quo vadis?

#1
das war heute mein erster richtiger rückfall seit über einem monat. ich war noch vor einigen tagen sehr stolz auf mich - nicht, dass ich nun meine essprobleme im griff hätte; vielmehr hungere ich seit wochen und habe wieder abgenommen (was jedoch nur bewirkt hat, dass ich rund um die uhr sehnsüchtig an die nahrungsmittel denke, die ich "irgendwann nach der 'diät' mit genuss essen werde"... --> wohl kaum).
doch - wie kann es auch anders sein - verschwimmt die grenze der hungerphase zunehmends, es schleichen sich gedanken wie "nur noch eine weitere woche, DANN ist mein idealgewicht erreicht" ein, ein grenzbegriff, der sich ins scheinbar unermessliche dehnen ließe.
und heute (wen wundert es?!) ist die wende hereingebrochen: da ich dem betracht diverser diät-ratgeber und kochbücher nicht widerstehen kann - vielmehr ist es ein "hobby" von mir, von einer in die nächste buchhandlung zu hetzen, um bücher dieser art durchzublättern - , wurde ich durch einen kommentar in schrecken versetzt, nämlich "dass durch ständiges weniger-essen der grundumsatz sinkt blabla...", und so kam ich zu dem entschluss heute mal wieder ein wenig mehr zu essen. "nur ein bisschen, was fettarmes".
den rest kann man sich denken, jetzt bin ich ein häufchen elend, das nach langem wieder mal 2 mal am tag kotzen war statt gar nicht.
ich halte mir dauernd vor augen dass mein freund, der gerade am kungfu-training ist, kalorien verbrennt, während ich selbige in mich hineinstopfe - ohne hunger versteht sich - , und diese nachher mehr schlecht als recht wieder erbreche (und das am klo seiner elterlichen wohnung, wo nicht gerade eine diesbezügliche intimsphäre herrscht...).
darüber hinaus habe ich meine morgige therapiestunde mit einer fadenscheinigen ausrede abgesagt, weil ich - an meinem freien tag vor der verhassten arbeit - meine ruhe haben will (außerdem hasse ich es, zwanghaft etwas tun zu müssen --> RICHTIG; WELCH IRONIE :? ).

wo soll das eigentlich hinführen? werde ich jemals "normal"? was ist denn normal eigentlich?
oder werde ich aufgrund meiner ess-kapaden letzten endes dick und fett, womit ich wiedermal das gegenteil meines zieles erreicht hätte?
oder werde ich mal wahrhaftig dünn - so wie ich mich wirklich haben will?
wenn ja - was ist dann anders? hatte ich das nicht schon mal?
die probleme sind die selben, nur dass ein neuer, weiterer druck auf mir lastet - nämlich dann auch dünn zu bleiben; ein selbst auferlegter druck, der unter zwang wieder zum anfang führt, wo sich der kreis schließt: dem erbrechen.

ein weilchen werde ich dem film genannt "leben" noch, einem statisten gleich, zusehen; doch irgendwann, so hoffe ich, wird es mir gelingen aktiv einzugreifen - und mein leben auch als ein solches zu würdigen.


ich hoffe, dass wir alle es bald schaffen, den zwang in uns abzuschütteln, und lernen all die komplexe zu durchschauen - und sie für immer loszuwerden.