Hallo an alle,

Da ich mich gerade erst angemeldet habe und dieses mein erster Post ist stelle ich mich kurz vor
Mein Name ist Mike und bin 43 Jahre alt
Ich leide seid ca.3 Jahren an Bulimie und wenn ich jetzt reflektiere schon dafor eine Essstörung ?

Meine Geschichte versuche ich kurz zusammen zu fassen.
Mit 33 Jahren und *kg habe ich beschlossen abzunehmen. Wie man das kennt, runter *kg, hoch *kg wieder runter *kg und
wieder rauf *kg. dann knallhart lowcarb, Interwallfasten mit zusätzlichem Auge auf nicht zuviel Fett. Damit konnte ich große erfolge erreichen,
*kg habe ich wieder versucht anzufangen mit "Normal zu Essen" wie mann das so schön sagt. Dafür esse ich auch zu gerne Weizenprodukte wie Brötchen, Pizza und co. Habe dann angefangen mit den bekannten Cheatdays. alle 2 Wochen Sontags alles rein was ging. Und das war einiges was sich in der Zeit angestaut hat. kcal habe ich an dem Tag locker geschafft. Natürlich mit Schokolade, Kuchen und Pzza usw. Abends lag ich so vollgefressen auf dem Sofa das es manchmal ungewollt zu erbrechen kam. Bis ich vor ca. 3 Jahren gedacht habe ach cool, alle 2 Wochen Fressen und so viel wie es geht wieder raus aus Angst nicht wieder zuzunehmen.

Habe mir angfangs eingebildet das ich es im Griff hätte und es auch nicht schlimm ist. es ist ja schliesslich nur alle 2 Wochen. Aber es kam wie es kommen sollte. Aus alle 2 Wochen wurde jede Woche [mehrmals].

2022 habe ich eine Bauchdeckenstraffung beantragt in der Hoffnung das meine Bauchschürze die ich bei meinem im Jahr 2022 Gewicht *kg leider hatte.
Diese wurde im Januar 2023 durchgeführt. Erst da habe ich es meiner Freundin und dem rest meiner Familie erzählt. Vorher 2 Jahre geheim gehalten. Alles ging gut und bin sehr zufrieden mit dem ergebniss. und habe bis vor 2 Wochen es seid der Op wirklich geschafft
mich nucht mehr zu übergeben. Die Cheatdays alle 2 Wochen sind leider geblieben und benutze stattdessen Abführmittel.

Vor 2 Wochen leider wieder absichtlich überfressen und extra übergeben. Ich schaffe es leider irgendie nicht diese fresstage zu lassen, da ich mir unter der Woche nichts gönne. Ich achte xtrem drauf was ich esse und wann. Nur fettfreie Wurst und Käse zum Frühstück. und zu Mittag um punkt 18;00 Uhr ( 2 Mahlzeiten am Tag )
achte ich auch drauf zb. nur Rindertartar statt normales Hack oder lowcarbpasta statt normale. Alle zutaten werden abgewogen und in meine Kalorienzähl app eingetragen, so das ich ja nicht über meine für mich festgelegten kcal komme. Aber auch nur weill ich mich zwinge täglich * Schritte zu laufen. sonst war ich bei kcal. Aktuell habe *kg

Sorry , habe es so kurz wie möglich versucht

Gruß
Mike

Hallo Mike,

Ich bin Lene , 24 Jahre jung und auch recht neu hier;)
Bisher immer nur eine Stille Leserin gewesen.

Die ESS begleitet mich nun auch schon eine weile, vor ca 9 Jahren angefangen mit einer Anorexie, die doch sehr schlagartig kam…

Wobei man natürlich auch schwer definieren kann, ab wann die Gedanken schon richtig essgestört waren…

2022 hatte ich dann in der magersucht meinen Tiefpunkt und dachte tatsächlich, dass es das jetzt gewesen sein sollte… oder endgültig gut wird. Mein Alltag geprägt von Zwängen, Sport und Einsamkeit)

Ich entschied mich dazu meinem Leben eine letzte Chance zu geben, und hatte auch im außen sehr viel Druck… die Ärzte hatten mich aufgegeben und von Kliniken kamen bloß Absagen.
Ich dachte dann in meinem Leichtsinn: “now or never”,wollte wirklich gesund werden. Doch irgendwie hatte ich verlernt was normale Ernährung war. Mein Körper war total verwirrt und auch meine Hormone total durcheinander. Leptin (ein Hormon, welches unter anderem mit für das sättigungsgefühl zuständig ist) komplett im Keller.

Ich kannte kein stopp, und rutschte somit in Essanfälle… ich dachte, da ich eh zunehmen musste, dass das schon wird. So versuchte ich durchzuhalten.

Im NG dann wurde es jedoch nicht besser, und so sehr ich mich auch bemühte bekam ich die Situation nicht in den griff.

Somit war der Weg aus der Magersucht wohl die Eintrittskarte in die Bulimie..

Dazu muss ich sagen: ich habe adhs und mittlerweile viel erkannt für mich. Bin insgesamt reflektierter als zu Anfang meiner ESS…

Das ändert natürlich nicht sofort etwas an der Situation, aber letztlich ist es egal ob man seine Gefühle weg hungert, frisst oder kotzt… ob man Sport treibt bis zum umfallen oder nicht…

Ist es nicht alles irgendwie das Selbe?

Ich bin mittlerweile an nem Punkt wo ich für mich weiß, das Essen nicht das alleinige Problem ist…
Gefühle verdrängen und in meinem Fall die ganze Zeit nach Dopamin jagen nicht die Lösung

Das ist auch das was mich bei meinem recovery Versuch nicht so beachtet hatte.

Denn ich denke auch die innere Arbeit ist super wichtig.
Da bin ich gerade dran.

… und blicke mit Angst, Mut , Zuversicht und Hoffnung in die Zukunft.

Ich wünsche euch allen einen schönen Abend.
… Haltet durch;)

Ach ja , Logorrhoe (Verbalinkontinenz, Sprechdurchfall)
Egal ob schriftlich oder auch so… ist bei mir an der Tagesordnung… ich kann mich nicht kurz fassen…

Lene