Liebe Monstress,
ich muß Joliana hier mal ein bißchen zur Seite springen. Auch wenn Du Dich vielleicht angegriffen fühlen wirst bei dem was ich schreibe.
Es ist sehr, sehr gut und eine starke Leistung, dass Du es einige Tage ohne FA und kotzen geschafft hast! Aber alles andere was Du schreibst ist sowas von "essgestörte-Gedanken"-getränkt, dass Du auf diesem Wege niemals aus der Sucht entkommen wirst.
Die Krankheit besteht nun mal nicht nur aus essen und brechen, sie besteht (sogar zum größten Teil wie ich meine) aus dem zwanghaften Wunsch dünn zu sein und daher seine Nahrungsaufnahme stark kontrollieren und möglichst einschränken zu müssen.
HUNGERN MACHT FRESSATTACKEN, nicht normale Lebensmittel oder ab und zu mal ein Gericht mit Glutamat. Und egal wie Du es Dir schön redest:
Du hungerst. Auch wenn Du das Hungergefühl scheinbar nicht mehr direkt wahrnimmst - was Du über Dein Essverhalten berichtest sagt etwas ganz anderes.
Morgens könnte man sich auf einen Fruchtsalat ohne Bananen oder zwei Scheiben Vollkornbrötchen mit Frischkäse und Hähnchenfilets freuen. Bei Heißhunger...gebe ich mir selber immer eine Ohrfeige, stelle mir das gewünschte Essen farblos vor und trinke stattdessen viel.
Du hast sogar Angst Dir eine Banane in den Obstsalat zu schnibbeln, dabei hat die nun wirklich nicht so viele Kalorien, wenn auch mehr als anderes Obst. Dafür ist sie reich an Kalium und Vitaminen und macht satt.
Du schlägst Dich selbst bei Heißhunger, um Dich abzustrafen. Das ist Essstörung pur, wenn auch eher anorektisches Verhalten, und das Du nicht brichst momentan ändert daran gar nichts.
Genau deswegen solltest du nicht einfach mal eben so anfangen, dich von "normaler Kost" zu ernähren.
Ich denke, du weißt genau, wie viele Kalorien in jenem Produkt enthalten sind - sowas erscheint nahezu jeder Essgestörten vor Augen. Unter "normales Essen" verstehe ich....Spaghetti Bolognese, Getreide-Produkte, Pasta, Gratans....alles ab einem Wert von *kcal und höher.
Doch, genau das sollte man! Und zwischen Salatknabberei und fettigen Gratins gibt es übrigens noch ganz viele Abstufungen.
Joliana ist schon seit längerem auf einem sehr, sehr guten Weg, so wie ich das aus meiner Foren-Zeit beurteilen kann, und ich finde es etwas anmaßend, dass Du in Deinem Eßstörungswahn ihr quasi noch suggerierst, sie sei an den verbleibenden "Rest-FAs" irgendwie selbst schuld, weil sie sich ganz normal ernährt.
aja, aber du weißt ja wohin das früher oder später führt. Zu Fressattacken und erbrechen.
Sehr schön, sowas. Sehr schön. Aber gut, ich will mich ebenfalls nicht in deine Ess-Gewohnheiten einmischen.
Normales essen führt nicht zu Fressattacken. Pasta ist ein völlig normales Nahrungsmittel, und wenn Du sie nicht in Massen von Käsesauce ertränkst auch nicht hochkalorisch. Getreideprodukte sind genauso wichtig für den Körper wie Proteine, und - in Maßen - auch Fette.
Nur weil Du es gewöhnt bist nicht zu Abend zu essen heißt das nicht, dass das normal oder gesund ist (finde ich übrigens sehr merkwürdig von Deinen Eltern, dass sie mit ihren Kindern niemals zu Abend gegessen haben??). Wenn Du dann morgens nur Obstsalat und Mittags Gemüse isst, bist Du absolut unterversorgt.
Ich sehe folgendes Problem bei Dir:
Du willst aufhören zu kotzen, aber Du willst nicht raus aus Deinem essgestörten Verhalten.
Und da schließe ich mich Joliana an: So wird das nix.
Mach Deine Erfahrungen so wie Du sie brauchst, dass kann Dir hier keiner abnehmen, schon gar nicht, wenn Du noch nicht bereit dafür bist.
Wünsche Dir trotzdem viel Kraft auf Deinem Weg.
Alles Liebe,
Bela.
P.S.: Bin seit fast 15 Jahren mehr oder weniger bulimisch, und habe in starken Brechphasen noch nie Gewicht verloren, damit stehe ich hier nicht alleine...