Wann finden wir unseren Weg wieder?

#1
Hallo, liebe Leute!
Ich bin zwar schön länger hier angemeldet, aber habe nie es geschafft etwas in das Forum einzutragen und erst jetzt nach ungefähr einem Jahr tu ich es.

Ich bin auch krank und das schon seit über einem Jahr und um ehrlich zu sein, ich weiß nicht, wie es dazu kam und darüber will ich mir nicht den Kopf zerbrechen.

Ich wollte schon mal loswerden, dass mich die Leute nerven, die über die Bulimie oder im Allgemeinen über Essstörungen reden, obwohl sie gar keine Ahnung haben, wie das ist. Die reden so, als würde man ganz leicht davon wegkommen, dass man sich ablenken soll oder wenn man wieder sich "erleichtern" MUSS einfach anrufen soll, so ist das halt bei mir. Aber die können eben nichts dafür, dass sie so sind, denn die meinen das ja nur gut ... Es ist nur wichtig, dass man mit jmd reden kann, wenn man ihn braucht. Das das ganz nichts Gutes ist, wissen wir doch eh ... Wir werden ja ausführlichst in der Schule darüber aufgeklärt um ehrlich zu sein, bin ich durch die Schule auf diese, na ja .... ihr wisst schon gekommen ....

Heute bin ich schon so weit, dass ich sagen kann, dass ich fast gesund bin, denn es kommt kaum bis selten vor und das ist schon viel wert, denn vor mehr als einem halben Jahr hat das alles anderst ausgesehen. Ich wurde sogar krank und bekam Gallensteine mit kollikartigen Schmerzen und das mit 16 Jahren. Die Krankheit öffnete mir die Augen und signalisierte mir, dass es nicht mehr so weter gehen kann.

Ich denke, jeder muss im Leben auf seinen tiefsten Punkt gelangen, damit er etwas ändert ... So war es zumindest bei mir.

ICH HOFFE DASS WIR ALLE WIEDER DEN WEG FINDEN WERDEN, WO WIR UNS AM WOHLSTEN FÜHLEN UND UNS SO AKZEPTIEREN, WIE WIR SIND.

Was würde ich dafür geben ein kleines Kind wieder zu sein ... ohne Sorgen, Kummer und Probleme.

#2
Hallo Natalie !

Das ist ein sehr schönes Posting, was Du geschrieben hast. Ich bin soweit betroffen, dass ich nicht selber BM habe, aber mit einer Partnerin lebe, die es schon sehr lange hat. Und wir haben gemeinsam begonnen, den schweren Weg zu gehen, um diese Krankheit zu besiegen. Es ist schön, wenn ich dann hier lesen kann, dass es auch Sieger gibt in diesem Kampf. Du bist einer, denn wer es schafft, der hat einen sehr langen und harten Weg hinter sich.

Du hast Recht ! Nichts schlimmeres, als über ein Thema reden, von dem man keine Ahnung hat. BM ist sehr komplex und nicht einfach eine Krankheit wie z. B. Grippe oder so. Viele Verhaltensweisen von Erkrankten lassen sich nur verstehen (und aushalten), wenn man schon mal darüber gelesen oder gehört hat. Ich kann es nur empfehlen sich als Angehöriger gründlich mit diesem Thema zu beschäftigen. Es reicht nicht aus, wie Du auch geschrieben hast, einem oder einer BM mal so kurz am Telefon zuzuhören und dann noch "weise" Ratschläge zu erteilen. Das wird nix.

Darf ich Dich mal zitieren?
Was würde ich dafür geben ein kleines Kind wieder zu sein... ohne Sorgen, Kummer und Probleme
Das ist ein Blick zurück und Du solltest eigentlich nach vorne sehen. Nicht wieder in der Kindheit verkriechen, sondern sich darüber im klaren sein, dass in der Zukunft Sorgen, Kummer und Probleme warten und auch kommen werden. Und dass Du diese alle meistern kannst. Weil Du etwas besiegt hast und es wieder können wirst.

Ich wünsche Dir alles Gute

Caruso