Neu hier :)

#1
Hallo erstmal :)
Ich bin neu im Forum und ich bin dementsprechend etwas verunsichert, habe auch noch nie mit jemandem über B geredet.
Ich (w, 15) habe seit ca. 1,5 Jahren FAs und seit 1 Jahr B.
Ich war früher leicht übergewichtig, immer die Größte und hatte immer wenig Selbstbewusstsein, sowie immer wieder depressive Phasen.
Schließlich habe ich ab September 2014 wirklich gesund abgenommen und auch die FAs sind kaum noch vorgekommen.
Dann jedoch nahmen meine Depressionen und der Selbsthass zu und ich habe stärker denn je DARAN gelitten.
Ich gebe mir jeden Tag aufs Neue Mühe den FAs zu widerstehen, es klappt auch oft, aber eben nicht immer. Auch das Übergeben passiert immer seltener.
Ich habe etwas zugenommen, was mich sehr stört, aber ich weiß, dass es besser ist, gesund zu sein. (auch wenn ich noch nicht ganz geheilt bin)
Was genau ich jetzt eigentlich sagen will, weiß ich selber nicht.. Ich glaube, ich muss all das einfach los werden.
Ich habe noch nie mit jemanden über B oder die Depressionen gesprochen, in meiner engeren Familien ist letzteres ein "offenes Geheimnis", während B weitgehend unbemerkt bleibt. Dass ich immer schon starke Gewichtsschwankungen hatte, ist wohl offensichtlich, aber dass ich erbreche, merkt niemand.
Dachte ich zumindest.
Eine gute Freundin hat mich nämlich neulich gefragt, ob ich mich oft übergebe. Mir ist in der Schule oft übel, was ihr aufgefallen ist (Folge von B?)
Ich habe daran gedacht, es ihr zu erzählen, habe die Idee dann allerdings sofort verworfen.
Wie sind eure Erfahrungen? Hilft es, sich jemandem anzuvertrauen? Ich habe nämlich große Probleme damit, zu vertrauen, glaube aber auch, dass es mir helfen könnte um von B loszukommen.
LG und vielen Dank im Voraus, Valentina.

Re: Neu hier :)

#2
Hallo liebe Vali,

Gratulation zum ersten Schritt :)

Also ich kann nur für mich reden, aber da du selbst geschrieben hast "Ich glaube, ich muss all das einfach los werden.", geht es dir wahrscheinlich ähnlich. Ich habe erst zwei Menschen davon erzählt. Die eine Person war eine Freundin, die mir zuerst davon erzählt hat, dass sie selbst Bulimie hat und die andere war meine Schwester.
Ich kann wie gesagt nur von mir sprechen, aber es hat SO gut getan.
Ich glaube, es ist auch sehr wichtig, es den "richtigen" Menschen zu erzählen. Ich für meinen Teil habe mich ohnehin so sehr dafür geschämt, dass es mich sehr verletzt hätte, wenn jemand dann extrem wertend reagiert, oder dir sagt, wie schrecklich er das findet. Weil das weiß man ja ohnehin.

Wenn du aber jemanden kennst, von dem du irgendwie weißt, dass er dich einfach trotzdem genau so akzeptiert, ist es unglaublich gut. Ich kann mit meiner Schwester immer darüber reden und sagt mir auch jedes Mal, dass sie es nicht verurteilt oder schlimm findet. Das tut dann wirklich gut.

Alles alles Liebe,
Läuferin
..::this too shall pass::..

Re: Neu hier :)

#3
Hey:)
Wow, du bist noch echt jung und erinnerst mich an mich selbst... Nur, dass ich inzwischen ein paar Jahre alter bin und die B auch schon was länger mit mir rumtrage.

Ich hab das jetzt so verstanden, dass noch keiner von seiner b weiß?
Hm. schwierig... Jeder geht da anders mit um, bei mir wusste auch auch sehr lange Zeit niemand und wenn man es jemandem erzählt, weiß man auch nie, wie der andere es auffassen wird, da ist jeder verschieden.

Diese FA haben ja ziemlich oft was damit zu tun, dass man Emotionen rubterschluckt, sich selbst betäubt und vielleicht wäre es gar nicht so schlecht, wenn du einer guten Freundin oder deiner Mutter? Davon erzählst, weil sich die dann eine neue Möglichkeit bietet,mit Emotionen umzugehen. Was meinst du?

Es ist natürlich ein schwerer Schritt, aber ich kann von mir aus sagen, dass es mir oft geholfen hat.. vor allem weil ich von. den wenigen Menschen, die es wissen, Unterstützung bekomme.

Und dass du dich hier angemeldet hast, ist ja auch schon ein guter Schritt!
Alles was dich bedrückt,kannst du gerne loswerden :)

Viele grüße

Re: Neu hier :)

#4
Hallo :)
Dank für die aufmunternden und hilfreichen Antworten!
Ich habe B zwar immer noch niemandem erzählt (ich bin da sehr unsicher jemandem zu vertrauen).
Auch FAs habe ich immer noch regelmäßig, schaffe es aber immer öfter, dass Essen auch "drinnenzubehalten".
Dass die FAs immer noch Alltag für mich sind, kann sehr gut etwas damit zu tun haben, dass ich nicht mit meinen Emotionen umgehen kann.
Was in meinem Alter sicher nicht ungewöhnlich ist, aber so damit umzugehen, fühlt sich sehr falsch an.
Es meiner Mutter zu erzählen, könnte mir sicher helfen, ich habe es schon öfter versucht, aber das Ganze ist für mich mit ziemlichen Schuld- und Schamgefühlen verbunden..
Habt ihr da irgendwelche Tipps, SO ein Gespräch zu beginnen?
LG und vielen Dank,
Vali

Re: Neu hier :)

#5
Wow, Vali!
Also erstmal willkommen im Forum.
Und: Respekt! Ich kenne wenige 15jährige, die so reflektiert und reif wirken wie du!
Ich hoffe, du findest hier Antworten auf deine Fragen =)

Re: Neu hier :)

#6
Kann mich Christie nur anschließen: mit 15 die Sache so reif anzugehen, ist wirklich unglaublich und ich glaube, du bist wirklich auf einem guten Weg.

Ich versteh sehr gut, was du mit dem Schuld- und Schamgefühl meinst.
Was vielleicht helfen kann: ich hab es ja, wie gesagt, meiner Schwester erzählt. Ich hab mich auch irrsinnig geschämt und mich einfach auch total abnormal gefunden. Und dann hab ich gemerkt, dass es überhaupt keine Auswirkungen darauf hatte, wie gern mich meine Schwester mag.
Sicher kommen dann Fragen und sie hat auch Besorgnis geäußert, aber es hatte tatsächlich ÜBEHAUPT keinen Einfluss auf ihre Meinung über mich.

Vielleicht ist es auch gut, zu erklären, WARUM du dich übergibst. Ich glaube, oft können Angehörige und Freunde nicht verstehen, wo das Problem liegt. Oder sie denken, es geht einfach darum, dünn sein zu wollen etc. Vielleicht kannst du ja erklären, in welchen Situationen du FAs hast usw?

Es könnte das Gespräch auch erleichter, wenn du erklärst, warum du es überhaupt ansprichst - eben, weil du da raus willst. Ich denke, jede Mutter möchte, dass es ihrem Kind gut geht und ich kann mir denken, dass sie trotz evenueller Sorgen usw. versuchen wird, es zu verstehen und zu helfen. Du kannst ihr ja vl auch sagen, inwieweit du ihre Hilfe gerne in Anspruch nehmen würdest.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft dafür!
..::this too shall pass::..