Hey...

#1
Hallo allerseits!

Ja ich bin auf dieses Forum gestossen, wie schon so viele...! aber nun endlich trau ich mich zu schreiben.
Ich beschäftige mich mit diesem Thema und ich habe schlaflose Nächte nur im Internet verbracht, weil mich das Thema Abnehmen, ES, Diäten etc. nicht mehr in Ruhe lassen.

Ja dann mal zu mir...:Ich weiss nicht wie ich anfangen soll. Es ist irgendwie komisch darüber zu schreiben. Hab über dieses Thema noch nie mit jemanden geredet. Naja ich beschäftige mich mit dem Gewicht schon extrem lange. Jeden Tag wenn ich aufstehe, denk ich was soll ich essen, hoffentlich werde ich nicht zu viel essen, soll ich überhaupt was essen oder habe ich Zeit für Sport etc.
Es geht bei mir auch phasenweite gut, d.h. ich hab alles unter Kontrolle mit Kalorienzählen und dem Essen. Aber leider gibt es auch
Phasen in denen ich gar nichts mehr esse.. so für ein paar Tage, nimm dann schnell ab und wenn ich anfange zu esse wirds ne Fressattacke und wie gerade eben geh ich es erbrechen. Und jetzt fühl ich mich grad wieder soo schlecht und schäme mich, werde morgen wohl wieder nichts runter kriegen.
Gut ich muss sagen, dass mit dem erbrechen passiert überhaupt nicht oft.. aber schon allein dass es hin und wieder passiert beunruhigt mich etwas... Ich weiss nicht und glaub es zwar auch nicht, dass das ne Essstörung ist was ich hab.. oder doch..? Ich habe grad ein bisschen Angst. Und war gerade wieder kurz davor, diese Nachricht zu löschen. Aber was solls. Ich will wissen wie es anderen ergeht, will mich austauschen können mit Leuten die mich vielleicht ein bisschen verstehen, oder besser verstehen als viele andere.

Re: Hey...

#2
Hallo Savas
Schön, dass du dich angemeldet hast. Damit hast du schon einen grossen Schritt getan.
Das, was du beschreibst, ist ganz gewiss eine Essstörung. Geregelte Nahrungszufuhr in dem Sinne, deinen Körper mit "Brennstoff" für den Normalbetrieb zu versorgen kennt dein Körper nur ganz selten. Also ist dein Essverhalten gestört.
Warum das so ist, weisst du vielleicht. Auf alle Fälle gibt es hier im forum nicht wenige, die auch unter solchen Wechseln leiden zwischen anorektischen und bulimischen Phasen. Lass dir professionelle Hilfe zukommen. So schnell wie möglich.

liebe Grüsse
Peter
Auch mit in den Weg gelegten Steinen kann man ein gutes Bauwerk errichten

Re: Hey...

#3
Ich weiss nicht ob das wirklich nötig ist. Also nicht dass man mich falsch versteht, es ist nicht so, dass ich oft erbreche oder oft hungere. So ist es nicht. Ich esse ganz ne lange Zeit "normal" also das heisst auch genug Energiezufuhr etc. und das über Wochen. Alles ist gut und geregelt. ja klar halt mit Kalorienzählen, aber das ist ja normal, halt für ein gesunder Überblick zu haben. Aber dann kommt halt ne Phase, wo mich das alles angurkt und ich entweder endlich mal wieder alles Essen will, und auf die Kalorien scheiss! Was aber eben zum schlechten Gewissen führt. oder ich gerate in ne Phase, wo ich schleuigst mit *kg runter will.
Ist es denn so, dass diese Phasen immer öfters werden? Weil so wie es ja jetzt ist, hab ich ja alles unter Kontrolle und ist es doch nicht schlimm, oder?

Re: Hey...

#4
das problem ist, dass du es eben nicht unter kontrolle hast. sei mal ehrlich - du kannst doch nicht mal das kalorienzählen sein lassen (und nein, es ist nicht normal, dauernd die kalorien zu zählen, um einen überblick zu behalten - das ist bereits eine essgestörte verhaltensweise). du beschäftigst dich dauernd mit deinem gewicht - auch das ist definitiv nicht normal. und wenn du gesund wärst, wüsstest du andere möglichkeiten, mit stress umzugehen, als dich vollzufressen und zu erbrechen. und glaubst du denn wirklch, dass ein gesunder mensch einfach mal ein paar tage lang nichts isst?

sorry, aber sich so in die tasche zu lügen bringt dich nicht weiter.

Re: Hey...

#5
Ich fühle mich zwar ganz ok so wie es ist momentan. Ich werde mich auch anstrengen alles unter Kontrolle zu haben. Es gibt doch immer wieder Fälle, wo man alleine heraus findet und wieder alles "normaler" wird? Wieso muss schon davon ausgehen, dass es nicht gut wird?...
Ich weiss nur, dass ich mein Zielgewicht vor Augen habe und dies schon so lange versuche zu erreichenund ich es aber auch schaffen werde. Ich denke vielleicht auch mal an eine Ernährungsberatung, die mir da vielleicht auch weiterhelfen kann, mit den Analysen können die dir doch genau sagen was gut, was du achten solltest etc...

Re: Hey...

#7
Wie die Zeit vergeht... Ich brauch dringend einen Rat... Es gdht mir nicht besser, habs bis jetzt nicht im Griff... Ihr hattet Recht. Nun ja es belastet mich so sehr. Das schlimmste ist, dieses Geheimnis vor meinem Freund zu haben... Ich möchte unbedingt mit ihm darüber reden und ihm alles erzählen... Ich weiss aber nicht wie um gottes willen ich das machen soll. Ich schäme mich sooo sehr und ekle ich vor mir selber, senn ich darüber nschdenke... Ich hoffe eifach soo sehr, dass wenn er es weiss, endlich ein nächster Schritt vorangeht.. ich alleinkriegs nicht hin. Angst habe ich auch, dass das alles kaputt machen kann.
Habt ihr mir ein Rat.. keine ahnung oder irgend ne eigene erfahrung damit... Ich hab riesen bammel...

Lieber gruss savas

Re: Hey...

#8
Hallo Savas,

ich leider seit 10 Jahren an der ES. Ich bin schon lange mit meinem Freund zusammen und ich habe es ihm erst vor 2 Wochen erzählt. Ich hatte genau dieselben Ängste diesbezüglich wie du und meine größte war es, dass ich alles kaputt mache.

Irgendwann habe ich aber begriffen, dass ich mich mit dieser ganzen sche* Krankheit kaputt mache und das ich dann somit auch gelichzeitig meine Beziehung kaputt machen werde. Das wollte ich nicht und habe mir ein Herz gefasst und es ihm gesagt. Er hat alles andere aber nicht so reagiert, wie ich es mir ausgemalt habe. Er hat mir zugehört und mir gesagt, dass er zu mir steht. Er kann es nun auch einordnen, warum ich mich manchmal so verhalte, wie ich mich verhalte.

Für mich war es das Beste was ich machen konnte.

Dir noch einen schönen Abend,

Karlchen

Re: Hey...

#9
Schon wieder ein Monat vorbei und ich habs ihm noch nicht gesagt... Ich kriegs nicht hin. Ich schaff es einfach nicht, ihm davon zu erzählen. Ich war so viele Male kurz davor, aber dann schwieg ich weiter. Ich weiss nicht warum.. denn ich will ja dass es besser wird, das mir jemand dabei helfen kann.. und es kann sich ja nur was ändern, wenn ich jemanden davon erzähle.

Ich würde auch so gerne zum Arzt gehen und mir helfen lassen... denn ich weiss, dass ich es alleine nicht schaffen kann und nicht schaffen werde. Doch jedes Mal wenn ich einen Arzt anrufen will, kneife ich wieder und rege mich tödlich über mich auf!!

Ich hätte nicht gedacht, dass mir dieser Schritt so extrem schwer fallen wird. Lange habe ich die Bulimie geheim gehalten und niemandem erzählt, weil ich es gut fand, wie es war und ich im Glaube war, alles im Griff zu haben. Ich wollte es so, dass es keiner ahnt. Doch jetzt will ich es nicht mehr. Ich will es loswerden, der ganze Scheiss hinter mich lassen und für immer "frei" sein von dem.. Und jetzt wo ich bereit bin, und auch wirklich will, dass sich mein Leben ändert gehts nicht. Irgend was hindert mich daran, ...und das nervt!!
Je länger ich warte, desto schlimmer wird es.. Ich weiss das alles, aber trotzdem schaff ich es nicht , diesen Schritt zu wagen...