Wie komm ich da raus? Hilfe ...

#1
Heyy Leute,

Ich will umbedingt raus aus der Bulimie , aber ich schaffs nie länger als vielleicht ein zwei Wochen normal zu essen und selbst dann hab ich total oft das Bedürfnis mich zu übergeben bis ich dann wieder in altes Schema zurückfalle ...ich will das ein für alle Mal aus meinem Kopf bekommen und will einfach nur das alles wieder normal wird ...
Ich hab einfach nur das Gefühl das mein Wille nicht Stark genug ist ...

Habt ihr vielleicht irgendwelche Tipps???

Lg Mia
Never give up...´cause life is about fighting for your dreams

Re: Wie komm ich da raus? Hilfe ...

#2
Hey,

mir geht es ähnlich. Ich habe nun schon seit fast 2 Jahren Bulimie. Ich will mich nicht mehr übergeben, weil ich das selber nicht gut finde. Aber an manchen Tagen esse ich so viel, dass ich nicht anders kann. Nach solchen Ess-Kotz-Attacken ist es meist schwer, wieder in einen normalen Rhythmus zu kommen.
Ich habe leider auch keine perfekten Ratschläge für dich, da ich selber gegen die Krankheit und damit gegen mich selber kämpfe. Aber lass dir gesagt sein, dass du damit nicht alleine dastehst :)

Re: Wie komm ich da raus? Hilfe ...

#3
Hey.

Wichtig ist es auf jeden Fall regelmäßig ausreichend zu essen (und es drinnen zu behalten). Sonst wird der Körper immer wieder nach FAs schreien. Und vor allem auch ausgewogen essen. Nicht nur Obst und Gemüse, das man drinnen behält sondern auch Kohlenhydrate, Süßes, etc. (und natürlich Obst und Gemüse).
Und wichtig ist es auch, zu schauen, was eigentlich hinter der Bulimie steckt.
Welches Bedürfnis steckt hinter den FAs und den Kotzen?!
Wisst ihr, was in eurem Leben nicht passt, dass ihr es immer wieder auskotzen wollt?
Wie ich vor ein paar Monaten auf der Akut war hatte ich einmal "Motivationsgruppe"
War recht witzig weil wir den Sozialarbeiter der das gemacht hat so zum Verzweifeln gebracht haben, dass er nach der Hälfte der Zeit ca gemeint hat "Ihr seid einfach nicht zum motivieren" und die Gruppe abgebrochen hat und wir lachend abgehaut sind.
Weil seine Übung bei mir gescheitert ist. Im nachhinein war sie aber gar nicht so schlecht.
Er meinte: "Louve, beschreiben Sie der Gruppe bitte ihr Leben. Was tun sie, wie verbringen sie ihre tage, welchen Hobbies gehen sie derzeit nach?" Hab ich getan. Und dann meinte er: "Wenn sie können schließen sie jetzt bitte die Augen. Und stellen Sie sich das Leben vor, dass sie gerne hätten. Wie würden sie gerne leben? Wie würden Sie gern ihre Tage verbringen?"
Er wollte mich damit dorthin führen, was in meinem Leben nicht passt, was ich ändern muss, um wieder Freude daran zu haben.
"Blöd", dass ich ihm genau das gleiche Leben beschrieben hab wie zuvor nur mit dem Zusatz, dass ich die Krankheit nicht mehr will und nicht auf der Akut sein möchte.
Mittlerweile hab aber auch ich viele Faktoren erkannt, die mich damals auf die Akut gebracht haben.
Und warum ich für ein paar Wochen rückfällig wurde in der Bulimie. Und kann daran arbeiten.
Aber das hab ich nur mit Hilfe von Therapien erkannt.
Und vor allem: Ich hab es mit Hilfe von Therapien geschafft mein Leben so zu verändern, dass ich es als so lebenswert empfinde, dass ich die Bulimie darin nicht brauche.
Und ich lass mich immer noch medikamentös unterstützen. Aber das würd ich nicht sagen dass das bei einer reinen Essstörung, was bei mir aber nicht der Fall ist, unbedingt notwendig ist.
Aber man muss halt auch erkennen, ob es nur ne reine Essstörung ist. Bei mir hat sich herausgestellt, dass die Essstörung nur ein Symptom ist.
Was ich damit nochmal betonen will: Wichtig ist, zu schauen, was hinter der Essstörung steckt!

Manchmal kann auch ein stationärer Aufenthalt sehr hilfreich sein. Weil da wirklich an allen Enden gleichzeitig gearbeitet werden kann. Therapeutisch was dahinter steckt, Techniken lernen wie man FAs vermeiden kann, man kommt wohin wo einen ein Essrhythmus vorgegeben wird und man hat mal Abstand von seinem Alltag.

Lg
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Wie komm ich da raus? Hilfe ...

#4
Heyy,

Danke für eure Antworten...

@karlii
Es tut echt gut zu wissen das man nicht alleine damit ist und das leider auch andere mit der Bulimie kämpfen. Ich wünsch dir auch viel Glück bei deinem Kampf gegen die Bulimie ...

@louve
Danke für deine guten Ratschläge ich hoffe sie werden helfen:)
Mein Problem ist das ich weiß was dahinter steckt und was bei mir schief läuft. Ich hab schon oft gehört das das eigentlich ein guter Ansatz ist aber der Hacken ist das ich oft gar nicht aufhören will...Natürlich weiß ich wie schlecht die ES ist aber dann kommen wieder die Momente in denen ich das will und dafür hasse ich mich wirklich ... Ich frag mich oft wie ich je rauskommen soll wenn ein Teil in mir das gar nicht will
Über eine Therapie hab ich auch schon oft nachgedacht da mir ja schon viele dazu geraten haben und ich ja da raus kommen will aber ich hab totale Panik vor einer Therapie ich weiß manchmal selber nicht warum...
Ich will das zwar nicht aber ich hab oft das Gefühl das die bulimie mir hilft mit Sachen die scheiße in meinem Leben laufen ...:(
Never give up...´cause life is about fighting for your dreams

Re: Wie komm ich da raus? Hilfe ...

#5
Weißt du was für ein Gedanke mich bei der Therapie immer beruhigt hat?
Keine Therapeutin kann mich zwingen aufzuhören mit dem Speiben.
Die Entscheidung, ob ich erbreche oder nicht, liegt immer noch bei mir. Sie können mir nur helfen, Wege zu finden, dass ich die Situationen anders lösen kann.
Ich wollte früher nämlich auch nicht wirklich aufhören mit der Bulimie. Also ich habe die Bulimie gehasst aber so wie du es schreibst - sie hat mir geholfen, Dinge in meinem Leben auszuhalten.
In der Klinik hab ich dann gelernt, wie ich die Dinge anders aushalten kann.
Ich weiß jetzt, dass es auch andere Möglichkeiten gibt mit Dingen die schlecht laufen im Leben umzugehen, als sie auszukotzen. Denn in Wahrheit macht es das ja nur noch schlimmer.
Und es ist vollkommen normal Panik vor einer THerapie zu haben. Hatte ich früher auch. Und vor jeder neuen Therapie bin ich wieder nervös.
Aber ich hatte mittlerweile viele Therapeuten, Ärzte, etc. Und bis auf eine waren alle gut.
Ich geh jetzt immer mit der Einstellung hin, dass sie da sind, weil sie MIR helfen wollen. Und nicht, weil sie mir irgendwas böses wollen.
Aber natürlich - eine Therapie ist aufwühlend und anstrengend. Aber ich profitier davon.
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Wie komm ich da raus? Hilfe ...

#6
Heyy,

Vielen Dank für deine Antwort louve ...es ist auf jeden Fall schon mal toll zu wissen das es auch andere gibt die so ähnlich denken.
Vielleicht sollte ich wirklich mal mit einer Therapie anfangen ... Und es stimmt wirklich als ich das so gelesen habe ist mir klar geworden das ich die Kontrolle darüber habe und niemand anderes .

Danke du hast mir wirklich sehr geholfen
Never give up...´cause life is about fighting for your dreams
cron