Appetit auf Süßes - Nachgeben oder nicht?

#1
Hallo ihr Lieben!

Ich bin zum Glück gerade wieder auf dem Weg der Gesundung.
Wobei ich mich immer wieder frage - was ist das eigentlich, normal und gesund essen? Ich habe zuletzt vor einer Woche gekotzt, wobei das auch nicht so schlimm gewesen war. Egal. Jetzt versuche ich "normal" zu essen, also Frühstück, Mittag und Abendessen mindestens, oft auch noch was Kl. nebenbei. Mein Gewicht ist im oberen NG, aber mehr darf es eigentlich auf keinen Fall werden, also auf die Dauer gesehen.
Ich betreibe normalerweise ziemlich viel Sport, 3 Stunden die Woche, also im Fitnessstudio, Crosstrainer und paar Geräte und so. Gerade kann ich leider gar nichts machen, ich hatte vor ein paar Wochen einen Rückfall mit Heroin (ja, hab leider auch ein Drogenproblem, als ob die Essstörung nicht genügen würde, das wechselt sich immer mal wieder so ab ...) und davon erhole ich mich momentan wieder, bin jetzt clean, aber körperlich absolut nicht in der Lage so viel zu machen.
Teilw. funktionierte das mit dem Normalessen auch ganz gut. Habe da auch sehr stark auf mein Sättigungsgefühl gehört, das (zum Glück!) zumindest teilweise wieder vorhanden ist.
Aber was denn jetzt, 3 Mahlzeiten am Tag, oder 5? Ich habe das Gefühl, dass ich zumindest ohne einen kl. "Snack", sei es Obst oder sonst was, am Nachmittag gar nicht zurecht komme, also geht gar nicht eigentlich, wäre auf Dauer irgendwie unentspannt für mich. Jetzt sitze ich hier ... habe irgendwie Appetit auf was Süßes, mit einem Apfel habe ich es schon probiert, das hat nicht geholfen ...

Ich frage mich jetzt: Soll ich wirklich nachgeben? Ich denke nicht, dass ich dann Gefahr laufe, einen Fressanfall zu bekommen. Aber irgendwie wird das zur Angewohnheit. Da habe ich Angst vor. Ich will ja Normalgewicht, und nicht wieder ins Übergewicht, das ist alles so schrecklich für mich. Seit Jahren schon dieses Hin und Her ... Ich weiß sowieso auch, dass ich zu wenig Muskelmasse habe. Egal, ist jetzt ein anderes Thema.

Was soll ich tun? Zum Gesundwerden? Akzeptieren, dass ich gerade irgendwie das Verlangen danach habe? Und nachgeben? Und hoffen, dass sich das schon von selber regulieren wird? Wenn ich jetzt was essen würde, also was Süßes, dann wäre das natürlich was mit Zucker, Weißmehl, also ungesund ... ist es wirklich so gut da nachzugeben? Ich mache mich gerade selbst verrückt hier. Ich weiß überhaupt nicht mehr was ich tun soll. Was würdet ihr sagen? Also vielleicht auch gerade die, die sich auf dem Weg des Gesundwerdens befinden und da Erfahrungen beizusteuern haben?

Viele liebe Grüße, Maxi

Re: Appetit auf Süßes - Nachgeben oder nicht?

#2
Also bei mir ist es so, ich gebe dann nach.
Ichversuche es in maßen zu halten, und wenn es dann doch zu viel wird, reiße ich mich zusammen. und denke mir, das hat nicht so viel gewicht.
klar, auf dauer bin ich damit auf dem falschen weg ab zu nehmen, aber es klappt bei mir.
Ich esse soweit wieder alles worauf ich lust habe. Auch Pizza oder irgendwas ähnliches.
Aber dann nicht in einem FA zu verfallen ist sehr schwer. Hast du irgendwas das dich dann ablenken kann? Etwas wo du sagt, "Wenn ich mich darauf konzentriere verfalle ich gewiss nicht in einem FA"?

LG Knuffeline
Leb jeden Tag als wäre es dein letzter!
Veni Vidi Vici! Ich kam, ich sah, ich SIEGTE!

Re: Appetit auf Süßes - Nachgeben oder nicht?

#3
hey...
ich kann dir mal meine erfahrungen schildern.
ich hatte mir meinen grundumsatz ausgerechnet...und nach dem gegegessen.. 4 mahlzeiten am tag... damit kam ich gut klar... ich wusste grob die mengen die passen.. und da durfte auch süßes dabei sein... hab halt geschaut das ich mir eher ein stück kuchen statt eine packung kekse kaufe... damit ich nur die menge daheim habe wo ich sage dass es ok ist sie zu essen ohne mich dannach übergeben zu wollen... hat auch alles geklappt... ich bin seit fast 2 jahren fress und kotzfrei... gab jedenfalls wenn nur minimale fressdinger die ok waren... und kotzen gabs nur krankheits oder alkehol bedingt.

aber was ich auch erfahren habe das ich zwar die essstörung hinter mir gelassen habe... dafür habe ich schmerzen am ganzen körper bekommen... die auch psychisch sind... nun hab ich die wahl immer medis zu nehmen und noch kränker zu werden oder mich mit den hintergründen meiner erkrankungen zu stellen... die sind psychisch... haben sehr viel mit gefühlen zu tun die ich unterdrücker/unterdrückt habe... sprich bearbeitet man die hintergründe nicht.. bringt es nicht so viel die symptome (essstörung, drogen) beseitigt.. weil dann sehr wahrscheinlich neue auftauchen... es kostet unheimlich viel kraft die bulimie mit dem willen los zu werden... es kostet auch sehr viel kraft die hintergründe auf zu arbeiten... vermutlich noch mehr.. das ist echt nicht bequem.. weil man sich echt mit sich beschäftigen muss...
das gute ist wenn man sich mit sich beschäftigt.. und anfängt wieder wirklich zu leben werden auch die "positiven" gefühle mehr... man ist einfach insgesammt viel lebendiger... so jedenfalls meine erfahrung... und wenn man das auf die reihe bekommt gehen die symptome alleine weg... (auch weil man sich selber viel zu wertvoll wird um sich das anzutun) da braucht man sich kein kopf mehr drum zerbrechen wie viel und was man essen soll... der körper weis das.. wenn man auf ihn hört.
ich bin gut so wie ich bin. egal was andere sagen oder denken. ich bin richtig!

1 1/2 jahre clean! (5.10.14)

Re: Appetit auf Süßes - Nachgeben oder nicht?

#4
Hey Maximchen,

und, wie ist es geendet? Und wie läuft es jetzt gerade?

Da du nach Hinweisen gesucht hast - einen hätte ich. In Experimenten wurde gezeigt, dass Ratten, die unlimitierten Zugang zu Zucker hatten, sich tot gefressen haben. Süßes ist super, Obst und so. Aber Süßigkeiten haben keine Nährwerte, die braucht dein Körper nicht, da kann er doch nichts mit anfangen.

Re: Appetit auf Süßes - Nachgeben oder nicht?

#5
Hallo,

schau dir doch mal die Essenspläne von der Klinik Roseneck in Bayern an. Ich hatte mich mal eine Zeit daran orientiert. Da gibts nachmittags auch was süßes, oder einen süßen Nachtisch.

Anfangs hatte ich mich auch an eine feste Essenszeitenzahl orientiert, aber ich habe gemerkt, es haut so nicht hin. Entweder aus beruflichen Gründen oder weil mein Körper einfach zwischendrin was braucht. anfangs war dies nicht möglich, weil es im Dauer-fa geendet hatte, aber nach und nach wurde ich sicherer und jetzt geht es ganz gut eigentlich.

Klar ist süßes nichts wertvolles für den Körper, aber für die Seele. Verbieten ist mist, zu viel ist mist. Vielleicht ist aber auch dein Obst am Nachmittag einfach zu wenig, und du könntest den noch aufbereiten, mit Joghurt essen, noch Müsli dazu...Man muss viel ausprobieren.
Tine