Ich leb in einer harmonischen beziehung, darf mich über eine wunderbare familie freuen, habe meinen traumjob und bin dennoch soooo unglücklich.
seit ungefähr 6 jahren hab ich das problem mit dem essen. ich weiß nicht wieso essen für mich plötzlich so einen stellenwert bekommen hat. ich war immer schlank, habe glaub ich gegessen, wenn ich hungrig war, hörte auf, wenn ich satt war. aß, worauf ich lust hatte und musste mich nie mit einem schlechten gewissen herumplagen.
das war die schönste zeit meines lebens. gern würd ich dorthin zurück. jetzt ist das nämlich ganz anders. alles dreht sich nur noch ums essen, oder nicht essen, erbrechen oder drin behalten.
phasenweise gehts mir super gut, ich hab ein gewicht, mit dem ich leben kann, brauche keine süßigkeiten.....phasenweise bete ich am abend dafür am morgen nicht mehr aufzuwachen. leider bin ich am nächsten tag dann doch noch da, überleg mir schon wann, wie, was und wo ich mich wieder vollstopfe und entleere. momentan bin ich an einem tiefpunkt solch einer phase angelangt.
seit 3 wochen habe ich nun eine therapie begonnen - meine erste. ich habe mich informiert und bin total verzweifelt, weil ich gelesen habe, dass die heilungschancen sehr gering sind, wenn man schon längere zeit dieses problem hat. ich hab angst, dass die gespräche nichts bringen. sind meine befürchtungen unbegründet? ? ? ?

naja.

es ist schwer aber machbar.

viele kommen nicht ohne eine stationaere therapie aus und auch danach folgen meist noch jahre in der ambulanten ...aber machbar ist es.

du darfst dich halt nicht unter druck setzen, jeder reagiert anders auf eine therapie...

du kannst dich auch hier mal ins ehemaligen forum einlesen , da bekommst du eindruecke von "geheilten" und ihren wegen


lg,
wollsocke

Hi Butterfly.

Also ich glaube ganz fest an eine Heilung. Mir ist es dabei (sry:) scheißegal, was Lehr-/irgendwelche Bücher sagen.

LG,
Laona

Hallo,

ich bin der Meinung, dass immer ein kranker Gedanke im Hinterkopf bleiben wird. Schließlich wird man für den Rest seines Lebens Tag für Tag mit dem Stoff konfrontiert, der einem das Leben jahrelang zur Hölle gemacht hat. Aber man wird damit umgehen können und sich in der Regel gut fühlen... Es lohnt sich auf jeden Fall. Ich war auch in etwa so lange drin wie du.

edit: Was ich noch sagen wollte. Gib nichts auf das was in diesen Büchern steht. Ich hatte einen einzigen stationären Aufenthalt und anschließend einige Wochen ambulante Betreuung und habs auch geschafft. Nach 6 Jahren. Soviel dazu Hart ist es trotzdem.

Hallo

seit 3 wochen habe ich nun eine therapie begonnen - meine erste. ich habe mich informiert und bin total verzweifelt, weil ich gelesen habe, dass die heilungschancen sehr gering sind, wenn man schon längere zeit dieses problem hat.

Kommt auf einen selbst an.

Wenn man wirklich gesund werden will, einen sehr starken Willen hat und sich den Ängsten (z. B. eher fettige Speisen essen, Butter aufs Brot schmieren usw. usw.) stellen will, dann hat man schon gute Chancen.

Wenn man aber einfach so eine Therapie macht (vielleicht, damit man sich selbst beruhigt, da man ja "etwas" macht oder es für andere tut), bringt das wenig. Vielleicht bekommt man Anregungen fürs Leben oder macht Fortschritte... aber wenn man weiterkotzt, weil man die "Butter im Bauch" nicht aushält oder whatever... na, dann ist das echt fast für die Katz

Wie schauts diesbezüglich bei Dir aus?

Liebe Grüsse & einen schönen Tag, coco

Vielen, vielen dank an euch alle, für die netten antworten!

@cocorico
also ich will wirklich aufhören, endlich ein normales leben führen, normal essen, ohne schlechtem gewissen. es passiert zwar täglich, (oft sogar mehrmals), dass ich aufs klo renne, aber ich erhoffe mir wirklich viel von der therapie.

lg

Hey Butterfly,

also, wenn es nicht funktionieren würde, mit einer Therapie, dann wäre ich wahrscheinlich heute nicht mehr lebendig. Ich habe seit 26 Jahren eine ES, seit 11 Jahren lebe ich abstinent, mit Essplan.

Ich habe reichlich Therapie gemacht. Ich mach auch gerade wieder eine Kurzzeittherapie. Also, ich geh lieber rechtzeitig zum Arzt/Therapeuten, als dass ich drauf warte, bis ich wieder k* muss.

Die ES/B* ist eine chronische Suchterkrankung, da sollte man sich nichts vormachen. Sie verschwindet nicht von selbst. Zuerst muss man die Haustür ganz weit aufmachen, und dann muss man ihr noch einen ziemlich kräftigen Tritt in den * geben und "hau ab" hinterher schreien, damit sie zumindest "aus dem Haus" ist.

Und dann lauert sie lange, unwahrscheinlich lange, viele, viele Jahre, Jahrzehnte lang vor Deiner Haustür rum. Und wenn Du nicht total aufpasst, huscht sie unbemerkt wieder rein. Und will sich wieder breit machen.

Man muss auf der Hut sein, immer und überall. Und auch nach wer weiß wie vielen Jahren.

Das ist meine persönliche Erfahrung. Leider.

Ich habe mein abstinentes Leben schätzen gelernt. Bei mir gibt es zwar keine Süßigkeiten und keinen Zucker mehr. Aber für ein *kg billiger Schokolade würde ich mein "klares Leben" auch nicht mehr aufgeben.

Also, good News, Du bist mit Deinem Problem nicht allein. Lies hier die vielen Stories, und Du ´wirst voll motiviert, Deinen Heilungsweg zu gehen. Es ist durchaus zu schaffen, davon können Dir die anderen hier berichten. Vielleicht gelingt es nicht so fort. Aber nach und nach.

Wer wird da gleich aufgeben? Du schaffst es. Wenn Du es willst. Wirklich willst.

Jeder geht seinen ganz persönlichen Weg, zurück zum "normalen Verhalten", ohne Zwangsgedanken/handlungen. Keine Situation ist genau gleich. Der eine braucht dies, und ein anderer was ganz anderes.

Und um herauszufinden was Du brauchst, dafür ist eine Therapie überaus nützlich. Nur Mut, geh einfach hin, erwarte nichts und gib alles. Bring Dich ein, leg Dein Innerstes auf den Tisch, und erlaube Dir es zu sortieren, bevor Du es wieder einsteckst.

Wenn Du das mal um mal wiederholst, kannst Du gar nichts anderes mehr, als gesund werden.

Butterfly85 hat geschrieben:.phasenweise bete ich am abend dafür am morgen nicht mehr aufzuwachen.

Du könntest statt dessen auch einfach dafür beten, geheilt zu sein.

Ich wünsche Dir viel Erfolg bei all dem. Es wird gut werden. Wenn Du es gut machst.

Liebe Grüße

Mary Mary

es passiert zwar täglich, (oft sogar mehrmals), dass ich aufs klo renne, aber ich erhoffe mir wirklich viel von der therapie.

Aber nur zur Therapie zu gehen und sonst nicht zu Hause zu kämpfen - das bringt nichts

Das wollte ich Dir eigtl. mit meinem letzten Beitrag klar machen

lg und schönen Tag!