Hallo zusammen

Ich bin neu auf diesem Forum. Vor etwa einer Stunde hatte ich schon wieder einen FA und als ich danach in der Badewanne lag und Zeit zum Nachdenken hatte, wusste ich dass ich das alles so nicht mehr will. Ich möchte einfach gerne normal sein.
Kurz zu mir. Ich bin 17 bald 18 Jahre alt und betreibe Leistungssport ich bin Triathletin und Tänzerin.
Seit 2 Jahren leide ich an verschiedenen Esssötrungen. Zu erst war es Anorexie. Ich war damals sehr dünn. Musste zwar noch nicht ins Spital. Mein Gewicht war damals **kg auf 160cm. Nun bin ich äusserlich wieder gesund. Durch den Sport habe ich die Kraft zurück gewonnen. Es war ein harter Weg. Ich musste das Essen wieder lernen. Grundlegende Sachen wie, du musst essen um zu leben. Im Winter 2014 also vor einem Jahr dann, hatte ich ein gutes Gewicht. Ich wog **kg

Im Dezember war der Zeitpunkt an dem sich das Blatt wendete. Plötzlich begann ich Unmengen an Nahrung in einer Mahlzeit( meist Abends) zu verschlingen. Ich rede hier nicht von einer Tafelschokolade, sondern beispielsweise *. Innerhalb kurzer Zeit nahm ich zu.
Ich bin nicht dick, aber ich fühlte mich nicht wohl! Nicht nur das Gewicht machte mir zu schaffen sondern auch mein Zustand. Nach einem Anfall war ich zu nichts mehr fähig. Ich konnte nicht lernen und mich kaum mehr bewegen weil ich so voll gefressen war. Was hier noch speziell war, ich ass fast nur gesundes.

Als ich drei Wochen in den Sprachaufenthalt ging, im Frühling nahm ich bei meiner Gastfamilie zwangsläufig ab. Da dort FA so gut wie unmöglich waren. Der Sommer lief super. Ich hatte viel Training machte Fortschritte, das Gewicht war kein Thema.
Es ist so, wenn ich normal oder eher viel esse bin ich dünn. Hab eigentlich einen guten Stoffwechsel. In FA Zeiten esse ich jedoch täglich nahezu *kcal

Bis zu den Herbstferien lief alles rund. Als ich da ca *g zunahm was ironischerweise wahrscheinlich Muskelmasse war, schieb ich total die Krise. Somit geriet ich erneut in den Teufelskreis. Die FA's sind zur Zeit schlimmer den je.
Ich fühl mich beschissen und ausgelaugt. Ich wieder mich regelrecht selber an. Einerseits mein Körper... weil ich eine grazile Figur hätte und momentan einfach nur schrecklich aussehe.
Seit 4-5 Monaten habe ich jetzt diese FA's. Ich bin psychisch labil, weil ich Angst habe sie nicht mehr weg zu bringen.
Jetzt sinds auch nicht nur gesunde Lebensmittel sondern Schokolade,Kekse,Brot,Butter,Honig,Teigwaren,Eiscreme,Chips,Burger,... alles!
Es belastet mich auch im Training, weil ich dadruch nicht unbedingt leistungsfähiger werde.


Meine sozialen Kontakte leiden darunter. Ich sage Essen mit Freunden ab weil ich Fasten muss.
Momentan schaff ich nicht mal das. Gestern hatte ich einen sehr schlimmen FA. Wollte heute wenig essen.
Habs nicht geschafft.

Der Grund warum ich meine Plage hier zu Papier bringe, ist nicht weil ich hören möchte was für eine arme Seele ich bin, sondern weil ich hoffe auf Menschen zu stossen die ähnliches durchmachen. Vielleicht Menschen die diese Krankheit/ Phase wie auch immer, erfolgreich überwunden haben.

Ich wünsche allen viel Kraft...

hey..
versuche normal zu essen... regelmäßige mahlzeiten, in auch der passenden menge.. die du für deinen körper brauchst... auch für den ganzen sport.... da ist es normal dass wenn du "viel" ist nicht zunimmst....
dann sollte auf dauer das körperliche verlangen auf viel nahrung weg sein...
allerdings gibts dann da noch die psyche... frage dich wieso brauchst du die nahrung nun.. was willst du runterschlucken/verdrängen?
erkenne wo vor du angst hast... nehm es an.. lass es da sein und verdränge es nicht...
achte auf die sachen die dir spaß machen... und die du schön an dir findest (körperlich wie charakterlich) das macht viel aus....

Hallo lookingforbalance,

ich betreibe zwar nicht klassischen Leistungssport sondern "nur" Marathonlaeuferin. Vielleicht helfen Dir meine Erfahrungen etwas.

Bei mir kam irgendwann der Punkt, in dem ich ins absolute Uebertraining gekommen bin, mein Puls war ausserordentlich hoch, ich fuehlte mich immer schwach, teilweise weinte ich waehrend des Lauftrainings, weil ich nicht mehr konnte, aber halt musste und es durchzog. Ich reduzierte noch mehr Kalorien, hatte dadurch logischerweise noch mehr FAs, in dieser Zeit hab ich ironischerweise am meisten zugenommen, es war zum Verzweifeln.

Punkt 1 meiner Besserung gelang mir durch schrittweise psychische Stabilitaet, ich weiss ehrlich gesagt gar nicht wie genau und es hat sich auch bestimmt 2 Jahre hingezogen, ich denke es war ein Zusammenspiel zwischen Unterstuetzung durch die Selbsthilfegruppe, langsames Wiederaufbauen von Selbstakzeptanz, Beschaeftigung/Wissen um die Ausloeser und ein paar Aenderung meiner Lebensumstaende.

Punkt 2 und der erheblichste Punkt aber war die Umstellung meiner Ernaehrung auf High Carb Low Fat (vegan war ich schon laenger). Also Kohlenhydrate und Gemuese bis zum Abwinken, seitdem fuehle ich mich so leistungsfaehig und fit wie nie und am wichtigsten: Seit Monaten keine FA und Erbrechen mehr. Und obwohl ich bestimmt einiges an Kalorien mehr zu mir nehme, hab ich nicht zugenommen. Meine Haare fallen nicht mehr aus, Fingernaegel sind nicht mehr bruechig, etc.... Also gerade als Ausdauersportler kann ich diese Ernaehrungsform nur empfehlen.

Richtig geheilt bin ich bestimmt nicht, weil ich mich nach wie vor mit Essen beschaeftige und z.B. Oel und Fette meide wie der Teufel das Weihwasser. Aber das ist mir momentan egal, meinem Koerper gehts super und ich habe auch wieder richtig Spass am Sport.

Ich wuensche Dir alles Gute und Staerke!
Natuerlich kannst du dich gern melden, wenn du Fragen dazu hast!
LG

total aufs fett würd ich auch nicht verzichten... weil der körper auch einfach fett braucht... um bestimmt vitamine/nährstoffe zu bekommen.

Du hast absolut recht.

Aber was viele nicht wissen, in nahezu allen (Pseude-)Getreidesorten und Gemuese/Obst sind geringen Spuren von Fett enthalten, was absolut ausreichend ist.

Besonders wichtig sind Omega 3 und 6-Fettsaeuren, aber da mach ich einfach taeglich Lein- oder Chiasamen ins Muesli.

Und PS, was ich vergessen hatte zu erwaehnen, ich hab nach ueber 2 Jahren meine Periode wieder bekommen

Naja, in nem Apfel zB sind grade mal 0,6 % Fett. Das wohl "fettreichste" Obst sind Brombeeren mit 1%.
Mit Obst und Gemüse allein kriegst du das nicht rein.
Leinsamen sind da mit 40 % schon besser, allerdings muss man dann ja auch Mengen davon essen!

Schränkt einen das nicht auch total ein? Man kann ja nie mitessen, wenn man zB auf ner Party ist oder unterwegs..

Das stimmt schon. Aber ich meine in diesem Zusammenhang auch Getreide wie Haferflocken, kartoffeln, oder Amaranth. Wenn ich ab und zu tracke, komme ich immer auf meine 10% Fett. wenn man im Untergewicht ist, kann man auch ruhig mehr Fett in Form von Nüssen und Avocado einbauen.

Und einschränken tut das ganze nicht, im Gegenteil. Nudeln, Kartoffeln, Salat oder Gemüse bekommt man in jedem Restaurant oder ich esse auch mal Pizza ohne Käse. Und wenn der Fett Anteil mal an einem Tag höher ist, dann geht die Welt auch nicht unter.
Für mich ist es sozialverträglicher als vorher, als ich zwar auch vegan war, aber Kalorien und Kohlehydrate eingeschränkt hab.

Du weißt aber schon, dass 10g fett täglich viel zu wenig ist?

Hallo zusammen


Ich bin gerade sehr verzweifelt. Ich habe eine Woche Schulfrei, für meine Maturarbeit und bin alleine zuhhause.
Fest habe ich mir vorgenommen keine Atttacken zu machen also keine FA's
Wer hats gedacht es ist schlimmer den je. Dabei dachte ich alles richtig gemacht zu haben. Ich habe mir nicht vorgenommen speziell nur "gesundes" zu essen, sondern ganz normal, einfach nciht wieder solche übermengen, dass mein Magen wie eine Kugel sich wölbt. Wie im Titel zu erkennen bin ich Leistungssportlerin. Am Wochenende SA/So hatte ich Training. Am Samstag morgen hatte ich vor dem Training nochmal ein FA. Im Wasser musste ich mich übergeben, weil ich Laktoseintolerat bin und MIlch und Kekse gegessen hatte. Im nachhinein konnte ich mir nur an die Stirn fassen. Ich weiss haargenau dass ich vor den Trainings kaum was essen muss. Warum muss ich mich stets selber sabotieren. Manchmal weine ich einfach weil ich nicht verstehe warum ich das tue. Ich stelle mir dann vor dass ich ein normales glückliches Mädchen sein könnte. Glücklicherweise bin ich nicht dick. Die Belastung geht bei mir mehr auf die Psyche. Natürlich merk ich auch schon wenn ich 2 Tage ohne FA esse bin ich erheblich leichter, da gefalle ich mir auch noch besser.
Deswegen ist es für mich so perplex, wenn ich weiss es bräuchte nicht viel um zufrieden zu sein und ich lasse mir selber nicht zu dieses Stadium zu erreichen.


Eines meiner Probleme momentan, ich habe kein Sättigungsgefühl. Heute morgen hatte ich einen FA und ich bin jetzt nicht fast am platzen. Ich denke mein Magen hat sich an die Mengen gewöhnt. Obwohl am Sonntag nach dem Training habe ich mein Sättigungsgefühl sofort wahrgenommen. Es war schön, ich dachte diese Woche kann nur gut starten.


Nun mein zweites Problem. Ich möchte an meiner Maturaarbeit vorankommen. Dadruch dass ich mich jetzt immer so vollstopfe hindert mich das so sehr am lernen. Einerseits weil ich die ganze Teit drübernach denke und anderseits weil ich mich unbehagen fühle.


Meine Güte ich möchte einfach normal sein.

Ich freue mich auf Nachrichten.




Liebe Grüsse

Christie hat geschrieben:Du weißt aber schon, dass 10g fett täglich viel zu wenig ist?

Ja, aber die Rede ist von 10% Fett der Gesamt-Kalorien, damit lande ich meist bei ca 30 bis 40 gramm (wobei ich nicht taeglich tracke und es an manchen Tagen natuerlich mehr oder weniger sein kann).

@lookingforbalance: Ich versteh das Dilemma, bei mir war es am schlimmsten auch immer an freien Tagen, wenn der geregelte Tagesablauf fehlt.

Und was mir aufgefallen ist: "...Dadruch dass ich mich jetzt immer so vollstopfe hindert mich das so sehr am lernen. ..."
Das ist meiner Meinung nach eine (von vielen) wichtigen Ursachen eines FAs. Waehrend des Vollstopfens ist man allein und nur fuer sich in den "sicheren 4 Waenden". Man hat etwas zu tun und man muss sich nicht mit den eigenen Gedanken/Problemen und der harten Realitaet auseinandersetzen.
Wenn ich esse, muss ich mich damit auseinander setzen, dass ich jetzt nicht lerne oder ueber meine Zukunft nachdenke oder sonstiges. Man ersetzt/verschiebt/verdraengt unangenehme anstatt sich ihnen zu stellen oder einfach zu machen. Andere trinken Alkohol, nehmen Drogen, spielen Videospiele, gehen Shoppen, ... und wir essen halt oder beschaeftigen uns damit.
--> Wie man das loest, weiss ich leider selbst noch nicht, ich finde zwar, dass meine Antriebslosigkeit etwas besser geworden ist, durch die oben beschriebene Ernaehrung, weil ich mehr Energie habe. Aber wenn mal ein Tag scheisse war, dann war der scheisse und ich will mich nur noch allein daheim einschliessen. (Hier hilfts aber, wenn ich mich manchmal zwinge trotzdem rauszugehen und mich mit irgendjemand zu treffen. Das ist zwar auch wieder nur eine Ablenkung, aber wenigstens kein FA)

Ausserdem: "....Deswegen ist es für mich so perplex, wenn ich weiss es bräuchte nicht viel um zufrieden zu sein und ich lasse mir selber nicht zu dieses Stadium zu erreichen...."
Auch das kenne viele von uns, eigentlich koennte alles gut sein, aber man ist halt perfektionistisch. Ich glaube hier hilft es, Gelassenheit zu lernen, aber leichter getan als gesagt. Meiner Erfahrung nach kommt das auch mit dem Alter, wobei es nie ganz weggeht.

Und wegen dem Saettigungsgefuehl, das hatte ich immer. Nur hab ichs halt ignoriert und auch jetzt ess ich noch riesige Mengen, nur nicht mehr bis zum totalen Anschlag. Aber halt mit dem Gedanken "Das ist jetzt gesund, du kannst so viel davon essen wie du willst und wirst davon nicht fett, also musst du es auch nicht auskotzen, also musst du jetzt den ganzen Teller/Topf/Tuete/whatever gar nicht aufessen, und kannst es auch morgen essen".

Ich hoffe es hilft Dir, dass du erkennst, dass es uns hier aehnlich geht und deine Gedanken verstehen koennen. Also versuche weiterhin zu kaempfen und beiss dich durch die Maturaarbeit!
LG

Hey,

Mir geht es ähnlich. An was für einer Schule bist du, wenn ich fragen darf? Ich mache zurzeit auch die Ausbildung zur Bühnentänzerin und habe ähnliche Probleme.

Ich denke es lohnt sich echt, über eine nochmalige Therapie nachzudenken. Die FAs werden immer wieder kommen, wenn man sich nicht mehr deren Ursache und Hintergründe auseinandersetzt und der psychischen Seite, wie man die loswird. Da kann man immer und immer wieder versuchen, sich gesund und ausgewogen zu ernähren, die FAs werden vielleicht etwas seltener, aber verschwinden tun sie nicht.

Alles Gute wünsche ich dir!