Hallo zusammen,
in der Vergangenheit bin ich schon öfter hier im Forum gelandet (wenn ich mich über etwas informieren wollte o. ä.).
Jetzt wollte ich allerdings ganz konkret in den Dialog mit Mitleidenden treten.
Warum?
Von der Bulimie wissen die wichtigsten Menschen in meinem Leben, aber wisst ihr was? Ich mag nicht, wenn diese "Bulimie-Wolke" über jeder Beziehung schwebt. Wie soll ich gesund werden, wenn die Bulimie immer und überall Thema ist? Die Bulimie soll aus meinem Alltag, der GESUND sein soll, ausziehen.
Und genau das ist der Knackpunkt, warum ich dieses Verhalten nicht ganz los werde. Ich war schon so oft halb "über den Berg". Dank viel Therapie weiß genau warum ich fresse, kotze, gegen mich selbst arbeite. Ich weiß, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt, aber ich glaube immer noch an ihn.
Womit soll ich also die Bulimie ersetzen? Sie schenkt mir so viel: Zeitvertreib, einen Fluchtort, einen Schmerzdämpfer, Zuneigung/Sorge/Aufmerksamkeit von Angehörigen, Freunde (durch Klinikaufenthalt und betreute WG), Beschäftigung (nicht nur konkret die Fresserei, sondern auch indirektes, wie z. B. Recherche im Internet o. ä. (also das, was ich gerade eben tue ))
WAS soll diesen leeren Raum füllen? Ich tu mir so schwer auf andere Menschen zuzugehen, mit ihnen etwas zu unternehmen... Das wäre die Lösung des Problems.
Versteht mich nicht falsch, ich sehe meinen Fortschritt. Es tut sich was. Mittlerweile gehe ich regelmäßig zu meinem geliebten Sport und habe einen Trainingspartner Und doch... Die FAs finden ihren Weg.
Ich darf/kann nich meinen Bedürfnissen entsprechend handeln? -> FA
Ich brauche Zuneigung/Akzeptanz/mütterliche Nähe? -> FA
Ich habe Angst (Zukunftsängste, Versagensängste)? -> FA
Zu meinem Essverhalten: Es war schon immer so, dass ich eher zu viel gegessen habe. Kaum was zu essen - das habe ich noch nie gemacht. Sämtliche Appetithemmer wirken bei mir nicht, da ich nicht aus Hunger oder Appetit esse, sondern nur, um irgendetwas zu füllen. Ein voller Magen bedeutet leider kein volles Herz, doch ich lege es immer wieder darauf an
Ich habe einen miserablen Würgereflex, und so schaffe ich es nicht immer, einen FA wieder loszuwerden. Vorwürfe, Ängste, Selbsthass sind die Folgen. Der Teufelskreis dreht sich weiter.
Aber ich versuche positiv zu bleiben. Es geht weiter. Immer. Mittlerweile bin ich aus dem ÜG raus und im NG Das macht mich überglücklich. Mein Gewicht dokumentiere ich. Das Auf und Ab der Gewichtskurve motiviert mich, dass ein "Auf" nicht "Du hast versagt" bedeutet, sondern Teil des Prozesses ist.
Wenn ich nicht mehr krank bin, was bin ich dann? Ich hoffe, ich kann die Antwort mit euch finden.
Alles Liebe & wir lesen uns
La_Vie
Re: Wenn ich nicht mehr krank bin, was bin ich dann?
#2Hallo!
Wie wäre es mit arbeiten? Oder eine Ausbildung machen? Studieren?
LG
Wie wäre es mit arbeiten? Oder eine Ausbildung machen? Studieren?
LG
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.
.Descartes.
.Descartes.