Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll.
Mein jetziger Lebensinhalt ist meine Familie - mein Mann und meine Kinder.
Ich definiere mich darüber, eine miserable Hausfrau zu sein, eine Mutter, die sich um moderate Erziehung bemüht und die Tage der Kinder nach deren Bedürfnissen füllt und eine Ehefrau, die ansehnlich an der Seite des erfolgreichen Mannes steht.
Für ihn informiere ich mich über seine Fachwelt, um mitreden zu können. Lerne eine Fremdsprache und lernte ein perfektes Makeup und Frisuren, um an seiner Seite einen entsprechenden Eindruck zu machen.
Denn mehr habe ich nicht. Ich habe es nie geschafft eine Ausbildung abzuschließen oder zu arbeiten, ich bin stark übergewichtig (= erfolglos in Körperdisziplin) und habe nur eine einzige Freundin (alle anderen Kontakte gelten der Kinder).
Fällt das alles weg, bleibt nichts.
Da sich bei meinem Mann in letzter Zeit beruflich vieles tut, gehöre ich nicht mehr in den Kreis, der als Ehefrau dabei sein darf und von neuen Projekten erfahre ich oberflächlich nur zufällig.
Bleiben meine Kinder. Diese sind noch Kindergartenkinder und in einem Alter, wo sie sich den ganzen Tag nur zanken und die Wohnung "schmücken", ich also nur am hinterherräumen bin und mir der Kopf pulsiert. Oder Spieletreffs mit anderen Kindern, aber nur mit Mama! Auf der anderen Seite erleben sie meine labilen Nerven um so mehr (starke Stimmungsschwankungen), ich befürchte, sie werden eines Tages selbst zur Therapie müssen. Ich wollte immer Mutter sein, hatte aber nie erwartet, dass es fürchterlich anstrengend ist. Immer jammert, weint oder schreit ein Kind, immer wird an einem gezogen, gezerrt oder gesprungen. 24 Std am Tag in Alarmbereitschaft sein. Seit 5 Jahren keine ruhigen Nächte...
Meine Freundin arbeitet viel und hat einen neuen Freund, daher wenig Zeit für mich.
Was bleibt, ist nichts. Und in diese Leere stopfe ich wieder Essen und ko* meinen Frust wieder aus.
Hobbies? Klar. Durch viel arbeitenden Mann und anhänglichen Kindern komme ich immer raus zu jeglichen Kursen und sonstiges. *Achtung Ironie*
Im Sommer backte ich einige Motivtorten. Mein Interesse verschwand, zu teuer auf Dauer und wenn kein Anlass war, wollte die auch niemand. Vor ein paar Wochen strickte ich, ein paar Schals und Stulpen. Interesse ist verschwunden, zu teuer auf Dauer und alle sind eingedeckt, man will mein Zeug nicht und ich selbst auch nicht.
Naja. Ich werde auch wieder ein themporäres Hobby finden, sobald wieder Geld da ist und ich wieder Antrieb finde.
Denn ich bin auch nur noch müde. Durch den anhaltenden Schlafmangel schwindet meine Energie. Bringe kaum Konzentration mehr auf. Will eigentlich nur noch meine Ruhe.
Momentan muss ich nur daran denken, dass mein Suizidversuch nun 8 Jahre her ist. Ich seit dem so viel gemacht habe, Therapien, Ausbildungsversuche, Jobversuche, Kinder bekommen, meinen Mann unterstützt. Und doch bleibt diese Leere in mir. Es hat sich nichts geändert...
PS: Suizid kommt für mich nicht mehr in Frage! Allein schon durch die Kinder. Wollte ich nur erwähnt haben.
Eigentlich ist das schlimm, denn so bleibt mir weiterhin nur aushalten, die Tränen und Leere bekämpfen, weitere Versuche, mein Leben irgendwie zu füllen um doch wieder und wieder festzustellen, dass die Leere immer bleiben wird.
Was bleibt... ist nichts
#1
Zuletzt geändert von kugel am Do Dez 18, 2014 0:11, insgesamt 3-mal geändert.
Liebe Grüße, kugel
Zu lernen, es als einen Teil von sich zu akzeptieren ohne es auszuleben...
Zu vergeben, wenn man schwach geworden ist...
Zu jubeln, wenn man stark geblieben ist...
Zu lernen, es als einen Teil von sich zu akzeptieren ohne es auszuleben...
Zu vergeben, wenn man schwach geworden ist...
Zu jubeln, wenn man stark geblieben ist...