Liebe Djinn,
danke für Deine Antwort, die mich schon um einiges beruhigt hat. Im Prinzip ist meine Erfahrung - bezogen auf die
Hamsterbacken - da sehr ähnlich: Als ich im Sommerurlaub mal paar Tage "clean" war, gingen die Schwellungen auch sehr schnell zurück - nur war ich mir jetzt nicht mehr sicher, ob ich mir das nicht vielleicht nur eingebildet habe ...
Schön, dass Du gestern abend standhaft geblieben bist!
Was Du da schreibst, dass man sich am nächsten Tag sooo viel besser fühlt, wenn man mal nicht gefressen und gek* hat, kann ich Dir - und sicher viele andere auch - nur bestätigen. Es ist gar kein Vergleich ... ich fühle mich da förmlich wie neugeboren, fühle mich stark, stolz auf mich, und voller Hoffnung ... KEINE AHNUNG, warum man "es" trotzdem immer und immer wieder tut.

Das ist in meinen Augen eindeutig Suchtverhalten bzw. eine ganz, ganz starke Gewohnheit, auf die wir scheinbar irgendwann immer wieder zurückgreifen "müssen", um das Leben zu bewältigen.
Diese unzähligen Male, die ich schon versucht habe, zu analysieren, WAS in mir diese Unruhe, diesen (Fress-)Druck auslöst, WARUM "es" immer wieder stärker ist als ich ... Warum kann ich nicht nach der Arbeit nach Hause kommen und mich erstmal paar Minuten bei einer Tasse Kaffee oder Tee entspannen, die Zeitung lesen ... Warum finde ich einzig und allein bei einem FA Entspannung und Befriedigung?! Der Gedanke, NICHT zu fressen, kann mich dann förmlich panisch machen ... Ich fühle mich dann wie ein Tiger im Käfig. Echt schlimm - und immer wieder so entmutigend.
Du schreibst: Angst vor Leere, Langeweile ... Ja, das ist es. Es scheint nichts zu geben, was mich interessiert, was mir Spaß macht ... Essen ist sozusagen das einzige "Vergnügen".
Wie ich das Ganze mit meiner Familie vereinbare?
Ja, das ist nicht immer einfach. Mein Mann weiß von meiner Krankheit, ist da auch durchaus verständnisvoll und lieb, kann mir aber natürlich auch nicht wirklich helfen ... Vor meiner kleinen Tochter (sie ist 5) muss ich es verbergen, so gut ich kann - ich hoffe inständig, sie bekommt es nie mit und vor allem, sie wird später nicht selbst krank (Ich darf gar nicht daran denken ...). Besonders in Bezug auf meine Kleine habe ich ein extrem schlechtes Gewissen ... und doch kann ich "es" einfach nicht lassen.
Liebe Djinn, ich wünsche Dir ganz sehr, dass Du einen weiteren guten Abend haben wirst. Ich bin im Moment ziemlich angeschlagen, habe seit gestern nachmittag ganz üble Halsschmerzen, und auch im Rücken zieht's mächtig; habe mir offenbar einen Infekt eingefangen - und von daher die Hoffnung, dass sich mein Appetit heute abend in Grenzen hält ... Und auch die Vorstellung, mit so einem schmerzenden Hals erbrechen zu müssen, ist doch mehr als abtörnend ... Von daher - vielleicht läuft's ja heute abend auch bei mir gut.
Sei lieb gegrüßt
von Shaun