Hilfe, ich habe Angst vor einer Selbstdiagnose!

#1
Hallo meine Lieben,
Ich bin neu hier und naja... Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Mir geht es seit geraumer Zeit schon sehr schlecht, ich habe sehr viel Stress (Ich studiere Jura) und hatte immer schon ein großes Problem mit meiner Figur. Vor ca. 2 Jahren hatte ich schon eine Phase, in der ich kotzen gegangen bin, habe damit dann allerdings nach ca. drei Monaten aufgehört. Allerdings habe ich vor ca. drei Monaten wieder angefangen und es ist schlimmer als je zuvor, da ich es jeden Tag mache und sehr Angst vor mir selber habe... Vorallem zu was man im Stande ist, wenn einen einmal das Gefühl überfällt, dass man schon wieder zuviel gegessen hat. Vorallem meine sozialen Kontakte leiden sehr darunte (ich war früher unglaublich gesellig und kontaktfreudig), die Anzahl meiner Freunde hat sich auf die Hälfte reduziert, da ich mich distanziert und zurück gezogen habe. Auch mein Körper zeigt schon Symtome, die mir unglaublich Angst machen (mir ist permanent unglaublich kalt und ich habe super kalte Hände und Füße, weiß aber nicht ob das vom Kotzen kommt?) Der einzige, der davon weiß ist mein Freund, allerdings nimmt der das alles nicht wirklich so ernst und sagt ich soll einfach damit aufhören.. Ich selber möchte wirklich damit aufhören, allerdings überkommt es mich immer wieder. Mit meiner Familie möchte ich darüber aus privaten Gründen nicht reden. Mir macht es Angst, dass ich übertreibe und etwas dramatisiere, das eigentlich nur halb so schlimm ist. Zu einer Beratungsstelle möchte ich nicht, da ich nicht einmal weiß, ob ich Bulimie habe (es gibt ja Leute, die das wirklich schlimm haben und auch extrem dünn sind, was bei mir definitiv nicht der Fall ist). Vor einer Selbstdiagnose hüte ich mich. Und versteht mich nicht falsch, ich erwarte nicht, dass ihr das objektiv bewertet, da man über das Netz niemals ein psychologisches Gutachten verfassen sollte. Ich wünsche mir insofern eure Hilfe, als dass ihr mir sagt wie es weitergehen kann. Ich bin wirklich sehr verzweifelt und hoffe ich habe den Sinn des Forums verstanden? Anonsten einfach Bescheid sagen, dann lösche ich den Beitrag unverzüglich.

Liebe Grüße, eure Irrelefant :cry:

Re: Hilfe, ich habe Angst vor einer Selbstdiagnose!

#2
Hey du! :)

Eins gleich vorweg bevor ich ws bissi mehr schreib - du übertreibst nicht!!!!

Das ist vor allem bei uns mit einer ES so deutlich bemerkbar - andren geht es schlechter, wir brauchen keine Hilfe, wir haben ja nix...ich hab meiner Therapeutin schon sooo oft gesagt es geht mir ja eh gut ich bin nur zu fett u kann mich nicht damit abfinden. Oder dass ich nicht in die Klinik KANN weil ich zu dick bin (hab nen MS BMI). BUllshit!!!!
Du sagst es geht dir schlecht. Du darfst sollst kannst und MUSST dir hilfe holen! Und je früher desto besser. Glaub mir - es wird nicht besser von allein. Und auch nicht, in dem man aussitzen will und abwartet. Ich habe das 15 Jahre lang gemacht. Weißt du, wie verdammt schwer der Kampf gegen etwas ist, das seit 15 Jahren - mein halbes Leben!!- in meinem Leben ist? Brems so schnell es geht! Du verlierst so viel kostbare Lebenszeit! BItte bitte, dir zu liebe! Leider wirst du nicht eines Tages aufwachen nd dir denken, ach, ist ja eh alles gut, geh ich nimmer kotzen oder whatever.
Der Kampf ist so und so hart und lang genug, wenn du wieder raus willst. Also mach es dir nicht noch schwerer als es eh shcon ist. Nimm deinen Mut zusammen!

Wirklich, ich bin die letzte, die glaubst, dass die Therapie nötig hat. Weil es ja sooo vilee gibt, die richtig dürr sind. Und ich denen den Platz weg nehm. Aber weißt du was? Das ist Schwachsinn. Willst du wartten, bis du körperlich total am Ende bist? Außerdem - kaum eine Bulimikerin ist dürr. In Kliniken z.b. oder bei Instituten nehmen die dich gar nicht zur Therapie wenn du nicht nen bestimmten BMI hast weil du dann nicht therapiefähig bist. Sich vond a unten wieder raufkämpfen ist ein LEidensweg, den ich jedem ersparen wollen würde.

Es geht dir schlecht. Du ziehst dich zurück. Du kotzt. Würdest du zu wem andren sagen, der dir das erzählt - ach geh, reiß dich halt zusammen und dann geht's schon wider weg von allein ? Bulimie oder MAgersucht sind kein Schnupfen, die man aussitzen kann und nach ein paar Tagen verschwunden sind

Sei dir so viel wert, dass du wenigstens mal ein Beratungsgespräch machst. Niemand zwingt dich zur Therapie. Aber eine liebe Therapeutin kann echt so viel bewirken.

Aber zöger nicht zu lange!

Alles Gute!!!!!
Weltenbummlerin auf der Suche nach dem ICH

Re: Hilfe, ich habe Angst vor einer Selbstdiagnose!

#3
Im Prinzip kann ich mich Weltenbummlerin nur zu 100% anschließen, trotzdem auch nochmal meine Gedanken dazu.

Als ich deinen Text gelesen habe, habe ich mich sooo sehr wiedergefunden. Ich habe lange Zeit auch immer gedacht, dass ich vielleicht übertreibe, mich da in was reinsteigere, dramtisiere. Habe immer gedacht, dass ich nicht wirklich krank bin, weil ich nicht jeden Tag oder nach jeder Mahlzeit erbreche. Dabei ist das Quatsch. Klar gibt es immer Leute bei denen es schlimmer ist, die dünner sind, die sich häufiger Übergeben etc. Aber um nicht selbst an diesen Punkt zu kommen ist es wichtig, dass du dir jetzt die Unterstützung suchst, die du brauchst. Dass du die Signale wahrnimmst, die dir dein Körper sendet. Denn deine Essstörung sagt dir, dass irgendetwas in deinem Leben aus dem Gleichgewicht ist.
Du bist noch nicht allzu lang in der Essstörungs-Schiene drin, tu dir selbst einen Gefallen und nimm das ernst, sich dir Unterstützung, um da nicht tiefer hineinzurutschen. Ich dachte auch immer, dass es so wieder wird. Hatte sogar ein symptomfreies Jahr zwischendrin. Nun, nach knapp 5 Jahren, habe ich eine Therapie angefangen und würde so viel dafür geben das schon viel eher getan zu haben.

Auch mein Umfeld hat das Problem nie ernst genommen, bis heute nicht. Es ist traurig, aber solange du noch nicht kurz vor der Zwangsernährung stehst, nehmen ganz viele Außenstehende das Ausmaß des Problems nicht wahr.

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und die Kraft dir jetzt die Unterstützung zu suchen, die du brauchst.

LG, HeadOverHeals

Re: Hilfe, ich habe Angst vor einer Selbstdiagnose!

#4
Ja das stimmt so, was du sagst über mir - ich hab sogar bei Fachleuten (ich bin bei sowhast, da hat man auch immer Arztbetreuung) das Bedürfnis, mich zu rechtfertigen, das sihc da sein darf. war jetzt bei einer neuen Ärztin die meinte so: und wie oft übergeben sie sich? Und ich: na also ich hab keine Bulimie, ich hab ne Magersuchtsdiagnose, auch wenn mans mir nicht so ansieht ( gestörte Selbstwahrnehmung, ja, aber es gibt eben immer noch auch in mir diesen Te8il, der MS mit Dürr verbindet. Das sman so nicht lange überlebt, verdränge ich und dass man ja nicht eines Taes aufwacht und dürr ist. Es ist ein Prozess. Mit guten und schlechten Phasen. Aber ES ist ES. und sollte aktiv bearbetiet werden.

Du schaffst das, wirst sehen! Und esist so befreiend wenn du den ersten Schritt getan hast. Kopf hoch!
Weltenbummlerin auf der Suche nach dem ICH