SCHWANGERSCHAFT und Bulimie

#1
HALLO IHR LIEBEN,

viell. kennt mich der eine oder andere noch - ich bin schon seeeehr lange hier dabei, hab mich aber in den letzten Jahren nicht wirklich aktiv beteilt. Kann mich noch an meine letzten Beiträge gut erinnern, da hab ich grad wiedermal bei den Barmherzigen Schwestern abgebrochen. Mittlerweile ist aus der Tweety schon ein erwachsene Frau geworden (aber auch nur wegen dem Alter :lol: )

Seit 3 Jahren bin ich in einer sehr schönen Beziehung (natürlich auch mit auf und ab´s) und hab meine Gedanken zur Bulimie ziemlich in den Griff bekommen. Ich habe nur einen Anfall mehr am Abend, und den meistens auch erst sehr verzögert (schlaf meistens danach ein) und gönne mir sogar ab und an dinge wie sogar ein Eis.... Untertags ernähre ich mich sehr gesund mit Gemüse und Obst sowie Brot mit Käse usw.

Ich bin jetzt im 3. Monat schwanger, und habe natürlich meine Bedenken. Mein Bluttest ist gut, ich hab nur einen leichten Eisenmangel für den ich ein Präparat nehme.

Sind hier Mama´s die während ihrer Schwangerschaft Bulimie hatten? Hattet ihr auch Bedenken bzw. könnt ihr mir von eurer (ähnlichen) Situation schildern.

Es wäre utopisch zu behaupten, ich krieg das jetzt weg - weil ich in ein Kind kriege. Für das hab ich den Sch**** viel zu lange. ich brauch auch jetzt keinen Tadel oder Vorwürfe, ich bitte euch mir einfach nur um ein paar Eindrücke bzw. viell. auch Erzählungen aus eigenen Erfahrungen. vielen Dank!
Zuletzt geändert von Tweety am Mo Nov 10, 2014 1:03, insgesamt 1-mal geändert.

Re: SCHWANGERSCHAFT und Bulimie

#3
weil die Bulimie nicht mehr vorrangig ist im Leben, und weil "es" eben passiert ist. Es war nicht geplant, und ich konnte über die Jahre auch nicht schwanger werden. Aber nochmals ich brauch keinen Tadel sondern wäre über Erfahrungen von eventuell gleich Betroffenen dankbar.

Re: SCHWANGERSCHAFT und Bulimie

#4
Hmm...ich finde den "Tadel" von Christie jetzt nicht so gut. Die ES beeinflusst das Leben und die Gedanken schon viel zu sehr, da find ich es schoen, wenn man versucht zumindest ein "normales" soziales Leben mit Freunden, Famile und eben auch Schwangerschaft zu erhalten/erreichen. (Was auch immer normal ist...)
Es gibt bestimmt genuegend Betroffene, die koerperlich gar nicht in der Lage sind, schwanger zu werden. (Ich hab schon seit Jahren keine Periode mehr...)

Also Glueckwunsch, Tweety, zur Schwangerschaft! Ich hab zwar damit keine Erfahrung, aber ich wuensche Dir, dass alles gut laeuft, und vielleicht gelingt Dir ja eine Einschraenkung der Bulimie und gegebenenfalls halt mit Nahrungs-Ergaenzungsmitteln nachhelfen, sobald sich ein Mangel einstellt. Aber in erster Linie, freu dich darueber und geniesse!

Re: SCHWANGERSCHAFT und Bulimie

#6
Hallo!

Ja, ich, hier :oops: :)

Hmm.. was willst Du denn genau wissen?

Meine Kinder sind trotzdem ganz gesund und weit über dem Durchschnittsgewicht (aber noch unter *kg :D ) auf die Welt gekommen, entwickeln sich ganz normal usw. Nur ich bin - anders als wohl andere Mütter - nach der letzten Schwangerschaft schlanker gewesen (und fitter).

Ich habe an Obst nicht gespart und auch sonst genügend zu mir genommen. Bis auf Folsäure am Anfang habe ich sonst gar nichts zu mir genommen. Bei meiner 2. Schwangerschaft nicht einmal Eisen, alle Werte waren gut ;)

@ Christie: Dem kann ich aus Erfahrung gar nicht zustimmen :shock: erst durch die Kinder ist mein Leben richtig erfüllt und genial geworden. Warum sollte man keine Kinder haben? Hä? :lol: naja, andere Welten...

lg
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: SCHWANGERSCHAFT und Bulimie

#7
Ich find's unverantwortlich *schulterzuck
Ein Kind zu kriegen, weil man denkt, dass es einem dann besser geht und das Leben erfüllter ist und mit diesem Kind im Bauch gleichzeitig täglich kotzen? Ne danke. Ich würde in einer Schwangerschaft ja auch nicht rauchen, Alkohol trinken, Bungeejumpen etc.

Re: SCHWANGERSCHAFT und Bulimie

#8
also ich finde Christies Einwand hat durchaus seine Berechtigung.

Wir alle wissen wie schädlich die ES für unseren Körper ist und so ein Kind wächst nun mal IN unserem Körper.

Klar Coco, Kinder können wirklich eine Bereicherung sein und es ist auch wunderbar, dass du dein Leben ( was ja weiss Gott nicht einfach war) so gut geregelt kriegst :)


aber ich finde eben, dass man während man in der ES steckt tunlichst darauf achten sollte nicht schwanger zu werden.


bei der TE war es ja auch nicht geplant. Deswegen kann ich Ihr da wenig Vorwurf machen....


ich wünsche Dir zumindest nur das Beste :)
anybody listen?

sleeping awake.

Re: SCHWANGERSCHAFT und Bulimie

#9
Hallo liebe alle,

erstmals danke für eure Antworten, Eindrücke und Erfahrungen.

Ich möchte hier nur eine Bemerkung wirkich korrigieren, die hier im Raum steht:
Christie hat geschrieben:Ich find's unverantwortlich *schulterzuck
Ein Kind zu kriegen, weil man denkt, dass es einem dann besser geht und das Leben erfüllter ist und mit diesem Kind im Bauch gleichzeitig täglich kotzen? Ne danke. Ich würde in einer Schwangerschaft ja auch nicht rauchen, Alkohol trinken, Bungeejumpen etc.
Es war nie in meinem Sinne ein Kind zu bekommen - um mein Leben zu bereichern. Ich führe wirklich ein cooles Leben, bin Trainerin im Fitnessstudio, hab auch einen tollen Hauptjob, fliege in der Weltgeschichte herum um meiner größten Leidenschaft dem Tauchen nachzugehen - bin in einer coolen Beziehung, wo wir aufgrund unserer Aktivitäten nicht mit Kinderplanung beschäftigt waren. Mir war auch sehr bewusst, dass meine Bullimie dem "kleinen Zwerg" schaden könnte - genau aus diesem Grund nicht unbedingt der Kinderwunsch.

Aber seitdem ich das erste mal das herzerl im Ultraschall habe schlagen sehen, war mir klar, dass ich das nicht so einfach "wegmachen" kann, und ja eine Sucht ist eine Sucht und manchmal ist sie stärker wie einer selbst. Deswegen hab ich auch ganz bewusst angefangen Essen zu genießen und nicht mal die Gewichtszunahme stört mich. Aber manchmal hat man, wenn man die ganze Zeit stark und beherrscht war - auch einen Kontrollverlust.

Ich war gestern bei der Nackenfaltenmessung, die Entwicklung des Kindes ist sehr sehr gut, ich habe tolle Werte und das Kleine ist mittlerweile 6 cm und schlägt Purzelbäume, lutscht am Daumen und dreht sich in alle Richtungen.

Danke auch nochmals für eure Glückwünsche!!! Ich wünsch euch ein super schönes Wochenende!! lg Tweety und Zwergal
Zuletzt geändert von Tweety am Fr Nov 14, 2014 8:08, insgesamt 4-mal geändert.

Re: SCHWANGERSCHAFT und Bulimie

#10
Hallo (:

Erst mal finde ich, dass es nicht unverantwortlich ist mit Bulimie ein Kind zu bekommen. Ich meine es ist ja nicht so, dass man mutwillig seinem Kind weh tut, ich schätze mal jede Mutter mit Bulimie wird schauen, dass sie während der Schwangerschaft (und danach) ihr bestes für das Baby tut, und ich schätze auch nach jedem Spucken ist das schlechte Gewissen unerträglich... wenn die Schwangerschaft ungeplant kommt, versucht man eben so gut es geht auf ne gute Ernährung zu achten, aber das ist einfach nicht leicht, mich macht das ganze psychisch total fertig aber trotzdem geb ich mein Bestes.
Ich bin gerade in der 22.Woche schwanger, hab seit der Schwangerschaft 2 mal erbrochen, weil ich so eine riesen Angst hab, dass mein Kind auch essgestört wird und unbedingt noch in der Schwangerschaft alles in Griff bekommen möchte... Ich hab zum Glück 1 Monat vor der Schwangerschaft 3 Monate Therapie gemacht, aber geheilt bin ich dadurch trotzdem nicht... Hattet ihr denn auch so ne riesen Angst zuzunehmen? Ich hab schon einiges zugenommen, und finde es total schwer einen Babybauch zu sehen, ich seh da immer bloß Fett...Vor allem hab ich so oft Gelüste und verbiet mir dann alles weil ich Angst habe wieder nen riesen FA zu bekommen, aber ein normales Essverhalten schaff ich einfach noch nicht, vor allem wenn ich spucken würde, könnte ich das nicht mit meinem Gewissen vereinbaren und wenn ich nicht spucke gehts mir trotzdem nicht gut.

Re: SCHWANGERSCHAFT und Bulimie

#11
Hm, ich denke, ob man während einer ausgelebten ES schwanger werden "sollte" oder nicht hängt von mehreren, individuellen Faktoren ab. Wie stark steckt man drin, wie lange hat man sie schon, ob und wie lange schon Therapie, wie ist der gesundheitliche Zustand, will man das Kind als "Heilmittel" etc. Oder soll man trotz Kinderwunsch ggf ein Leben lang kinderlos bleiben, "nur" weil man nicht (ganz) aus der ES rausfindet?...
Oft können ESler gar nicht erst schwanger werden als Folge...
Frauen, die wegen Schwangerschaftsübelkeit brechen müssen, bis hin zur Hyperemesis, müssen (soweit ich informiert bin) keine Sorge um das Kind haben. Das Kind wird normalerweise stets optimal versorgt, es ist die Schwangere, die leidet und ggf. um gesundheitliche Folgen bangen muss.
Soviel dazu.

Kurz vor meiner ersten Schwangerschaft hatte ich tatsächlich aufgehört zu ko*, es war bewusster Kinderwunsch und ich wollte meinen Körper helfen (war unfruchtbar). Ich hatte es auch ca. 2 Jahre halten können, FAs in kleinerem Umfang hatte ich dennoch weiterhin. Also wirklich ohne ES war ich aber nicht.
In meiner zweiten Schwangerschaft wurde ich dann leider früh rückfällig, Häufigkeit hielt sich aber in Grenzen. Ich musste aber nie aus Schwangerschaftsübelkeit heraus ko*, immerhin. Schwangerschaft verlief normal, Geburt war wunderschön, Kind gesund.
Bis heute hab ich leider nicht wieder die Kurve zurück gekriegt. Also soweit ich es beurteilen kann hatte nur ich mit Folgen zu kämpfen (die "üblichen").
Zuletzt geändert von kugel am So Dez 14, 2014 19:36, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße, kugel

Zu lernen, es als einen Teil von sich zu akzeptieren ohne es auszuleben...
Zu vergeben, wenn man schwach geworden ist...
Zu jubeln, wenn man stark geblieben ist...

Re: SCHWANGERSCHAFT und Bulimie

#12
Schwangerschaftsübelkeit und bewusstes überessen und kotzen kann man nicht wirklich vergleichen.
Meine Meinung ist, dass man selber so stabil sein und mit sich selbst klarkommen sollte, dass man einem Kind eine Heimat in einem gesunden Körper und später in einem gesunden Zuhause geben kann.

Re: SCHWANGERSCHAFT und Bulimie

#14
Hallo Ihr,

wollte nur dalassen, dass ich das Thema sehr wichtig und gut finde.
Ich setze mich gedanklich auch öfters mit dem Thema Schwangerschaft und ES ( und eben auch Veganismus) auseinander.

Gerade eben ist mir eingefallen, dass damals während meines ersten stationären Aufenthaltes auch eine bulimische Mitpatientin war. Sie hatte schon einen Babybauch und auch auf anraten der dortigen Ärzte an Gewicht zugelegt. Was sie letzendlich gemacht hat, ob sie viel/wenig oder überhaupt erbrochen hat, das weiß ich leider nicht, habe ich mich nicht getraut zu fragen, ich war auch in einer andren Therapiegruppe. Sie berichtete nur immer wieder, dass sie mal mehr mal weniger Probleme mit dem Essen hatte.
Und beim zweiten Mal hatte ich noch eine Mitpatientin, die hatte 2 gesunde Kinder zur Welt gebracht, aber trotz allem noch sehr tief in der ES drin.
Aber auch Schwangerschaft und ES geht.

Ich kann leider nur das berichten, hab selber keine Erfahrungen, weil ich noch nie in den Genuss kam, über Familienplanung nachzudenken, bzw. z.Zt. auch keinen Partner habe.

Mal angenommen ich würde jetzt ungewollt schwanger werden, dann würde ich auch bestimmt nochmal in eine psychosomatische Klinik gehen, Therapie machen und mich ganz genau körperlich untersuchen lassen und auch ambulant therapeutische Unterstützung suchen.
Es geht meiner Meinung nach nicht (nur) um den Akt des Erbrechens, sonders, dass das Kind nicht die ganzen Sucht-Beziehungsmuster von der Mutter lernt.

LG Moggi

Re: SCHWANGERSCHAFT und Bulimie

#15
Ich bin auch 31ig und habe mir schon oft überlegt, ob ich bereit wäre für ein Kind. Vor Jahren habe ich in der ersten Therapiestunde gesagt " ich kann so gar nie ein Kind bekommen, was soll ich dem auch beibringen über Essen" (bin jetzt ein bisschen weiter und weiss, Essen wäre nicht das einzige Problem, ein kleineres sogar)

Ich finde nicht mal das grosse Problem zu k* während der Schwangerschaft. Klar ist das schädlich und sehr gemein dem Kind so einen Start ins Leben zu geben. Ich weiss nicht was für Auswirkungen die Vitaminmangel auslösen, die wohl jede k* werdende Mutter hat.

Was ich viel mehr bedenklich finde, ist mein Narzissmus den ich habe... ich arbeite daran, aber ich bin narzisstisch und ist das nicht jede die Bulimie hat? Und ich finde Frauen, die so ticken, können nie gute Mütter sein.
Solange ich k* bin ich es und werde dies nie einem Kind antun.

Wirrwarr... ich weiss... :oops:
ich bin streng und böse- keine Angst, nur zu mir!