Eine Neue

#1
Hallo zusammen!

Ich bin neu hier und möchte mir ein bisschen was von der Seele schreiben, bzw auch mit Leuten schreiben, die verstehen wie verquer diese B. ist und auch kleine Fortschritte als ein kleines Wunder ansehen und sich evtl mit mir freuen können. :P

Zu mir ...ich bin mittlerweile Mitte 30 und kämpfe seit ca 15 Jahren mit B. Es wird jetzt sicher viel und durcheinander, ich bemühe mich aber es zu strukturieren....

Ich gehe mal ganz zurück...meine Mutter hat schon immer Diäten gemacht und die gesamte Familie musste mitziehen, da Extrakochen nicht für sie drin war und Sport ...niemals...ich habe nie mitbekommen dass irgendwer meiner Eltern Sport betrieben hat, also keinen wo man dabei körperlich richtig was tun muss, es gab nur den Schützenverein... Dick war ich nicht...ich nenne es mal fülliger aber ich wurde nie gehänselt oder dergleichen also alles gut bei mir.

Es kamen dann aber immer wieder so Kommentare von ihr ich müsse jetzt mal langsam machen mit dem Essen usw. Mit 8 1/2 Jahren bekam ich eine Schwester und das Drama nahm seinen Lauf. Meine Eltern tranken beide extrem viel Alkohol und ich war immer mehr alleine mit meiner Schwester, auch als sie ein Baby war. Ich musste in kürzester Zeit erwachsen werden und Verantwortung für alles übernehmen. Liebe bzw nette Worte bekam ich nur wenn ich meiner Mutter im Haushalt mal wieder etwas abnahm, wie Kochen, Putzen etc. Mein Vater kam abends erst Heim (betrunken), hat was gegessen und ist dann auf der Couch eingeschlafen. Meine Mutter immer unter Hochspannung und genervt deswegen, ausser sie hat auch getrunken.

Ich war gut in der Schule, es ist mir einfach alles zugeflogen, aber es war normal für meine Eltern, wurde nie anerkannt. Alles was ich tat war selbstverständlich und ich perfektionierte alles, nur Gefühle konnte ich keine mehr haben. Alles auf Eis gelegt. Mit 14 habe ich dann angefangen Sport zu machen, mit 15 kam die B.(hatte die Idee dazu aus dem TV :| ) dazu und dass schlimme war ich bekam jetzt Aufmerksamkeit. Nicht von meinen Eltern, aber von Gleichaltrigen und das tat gut.

Abschluss als 2 Beste auf der Realschule und eine Ausbildung in der Tasche :wink:

Sport habe ich dann sein gelassen aber die B. ist geblieben. Ich hatte Freunde und einen festen Freund...das Leben plätscherte dahin...Party und B. vertragen sich nicht und noch weniger in Verbindung mit einer Ausbildung. Meine beste Freundin zog weg und war wie aus meinem Leben ausradiert...

Ich kippte um in der Arbeit und wurde per Sani dann Heim gebracht, ich bekam nur Vorwürfe und zu hören, dass ich in eine Klinik muss wenn ich nicht aufhöre mit k..., ich werde nie Kinder bekommen usw.

Hat mich nicht interessiert, ich wollte micht spüren so wie ich jetzt war, auch wenn es sich körperlich nicht gut angefühlt hat.... ich erfuhr von meiner Mutter, dass sie von ihrem Vater als Kind m*ssb**ch* wurde und eine wahnsinnige Wut staute sich in mir auf, er wurde nie verurteilt und lief noch frei rum. Erklärte aber, warum der Kontakt zu ihm unterbunden wurde.

Das Leben ging weiter. Mit 17 lernte ich meinen jetzigen Mann kennen...ich hatte nicht die Möglichkeit ihm von der B. zu erzählen, denn meine Mutter tat es. Ich war wütend :evil:

Samstags durften wir nie ausschlafen, sie hat demonstrativ mit dem Staubsauger gegen meine Türe geklopft bis ich aufgestanden bin. Dann musste gefrühstückt werden, ob mein Freund da war oder nicht, war ihr egal.

Mein Mann akzeptierte meine Krankheit und wir zogen dann nach meiner Ausbildung zusammen. Meine Mutter meinte aber, ich werde nie eine gute Hausfrau werden :cry:

Der Auszug tat weh, war ja da noch meine kleine Schwester, die ich ja quasi gross gezogen habe, aber ich musste da raus. Dann habe ich richtig die Sau raus gelassen was die B. betraf, ich hatte keine Auswirkungen ausser der spürbar leichtere Geldbeutel und Müdigkeit.


Nach 6 Jahren haben wir geheiratet und bekamen einen Sohn. Gesund und munter ...wie ich das geschafft habe, ist mir bis heute ein Rätsel, aber ich danke Gott dafür.

Wir zogen um und da war ich nun, alleine mit einem Kind zuhause, wenn mein Mann arbeiten war, Geld war knapp, da ich wegen dem Kind nicht arbeiten konnte und dann fing ich an mir illegal Nahrungsmittel zu beschaffen, nur um B. zu befriedigen, die eine Leere in mir ausgefüllt hat, die niemand zu füllen vermochte.

Als unser Sohn 3 Jahre alt war ging ich in eine Klinik, ich wurde nicht eingewiesen oder hatte gesundheitliche Beschwerden, ich wollte es los werden und beantragte die Reha. Das werde ich nie nie nie wieder tun. Sie war psychosomatisch und ich völlig fehl am Platz. Ich war dort ohne meine Männer und habe gelitten, weil die Entfernung zu weit war.

Singen und Klatschen als Therapie gegen B. war für ein Wahnsinn...wöchentlich wechselnde Therapeuten, die nur die Oberfläche meiner Seele angekratzt haben und dann noch die Ernährungstherapie, wo einem quasi schon eingetrichtert wird, wie man fettfrei und möglichst wenig isst, kein Genuss dabei nix. Wir mussten aufschreiben was wir gegessen hatten und das war oft deren Meinung nach zuviel....

Essen gab es am Buffet :? , ich musste in die Essgestörtengruppe, klar. Ich habe mich nie zu dick gefühlt und fand mich schon immer richtig so wie ich bin, also ich habe die B. nicht mehr dazu gebraucht abzunehmen, sondern sie war ein Zeitvertreib geworden, ein Lückenfüller für Zeit, die andere Menschen mit Hobbys verbringen. Ich passte da nicht hinein. Eine meiner Mitpatientinnen hatte A. und war nur noch Haut und Knochen, ich konnte das nicht mitansehen und nach 2 Wochen war sie dann auch weg und musste wohl in die geschlossenen Einrichtung...

Das einzig Gute, was ich von der Klinik berichten kann ist, dass ich eine Seelenverwandte (ohne ES) gefunden hatte. Sie starb leider vor kurzem an Leukämie.

Ich versuchte zwar in der Einrichtung einen Weg zu finden aus dem Teufelskreis, doch es war grausam und aussichtslos, ich machte viel Sport, da mir ja eingetrichtert wurde ich darf von dem und dem nix oder wenig essen usw. Nach deren Bild durfte man sich nichts aber auch gar nichts gönnen. Familie fehlte mir unendlich....

Nach der Klinik machte ich eine amb. Therapie bei einer ziemlich schlechten Psychologin, die Chemie stimmte nicht und es hat wieder nichts gebracht. Sie wollte mein Verhalten ändern, hatte aber kein Interesse daran warum und wieso ich die B. entwickelt habe.

Letztes Jahr hat die 2te amb. Therapie geendet und ich verstehe warum ich so bin wie ich bin ... und ich bin auf dem Weg der Besserung.

Meine Zähne sind kaputt, ich bin müde, mein Körper ist komisch ausgemergelt, ich habe 2 Bandscheibenvorfälle und einen Gleitwirbel, Hashimoto wurde attestiert, ständig Kopfschmerzen Magenschmerzen oder Probleme mit dem Darm und ich habe die Haut eines Teenies.

Letztes Jahr musste ich wegen meinem Rücken auf Reha und mir wurde nahe gelegt Muskulatur aufzubauen um eine OP zu umgehen. Eine OP will ich nicht!!! Also mache ich seit Mitte letzten Jahres Sport. Erst auf Reha dann bei der Nachsorge und danach daheim. Ich mache es zuhause, weil ich neben mir ja auch noch den Haushalt, das Kind, den Hund und einen Mann habe und ich es mir von daher zeitlich besser einteilen kann und was soll ich sagen :) es geht mir gut damit. Endlich spüre ich meinen Körper wieder, fühle dass sich etwas ändert und ich endlich das an mir ändern kann was mich schon immer gestört hat.

Ich habe auf die B. keine Lust mehr. Früher habe ich keine Mahlzeit da gelassen wo sie hingehört. Durch die 2te Therapie wurde dann zumindest Frühstück und Mittagessen daraus und seit mehreren Tagen ist es sogar mehr, das ist für mich ein echtes Wunder.

Die B. ist für mich kein Mittel zum Abnehmen, war sie schon lange nicht mehr. Sie war ein Mittel Zeit und Langeweile totzuschlagen....traurig eigentlich, was könnte man alles Schönes mit dieser Zeit anfangen. Aber immer ich ertappe mich immer wieder, dass ich versuche Langeweile durch Essen zu kompensieren.

Ich will da weg und hoffe ihr könnt mir ein bisschen Zuspruch schicken und mich weiter aufbauen. Ich spreche schon mit meinem Mann darüber, aber für Nicht Essgestörte ist dass kaum greifbar wie wir uns fühlen dabei....

Danke für euer Gehör und einen schönen Tag euch Allen!

Re: Eine Neue

#2
hallo Hasi :)

tut mir leid dass dir noch niemand geantwortet hat, aber dann mach ich das jetzt :)
Du hattest wirklich kein leichtes Leben. Ich kenn das. Als Außenstehender denkt man sich dann " wie macht sie das bloß"? Dabei schalten wir iwann nur auf Autopilot und funktionieren, nehmen uns nicht mehr die Zeit wirklich in uns zu horchen, vor allem auch weil es zu weh tun würde.
Essenstechnisch hast du schonmal ein ordentliches Stück Arbeit hingelegt. Hut ab :) Als ich damals in dieses Forum gekommen bin, war ich meilenweit davon entfernt. Es tut mir sehr leid, dass du in therapeutischer Sicht so schlechte Erfahrungen machen musstest. Was die Klinik da abgezogen hat ist das letze !! Ich hab aber auch die Erfahrung gemacht, dass selbst einige Kliniken und Therapeuten keine Ahnung von Essstörrungen haben. Leider. Wenn man dann auch noch aus einem solch empathielosem Umfeld kommt ( tut mir leid wenn ich das so deutlich sagen muss ) wundert es mich gar nicht, dass man gestörte Verhaltensweisen entwickelt. Meine Mutter war auch so "einfühlsam" allerdings ohne Alkohol. Vater hatte ich zwar aber er glätzte durch Abwesenheit, sodass ich nie eine männliche Bezugsperson hatte, nach der ich sehr lange vergeblich gesucht habe.
Es gibt auch andere Therapeuten und Einrichtungen, die dir wirklich helfen können. Nicht alle Gelehrten auf diesem Gebiet sind Flaschen ;)
Du scheintst ja jetzt zum Glück eine gesunde, stabile Familie zu haben, die hinter dir steht. Glaub mir damit ist alles möglich.
Du kannst dich jederzeit melden.
Liebe Grüße Zoe
Aut viam inveniam aut faciam!

Re: Eine Neue

#3
Guten Morgen!

Vielen Dank für deinen Post und dein Angebot :). Ich gebe dies gerne zurück :D

Stimmt, mein Mann und mein Sohn geben mir Halt. Das Verhältnis zu meiner Mutter und meinem Vater ist ja derzeit besser denn je. Ganz einfach darum weil beide ziemlich auf die Fr.... gefallen sind und ihr Leben umgekrempelt haben. Beide trinken nicht mehr und der Schützenverein ist auch nicht mehr aktuell.

Nur leider ist dies alles zu spät passiert :cry:

Aber lieber spät als nie heisst es :P . Jetzt freu ich mich sogar zusammen mit ihnen in den Urlaub zu fahren. Allerdings haben sie wirklich gute Arbeit geleistet *Ironi*. Meine Schwester war lange sehr übergewichtig und hat sich selbst verletzt, also haben wir beide in je unterschiedlichen Weisen auf den Druck reagiert, sind aber beide gottseidank auf dem Weg der Besserung.

Jetzt bin ich gerade dabei mein Essverhalten zu normalisieren und fühl mich im Moment gut dabei. Trotz normalem Essen ist nicht dieses ungute Gefühl im Magen vorhanden, ihr wisst was ich mein. Du k... und fühlst dich trotzdem als hättest noch zu viel im Bauch....

Ich habe viel mehr Zeit für alles, der Haushalt und das Drumherum kann schneller erledigt werden und ich fühle mich nicht wie nach einem Marathonlauf. Die Müdigkeit wird auch weniger, von den Kopfschmerzen gar nicht zu sprechen :) Das ganze Leben war mit der ES so wahnsinnig anstrengend und ich war so müde, ich hätte durchgehend schlafen können.

Jetzt merke ich endlich auch etwas von dem Krafttraining, man muss essen um das man Muskeln aufbauen kann. Ansonsten ist das Training für die Katz. Aber soweit muss man erstmal kommen. Ich versuche mich einfach weiter zu motivieren und vor allem abzulenken sollte mal wieder ein Tief kommen.

Ich habe ja jetzt 3 Therapien hinter mir und müsste eh erstmal warten bis eine neue genehmigt wird, aber die letzte Therapeutin hat mir auch angeboten, mich jederzeit zu melden wenn es Probleme gibt, auch ohne Kostenübernahme von der Krankenkasse ist sie zu einem Gespräch bereit und dass finde ich super. Noch habe ich es nicht benötigt und hoffe dass bleibt auch so.

Es war nur wichtig für mich zu erkennen warum ich so bin wie ich bin und mit der Vergangnheit abzuschliessen.

Seit ich angefangen habe wieder normal zu essen und ich verbiete mir nichts...habe ich nun ständig Hunger. Ein seltsames Gefühl, das war ja vorher komplett ausgeschaltet. Ich passe auf, dass ich nicht zu lange nichts esse, sonst ist der FA vorprogrammiert, aber momentan klappt es ganz gut und ich bin happy damit.

Ich schreibe dies hier auch, damit ich mich in einer Tiefphase darauf besinnen kann, wie es ohne ES ist und wieviel mehr lebenswert das Leben ist!

Ich wünsche Euch allen einen schönen Wochenstart!

Re: Eine Neue

#4
Liebe Hasi,

willkommen im Forum.
Du hast ja echt einen langen, schweren Weg hinter dir; bist aber scheinbar echt auf ner guten Spur - Respekt!

Mich würden zwei Sachen interessieren:
Wie ist denn das Verhältnis zu deinem Mann, bzw. wie geht er mit deiner Krankheit um? Und auch wie sich die B auf deinen Sohn auswirkt; der kriegt das ja sicher auch mit.

Und: Hast du deine Ausbildung abschließen können? Es wäre doch schön, wenn du einen Beruf hättest, der dir selber was gibt; in dem du dich mehr oder weniger entfalten kannst etc.
Ich verstehe immer nicht, wenn Frauen super in der Schule sind usw. und dann, sobald ein Mann da ist und das erste Kind kommt, umschwenken auf "Hausfrau" und Mutter.
Nix für ungut, aber ich halte das für einen ziemlichen Rückschritt.

Nichtsdestotrotz freue ich mich, dass du uns hast teilhaben lassen an deinem Weg =)

LG

Re: Eine Neue

#5
Guten Morgen :)

Das klingt alles durch die Bank weg positiv ;) Es freut mich wahnsinnig, dass du dich wieder mit deinen Eltern verstehst. Ja es ist zu spät um eine Essstörung oder wie bei deiner Schwester das SVV zu verhindern aber nicht zu spät um euch jetzt den nötigen Halt zu geben, den ihr braucht um all das hinter euch zu lassen. Wenn ich das richtig gelesen habe, soll das hier für dich eine Art Motivationsthread werden. Die Idee finde ich super! Sowas hab ich in Buchform bei mir zuhause. Das habe ich damals angefangen als es berauf ging. Da stehen alle möglichen Zitate, Gedichte, Lebensweisheiten aber auch Tagebucheinträge drin, die mich immer wenns nötig sein sollte, daran erinnern wie das Leben ohne ES aussieht. Darin sind auch einige Audrucke von Beiträgen hier eingeklebt, die mir damals die Augen geöffnet haben. Wärend gesumden Phasen sehe ich da kaum rein weil es mich dann runterziehen würde aber wenns mir mal schlecht geht ( was Gott sei Dank selten genug vorkommt ) hilft es mir wieder den Anschluss zu finden. Vielleicht möchtest du den Thread hier so ähnlich aufbauen?

Liebe Grüße Zoe

ps: ich wünsche dir natürlich auch eine wunderbare Woche
Aut viam inveniam aut faciam!

Re: Eine Neue

#6
Hallo ihr Lieben!

Ja das soll ein Motivationsthread werden, muss aber nicht nur allein für mich sein :D. Denn jeder der eine ES hat sollte sich die schönen Seiten vor Augen halten! Denn die bereiten uns den Weg in eine gesunde Zukunft!

Ja der Weg war lang und gepflastert von "So schlimm ist es doch nicht, ich schaff das schon irgendwie und dergleichen...". Aber damit soll nun Schluss sein. Ich will mein Leben so nicht mehr leben!

Ich bin keine Hausfrau ;-). Ich habe nach der Realschule meine Ausbildung erfolgreich beendet und auch dort noch eine Weile gearbeitet. Erst nach dem Mutterschutz habe ich eine andere Arbeit gefunden, ohne Arbeit würde ich mich totlangweilen :lol:

Ich verdiene sogar mehr wie mein Mann in führender Position. Also diesbezüglich alles gut!

Ich gehe Vollzeit arbeiten, schon seit der Kleine im Kiga versorgt war. Mein Sohn hat von meiner Essstörung soweit ich sagen kann nichts mitbekommen. Lief ja alles immer im Geheimen ab und wenn er da ist, wurde als Vorbild fungiert.

Mit meinem Mann habe ich lange nicht darüber gesprochen, er wusste es, hat sich aber nie getraut darüber mit mir zu sprechen, aus Angst mich zu verletzen. Aber dank meiner letzten Therapie wurde mir bewusst, dass es wichtig ist mich mit ihm auszutauschen, auch um seine Sicht zu erfahren und auch was er dabei fühlt. Jetzt ist es kein Problem mehr offen mit ihm zu sprechen, auch wenn es für ihn selbst schwer nachvollziehbar ist, wie die ES ein Leben bestimmen kann.

Er hät zu mir und hat mir deutlich gemacht dass ich ihm wichtig bin, er mich bedingungslos liebt und er mich unterstützt soweit er das eben kann und ich es zulasse. Hilfe annehmen und zulassen...dass musste ja auch erstmal gelernt werden.

Aber er hat auch schon harte Zeiten hinter sich, gefühlstechnisch ein Chaos...er hat ja mitbekommen wenn ich auf die Toilette bin...meist Abends nach einem FA vorm Fernseher.

Ich liebe diesen Mann so sehr!

Re: Eine Neue

#7
Es war nur wichtig für mich zu erkennen warum ich so bin wie ich bin und mit der Vergangnheit abzuschliessen.
das ist richtig- nur muss man immer auf der hut sein, dass einem diese vergangenheit nicht wieder einholt..
denn manchmal haben wir zwar mit der vergangenheit abgeschlossen, aber sie nicht mit uns..

nun ja- eigentlich wollte ich dir schon früher schreiben
aber alles was du sagst klingt so schön-so gut-so positiv :D
es liest sich so leicht und gibt hoffnung!!!!

da wollte ich einfach nichts dazu tippen
ich habe einfach angst mit meinen worten das ganze schöne was du schreibst zu beschmutzen :?
ich schaffe es meistens etwas negatives mit ins spiel zu bringen... obwohl das gar nicht meine absicht ist

also dann- herzlich willkommen hier :D
"Sie hatte kein eigenes Leben. Sie existierte bloß. Sie hatte keine Hoffnung, keinen "Antrieb", keine Bedeutung für sich selbst. Sie fühlte, wie sie sagte, daß "sie" unlängst "geradewegs untergegangen" war...

Re: Eine Neue

#8
Hi!

Ach...schreib doch etwas negatives, du sollt dich ja nicht verstellen und wenn du auf die Kacke hauen willst, bitte tu dir keinen Zwang an. Die Vergangenheit...tja man sollte sich nicht einholen lassen! Ich werde es auch mit aller Macht versuchen :)

Ich weiss jetzt eigentlich nicht was ich dir schreiben soll/kann. Denn wenn jemand scheinbar so viel Schlechtes in seinem Leben erfahren musste, dann ist es schwer ihn vom Gegenteil zu überzeugen.

Du erinnerst micht ein kleines bisschen an meine Schwester. Bei ihr weis ich oft nicht, was meint sie ernst, was nicht, was drückt ihre Gefühle aus, was versteckt sie, ist sie schwarz oder weiss. Aber ich liebe sie mit allen Ecken und Kanten....

Auch hier nochmal ...jeder Mensch ist es Wert gesund zu werden/sein :D und jeder sollte es sich selbst wert sein, denn bekanntlich ist das Leben ja nicht allzu lang!

Re: Eine Neue

#9
Auch von mir ein herzliches Willkommen :)

Habe jetzt etwas gebraucht um die ganzen Texte zu lesen. Teilweise habe ich überflogen.

Trotzdem wollte ich auch ein paar Zeilen schreiben.

Vielleicht solltest du deinen Mann mehr mit ins Boot holen. Du liebst ihn, er ist (so hört es sich an) verständnisvoll, setzt dich nicht unter Druck und möchte eventuell sogar mehr helfen. Entwickelt Strategien, dass ein FA erst garnicht passiert. Lasse dich ablenken. Geht sobald der Drang nach einem FA aufkommt spazieren oder was ihr sonst gerne gemeinsam macht.

Ansonsten denke ich, dass dir durchaus bewusst ist, welcher Stellenwert die B* bei dir einnimmt. Zeit zu überbrücken in der du nichts mit dir anzufangen weißt. Das Problem hatte ich auch. Und es hat viel Energie gekostet dahin zu kommen meine Zeit "sinnvoll" zu nutzen. Überlege was du gerne machst oder vielleicht mal gerne ausprobieren magst. Überwinde deinen inneren Schweinehund. Ich habe mich z.B. im Fitnessstudio angemeldet. Immer wenn es kritisch wurde, bin ich dort hin. Und wenn es nur für eine kleine Runde auf dem Laufband war oder eine Runde "Rad fahren". Im Anschluss war der Druck bei mir weg.

Der Weg aus der B* ist immer schwer, aber wenn der Wille da ist "auszubrechen", findet man einen Weg, man sollte nur eben offen sein, Neues zu probieren und sich selbst in den A* treten Dinge zu verändern und anzupacken. Meistens stehen wir uns wohl selbst im Weg ;)

In diesem Sinne: Viel Erfolg und alles Gute für dich :)

Re: Eine Neue

#10
Guten Morgen!

Sobald mein Mann da ist, sind FA auch gar nicht das Problem, das Problem ist, wenn ich alleine bin. Ich war früher oft allein und soweit wir das therapeutisch abgeklärt haben, liegt da mein eigentliches Problem. Ich versuche da im Moment für mich einen Weg zu finden.

Sportstudio hatte ich überlegt, geh aber dann doch lieber mit dem Hund raus oder jogge ne Runde...ich denke da werden sich im laufe der Zeit noch Dinge finden :D

Jeder Tag, den ich ohne B... schaffe ist ein guter Tag. Ich höre auch endlich mal auf meinen Körper, wenn ich das Bedürfnis habe mich einfach nur Hinzulegen, ja dann mach ich das auch. Wenn ich abends um halb zehn müde bin, dann geh ich ins Bett...es wir alles weniger stur nach Zeit ausgerichtet...ich hab ja jetzt mehr davon übrig (also von der Zeit)