Re: Eure Erfahrungen

#31
Empfiehl deine krude Ernährungsweise nur weiter... :roll:
(btw: ich liebe es, an einer Bäckerei vorbeizugehen, aus der es nach frisch gebackenem Brot duftet und die Freiheit zu haben, mir einfach eins von den Gebäckstücken zu kaufen und es mit Genuss zu verspeisen = ) )

Re: Eure Erfahrungen

#32
Liebe Complessa

Oh sollte ich lieber deine Einstellung vertreten? Oder warte... du kannst daruerber nix sagen?


Ich hab in anderen Threads deine Kommentare gelesen und du solltest echt deinen Frust woanders auslassen! Du kritisiert nur und gibst nix positives zurueck.
Wenn du gesund bist und den ultimativen Weg hast dann lass uns alle teilhaben.
Wenn du nur schlecht drauf bist weil dein Leben scheisse ist und du halt nicht anders kannst dann kritisier weiter..aber dann nicht in meinem Thread.

Deine Art nur alles schlecht zu machen ist nur mies.. vielleicht kannst du nicht anders aber siehst du eigentlich jemals was gutes?

Tja egal

Viel Glueck allen andere auf jeden Fall

LG
Zuletzt geändert von esperanza82 am So Aug 21, 2016 22:02, insgesamt 2-mal geändert.

Re: Eure Erfahrungen

#34
hab mich nach langer Abwesenheit mal wieder ein wenig hier durchgelesen - es ist ja typisch für uns ESler, dass wir denken, alles rennt super, wenn wir eine neue Diät, usw gefunden haben wo wir Kontrolle haben - aber wie es eben so schön heißt - kontrolle mit kontrolle bekämpfen geht nur minimal gut und nennt sich in der Fachsprache symptomverlagerung....
ziel sollte sein, auf sich zu hören und nicht dauernd was verbieten usw

awan - wie war es? sind die drei Monate echt schon wieder um, Wahnsinn!

Alles Liebe (auch - oder besonders - für Complessa)
Weltenbummlerin auf der Suche nach dem ICH

Re: Eure Erfahrungen

#35
hey weltenbummlerin!
ja, die 3 monate sind tatsächlich schon um... krass... am DI werd ich entlassen... nach genau 84 tagen... puuuuhhh....
war ne gute, spannende und sehr herausfordernde zeit... und sie ist natürlich viel zu schnell vergangen.... hab noch ein ganzes stück arbeit vor mir... hab aber auch viel hilfreiches handwerkszeug mitbekommen für meinen weg....
wie siehts bei dir aus? wann gehst du nach eggenburg? gibts schon konkrete pläne?

Re: Eure Erfahrungen

#36
@Complessa

Ich hab das echt nicht so gemeint im Sinne von “Nur dir nicht”.
Aber ich muss auch sagen ich wuesste nicht was dir wuenschen soll. Ich weiss nicht mal ob du B hast. Oder ob du krank warst und jetzt gesund bist und hier allen helfen willst.
Beantworte halt mal irgendwelche meiner Fragen...

@Weltenbummlerin

Mir ist schon klar was du meinst und du hast recht! Suechte sollte man nicht nur durch andere ersetzen.
Aber ich hab nie von Heilung geredet sondern nur von einem Weg der vielleicht einigen hier helfen kann. Und wenn auch nur unterstuetzend!
Ich bin der Meinung das Zucker , Mehl usw. Kontraproduktiv bei B ist. Ich weiss hier sind alle der Meinung ja man soll alles essen koennen ohne FA.
Waere schoen. Ist aber sehr sehr schwer. Und ich weiss nicht wieso man Zucker in seiner Nahrung haben sollte....
Ich will meine Ansicht hier nicht nochmal darlegen weil das hab ich genug oft gemacht und es wird sowieso nicht gut aufgenommen.



Ich bin jetzt schon eine zeitlang ohne FA und ich esse gut. Ich bin gerne fuer Fragen offen aber das andauernde kritisiert werden ist ungut. Ich zwinge niemanden und ich verspreche nix... ich versuch ueber meine Erfahrungen zu reden und vergleiche zu ziehen. Aber das ist so schwer wenn man nur kritisiert wird und nicht ein anderer vielleicht besserer Weg vorgeschlagen wird.


LG

Re: Eure Erfahrungen

#37
Hallo awan, hallo Weltenbummlerin,

ui, schon wieder so viel Zeit vergangen?
Ich weiß gar nicht, was man an so einer Stelle fragt. "War es schön" bestimmt nicht.
Eher "hoffentlich war es nicht allzuschwer?" und "konntest du einen schritt weitergehen?" (was du, awan, ja schon bestätigt hast).
Erzählt doch ein bisschen, wenn ihr mögt, vielleicht auch, wie es euch jetzt im Alltag wieder ergeht.
(Gerne auch an passenderer Stelle im Forum = ) )

@esperanza82

Ich hatte jahrelang Bulimie, bin jetzt aber seit einigen Jahren "trocken" (nachdem ich anfänglich noch Rückfälle hatte, mich schließlich aber irgendwann ganz auf einen soliden Ernährungsplan einlassen und meinem Körper Vertrauen schenken konnte - Kontrolle loslassen.)

Re: Eure Erfahrungen

#38
Heyyyy!!

Aaaaalso - ich muss sagen - auch wenn es seeeeeeeehr ungewohtn ist - ja es geht mir derzeit echt besser. Was nicht heißt, dass ich meinen Anblick im Spiegel nicht fallweise hasse, abnehmen will, weils ja die Lösung aller Probleme ist (Ironie off) aber - in den letzten 3 Monaten (komischerweise die, die ich ohne Therapeutin verbracht habe * g * ) geht es echt bergauf. Ich beginne, mich zu akzeptieren und versuche ernsthaft, das mit dem Essen in den Griff zu bekommen. Esse. Es ist noch ein verdammt wieter weg, aber ich habe jetzt erstmals das Gefühl, dass es in die gesunde Richtung geht und ich das auch will. Dennoch - Eggenburg stände irgendwann an ( ich weiß noch ncihts von dort) - aber die Aussicht, dort eben diese *kg zunehmen zu mÜSDSEn macht mir angst. Noch immer. Weil ich jetzt eben gerade beginne, mich mit der minimalen Gewichtszunahme zu arrangieren und mich nicht mehr dafür zu hassen und trotzdem z.B mal Eis esse,.... Das "Nicht drum rum kommen" geht mir etwas gegen den Strich. Mache nicht mehr exzessiv Sport, versuche, auf mich zu achten und beschäftige mich sehr mit dem Gesundwerden. Und es fühlt isch verdammt gut an, nicht mehr Geißel der Waage zu sein (seit einem Monate ohne, bis auf einmal nach dem Urlaub) :)


Awan - es klingt super, du scheinst wirklich gut aufgehoben gewesen z u sein!!!!! Machst du jetzt daheim weiter mit Therapie, oder? Darf ich fragen, war der Alltag dort sehr stressig? Wie ist das mit dem Wiegen - sehr streng, sieht man das Gewicht selbst? Sind sie da mit der Zunahme echt so streng, dass man fliegt, wenn man nicht sofort "spurt"? Klingt auf jeden Fall sehr aufbauend, was du schreibst! Wart ihr eigentlich eine fixe Gruppe (wie denn ca aufgeteilt?) oder ist das wechselnd? Bin über jede Insiderinfo dankbar :)

Alles Liebe!!!
Weltenbummlerin auf der Suche nach dem ICH

Re: Eure Erfahrungen

#39
Hab dann am Fr noch nen Anruf bekommen wegen Eggenburg. Schient also ernst zu werden. MUss heute Rückrufen,da ich nicht ans Telefon kam am Fr.

BIn mal gespannt - habe total Angst. Weil cih grad so gut unterwegs bin, ich habe wenig zugenommen aber ich beginne meinen Körper anzunehmen. Wenn cih jetzt stationär geh und dann mit viel Zunahme in kurzer ZEit alles wieder kaputt mach? Und ich meine wirklich,dass ich derzeit gut auf mich schau, esse, moderat MUskeltraining mach..... Andrerseits ist es eine Chance, die ich kaum ungenutzt lassen kann?

Hier wende ich mich nochmal an dich, Awan: Du würdest es amchen, oder? Rückblickend....? Weißt du,ob die EInzelzimmer schon fertig sind? Das wär natürlcih überaus nett, wenn ich ein eigenes Zimmer hätte. Wie ist das denn mit Bad,....? Wenn du noch irgendwelche Infos hast ... her damit :) Welche Therapien, fixer Turnus,...?

Irgendwelche Tipps?????
Zuletzt geändert von Weltenbummlerin am Mo Sep 05, 2016 6:18, insgesamt 1-mal geändert.
Weltenbummlerin auf der Suche nach dem ICH

Re: Eure Erfahrungen

#40
hey!
bin grad sehr unter zeitdruck, und möchte dir aber ordentlich auf deine fragen antworten... wird sich wohl aber erst frühestens mittwoch abend, oder donnerstag ausgehen - davor bin ich leider durchgehend verplant... hoffe du hast noch ein wenig geduld... aber gleich vorweg: mach es! geh nach eggenburg! lass dich auf die gewichtszunahme ein! ohne gesundes gewicht kannst du auch nicht gesund sein/werden!

Re: Eure Erfahrungen

#41
Guten Morgen!

Kein Stress, ich bin ja schon froh, wenn du mir trotz Stress einw enig berichten kannst... immer dieses "man muss vorher schon möglichst viel wissen" statt sich einfach total drau fienlassen zu können ... naja.
Nachdem ich gestern 5 Mal mit den Damen dort hin und her telefoniert hab, weil nie wer zuständig war usw meinten sie dann gestern, ich bekomme heute BEscheid, ob es schon am 15.9. spontan ist oder wir machen dann Ende September was fix aus. Was mir in Anbetracht dessen, das sich cam 15.9. Veranstaltungskarten habe und mich n och um Job, Pferd, KAtzen usw kümmern muss viiiiel lieber wäre, aber das isdt mir natürlich alles erst nach dem Telefonat eingefallen, von wegen nur nicht lästig sein und Ansprüche stellen...

Bis bald, lass dich bitte von mir nicht stressen und danke fürs Reinschaun!!!!!
Weltenbummlerin auf der Suche nach dem ICH

Re: Eure Erfahrungen

#42
Was mich jetzt ein wenig stresst, habe gehört, dass man dort alles essen muss. Ich will ja an mir arbeiten, aber z.b. gibt es Dinge, die ich nicht mag. Joghurt oder Müsli oder Käse. DAs hat nichts mit der ES zu tun, sondern ich denke, es ist ja ganz normal, dass man geschmacklich nicht alles isst. Jeder von uns GEsunden und Nichtgesunden. Jetzt hab ich wo gelesen, dass man dann auch sofort fliegt..... - ich bin Veganerin, aber ich habe mit mir gerungen und ja, ich würde mich auf diese paar Wochen vermutlich einlassen können, vegetarisch zu leben. Aber eben Dinge, die ich absolut nicht runterkrieg wegen geschmacklicher Abneigungen - ist das wirklich so absolut unverhandelbar??
Weltenbummlerin auf der Suche nach dem ICH

Re: Eure Erfahrungen

#43
Hallo Weltenbummlerin!
Sorry für die späte Antwort - hab grad sehr viel um die Ohren...
Also - ich versuch mal so gut wie möglich deine Fragen zu beantworten...

Der Therapieplan ist an sich relativ dicht - wenn wirklich alles stattfindet kann es wohl auch ganz schön stressig werden... Ich war aber im Sommer (= Urlaubszeit) dort, und es ist leider echt sehr viel ausgefallen... Wahrscheinlich fast die Hälfte aller geplanten Therapieeinheiten... Es war immer irgendjemand im Urlaub, im Krankenstand, auf Kur oder in Karenz.. Teilweise auch mehrere Therapeutinnen gleichzeitig... Ich hab mich zwar manchmal darüber geärgert, aber in Summe wars für mich trotzdem OK so, weil ich die viele freie Zeit gut für mich nutzen konnte, und so auch gleich noch ein bisschen "Urlaub" (schwimmen, Ausflüge, Spaziergänge, etc.) machen konnte... Ich könnte mir aber vorstellen, dass es zu anderen Jahreszeiten, wenn weniger ausfällt, auch ganz schön dicht und stressig werden kann....

Gewogen wirst du in den ersten beiden Monaten immer DI und FR, im dritten Monat dann nur noch DI... Und zwar immer so gegen 5 Uhr früh... Theoretisch musst du dir die Zahl auf der Waage nicht ansehen, aber im Laufe des DI kriegst du dann immer einen Zettel auf dem dein aktuelles Gewicht, dein Wochen-Gewichtsziel und deine Ausgangsstunden draufstehen... Theoretisch könntest du diesen Zettel immer noch ignorieren, zumindest solange du dein Gewichtsziel erreicht hast... Andernfalls wirst du sowieso spätestens in der EVA (Essverhaltensanalyse) am DI darauf angesprochen... Ich glaube also nicht, dass du es wirklich vermeiden kannst, deine Gewichtszunahme mitzuverfolgen... Würd auch nicht viel Sinn machen - du sollst ja lernen, dass dein Selbstwert nicht von der Zahl auf der Waage abhängt!

Und ja, mit der Gewichtszunahme sind sie tatsächlich sehr streng! Ich hab mehrere Personen miterlebt, die nach Hause gehen mussten, weil sie ihr Gewichtsziel um 100 oder 200 Gramm verfehlt haben. Aber du kriegst schon ein paar Chancen, bevor es soweit ist. Beim ersten Mal kriegst du quasi nur eine "Verwarnung" und keine zusätzlichen Ausgangsstunden, beim zweiten Mal kommst du dann ins Timeout (eine Woche lang "Hausarrest" und keine Therapien), und beim dritten Mal wirst du dann entweder direkt nach Hause geschickt, wenn kein Therapiefortschritt bemerkbar ist, oder du bekommst noch eine "letzte Chance Woche" - das ist dann abhängig von der Gesamtsituation... Das *kg Gewichtszunahme pro Woche ist übrigens nur die Untergrenze... Es kann auch durchaus sein, dass du mehr als *kg pro Woche zunimmst - das ist durchaus im Rahmen des normalen... Und das *kg ist an sich auch leicht schaffbar, wenn man sich an alle Ess-Vorschriften hält, und nicht heimlich kompensiert...
Insofern liegts fast immer am (Fehl-)verhalten der PatientInnen selbst, wenn sie die Gewichtsvereinbarungen nicht schaffen. Und das wissen die Therapeutinnen natürlich auch. Also werden auch keine Ausnahmen gemacht.

Nein, es gibt keine fixen Gruppen. Wir waren zwar zufällig über mehrere Wochen ziemlich konstant, aber an sich ist es ein ständiges kommen und gehen. Sobald ein Bett regulär frei wird, oder jemand früher gehen muss, wird der Platz sofort wieder nachbesetzt. Und was Alter, Geschlecht, Diagnosen, etc. betrifft, ändert sich das dann natürlich auch ständig. Bei mir waren es zum Großteil Frauen zwischen 18 und 42 Jahren, mit Bulimie und Anorexie, bzw. teilweise auch mit atypischen Essstörungen. Und insgesamt 3 Männer waren auch in meiner Gruppe im Lauf der 3 Monate.

Du musst dich mit dem Gedanken abfinden, dass du zunehmen wirst/musst, wenn du gesund werden willst! Das geht Hand in Hand! Du musst dich von dem Gedanken verabschieden, dass du zuerst im Kopf gesund werden kannst/musst, bevor du eine Zunahme akzeptieren kannst bzw. zulassen willst. Das "im Kopf gesund werden" funktioniert nur gleichzeitig mit der Annäherung an ein normales/gesundes Gewicht. Und deswegen gehst du ja auch in die Klinik: damit du lernen kannst, mit der notwendigen Gewichtszunahme umzugehen und deinen Selbstwert davon abzukoppeln. Da spielt ja auch das Thema "Körperschemastörung" eine große Rolle. Insofern kann dir die Gewichtszunahme in der Klinik dein "Körper annehmen" gar nicht wieder kaputt machen. Denn du hast deinen Körper noch gar nie angenommen, solange du ihn dafür im Untergewicht halten musst. Du hast NICHTS zu verlieren, nur ganz viel zu gewinnen!
Dein "gut auf dich schauen" ist vielleicht für deine Verhältnisse ein Fortschritt, aber ganz sicher noch weit entfernt von "gesund".

Ja, ich würde es auf jeden Fall wieder machen! Die leisten gute Arbeit dort in der Klinik!
Und nein, ich bin nach wie vor nicht gesund oder "fertig" mit der Therapie - ich muss jetzt auf jeden Fall auch ambulant noch weiterarbeiten und es gibt noch vieles zu schaffen.

Ja, mittlerweile (seit Anfang dieser Woche) gibt es nur noch Einzelzimmer. Da hast du also auf jeden Fall schon mal einen Stressfaktor weniger.
Was meinst du mit Bad? Du hast natürlich eine Dusche/WC in deinem Zimmer... Wenn du das Hallenbad meinst - das hat leider nur sehr eingeschränkte Öffnungszeiten, und man kann es leider kaum nutzen, weil oft parallel dazu irgendwelche Pflicht-Therapien stattfinden.

Und ja, in den ersten 2 Monaten musst du auch alles essen. Also halt alle Komponenten des Menüs, das du dir aus 3 Optionen ausgesucht hast. Da ist zwar immer eine vegetarische Option dabei, aber teilweise gibt es eben nur eine einzige vegetarische Option, und die musst du dann halt nehmen, wenn du kein Fleisch essen willst, auch wenn dir das Menü vielleicht gar nicht schmeckt. Und im ersten Monat sind auch die Zwischenmahlzeiten fix vorgegeben (im zweiten Monat kannst du Zwischenmahlzeiten dann innerhalb der Klinik austauschen, und dir z.B. statt dem Joghurt einen Kuchen nehmen). Beim Frühstück kannst du Joghurt und Müsli ganz gut vermeiden, denke ich... Da kannst du auch einfach Brote mit Butter und süßen Aufstrichen (Marmelade, Nutella, etc.) essen. Aber zu Mittag gibts dann halt als vegatarisches Gericht häufig etwas, was mit Käse überbacken wurde (Aufläufe, Laibchen, etc.), und zum Abendessen wirst du dir wahrscheinlich hin und wieder einen Käseteller nehmen müssen, wenn die anderen Optionen alle mit Fleisch sind. Und als Zwischenmahlzeiten gibts relativ häufig Milchprodukte (Joghurts, FruFru, manchmal Buttermilch, etc.).
Wenn du da ein krasses Problem damit hast, kannst du natürlich versuchen von Anfang an mit der Diätologin darüber zu reden und eine Vereinbarung zu treffen, dass du diese Produkte dann immer durch etwas anderes ersetzen kannst. Die Chancen hierfür sind aber äußerst gering, denke ich. Ausnahmen werden im Normalfall nur dann gemacht, wenn sie medizinisch begründet sind. Und selbst die Anorektikerin mit der bescheinigten Laktose-Intoleranz musste dann irgendwann wieder damit beginnen, Milchprodukte zu essen, weil die Laktose-Intoleranz wahrscheinlich auch durch die Anorexie bedingt war (durch langjähriges Meiden von Milchprodukten verlernt der Körper, diese gut verwerten zu können).
Also stell dich drauf ein, dass du auch Sachen essen musst, die du freiwillig nicht essen würdest. Das geht allen so. Da sitzen alle im gleichen Boot.
Versuch dir einfach vorzustellen, dass das Essen, das dir nicht schmeckt, wie eine bittere Medizin ist, die du deiner Gesundheit zuliebe halt runterschlucken musst.
Klar ist es normal, dass man gewisse Dinge nicht mag, und diese deswegen meidet. Aber du bist halt momentan nicht normal. Und deine Essstörung kontrolliert dein Essverhalten - nicht du selbst. Das ist die Prämisse der Therapeutinnen. Sie können nicht für jeden Einzelnen Ausnahmen machen. Daher gelten die gleichen Regeln für alle. Und wenn du dann in der dritten Phase (also im dritten Monat) bist, oder wenn du dann wieder zu Hause bist, kannst du ja wieder das essen, was dir schmeckt. Bis dahin musst du dich erstmal damit abfinden, dass du an einem Punkt bist, an dem du diese Freiheit vorübergehend nicht mehr hast. Weil jemand anderer die Kontrolle für dich übernehmen muss, weil du sie längst an deine Essstörung verloren hast.
Und im Übrigen gehen Veganismus und Essstörungen auch ganz oft Hand in Hand. Ich will dir nichts unterstellen - aber auch ich hab aus essgestörten Gründen begonnen vegan zu leben. Irgendwann war ich natürlich selbst auch an dem Punkt, an dem ich davon überzeugt war, dass ich das nur aus ethischen Gründen mache. Man kann sich manche Dinge solange selbst einreden, bis man sie tatsächlich selbst glaubt. Und dieser Verdacht liegt bei essgestörten VeganerInnen auch immer sehr nah. Und das ist auch etwas, mit dem die Therapeutinnen in Eggenburg viel Erfahrung haben.
Achja, wenn du gewisse Speisen verweigerst, ist es so, dass du jedesmal wenn du dich nicht an den Essplan hältst, eine Verhaltensanalyse schreiben musst. Nach der dritten Verhaltensanalyse (SEVT) kommst du auch ins Timeout. Und wenn du danach dann nochmal eine SEVT schreiben musst, fliegst du.

So, ich hoff ich hab nix wichtiges vergessen. Falls du noch Fragen hast - gerne!
Hast du jetzt schon einen fixen Aufnahmetermin?

Re: Eure Erfahrungen

#44
Awan, danke danke für deine ausführliche Antwort, ich kann dir gar nicht genug danken :-)

Ja bei mir ging jetzt alles mega schnell. Am FR erfahren, dass ich am Donnerstag aufgenommen werde. Also übermorgen. Ich bin total planlos, was das PAcken usw angeht, freue mich auf die engmaschige Therapie, bin erleichtert, weil ich Unterstützung in der Arbeit habe aber - habe extrem Angst was das Essen eben angeht. Weil cih finde, ich habe mich endlich mit mir angefreundet. Und eben meiner (angeblich zu schlanken) Figur - oder zumindest meistens und viel öfters.
Wieso cih es trotzdem tue, frage ich mich dann ständig. Vermutlich, um endlich mal intensiv an mir zu arbeiten, der Rückfall kann ja immer kommen. Und klar weiß ich, dass ich im UG bin also eigentlich nicht solche Panik haben sollte vor NG - und da dran arbeiten muss.
Wie meinte meine Ärztin - notfalls kann man noch immer in die ES zurück - dann muss man eben wieder abnehmen danach. Sie ist eine sehr direkte... aber es stimmt ja - was hab eich schon zu verlieren.
Das mit dem Alles Essen müssen macht mir sehr groé Sorgen -nicht alles im Sinne von mengenmäßig sondern eben Dinge, die ich absolut nicht runterkriege. Ich hoffe, es gibt ne Chance .

Es freut mich sehr zu hören, dass du davon so gut profitieren konntest!!! Das macht Mut :)

Vielen herzlichen Dank nochmal, dass du dir trotz Stress die Zeit genommen hast, so ausführlich und gut auf alles einzugehen!!!!!!
Weltenbummlerin auf der Suche nach dem ICH

Re: Eure Erfahrungen

#45
Hallo,

ich bin noch nicht lange hier, aber gerade ziemlich erschüttert…

Hier geht es um eine ERFOLGSGESCHICHTE!! Eine von „uns“ hat berichtet, wie sie es geschafft hat nach 14 JAHREN!!
So was wie ein „normales“ Leben (mit essen OHNE zu K****) zu führen. Gerade wir sollten doch verstehen oder nach fühlen können, was das für ein Erfolg ist!

Das dieser Erflog erstmal mit einem gewissen Verzicht verknüpft ist, ist meiner Meinung nach zweitranging.
1. Es gibt verschiedene Stoffwechseltypen d.h. es gibt Menschen die mit weniger KH in der Ernährung BESSER zurecht kommen. Genauso ist es umgekehrt, dass manche eine gewisse Menge KH brauchen!
2. Neue Gewohnheiten müssen sich erst mal etablieren/festsetzen, bis sie die „Festplatte“ überspielt haben. Also geht es hier erst mal darum aus dem Muster auszubrechen und nicht nach bestimmten Lebensmitteln zu K****, dass heißt ja nicht das sich das irgendwann ändern kann.
3. Hier scheint die Meinung vertreten zu werden, das LC= Mangelernährung ist… oder dass sie Null KH isst. Auch mit z.B. 50 KH am Tag kann man noch von LC spreche, es gibt auch viele Gemüsesorten die wenig KH haben.. Ein paar weniger KH aus Gemüse, Fleisch, Eiern ist meiner Meinung nach 100% besser als der Schaden, denn eine Fressorgie mit Erbrechen anrichtet und auch wesentlich Nährstoffreicher als ein Brot mit Käse oder Wurst, oder Nudeln mit Soße (am besten noch von Maggifix…)


Und ich habe ganz ähnliche Erfahrungen gemacht. Nach meiner Diagnose einer autoimmunen Krankheit konnte ich keine Gluten und Laktose haltigen Nahrungsmittel mehr essen. Dadurch habe ich angefangen mich nach Paleo zu ernähren (und das heißt nicht das man nur Fleisch ist!!!) 70% meiner Ernährung besteht aus Gemüse! Und dadurch habe ich angefangen diese ganzen TOTEN Nahrungsmittel weg zulassen und statt dessen LEBENSMITTEL zu mir zu nehmen. Also Dinge die dem Körper tatsächlich ein Nährstoff bieten und nicht nur zusammengepanschte Chemie und versteckten Zucker! Bei der Umstellung habe ich ebenfalls das erste mal nach 9 Jahren die Erfahrung gemacht, wie es ist einfach zu essen ohne das ich danach in ein FA gerate oder K**** muss. Für mich hat das auch nichts mit Verzicht oder Verlagerung meiner ES zu tun. Die ganzen Konservierungsstoffe, Zuckerzusätze, Geschmacksverstärker etc. sind der Grund wieso es so viele Autoimmune Krankheiten wie Diabetes, Rheuma, Alzheimer etc. gibt, daher esse ich diese Produkte aus genauso wenig wie ein Vegetarier aus Ethischen Gründen kein Fleisch essen will.

lg