Blockade der Eltern zu Ideen der Therapeutin?

#1
Hallo mal wieder liebe bulimie.at-Community.
Ich bin, für die dies nicht wissen, Freund einer Betroffenen und habe mal wieder eine Frage zur Therapie, bzw. zur Umsetzung selbiger.

Eine ihrer Ängste welche in der Therapie angegangen werden ist die Angst vor der Dunkelheit.
Bedeutet => Probleme beim Aufhalten in dunklen Räumen, speziell natürlich beim einschlafen.
Die Angst ist, es könnte jemand reinkommen in der Dunkelheit.
Sie hat angst jemand könnte reinkommen und sie gewallttätig angreifen oder sogar ermorden.
Nur wenn es hell ist fühlt sie sich sicher
Dieses Problem hat sie mit ihrer Therapeutin berichtet.
Reaktion der Therapeutin war: Eine "Waffe" (Küchenmesser, Baseballschläger ...) neben das Bett legen.
Das hat sie auch direkt umgesetzt, und siehe da, mit Küchenmesser neben dem Bett ging das Einschlafen viel besser.

Nun gibt es das Problem, dass ihre Mutter nicht will, dass sie ein Messer dort liegen hat, aus Angst sie könne sich etwas antun (ok in gewisser Weise verständlich, aber ... nunja).
Doch auch einen Baseballschläger oder ähnliches möchte sie nicht.
Grund: Sie meint ihre Tochter würde vollkommen übertreiben, und hält die ganzen Ideen für Sinnlos. Und sie möchte nicht, dass z.B ein Baseballschläger dort liegt, weil sie das zu "gewalttätig" findet, "sie würde sich in ihrem Haus nicht mehr sicher fühlen"

Die Angst, dass sie sich etwas antut ist in meinen Augen noch verständlich, zumindest für eine besorgte Mutter. Aber dass sie sich gegen etwas wie einen Baseballschläger stellt kann ich nicht nachvolziehen.

Es ist eine Angst da, mit "Waffe" wird diese kleiner, und die Idee kommt von ihrer Therapeutin - was spricht also dagegen?

Nun meine Frage:

Ein klärendes Gespräch zwischen Mutter und Tochter hat nicht geklappt, ich habe mich nun einfach mal angeboten bei einer Diskussion ein wenig zu unterstützen -> ist ein dritter dabei gehts ja häufig besser und sachlicher. Das kenn ich aus eigener Erfahrung, bei schwierigen Problemen und Diskussionen zwischen meinen Eltern und mir hole ich gerne mal einen dritten als Stütze für das Gespräch.

Die Idee ist bei meiner Freundin gut angekommen, und ich würde sowas für sinnvoll erachten, obs klappt weis man nicht, aber versuchen kann mans...

Trotzdem hätte ich gerne eure Meinung.
Ist es sinnvoll so etwas zu versuchen, damit das geklärt werden kann, damit die Mutter zumindest nicht gegen die Therapie arbeitet, oder haltet ihr das für keine gute Idee?
Prinzipiell muss das Ziel ja sein, dass zumindest kein "Gegen die Therapie" arbeiten kommt, wenn schon kein "mit der Therapie" arbeiten sein kann.

Soweit.

Gruß
Jonas W.

#2
ein neutraler dritter kann da schon hilfreich sein. aber willst du dich da echt einmischen? ich versteh cshon, dass du deiner freundin helfen willst, nicht falsch verstehn! aber du bist ja nicht neutral. und es könnte sein, dass du dich da ziemlich unbeliebt machst bei ihrer mutter.
was ist denn gegen einen baseballschläger einzuwenden!? das kapier ich nicht. sie hat doch nicht angst vor ihrer eigenen tochter!?
könnte nicht die mutter mal mit in die therapie gehen, oder wär das für sie nichts?

sorry, muss leider weg, also kann ich nicht mehr schreiben.

alles liebe, lills
"Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen. "
Konfuzius

#3
Ja, du hast recht, sicher bin ich prinzipiell nicht neutral, aber der Gedanke wäre natürlich auch nicht, dass ich in dem Gespräch den Besserwisser spiele oder beginne Vorwürfe zu machen.
Auch ein "gegen die Mutter stellen" hatte ich nicht vor, der Schuss würde nach hinten losgehen.
Ich hatte mir eher vorgestellt ein bisschen "Denkanstöße" mit einzuwerfen, - prinzipiell neutral zu sein, nur auch meine Vorschläge einzustreuen.
Ich könnte mir vorstellen dass bei einer sinnvollen Diskussion das ganze gut geklärt werden könnte.

Haltet ihr das für Sinnvoll? Gute Idee?

#4
Hallo!

Bist du sicher, dass du neutral belibst, und dass ihre Mutter dich überhaupt je als neutral einstuft?

Ich finde es wirklich toll, dass du dich so einsetzen willst, aber ich glaube, du solltest im Hintergrund bleiben. Deine Freundin muss lernen, Konflikten selbst entgegenzutreten.

Aber weißt du keine harmlosere Waffe? Ein Messer ist ja schon ziemlich krass, vor allem, weil viele von uns auch mit Selbstverletzungen Probleme haben.
Ich bin zwar Juristin, aber so richtig fällt mir grad auch nichts ein...nur eine Plastikpistole (selbstverstädnlcih in schwarz), von der die Mama wüsste, dass sie ungefährlich ist, aber der potentielle Angreifer deiner Freundin eben nicht.
Und was ist mit einem Stock, den ihr gemeinsam im Wald sucht? Der hätte was Natürlicheres als ein Baseball-Schläger.

Gute Nacht,
Silja

#5
hallo!

warum nimmt deine freundin ihre mutter nicht mal zu ihrer therapeutin mit? ich bin mir sicher, dass diese ihr sehr gut verständlich machen könnte, welchen zweck die waffe erfüllt. das eigene zimmer ist doch auch ein rückzugsort, ein ort der entspannung. wenn man sich dort wie auf dem präsentierteller der "gefahr" ausgesetzt fühlt, liegen irgendwann die nerven blank.
wie ja auch schon ein paar vor mir gesagt haben, ziemlich unparteiisch bist du ja nicht. aber wir kennen die mutter deiner freundin nicht, letztendlich musst also du selbst entscheiden, ob du denkst genug einfluss auf ihre meinung zu haben. klar kann es auch passieren, dass sie dir das ankreidet, schließlich ist sie es die in dem haus wohnt und nicht du (stimmt doch, nicht wahr?) und dass du dich auf die seite deiner freundin stellst, ist doch auch verständlich. aber ihr argument, sie würde sich in ihrem haus nicht mehr sicher fühlen, sollte leicht zu entkräften sein :).
eine andere möglichkeit wäre, die mutter weiter lamentieren zu lassen. irgendwann wird sie sich daran gewöhnt haben, bzw. es vergessen haben, dass ihre tochter mit einem messer neben dem bett einschläft.
auch ich habe früher immer ein messer in der ritze meiner matratze gehabt. zusätzlich dazu musste ich nachts immer meine zimmertür absperren und beim einschlafen musik hören, damit ich keine geräusche höre, die mich hätten in den wahnsinn treiben können. die idee der therapeutin ist also gar nicht so unsinnig... und ich unterstelle ihr jetzt einfach mal, dass sie den vorschlag nicht gemacht hätte, wenn sie der meinung wäre, deine freundin würde sich dadurch selbst gefährden. ich denke sogar, es wird ihr eine menge stress nehmen endlich besser schlafen zu können (oder überhaupt schlafen zu können), also vielleicht auch den druck zur selbstverletzung mindern. bei mir ist es nicht bei 1 vorsichtsmaßnahme geblieben. das ganze hat sich gesteigert, bis ich letztendlich soweit war, dass ich alle paar minuten mit dem messer in der hand das haus von oben bis unten abgegangen bin, weil ich ein "verdächtiges" geräusch gehört habe. ich habe auch schon den polizeinotruf gewählt, weil ich mir einbildete (fast vollkommen sicher war), dass eine hand an der innenseite der kellertür angestoßen war.
ich kenne deine freundin nicht, aber da sie sich ja in therapeutischer behandlung ist, nehme ich an, dass die waffe nur eine vorübergehende maßnahme sein soll. nicht dass die mutter bald einen richtigen grund zu meckern hat, wenn jede nacht die polizei mit blaulicht angerauscht kommt :).

lieben gruß!

ps: netter avatar :wink:
"It's in our country's interests to find those who would do harm to us and get them out of harm's way."