Hallo, ich lese seit einigen Jahren hier im Forum mit und war schon vielmals dankbar hierfür! Ich habe seit bald 10 Jahren eine Essstörung, abwechselnd Bulimie und Anorexie. 3 Jahre lang hatte ich eine ambulante Therapie gemacht, die mir zwar geholfen hat, leider jedoch nicht was die ES anbelangt.
Letztes Jahr hatte ich eine stationäre Behandlung kurzfristig abgesagt, ich stand einfach nicht mehr über mir. Ich hatte insbesondere Angst vor der "Konkurrenzproblematik", die eben diese Regeln im Forum vermeiden. Das "begleitete Wiegen" habe ich mir auch als Horror vorgestellt, ständig von Leuten umgeben zu sein, die einen beim Essen zusehen, nicht mehr tun zu können, was man will, die Kontrolle den Mitarbeitern der Klinik zu übergeben und wichtige Pflichten und Personen zuhause zu vernachlässigen, usw. Ich fand es egoistisch von mir, und hatte auch das Gefühl, dass ich diese Behandlung nicht verdiene.
Und ich habe so eine Eigenart, die Ihr vielleicht auch kennt: Für mich scheint die Sonne, wenn ein Tag gut läuft (keine EA, kein Erbrechen, kein ausgeprägtes Gedankenkreisen um's Gewicht und Essen), dann bin ich überzeugt, ich sei geheilt. Das ist so trügerisch, weil es mir praktisch täglich bewiesen wird, dass dem nicht so ist. Daher denke ich, es hilft sicher, in einem Forum mit anderen Betroffenen über solche Dinge zu reden. Das Forum scheint sehr konstruktiv mit dem Thema ES umzugehen! Einige Menschen mit einer ES leiden auch unter komorbiden psychischen Störungen - wird hierüber auch diskutiert?
Liebe Grüsse
Nach 10 Jahren ES endlich Austauschen mit Betroffenen
#1"We either make ourselves miserable or we make ourselves strong. The amount of work is the same" - Carlos Castaneda