ist das mit dem helfen natürlich auch nicht ganz einfach... Aber das Beste wird dennoch sein wenn du ihr zeigst das du für sie da bist, sie immer zu dir kommen kann, das du ihr zuhörst, und wenn möglich mal in den Arm nimmst... Ratschläge kommen bei den meisten Essgestörten schlecht an.... ist zumindest meine Meinung... Du solltest ihr auf keinen Fall Vorwürfe machen, oder sie mit irgendwas unter Druck setzen (wenn du nicht aufhörst, dann... )

mehr kann ich dazu eigentlich nicht sagen... wünsche dir viel Erfolg... pass gut auf sie auf, und natürlich auch auf dich ;)

*schwarzfunkelnd*, nachtschattengewächs

#3
Hallo Sebastian

ich kann mich nachtschattengewächs anschliessen mit den Ratschlägen. Möchte dir aber auch einfach ein Kompliment machen und sagen, das ich es sehr gut und stark finde von dir, das du dich auf die Suche nach Rat und Infos begeben hast.

Als Betroffene kann es eine Stütze sein, wenn der Partner oder die engen Freunde sich über die ganze ES informieren und somit ihnen helfen können und sei es mit der Einsicht und dem Verständnis das man ihnen entgegenbringt. (so empfinde ich es auf jeden Fall)

Hier im Forum gibt es eine Seite für Angehörige... da findest du viele Beiträge von Menschen die ähnliche Fragen gestellt haben wie gerade du eben.
http://www.bulimie.at/board/viewforum.php?f=10
VIelleicht liest du dich mal beim einten oder anderen durch... Hilft dir bestimmt auch.

Vielleicht überlegst du dir mal folgender VOrschlag:
Wenn deine Freundin dich besuchen kommt und ihr einen Moment findet wo ihr über die ES spricht (kann ja auch vorher sein) Vielleicht könntest du sie auch direkt fragen, was sie sich wünscht wie du dich ihr gegenüber verhalten sollst. Gerade die zwei Möglichkeiten die du oben erwähnt hast...
Persönlich bin ich dankbar wenn mich mein Mann auffängt und da für mich ist. ABer es gibt auch Momente da brauch ich fast einwenig einen zarten Schups von ihm... DIes hab ich ihm auch so gesagt. Aber wie gesagt nicht jeder ist gleich... DOch es ist wichtig das ihr darüber sprechen könnt. (finde ich). In einer Beziehung sollte dies ein wichtiger Grundstein sein.

Ich wünsche dir viel Kraft und was ganz wichtig ist, du darfst dich nicht vergessen dabei.

es grüessli Floh

Danke für die Ratschläge!

#4
Ich habe eigentlich weniger das Problem mit ihr darüber zu reden, da sie selber gerne davon anfängt, dass es ihr gerade schlecht geht. Allerdings habe ich dann immer in bisschen Angst, falsch zu reagieren! Ich versuche sie, was über das Telefon nicht ganz einfach ist, abzulenken, mit Musik, ihr einfach Zuneigung geben...aber auch dadurch, ihr zeigen zu wollen, dass ihr Gedanke, den sie in dem Moment wieder hat, nämlich wieder alles rauszulassen, keinen Sinn macht. Aber in dem MOment habe ich immer totale Angst, da ich ihr unheimlich nahe bin und unendlich viel falsch machen kann! Sie sagt mir, dass ich ihr sehr helfe, aber gibt es denn nicht mehr was ich amchen kann? Ich pass auf jeden Fall auch mich auf, dass ich mich nicht damit kaputt mache, aber...ich würde alles tun um ihr ein wahres Lächeln ins Gesicht zu zaubern und ihr eine Zeit ohne dieses Problem zu schenken! Wir haben also kein Problem darüber zu reden, ich weis nur nicht, wie ich reagieren soll! Ich will nicht, dass ich sie verletze und sie sich entfernt, was ja allgemein ein Problem mit diesem Krankheit ist! Ich bin mittlerweile in der Lage an sie ranzukommen und will mir das nicht verbauen, mach ihr aber auch keinen Vorwurf, wenn ich merke, dass sie sich kurzzeitig, sogar ziemlich weit, entfernt! Da ich weis, dass da was ist, was sie ganz schnell wieder zurückbringt!
Danke für die Ratschläge und die Links!
Bis denn, Sebastian

#5
Hi...ich leide auch unter Bulimie wie die meisten hier.Mein Freund ist in der selben Lage wie du.
Generell können Angehörige nie sooo viel tun,denn mit uns ist es nicht so einfach,zur B.gehören oftmals depressive Phasen,Stimmungsschwankungen etc. und jeder reagiert auf bestimmte Worte anders,aber ich glaube jeder von uns weiß,dass es für euch auch nicht einfach ist,aber umso mehr freuen wir uns wenn wir merken,dass unsere Lieben nicht davor davon laufen und uns im Stich lassen.
Allein Zuhören und das gefühl,dass wir uns bei euch ausweinen können,hilft einem viel.
Aber ich kann nur einem der oberen Beiträge zustimmen.Du musst SIE direkt fragen,wie sie behandelt werden will.Ob sie viel darüber reden möchte,ob es Kommentare gibt,die sie verletzen,auch wenn andere es nicht beabsichtigen.Nur sie kann dir sagen,wie du sie behandeln sollst.
Aber es ist wahnsinnig wichtig,dass sie das Gefühl hat,dass du immer für sie da bist und ihr helfen möchtest,allein das ist schon viel Wert!

Wünsche euch beiden Glück!!

#6
Hi Sebastian, hi ihr anderen. Ich bin zwar selbst betroffen bzw. leide unter dieser Krankheit, aber ich habe einen Freund und ich mach mir Sorgen,dass ich ihm zu viel werde. Nur denke ich,dass es am wichtigesten ist,dass du mit ihr redest und dadurch zeigst,dass du für sie da bist! Du musst ihr nicht unbedingt aktiv helfen. Oft reicht es,dass wir doch nur wissen bzw. mal gezeigt bekommen,dass es jemanden gibt,der einem helfen will..so..sprichwörtlich einen Tritt in den Hintern geben!..Denn dass ist doch oft das Problem von uns, die krank sind. Wir kennen nicht bzw. vermissen doch grad Liebe, Unterstützung, Achtung und Anerkennung,wer wir sind. Ich stoß auch immer wieder meinen Freund zurück,wenn er mir zu nahe kommt. Aber auch teilweise um mich erst wieder zu sammeln,wenn ich grad wieder "krisel". Ich will ihn auch etwas beschützen und ihn dann nicht trivial gesagt "dumm anmachen".
hm...Ich hoff,dass es dir weiter hift bei deiner Freundin. Und gemeinsam bekommt ihr das hin. Ich hab heute dank meines Freundes einen Tag ohne gehabt!! Liebe kann so viel bewirken,manchmal dauert es halt nur..Und mit der Zeit bzw. wenn sie bei dir ist, wirst du selbst spüren,wie du ihr helfen kannst.

Vlg Lionne