Wer mag mich ein wenig begleiten?

#1
Hallo zusammen,

unter mir der Thread 'Ein neuer Weg - irgendwann'. Gehen tun wir wohl immer, aber was es für uns heißt, einen neuen Weg zu gehen, versteht wohl jeder in etwa gleich: einen gesünderen, selbstliebenderen mit weniger Fas und Maltretieren...

Tja, und diesen Weg schlage ich ein. Am Sonntag ziehe ich um. Ich ziehe mit meinem Freund in das Haus im Nirgendwo Ich versuch es mit uns zwei. Nur dann kann ich schauen, ob er der 'Richtige' ist.

Ja, aber da wäre ja noch was...meine Bulimie...ach ja :roll: Viele wissen hier sicherlich, dass ich eine lange Geschichte mit Therapie, Klinik etc. hinter mir habe, aber nie frei von FAs war. Nicht einen Tag! Alleine - Urlaube und die Wochenenden bei meinem Freund ausgenommen.

und jetzt ist mein Ziel: Keine Fas mehr. Regelmäßig essen und genug essen. Etwas Sport machen und mein Studium schaffen, was gekoppelt ist mit FAs, also lernen ohne FA schwierig.

Ja, und da bin ich jetzt alleine. Und ich habe Angst, große Angst zu versagen, große Angst, meinen Körper (Zunahme wird wohl geschehen, was auch in Ordnung sein sollte, da UG, wenn auch nah am NG)hässlich zu finden, schwabbelig so wie früher, Angst mich nur zu kontrollieren und nur HH zu haben und mich nur anstrengen zu müssen, das Fressen zu vermeiden

Ich bin alleine und hab nur Angst...es kommt neben dem so viel anderes neues noch auf mich zu, z.B. Auto fahren lernen...ich , scheiße, es ist so viel, aber das Wichtigste: Irgendwie mich recht wohl fühlen, nicht völlig auseinander zu gehen und keine FAs, auch wenn ich hier schön höre, dass das vllt etwas utopisch ist :roll: Aber einen FA vor meinem Freund??? Ich werde mich so hasse, wie ich es immer bei Rückfällen nach dem 'abstinenten' Klinikaufenthalt gemacht hab..Angst zu versagen

Ich werde mich hier immer mal melden, schätze ich und vllt macht sich ja jemand auch jetzt gerade auf den Weg oder möchte mich etwas begleiten

Lieben Gruß an euch da draußen!
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Wer mag mich ein wenig begleiten?

#4
Huhu.....
mich interessiert dein Thread auch sehr, auch weil ich vielleicht momentan in einer ähnlichen Situation bin wie du. Vielleicht ist es deshalb auch ganz interessant, ein bisschen Erfahrungen auszutauschen. Ich bin vor kurzem auch mit meinem Freund zusammen gezogen. Es war für uns beide nicht der optimal geplante Zeitpunkt sondern eher den Umständen geschuldet, aber es war okay. ZU der Zeit als wir das beschlossen hatten ging es mir auch so: Wenn er da war, war die Bulimie (fast) weg Hatte dann immer super Phasen, war er weg mal ein Rückfall, aber auch da kam ich dann gut wieder heraus. Und hab mir dann auch ausgemalt, wenn wir erst zusammen wohnen, dann schaff ich das bisschen Bulimie ganz zu besiegen. Dann ists immer so wie wenn er gerade da ist und das ist ja gut.
ich will dich jetzt nicht desillusionieren, auf keinen Fall, ich finds gut dass du das alles so angehen willst, aber trotzdem hab ich gemerkt, man nimmt sich halt doch selbst immer mit.
MOmentan hab ich eine ziemlich schlechte Phase. Das ist verschiedenen Dingen geschuldet, ich kann sie schon besser erkennen und somit auch bekämpfen wie früher mal, hab etliche Fortschritte gemacht, aber Fakt ist: Ganz so leicht wie ich s mir vorgestellt hab ists nicht. Es fühlt sich momentan fast schwerer an, wie manchmal im Allein sein. Der harte Kampf bleibt wohl doch für uns der selbe.
Naja wie gesagt, will dich damit auf keinen Fall runter ziehen oder so, wollte nur zum Ausruck bringen, hab Geduld mit dir wenn nicht gleich alles so klappt, wie du dir das vorher so vorggestellt hast, auch kleine Schritte sind Erfolge und manchmal läufts dann doch nicht so wie geplant. Aber es ist gut an dieser Vorstellung trotzdem festzuhalten.
Jedenfalls wünsch ich dir erstmal gaaanz viel Schwung und alles liebe für die Veränderung und bin gespannt zu hören wie es dir so ergeht.

Liebe Grüße
Schnuddel
Let me take you down
'Cause I'm going to Strawberry Fields
Nothing is real
And nothing to get hung about

Re: Wer mag mich ein wenig begleiten?

#6
Ein Abschiedsbrief

Liebe Bulimie,

ja, warum liebe Bulimie? Weil du eigentlich immer da bist, wenn ich dich meine zu brauchen. Du gibst Ablenkung, Entspannung von mancherlei weniger schönen Situationen und Gefühlen. Es sind Gefühle wie Kontrollverlust, Angst, Angst vor allem möglichen, am meisten mich zu hassen und abzulehnen, ja das fühle ich oft und auch Dinge, die ich mir vorgenommen habe, nicht zu schaffen. Versagensangst nennt man das wohl. Einsamkeit, ja aber noch schlimmer eigentlich für mich persönlich die Langeweile. Nichts zu tun zu haben. Das sind die oberflächlichen Gefühle. Was dahinter steckt? Also wenn man mal tiefer schaut? Was sieht man dann? Du kennst es, du bist immer da, wenn genau so etwas hochkommen könnte.

Es ist tiefe Selbstunzufriedenheit, eine gewisse Wertlosigkeit. Zumindest nicht für das nur ‚Dasein‘. Es ist eine große Unsicherheit über das Leben und mich selbst. Ich wohne nicht in mir und fühle mich in mir nicht sicher. Ich suche die Sicherheit immer wieder im Außen. Sei es durch die Kontrolle meines Gewichts und Äußeren, oder dem, wie andere mich finden. Nur diese zu starke Kontrolle über alles strengt an und macht unfrei. Ja, auch deshalb habe ich mir dich wohl gesucht als Strategie, um klar zu kommen, denn du lässt mich ausbrechen und unkontrolliert sein und ja ‚meins‘ leben. Du gibst mir Sicherheit. Richtig krasse Sicherheit!!! Wie oft (fast jeden Tag) habe ich gedacht, alles scheiss egal, gleich kann ich fressen und entspannen und der Rest geht mir am A**** vorbei.

Nun, wenn du doch so hilfreich und toll bist, warum will ich mich dann von dir verabschieden? Woher kommen mein jetziger Impuls und die Motivation? Wie so oft ist es eine Veränderung im Außen – eine große Veränderung, bei der ich sehr lange überlegt und gefühlt habe, ob ich mich trauen soll. Ob ich mich trauen soll, aus meinem Sicherheitsschloss herauszugehen und mich ohne dieses ins freie echte Leben zu trauen. Es ist die Liebe. Vielleicht nicht nur die Liebe zu meinem Partner, die mich mutiger macht, sondern auch das Sehen der Chance, mal ein freies und zunächst wohl sehr unsicheres Leben zu führen - vielleicht ein Funken von Nettigkeit zu mir :wink: . Aber es ist auch immer noch die Angst, ihn sonst zu verlieren, wenn ich nicht mit zusammenziehe und die Gesellschaft, die sagt, dass du eine Krankheit bist und schädlich und die Hoffnung, dass das Leben ohne dich vielleicht doch gar nicht so schlimm ist.

Nun, ich hasse dich nicht. Aber ich liebe dich auch nicht. Ich habe dich akzeptiert als etwas, was ich mir in großer Not gesucht habe und was mir geholfen und ja, auch geschadet hat. Aber in erster Linie geholfen. So empfinde ich es.

Weißt du, zu dir gehören ja nicht nur die Essanfälle und das Erbrechen. Das ist anstrengend, aber damit könnte ich leben. Angenehmer, ja deutlich besser wäre es aber z.B., wenn ich mir alles erlauben würde zu essen, mich weniger kontrollieren, ja meinem Körper mehr vertrauen könnte. Typische Begleiterscheinung von dir ist ja leider auch diese große Angst, zu dick zu werden, ja bei uns beiden, dass ich Angst bekomme, hässlich und schwabbelig zu werden und mich wieder zu hassen. Man, damit quälst du mich so sehr und machst so einen Druck! Immer dieses perfekte! Und wenn dann mein Hintern mal eine stärkere Falte aufzeigt als sonst...Himmel, was du dann in mir auslöst an Druck und Hass. Und wie oft du mich dumm anmachst, wenn mehr esse, als du mir erlaubst außerhalb der Fas. Dann schreist du die ganze Zeit, dass ich doch maßlos sei und gierig. Und Gier ist eines, was gar nicht geht – außerhalb der Fas. Damit machst du dich und dein Hauptsymptom natürlich auch wahnsinnig attraktiv, ne? Hmm, was finde ich noch außerordentlich anstrengend bei dir? Klar, einkaufen, putzen und kotz** ist jetzt nicht gerade das Tollste...Aber ich weiß durch dich nicht mehr, wie mein Körper tickt. Gut, ist auch logisch. 10 Jahre dieses Ritual mit täglich mehrmaligen Fas und Erbrechen. Da gewöhnt sich der Körper dran und ist somit das ‚Normale‘ nicht mehr gewohnt.

Ja, es ist die Hoffnung auf ein Leben, was weniger kontrolliert und freier ist – ohne dich, Bulimie. Und ein nicht so starkes Motiv, weil es nun mal in der Zukunft liegt: es macht meinen Körper wohl kaputt auf Dauer. Bis jetzt geht’s noch gut, aber bei vielen ist es nicht so. Muss man ja nicht riskieren.

Du wirst es mir nicht leicht machen, vielleicht auch richtig schwer. Ich weiß es nicht. Ich bin gespannt, ob du akzeptierst, dass ich es ausprobieren will, ohne dich zu leben. Ich kann nicht, wie viele andere sagen, ich will ohne dich leben. Das wäre gelogen. Denn ich habe mich an dich sehr gewöhnt und ich finde ein normaleres Leben nicht so leicht. Aber ich will es probieren und mich an das normale gewöhnen. Wenn das geschehen ist, kann ich wirklich beurteilen, was besser ist und ich will dir jetzt nicht weh tun, aber ich denke, ein normales Leben – an das ich mich wieder gewöhnt habe – ist weniger anstrengend und auch interessanter.

Worauf ich aber jetzt schon nur wenig Lust habe, aber mich darauf vorbereiten muss, sind Nebenwirkungen der Umgewöhnung – körperlich und psychisch. Du wirst psychisch wahrscheinlich recht laut werden. Darfst du! Wäre auch komisch, wenn nicht, allerdings werde ich immer öfters dagegen halten können. Musst du dich drauf gefasst machen und auch wenn es am Anfang noch nicht so glaubwürdig klingt, werde ich dennoch versuchen das zu denken und mich dementsprechend zu verhalten.
Weißt du, du warst 10 Jahre da als Bulimie. Davor warst du in anderer Form da. Fressen ohne erbrechen, nur restriktiv essen und immer Hass und der Wunsch nach Kontrolle. Es ist wohl so 14 Jahre. Jetzt bin ich 28. Das ist die Hälfte meines Lebens. Es kommen auch mal andere Abschnitte und dieser soll jetzt beginnen. Auch wenn ich wahnsinnige Angst habe, gerade sterbe vor Angst, unglaublich unsicher bin und unendliche Angst habe, den Kampf zu verlieren gegen dich und nicht wieder aufzustehen.

Alles wird gut.
Zuletzt geändert von Schlafquala am Sa Nov 29, 2014 13:17, insgesamt 1-mal geändert.
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Wer mag mich ein wenig begleiten?

#7
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Bin heute umgezogen....es ging mir so wahnsinnig schlecht...Ging ist Vergangenheitsform. Gott sei Dank!!!!! Jetzt gerade ist es etwas besser, weil alles im Haus, ich im Warmen und was zu essen und einen Kaffee und hier vor meinem Blog.

Was da gerade hochkam...unerträglich. Eine Wut, eine unsagbare Wut auf meinen Freund, weil ich mich von ihm hab überreden lassen, auszuziehen, zusammen zu ziehen und so mir nichts dir nichts meine Bulimie aufzugeben und zu kämpfen...Kein Wort mehr habe ich mit ihm geredet und all die Scheisse, die mit dem Haus zusammenhängt..kam hoch...dieses sich alleine für ein Haus zu entscheiden und mich vor die Wahl zu stellen: Entweder wir wohnen da zusammen oder es ist vorbei! Und das bei einem Haus, wo man nur von lieben oder hassen sprechen kann und er wusste, ich tu zweiteres. Dieses gegen mich agieren, nur für sich und sein Wohl ...ne, geht gar nicht und dann mich noch in dieser Zeit über Wochen mit einer anderen betrügen, weil es ja nicht so leicht sei, sich für Haus oder Freundin zu entscheiden, bzw. das Risisko einzugehen, die Freundin verlässt einen.

Ja, habe ich nicht getan. Stattdessen sitze ich jetzt hier und kann nicht mehr in mein geliebtes Zuhause zurück. Ich habe keines mehr :-( Klar, vielleicht wird das Haus meins, aber naja...

ich habe meine Wut so richtig rausgelassen! Nicht bei ihm, nur durch schweigen, aber ich habe meinen drei Freundinnen - mehr habe ich nicht - und meiner Mutter :roll: (die aber erstaunlicherweise nicht vor Sorge umgekommen ist, sondern mich verstanden hat) - so richtig meine Wut rausgekotzt und sie haben alle prompt regaiert, was mir gut tat.

Scheisse, jetzt bin ich hier und muss dadurch - wodurch auch immer und ich kann nicht mehr in meine Wohnung...Jetzt habe ich mich zumindest hierhin zurück gezogen in sein Arbeitszimmer...sehen kann ich ihn jetzt nicht ::?
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Wer mag mich ein wenig begleiten?

#8
Klar, dein Freund scheint ein Arsch zu sein.
Aber es war DEINE Entscheidung, deine Wohnung für einen Kerl aufzugeben der dich betrügt um in einem Haus zu wohnen, dass du hasst.
Immer schön die Kirche im Dorf lassen!
"You," he said, "are a terribly real thing in a terribly false world, and that, I believe, is why you are in so much pain."

Re: Wer mag mich ein wenig begleiten?

#10
Hmm, jetzt bin ich schon den ganzen Tag alleine und habe immerhin 2mal gegessen und kann mich nicht entscheiden, ob ich später mit ihm nochmal essen soll oder nicht. Wie viele Gedanken man sich so macht, aber das wusste ich ja.

Ich beruhige mich jetzt mal:

Auch wenn mein Gefühl mir sagt, ich bin schwabbelig und fast permanent meinen Po anspanne, wohl auch nervös bin, so bin ich gut so und mein Hintern hat sich sicherlich nicht verändert und ich bin gut so, wie ich bin und was ich heute geschafft habe.

Ich habe auch ein schlechtes Gewissen, noch nicht genug geschafft zu haben für meine Uni. Ich habe nur gerade null Konzentration und Motivation und keine power irgendwie. Ich kann auch später noch was machen. Es ist eigentlich erstmal total Klasse, dass ich gut gefrühstückt und gearbeitet habe. Es hat geklappt!ich hatte etwas bedenken davor.

Ich bin generell noch sehr angespannt und habe noch gar nicht begriffen, dass ich jetzt hier wohne und auch hier bleibe und meine Wohnung nicht mehr besuche bzw in diese zurückkehre... :( das ist jetzt hier der Beginn meines Lebens ohne Bulimie bzw. Ohne tägliche fas und wo ich mir neues suchen muss...es fühlt sich gerade einfach auch langweilig an so ohne Highlight ... :oops: Kennt das wer?
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Wer mag mich ein wenig begleiten?

#11
Jo, kenn ich. Alltag; dahinplätschern, kein Auf, eher mal Abs. Keine Highlights, wie du sagst.
Gewöhnt man sich dran. Bzw die Highlights verschieben sich, zeigen sich in anderer Form als FAs.

Hast du dir schon mal überlegt, das Haus auch wirklich zu "Deinem" zu machen? Ich glaub, das wär wichtig, damit du nicht immer das Gefühl hast, du seist da nicht zu Hause und wohnst "in seinem Haus".
Es so dekorieren, wie es dir gefällt? Ein Zimmer für dich einrichten? Irgendwas, das es für dich wohnlich macht.

Wie habt ihr euch eigentlich die Hausarbeit aufgeteilt? LG

Re: Wer mag mich ein wenig begleiten?

#12
Hey Christie,

das war von Anfang an meine Bedingung,dass ich e eigenes Zimmer bekomm.mein Reich! und ja,natürlich versuche ich es zu meinem Haus zu machen u nicht nur zu seinem...er bezieht mich mit ein,weil ich ihm deutlich gemacht hab,dass es eben auch mein zuhause sein wird.ich dekorier alles u werde auch immer miteinbezogen in sämtliche Dinge...er lässt mich machen.nicht wohnen wir nicht da.sind noch diese Woche in seiner Wohnung...

dass mit d Aufs und Abs kennst du also auch?ich hoff,wie du sagtest,dass andere Dinge - vllt auch d Alltag - mir was geben wird..hab auch ziemlich viel Druck im Studium u muss alleine arbeiten.kein Feedback etc.ist jetzt seit Jahren so,aber es reicht mir gerade u wie gern hätte ich e regelmäßige Arbeit mit Anerkennung u Kollegen.ich mach im Frühjahr Praktikum,das wird mir wahrscheinlich gut tun.

was sind deine "Highlights"?du bist ja schon länger "clean".wie gehts dir mit deinen Gedanken u Gefühlen?kommst du damit besser zurecht?

war heut das erste mal beim Sport mit einer Freundin.das letzte mal war ich vor Jahren...12 um genau zu sein..hat seinen Reiz nicht verloren.hab auch extra mehr gegessen.das ist gut!*Schulterklopf*
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Wer mag mich ein wenig begleiten?

#13
Richtig toll, wie du das angehst, Schlafqualla! Respekt!
Sport ist gut, zumindest kann ich von mir sagen, dass es mich in Balance hält. Und es nimmt in manchen Situationen einfach den Druck raus, der sich so peu à peu aufgebaut hat.

Ich war am Anfang völlig überfordert mit meinen Gefühlen (die ich auf einmal wieder gespürt hab :shock: ). Hab viel geheult, mich vergraben, ganz viel ausgehalten.
Und es hat sich gelohnt, denn mit der Zeit bekamen die Gefühle ein freundlicheres Gesicht, auch dadurch, dass ich mehr für mich gesorgt habe. Kleine Highlights waren dann schon sowas wie: Ich muss jetzt 3 Stunden in der Bibliothek sitzen und das Referat fertig machen, aber ich freu mich schon darauf, dass ich nachher zum Blumenladen geh, mir einen Weihnachtsstern kaufe und zu Hause bei guter Musik und Kerzenschein ein Vollbad nehme.

Ich glaube, das Schwierigste ist wirklich, sich neu kennenzulernen in seinen Bedürfnissen ,die man so lange verleugnet oder gar nicht mehr wahrgenommen hat. Und ich glaub, dass dieser achtsame Umgang mit sich selbst absolut notwendig dafür ist, FAfrei zu bleiben. Sonst stauen sich wieder viel zu viele unerfüllte Bedürfnisse an, der Druck steigt, der Stress, irgendwann ist das Fass dann voll und die ES sucht sich wieder ihr Ventil.

Machst du ein Fernstudium? Ist ja schade, dass du da gar nicht unter Leute kommst!

Re: Wer mag mich ein wenig begleiten?

#14
dank dir!ein wenig Respekt hab ich auch vor mir.ist mutig...

ohja ein Vollbad ist toll...hab ich auch für mich wieder entdeckt.hab ja bevor ich da eingezogen bin,auch schon immer an mir,meiner Wahrnehmung d Bedürfnisse gearbeitet,so dass ich jetzt kleine Nischen hab - manchmal..

was mich jetzt irritiert,ist mein angebliches HungerGefühl.ich hab gestern weit über dem "normalen" Tagesbedarf einer Frau gegessen.viel Gemüse ja,aber eben auch extra kohlenhydrate u Fett..Eiweis ist kein Problem,Esse ich immer viel...heut morg extra gefrühstückt...darf hier nicht sagen was,aber eigentlich...naja,ich hab nach 2 h anscheinend deutlich Hunger..ist das Hunger?ich finds komisch,auch gestern...naja,ich esse jetzt immer einfach irgendwie u schau,wie sich mein Gewicht entwickelt...

genau,ich mach e Fernstudium...ein schwieriges,wie ich find u nur zuhause ist echt :| .daher hatte ich mach in meiner alten Stadt immer ins nah gelegene starbucks gesetzt u dort so meine Leute gehabt,oftmals dieselben.hier ist es schwierig,da weite anfahrt mit Auto u ich kann zudem noch nicht fahren u Geld hab ich auch nicht so viel...für Benzin u parken...mit öffentlichen komme ich da nicht weg...war ja von Anfang an für mich schlecht die Lage...muss ich jetzt mit klar kommen.hab mir ja auch viele Gedanken gemacht u Ideen gesammelt
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Wer mag mich ein wenig begleiten?

#15
Rückfall

ich bin seit ich hier bin,nicht gut drauf u wohl fühlen Tu ich mich nicht.mir fehlt das Auftanken durch positive Gefühlszustände ...das hatte ich früher durch d Bulimie u ich schaff es hier nicht...es ist für mich nur funktionieren u Stress...nichts gibt mir so wirklich kraft

Bulimie ist nicht d Lösung dafür.ich fühle mich zwar jetzt mit weniger Druck,aber hab e sehr schlechtes Gewissen.ich hab gedacht,ich schaff es clean zu sein und jetzt das..ich hab auch nicht d Bedürfnis,Tage zu zählen oder mir zu sagen,was ich gut gemacht hab,um mich wieder aufzubauen...das bringt mir auch kein Auftanken u mich wohl fühlen..ich weiß nicht,wie ich das schaffen soll
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.