Re: Ohh jee.. wie gehts nun weiter??

#2
Du seist herzlich willkommen! :)

Bei dir ging das ja recht schnell in einem Jahr, da kann ich es gut nachvollziehen, dass du dir so viele Gedanken machst. Oft kommts gerne so, dass man in eine Magersucht schlittert und dann in die Bulimie.

Finde es gut, dass deine Klassenlehrerin dich direkt fragt. Ich hätte große Augen gemacht, wenn die einfach so daherkommt und mir sagt, dass mit mir etwas nicht ganz stimmt. Puh.. Hehe, so wie ich mich kenne, hätte ich sie direkt gefragt, ob denn mit ihr etwas nicht stimme :mrgreen: Ne, Spaß beiseite. Sie kann dich nicht zwingen Klartext zu sprechen, sie zwingt dich ihr zu vertrauen, das geht so nicht! Es ist ja so, wenn du dich ihr öffnen und reden willst, dann sollst du zu ihr gehen und nicht umgekehrt. Sie kann zwar kommen und dich ansprechen, aber zwingen darf sie nicht. Es geht um die Fehlstunden und nicht so gute Leistungen, dann solltet ihr auch darüber sprechen. Sie nutzt das ja auch als Vorwand, um das Persönliche und Private zu erfahren. Deine Lehrerin macht mich zornig, du sollst ihr ohne Widerspruch vertrauen, sonst geht sie zu deinen Eltern. Wenn du dich unwohl fühlst, kannst du ihr ruhig Folgendes sagen (und das ist absolut in Ordnung!):" Frau X, ich möchte nicht darüber sprechen. Gerne können wir über meine Leistungen und den Fehlstunden sprechen, um hier eine passende Lösung zu finden. Was das Gesundheitliche angeht, so möchte ich das mit meinem Arzt besprechen und das tue ich bereits. Da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen." Und gut ist.

Was geht denn mit der ab? Sie versucht sich bei weiteren Personen "abzusichern"? Da hättest ruhig frech werden können: "Erscheine ich für Sie in dieser Hinsicht eine solche Gefahr?!" mit nem Grinser. "Wie schon gesagt, Frau X, können wir gerne jederzeit über meine schulischen Leistungen sprechen." Signal dafür, dass alles andere sie nix angeht.

Dass du wirklich Therapie hattest oder auch nicht, geht sie nix an. Schweigepflicht gibts. Hättest ihr nen Deal vorschlagen können, dass sie dir bitte aufzählt, wann und wie oft sie zum Frauenarzt geht. Klingt krass? Ja, genau so unangenehm fühlt es sich für dich an, was die da zu dir sagt und dir offensichtlich zeigen muss, dass sie dir nicht vertraut, weder die Schule zu packen im nächsten Jahr noch das Gesundheitliche. Du sollst in den Ferien an dir arbeiten?? Frage sie doch konkret, was sie sich darunter vorstellt. "Ja, schön, dass Sie mir das so offen sagen, Frau X. Dann haben Sie ja auch bestimmt konkrete Tipps für mich, oder?!" Immer her damit.. :roll:

Meiner Meinung nach wollte sie ihre Unfähigkeit verbergen, und in ihrer Tollpatschigkeit hat sie dich so auf das heikle Thema angesprochen. Durch die Blume könnte sie gesagt haben, dass du dir deiner Krankheit bewusst werden sollst, dass das nicht so länger gut gehen kann, dass die Krankheit eh schon wichtige Bereiche deines Lebens angreift.

Liebe Grüße und eine Bitte habe ich an dich, lass dich nicht von ihr unter Druck setzen!
Zuletzt geändert von 2easy am Fr Jul 25, 2014 8:37, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Ohh jee.. wie gehts nun weiter??

#4
Jup, Expressantwort :wink:

Bei mir hat das alles so lange gedauert. Zuerst die Magersucht über viele Jahre bzw. Jahrzehnte und erst die letzten Jahre Bulimie. Auch wenn ich jetzt Normalgewicht habe, ist dieses "magersüchtige" Denken mehr oder weniger vorhanden.

Ja, bei dir ging alles in kürzester Zeit, viele Veränderungen und dann auch noch schön mit den Empfindungen klarkommen müssen, du bist ja kein Roboter. So ein Stress äußert sich jetzt nicht nur im Essen, auch im schulischen (Leistungs-)Bereich.

Ja, das kann über viele Jahre gehen, aber ist doch kein Richtwert. Du sagst ja, dass du in kurzer Zeit aufgrund der Lebenserfahrungen und bestimmter Ereignisse krasse Empfindungen hast und das ist ja alles auf den Stress zurückzuführen. Also dein Körper, deine Psyche reagieren dementsprechend darauf, war bei dir schnell und in einem krassen Ausmaß.

Wenn du dir etwas Gutes tun willst, dann kannst du jetzt mit einer positiven Grundeinstellung anfangen, zb., indem du dich auf das Positive und nicht auf das Problem konzentrierst. Du kannst zu dir selbst sagen: "Ja, ich akzeptiere, dass mein Körper so reagiert. Niemand ist schuld. Das ist völlig legitim und auch in Ordnung. Es ist deshalb in Ordnung, weil jetzt habe ich die Möglichkeit, es erst recht anzupacken und auf mich zu schauen."

Ich mache das nämlich jetzt auch. Habe mir heute ein buntes A4-Heft gekauft und darin werde ich solche positiven Verstärker reinschreiben und sie mir immer und immer wieder durchlesen und sie dann für mich konkretisieren. Zb., heute darf ich ausreichend und gesund essen, deshalb nehme ich mir einen Apfel und einen leckeren, knackigen Salat.

Deine Lehrerin meint es gut mit dir, merke ich. Ja, hat sie ja recht, wenn sie meint, sie selbst sei damit überfordert. Ich persönlich muss für mich fragen, weshalb es für sie eine Überforderung bedeutet, da meint sie den schulischen Bereich und dann natürlich den Menschlichen, sie mag ja nicht, dass es dir schlecht geht. Jetzt ist es wichtig, dich selbst in den Fokus zu legen und zu fragen, was kannst du für dich tun, damit es dir besser geht. Wie kannst du eingreifen, für dich, damit du der Sache gewachsen bist und du nicht überfordert bist. Was kannst du tun? Du kannst dich an eine Beratungsstelle wenden, deiner Mutter von der Essensproblematik berichten, und auch der Mutter sagen, dass die Lehrerin dich darauf angesprochen und ihre Bedenken kundgetan hat.

Ne, du das passt schon so, wie es gekommen ist. Schau, sie fühlte sich "mit der Situation überfordert" und du doch ja auch. Da haben sich also zwei Menschen gefunden, die verunsichert waren in dem Moment. Ist klar, du hattest ne stressige Zeit, dir gehts nicht gut. Da hat sie geschaut, dass sie dich nicht zu grob drauf anspricht. Du brauchst dir wirklich kein schlechtes Gewissen zu machen was du hättest besser sagen sollen oder nicht. Jetzt hat sie die Info, und du musst ja so oder jetzt schauen, wie du die Sache regelst.

Bitte versuch nicht Gedanken zu lesen!^-^ Du zermarterst dir den Kopf darüber, was die Lehrerin noch so alles gemeint haben könnte. Neee, das was sie dir gesagt hat, ist genau so, wie sie denkt und empfindet. Und nur du selbst kannst sagen, ja, es stimmt, da passt was nicht, aber jetzt nutze ich das für mich.

Ne, das ist wirklich blöd zu denken, man müsse erst ne "Bohnenstange" sein, um wirklich ernsthaft krank zu sein. Ich kenne das von mir, Gott, dann hungert man und wird weniger, weil man den Stress hat, den anderen beweisen zu müssen, man sei ja wirklich krank, und wenn man krank ist, dass man auch ja ernsthaft krank ist. Neeee, lass das! Es reicht eh aus, dass du soweit bist und sagen kannst, hey, die Lehrerin hats gemerkt und ich weiß es ja auch, dass es mir nicht mehr gut geht. Das ist doch Grund genug, geholfen zu werden. Was meinst du?

Musst wirklich niemandem beweisen, dass es dir schlecht geht. Die wissen das doch eh, sind ja nicht blind. Wichtig ist jetzt, dass du soweit daran arbeitest, um eines Tages sagen zu können, dass es dir endlich gut geht.

Und du stellst auch keine Gefahr dar ;) das habe ich auf das Wort "absichern" bezogen, weil ja deine Lehrerin ja sagte, sie wollte sich bei weiteren Personen absichern.

Ne, lass, wenn sie meint, sie muss mit anderen darüber sprechen :roll: Ich hätte ihr gesagt, dass unser Gespräch doch bitte vertraulich war und das auch bitte bleiben soll. Aber jetzt kannst du das eh nicht verhindern, sollte sie quasseln. Das ist auch egal. Wie schon gesagt, jetzt geht es darum, deine Probleme in Angriff zu nehmen.

Wie findest du das? :)
Zuletzt geändert von 2easy am Fr Jul 25, 2014 14:06, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Ohh jee.. wie gehts nun weiter??

#5
Nuja, ich glaub, ihr seht das ein bisschen zu locker.
Die Lehrerin hat als Aufsichtsperson eine enorme Verantwortung für dich.
Wenn du ihr nicht glaubhaft versichern kannst, dass du keine Gefahr für dich selber darstellst, ist sie verpflichtet, deine Eltern zu kontaktieren.
Nicht selten werden Lehrer zur Verantwortung gezogen, wenn mit ihren Schülern etwas mehr oder weniger Schlimmes passiert.
Des Weiteren kann ich mir gut vorstellen, dass sie sicher auch persönlich betroffen ist, da sie doch womöglich täglich sieht, dein Leiden sieht, wie schlecht es dir geht.. Das lässt sie sicher nicht kalt.
Ich finde es sehr gut und verantwortungsbewusst sie mit der Situation umgeht und dass sie so offen auf dich zugeht.

Außerdem scheint es dir ja wichtig zu sein, dass andere merken, wie schlecht es dir geht und dass sie sich Sorgen um dich machen.
Aber die Art, dich darauf anzusprechen bzw. mit dir darüberzureden, die scheint dir nicht zu gefallen.
Versuch doch mal, dich in Menschen reinzuversetzen, die über dieses Thema nichts wissen, vielleicht auch gar nicht so genau wissen, womit genau sie es zu tun haben, aber trotzdem auf dich zugehen wollen. Da ist es verdammt schwer, richtig zu reagieren.
Da finde ich es nicht besonders toll, sich über evtl misslungene Aktioen/Reaktionen etc. aufzuregen. Konstruktiver wäre doch, deinem Gegenüber klar zu sagen, was Sache ist, wie du gerne hättest, dass man mit dir umgeht, wie der Stand der Dinge ist und was du von dir preisgeben möchtest etc.
Und wie 2easy schon gesagt hat: du musst wirklich niemandem "beweisen", dass es dir schlecht geht. Dafür hat uns das große Spaghettimonster/Allah/Buddah/wer auch immer einen Mund gegeben, um unsere Probleme zu artikulieren ;)