Ungewöhnliches Problem aber gewöhnliche Gefühle

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Hallo, ich bin noch relativ neu hier angemldet, aber lese die Beiträge schon seit Ewigkeiten und bin wirklich sooft auf POSITIVE Tipps gestoßen, die mir weitergeholfen haben. Ich habe nun ein etwas ungewöhnliches Problem. Vorab: Das ist mein erster Beitrag, sollte ich also trotz lesen der Regeln, gegen irgendetwas verstoßen, dann sagt sofort Bescheid, löscht den Beitrag, ganz egal, ich will niemanden triggern oder einer Person von der Google -Suche irgendwie da rein ziehen...

Meine Essstörung ist etwas kompliziert: Ich leide in erster Linie an Depressionen (die waren zuerst da sozusagen). Irgendwann kam es dann, dass ich in schlechten Phasen, keine Motivation mehr hatte und dann kam es aber, dass aus "Nahrungsverweigerung, weil traurig" eine Essstörung wurde und seit knapp einem Jahr unregelmäßig Bulimie. Nun bin ich aber schon seit langem in Therpie, war in Kliniken etc. vor Allem aber, wegen der Depression (bei Behandlung wurde auch die ES besser).

Nun aber zu meinem Problem: Meine Schwester wird jetzt Magersüchtig.. Wir haben seit langem ein furchtbares Verhältnis: Sie hat nie das Kranke in mir gesehen, sondern nur: Die bekommt Aufmerksamkeit, wenn ich in der Klinik war, waren die Wochenenden immer mit meinen Besuchen voll, ich bin ja dünn, ich habe einen Schrank voller Klamotten, sowas eben.
Doch vor circa einem Jahr, begann das Leiden: Sie kaufte meine Klamotten nach, das heißt, fischte meine Einkaufszettel aus meinen Tüten und kaufte sich das Gleiche. Schnitt und färbte sich die Haare, wie ich. Hörte meine Musik, gewöhnte sich meine Angewohnheiten an und das Schlimmste: obwohl ich praktisch alles tue, um sie zu ignorieren, stellt sie das offenkundig dar und versucht mich zu provuzieren. Das hat mich zu Tode genervt und auch zum weinen gebracht. Jetzt hat sie angefangen sich selbst zu verletzen und meine Mutter meinte, sie solle nicht alles nachmachen, was ihre große Schwester macht: Das hat gesessen, ich habe mit ihr eine Woche kein Wort gewechselt. Meine Mutter sagte, das wäre nicht ihre Absicht gewesen und das war es dann..

Jetzt fragt sie nach "Messgeräten", schleicht sich in das Zimmer meiner Eltern und wiegt sich täglich mehrmals, sie hat bereits unfassbar viel abgenommen, war aber vorher auch etwas "unsportlicher". Sie macht heimlich Übungen (aber für alle trotzdem höhrbar) und hat auf Instagram einen, naja "dieser Blogs" eben gegründet.
Und meine Eltern wissen das! Ich habe sie tausende Male darauf angesprochen und es kommt nichts. Es sei eine Pubertäre Phase, das legt sich wieder. Erst war ich wütend auf meine Schwester, jetzt eher auf meine Eltern : Sie haben mit mir soviel ertragen müssen und jetzt ignorieren sie es bei ihr?. Zudem ist sowohl meine Oma, als auch mein Vater irgenwie essgestört.. Beide eher etwas korpulenter, aber dann kommen Phasen, in denen sich nur von praktisch nichts ernährt wird, Sport gemacht wird und permanent mit allen darüber geredet wird. Ist im Moment auch so. Dann kommt der Jojo Effekt und das Drama beginnt von Neuem.

Ich kann meiner Schwester nicht helfen, wir haben keine Verhältniss und ich bin auch nicht erziehungsberechtigt (Aussage meiner Eltern). Aber es ging mir im Moment besser mit dem Essen, aber es triggert !!! Ich gehe daran kaputt, vollständig. Mir wird bei jeder Abnahme mit Einweisung gedroht, bekomme Massen an Essen hingestellt und gucke dabei zu, wie meine Umgebung in die andere Richtung geht..
Ich kann in einer kranken Umgebung nicht gesund werden. meine Eltern können das ignorieren, ich aber nicht. Ich schaue doch nicht dabei zu, wie jemand den Boden betritt, auf dem ich gerade ausgerutscht bin?

Ich habe nun den Entschluss gefasst: Ich will das nicht mehr. Ich will gesund werden, komme was wolle. Ich muss hier weg. Ich werde im kommenden Jahr 18 und will dann auch so schnell wie möglich hier weg, ausziehen, in meine Wohnung, mein Leben auf die Reihe bekommen und der Abstand ist für beide Seiten nötig. Ich wiederhole aber auf Grund der Kliniken kommenden Sommer die 11. Klasse, habe also weder Job noch Ausbildung. Meine Therapeutin ist bedauerlicherweise auf unbestimmte Zeit krank...
Wo kann man sich informieren oder beraten lassen?
Wie erkläre ich das meinen Eltern?
Wie halte ich das noch aus? Kennt jemand das? Kann ich irgendwie die Situation entschärfen oder sogar helfen?
Ich schwanke einfach zwischen Wut und Angst auf und um Andere und der Angst um mich selbst (ja ich weiß, das klingt egoistisch)

Auf jeden fall schonmal in großes Dankeschön, hat gut getan, das mal sagen "zu dürfen"...