Hilfe, ich hasse meinen körper

#1
Ich bin seit fast 3 Jahren an Bulimie erkrankt. Letztes Jahr habe ich 3 Monate eine stationäre Therapie gemacht und war danach 6 Monate kotzfrei. Hab in der Therapie meinen Freund kennengelernt, bin umgezogen und war richtig zufrieden mit mir, obwohl ich zugenommen habe. Und vor 2 Monaten kam der totale Einbruch, als ich eine alte Hose (zu UG-Zeiten ) anprobiert habe, die natürlich nicht mehr passt, da ich inzwischen Normalgewicht habe. Und dann fing es wieder an, zuerst nur 1,2 Rückfälle und dann wieder mehrmals täglich. Inzwischen hab ich mal ne gute Woche und mal ne schlechte, wobei die guten überwiegen und durch Sport nehm ich auch wieder etwas ab, aber trotzdem Ekel ich mich so an. Ich steh ewig vorm Spiegel und hasse mich einfach nur. Ich fühle mich so wahnsinnig dick und zieh mich 1000mal heulend um, weil ich mich so schrecklich finde. Dabei bin ich wie gesagt normalgewichtig, Freunde sagen ich bin so schlank, aber ich sehe in mir nur die fette Qualle. Ich weiß auch einfach nicht mehr, was ich tun soll. Schließlich war ich stationär und bin auch jetzt noch in ambulanter Behandlung. Habt ihr voll noch i welche Tipps? Geht es euch auch so?

Re: Hilfe, ich hasse meinen körper

#2
Die schlimmsten Rückfälle habe ich eigentlich immer wenn ich mich auf die Waage stelle. Deswegen erst gar nicht auf die Waage stellen. Oder alte Hosen weggeben. Ich weiß das klingt so schwer. Wenn ich wieder Probleme mit meinem Aussehen habe oder ich mich erneut auf die Waage gestellt habe hilft spazieren oder duschen, Nägel lackieren, Masken, etc. Irgendwas, das mir hilft mich in meinem Körper wohler zu fühlen.
Mit Freunden reden, treffen, telefonieren oder Skypen hilft auch unwahrscheinlich. Und zwar wenn man über andere Interessen redet als Essen und Gewicht: wie Musik, Reisen, Konzerte, Bücher, Mode, Filme,… Ziel dabei: den anderen schönen Dingen im Leben so viel Platz geben, dass kein Platz mehr für die ES ist. Alltag durchplanen und möglichst viel mit anderen unternehmen, dann hat man auch garkein Zeit für die ES. Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Aber ich merke, dass es mir wirklich besser geht und meine FA weniger werden wenn ich mich bewusst um die anderen Dinge in meinem Leben kümmere und versuche diese auch aufrecht zu erhalten und nicht aufzugeben.

Re: Hilfe, ich hasse meinen körper

#3
Hi up-quark.

Was du so beschreibst,kommt mir leider ziemlich bekannt vor.
Ich finde es schon mal gut,dass du Ablenkungen für dich gefunden hast,die dir in solchen Situationen dabei helfen,auf andere Gedanken zu kommen.
Das schaffe ich oft genug nicht... :roll:

Ich kann dir nur sagen,dass ich den Ansatz,den du bereits gemacht hast,indem du versuchst,den schönen Dingen im Leben,die dir gut tun und dich glücklich machen,viel Raum zu geben echt super finde.
Das zeigt mir schon,dass du dich auf einem guten Weg befindest.

Was ich dir außerdem noch raten kann ist: Wenn es mal schwierig wird,dann sprich mit jemandem,der weiß,wie dir zumute ist.Das ist ganz,ganz wichtig,sonst besteht wirklich die Gefahr,dass der Kummer sich soweit in dir anstaut,bis du zum Druckabbau wieder zum vielen Essen greifst...

Du schaffst das schon,du weißt auf jeden Fall schon einmal,wo es auf dem richtigen Weg lang geht.