Möcht ein paar Monate wg Bulimie auf "Kur" - gibt´

#1
Hallo ihr Lieben!

Bin neu in diesem Forum, aber schon seit knapp 6 Jahren bulimisch. Ich möcht echt gern wegkommen von dieser Essstörung, sie bestreitet mittlerweile mein Leben...
War fast ein Jahr in einer psychoanalytischen Einzeltherapie, hab mich meinen Schwestern gegenüber schon vor ca. einem Jahr "geoutet, auch zwei sehr gute Freundinnen und meine Hausärztin wissen von meiner Krankheit.
Ich steh unter großem Leidensdruck und zeig - auch, wenn sich das komisch liest - wirklich Krankheitseinsicht, ich weiß um den Schaden, den ich mir zufüge, aber ich schaffs trotzdem nicht...

Jetzt hab ich mir gedacht, dass es eine (letzte?) Chance wäre, einfach für ein paar Monate eine Auszeit zu nehmen, meinen Alltagstrott und das Funktionieren-Müssen hinter mir zu lassen und mich in einer stationären Einrichtung für eine gewisse Zeit nur mit mir selbst und meinen Problemen zu beschäftigen. Ohne dabei an Uni und Co. denken zu müssen.

Einiges ist mir aber noch unklar:

Gibt es eine solche Einrichtung auch in Österreich?
Und wie schaut es mit den Wartelisten auf einen Platz aus?
Und muss man das selbst bezahlen? Oder kriegt man was von der NGK refundiert?
Und wie dringend/akut/lebensgefährlich muss meine Indikation sein, um dort rein zu kommen?
und komm ich dannn auch auf eigenen Wunsch wieder raus, da ich ja auf eigenen Wunsch reinwollte, oder gebe ich all meine Rechte sozusagen ab?

Fragen über Fragen, bitte um Antworten - ich mag mich SO echt nimmer lang anschauen...

Vielen Dank vom Roserl

#2
Hallo!
Leider komme ich nicht aus Österreich und kann Dir diesbezügliche Fragen nicht beantworten. Aber ich war auch mal acht Wochen in einer Klinik und kann Dir sagen, wie es da war, auch wenn das dann natürlich immer noch nicht allgemeingültig ist...
Wartelisten gibt es natürlich, aber es kann immer passieren, daß plötzlich jemand abspringt und Du nachrücken kannst. Ich selbst hatte eine Wartezeit von nur etwa zwei oder drei Monaten, glaube ich.
Bei mir ist es so gelaufen, daß meine Psychotheurapeutin eine Überweisung geschrieben hat, in der eben dringestanden hat, warum ich unbedingt in eine Klinik müßte... Die Kosten wurden dann vollständig von der Krankenkasse übernommen.
Ich denke mal, daß Du auf jeden Fall die Behandlung jederzeit abbrechen kannst - selbst in solchen Kliniken werden die Menschenrechte beachtet ;-). Kann natürlich sein, daß Du dann Ärger mit der Krankenkasse kriegst, und es ist ja auch nicht Sinn der Sache, daß Du die Behandlung einfach abbrichst, wenn es mal schwer wird.... Und das wird es wahrscheinlich früher oder später....
Ich wünsch Dir jedenfalls viel Erfolg!

Aha!

#3
Danke, romy!

Jetzt weiß ich ein bischen mehr. Nee, ich hab nicht im Sinn, die Behandlung einfachs so abzubrechen - ich meinte nur, dass ich nicht von der Meinung von Ärzten abhängig sein will, die dann über mein Leben entscheiden. Habe meine Psychotherapie auch auf eigenen Wunsch "vorzeitig" beenden können, weil ich mi der Therapieform und auch der Therapeutin nicht so zurechtgekommen bin.
Ich werd mich mal anderweitig schlau machen, die stationären Adressen von Wien hab ich mir angeschaut - AKH, Barmherzige Schwestern und so. Mal gucken.

Heut unterhalte ich mich mit einer ehemals Magersüchtigen, sie war ein paar Monate in Villach irgendwo - vielleicht hilft mir das weiter. Was mach ich aber bloß in der Zeit, wo ich auf einen Platz warten muss? Wenn sich das noch recht hinzieht, hm... Am liebsten würd ich SOFORT einfach nur weg weg weg und irgendwie irgendwo neu beginnen und mich selbst finden...

Danke nochmal!
Roserl
Zuletzt geändert von Roserl am Sa Mär 20, 2004 11:41, insgesamt 2-mal geändert.

inntalklinik!!

#4
hi!
mir haben schon sehr viel sehr positiv von dieser inntal-klinik erzählt. die sind dort sehr auf bulimische spezialisiert, aber es geht nicht so streng zu wie in diesen ganzen deutschen kliniken, d.h. du musst glaub ich nicht unbedingt zunehmen, falls du untergewichtig bist, du solltest halt dein gewicht wenigstens halten. aber schau es dir einfach einmal an, ich weiß jetzt nicht genau ob diese adresse stimmt: www.inntalkinik.at, aber wenn du es unter google eingibst kommt es sofort.
hab ich mir auch schon einmal angeschaut, klingt bzw. schau gar nicht so schlecht aus! aber ich trau mich einfach nicht, weil ich mir denk dann bleib ich mit meinem studium so weit in verzug!
ich glaub auch, dass das die GKK zahlt.
alles gute und wünsch dir viel kraft
Alena

Re: inntalklinik!!

#5
hallo...

die inntalklinik hab ich mir auch schon mal angeschaut... is wirklich recht schön =) ich hatte ja meine zweifel, aber in diese klinik wär ich gern gegangen...
meine mutter hat sich dann erkundigt - es ist aber leider nur möglich in wien in behandlung zu gehn... also für uns ( weil ich gesehn habe, dass ihr alle aus wien kommt) sonst kommt die WGKK nicht für die kosten auf... leider!!
es besteht also nur die möglichkeit ins akh oder in die semmelweißklinik (bin mir nicht sicher ob sie so heißt) zu gehen... wobei ich persönlich nicht das akh wählen würde! ich war 3 tage dort und es war schrecklich!
viel glück! und falls du ne passende klinik gefunden hast, erzähl mir das bitte - würd mich nämlich auch interessieren =)

lg, steffi

#6
Hallo nochmal ihr Lieben!

Bei mir tut sich einiges, oh Backe... Hab mir die Inntalklinik auch im Net angeschaut, aber mich dann doch für eine andere Klinik, eben die in Villach, entschieden. Daraufhin hab ich gleich am Montag den Leiter der Klinik angerufen, er meinte, ich kann am Samstag in die Klinik kommen und mich sozusagen persönlich "vorstellen". Wer weiß, vielleicht krieg ich einen Platz, und das gar nicht so unbald!? Ich hoffe es soo soo sehr.

Heute hab ich meiner Mutter eine email geschrieben, ich hab ihr von meiner Bulimie erzählt - ein Schritt, den ich jetzt 6 Jahre lang vermieden habe. Hab auch von der Kur erzählt, und dass das der einzige verbleibende Weg ist, den ich mir noch vorstellen kann. Sie hat mich vor fünf Minuten angerufen, und ich bin jetzt soooo erleichtert... Sie unterstützt mich, und meinte, ich solle - falls ich am Samstag die Zusage auf einen Platz bekomme - SOFORT zusagen.
Unabhängig davon, wie und wieviel die Krankenkasse refundiert. Meine Mutter klemmt sich auch dahinter und hilft mir mit den "bürokratischen" Dingen, von wegen Studienunterbrechung, Finanzierung und so.

Ich muss jetzt nur hoffen, dass ich dort, wo ich zur Zeit neben dem Studium arbeite, keine großen Probleme bekomme. Ich bin erst seit Jänner dort fix eingestellt, und fürchte ein bischen, dass ich - weil ich ja erst so kurz dabei bin - danach nimmer dort arbeiten kann. Außerdem hab ich Angst vor der Reaktion meiner Chefin...
Bin auch gespannt, wie mein Umfeld reagiert, ich glaube, da kommt vor der eigentlichen harten Arbeit bezüglich der Bulimie auch noch etliches DAVOr (und auch danach natürlich...) auf mich zu. Aber egal, jetzt läuft das alles erstmal an und ich bin echt erleichtert, dass iche s endlcih gewagt habe.

Ich kann euch echt sagen, wenn der Leidensdruck zu groß ist, ergibt sich IMMER eine Lösung, denn dann bringt man die Verzweiflung und Verbissenheit auf, etwas in die Wege zu leiten. Wirklich, das ist echt so...

Ich sag euch, mir ist ein ganzes Batallion von Steinen vom Herzen gefallen. Ich fahr am Freitag jetzt kurzfristig nach Hause nach NÖ und werd mit meiner Mutter ein klärendes, persönliches Gespräch führe, wohl auch mit vielen Tränen...

Wenn ich genauerer über die Klinik weiss, schreib ich euch, ja?
Gebt nicht auf, nur Mut!!!
Roserl

#7
hallo!

ich bins nochmal, und berichte von der therapie-front. war am samstag bei einem "vorstellungsgespräch" in einem kurheim, und ich sags euch, ich bin drin! ich darf am 22.4. eine 5-7wöchige stationäre therapie machen! juhu!
klingt vielleicht komisch, aber ich freu mich total, endlich die kraft zu haben, meinen weg aus der bulimie raus zu beschreiten. ich spüre, danach lern ich das kennen, was man gemeinhin LEBEN nennt...

der doktor meinte, es wäre sehr hart, man hätte die ersten drei wochen überhaupt keinen kontakt nach draussen, müsse sein handy abgeben und würde auf SCHRITT und TRITT (also auch beim klogehen etc.) kontrolliert. er meinte, das müsse so sein - essgestörte kenn ja alle alle tricks, um zu k*** oder sport zu machen oder zu viel wasser zu trinken und so. aber das werdet ihr alle kennen, und ich auch. man wird mit der zeit sooooo raffiniert, es ist erschreckend....
diese strengen massnahmen stressen mich aber echt überhaupt nicht, wirklich wahr, erstens k*** ich nicht nach einem normalen essen, und werd auch dort das essen, das wir bekommen, nicht ausk*** wollen. ich hab meine fressanfälle, wo ich bauchplatzend in mich reinstopf und dann k*** ich das aus. ansonsten aber erbreche ich mich nicht. und zähle auch keine kalorien. und auf die waage stell ich mich so alle 2 wochen oder so. hab halt schon meinen "essensplan" im hirn, aber der ist nicht sooo streng.

außerdem werde ich die therpie verdammt noch mal NUTZEN und nicht kaputtmachen, indem ich den erfolg der behandlung durch irgendwelche spielchen vereitle. nee, das sollen mal schön die anderen machen, ich lass mich dadurch nicht beeindrucken, ich will ja gesund werden!

es werden 8 mädchen sein, insgesamt. überhaup wird das recht familiär ablaufen, ist keine große weisse klinik oder so... vorher muss ich noch blutwerte, zähne und magenspiegelung machen - mach ich auch alles, kein problem. wenn´s der genesung dient... *g*

ich hoffe, ihr drückt mir die daumen, auch, wenn ich noch nicht lange im forum bin, dass ich es auch wirklich schaffe....

nur nicht den mut verlieren - wer auf sein elend tritt, steht höher!

alles liebe, roserl!

#8
Hallo Roserl !
Ich finde das gut, dass Du Dich selber entschieden hast, in eine Klinik
zu gehen, und wenn Du schon die Regeln kennst und weisst, wie es
laufen wird, MUSS es wohl klappen, zumal noch 8 Mädchen da sein
werden, mit denen Du Dich bestimmt gut verstehen wirst.
Ich drücke Dir die Daumen, den ersten Schritt hast du schon gemacht.....

Viele Grüsse
Titine
:)