worst-case: was würdet ihr tun?

#1
Ich hab schon so viel geweint.
Jetzt bin ich leer.
Leer und nicht mehr die selbe Person.
In mir ist etwas gestorben, was nie wieder zurück kommen wird.
Was passiert ist, ist passiert.
Ich sag nur soviel: Klo verstopft mit viel K. von mehreren Wochen - 2 Kollegen sehen es und müssen den Haustechniker alarmieren - ein teurer Kostenstreit um Reinigungskosten wird jetzt ausgeschlachtet zwischen meinem Chef und der Hausverwaltung... (Ich war ein Zimmer nebenan und habe sie arbeiten und reden sehen, ich bin die einzige "weibliche Kollegin", bei der man das vermuten wird). Ich fühle es....
Die 2 Kollegen sind richtige Tratschtanten! :cry: :cry:
Ich fühle es, dass es alle wissen. Und habe keine Ahnung, wie es jetzt weiter gehen soll.... es war einfach zu "offensichtlich"...

Was würdet ihr tun?

a.) von der Bildfläche verschwinden, umziehen, kündigen, irgendwo weit weg ein neues Leben anfangen
b.) eine megadicke Maske aufsetzen. Nichts anmerken lassen und stark sein. Es könnte ja sein, wenn man jetzt von der Bildfläche verschwindet, dass dann die Rederei noch viel stärker bestätigt wird. Weil dann auch andere Kollegen, die es nicht geahnt hätten, fragen werden - "warum ist sie denn plötzlich nicht mehr bei uns?"
c.) ...eine Ausrede erfinden? ("ana" statt "mia"...)...
d.) ????

bitte helft mir, ich schäme mich so so unendlich..... es war mein schlimmster Tag ever!!
Waking in the rubble
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Who can this person be?

Re: worst-case: was würdet ihr tun?

#2
Keins von deinen Vorschlägen, sondern

-Mit dem Chef reden, entschuldigen und die Kosten übernehmen !!!!
-Therapie suchen

Ich verstehe, dass du dich blöd fühlst. Aber Krankheit ist keine Entschuldigung und schon garkein Freifahrtschein solche verursachten Kosten andere zahlen zu lassen....

Re: worst-case: was würdet ihr tun?

#3
Ich sehe das auch so wie egal.
Du musst jetzt dazu stehen, leugnen oder weglaufen wäre mehr als feige und sehr unfair deinem Arbeitgeber gegenüber.
Außerdem würdest du dann aus dem lügenkreislauf bzw dem weglaufen gar nicht mehr herauskommen.

Sieh es doch als Warnschuss und lass dir vor allem helfen.

Re: worst-case: was würdet ihr tun?

#4
Hi Nyny,

stimme den anderen beiden ebenfalls zu. Wegrennen geht jetzt gar nicht, sondern ganz offen mit Deinem Chef reden. Du brauchst therapeutische Hilfe, das ist offensichtlich, und der erste Schritt dazu ist, Dir das selbst einzugestehen und dann auch dazu zu stehen. Alles andere wäre jetzt falsch.

Viele Grüße
Laona

Re: worst-case: was würdet ihr tun?

#7
Also mein Vorschlag: Meld Dich morgen krank und such Deinen Hausarzt oder eine ambulante Psychosomatische Klinik auf. Nimm Dein Leben in die Hand, es gibt absolut keinen Grund, dass Dir da irgendetwas peinlich sein sollte. Du braucht so wie viele hier lediglich ein wenig Hilfe.

LG
Laona

Re: worst-case: was würdet ihr tun?

#8
Danke Laona!!!
Ich war in Thera, war jetzt seit 10 Jahren clean. Seit letzten Weihnachten ging es wieder los - Liebeskummer - nein, ich weiß, ich bin selbst dafür verantwortlich. Das weiß ich alles... kenne Rückfälle aber... diesmal war sie wieder da. Seit ca. 5-6 Monaten bin ich wieder drin.

Ich kann nicht zum Chef und ihm sagen, dass ich die Schuld auf mich nehme. 1. geht es dabei um Summen, die ich beim besten Willen nicht finanzieren könnte. Ich meine eine dreistellige Summe, weil sie aufgraben mussten. Und 2. hat mein Chef schon geklagt, weil die Hausverwaltung ein beschädigtes Rohr eingebaut hatte, das sicher dafür mit schuld hatte. Also da gab es immer wieder Probleme, auch in den Jahren davor musste die Reinigung alle paar Monate die Krusten wegmachen.

Es ist sehr lieb zu hören, dass es mir nicht peinlich sein sollte. Aber es ist mir unendlich peinlich und mein Scham, meine Schande, mein Druck ist unbeschreiblich. Das sitzt so tief in mir drin, dass es mein ganzes Leben verändert hat.
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Re: worst-case: was würdet ihr tun?

#9
Peinlich sein dürfen hin oder her... Absolut daneben finde ich es trotzdem !

Ich finde es wirklich frech den Arbeitgeber das zahlen zu lassen was man selber angerichtet hat. Ehrlich. Da werde ich richtig wütend, weil genau sowas den Ruf von psychisch kranken total schadet.
Essstörung hin oder her. Damit kann man nicht alles entschuldigen. Ich war auch mal verdammt tief in der ESS drin. Aber lieber habe ich Sachen aus dem Müll gefressen als dass ich auf die Idee gekommen wäre zu klauen oder anderweitig Leuten zu schaden.

Klar hast du Hilfe und Unterstützung in Form von Therapie verdient wenn es dir schlecht geht. Und es wäre natürlich sehr schade, wenn es dich nicht mehr gäbe. (da du auf Suizidgedanken anspieltest).
Aber das sind einfach 2 verschiedene paar Schuhe.
Und als erwachsener Mensch sollte man schon den Mumm haben für seine Fehler einzustehen. Du hast ins Klo gekotzt, also musst du auch die Verantwortung tragen. Niemand anders.

Re: worst-case: was würdet ihr tun?

#10
Liebe egal,

das sehe ich anders.

Wenn jemand auf Grund einer Erkrankung irgendwo irgendwelchen Schaden anrichtet, dann hat er dafür keie Kosten zu übernehmen, sondern der Arbeitgeben und alle anderen haben die Pflicht, dem Erkrankten zu helfen. -

Liebe Nyny,

es bringt Dir nichts, nun irgendwelche Ängste vorzuschieben. Du musst diese Überwinden. Und für die aktuelle Situation brauchst Du das Gespräch mit einem Therapeuten. Denn ich z.B. kann Dir dabei nicht helfen. Dafür bin ich nicht ausgebildet. - Aus einer völlig anderen Motivation heraus als Egal, sehe auch ich es so, dass man selbst für sein Leben verantwortlich ist, d.h.: wenn man Hilfe braucht, muss man diese aufsuchen und in Anspruch nehmen. - Was Dir jetzt wie ein unlösbares, gigantisches Problem erscheint, ist kein solches! Absolut überhaupt gar nicht. Und das Problem wird sich sehr, sehr schnell veringern und dann auch auflösen, wenn Du mit einem Psychologen/einer Psychologin oder auch mit einer solchen bei einer entsprechenden Beratungsstelle sprichst.

Probleme löst man, indem man mit jemandem darüber spricht, und dann kann man das STück für Stück angehen. Und ganz ernsthaft, das ist etwas, was Du leisten kannst.

Ich finde es absolut nicht gut, dass Du hier über Suizid schreibst. Mich zumindest bringst Du damit in eine schwierige Lage. Weil ich so etwas ernst nehme, und wirklich kein Interesse daran habe, dass nun hier in irgendeiner Form Dinge ausgelöst werden könnten, von Beiträgern, die in irgendeinerweise Deine absolute falsche Annahme, dass Du keine Auswege hast, erneut auffachen lassen könnten. Das ist kein Spiel, und ich kann deshalb auch wirklich nur allen ernstes sagen: Du solltest dich morgen um ein Gespräch mit einer Beratungsstelle oder einem Psycholgen bemühen. Bitte nimm Dir das zu Herzen, denn diese Toiletten-Geschichte ist wirklich und absolut nicht schlimm, niente. Toiletten gehen ständig kaputt und an Arbeitsplätzen passieren ganz andere wirklich blöde Dinge.

LG
Laona

Re: worst-case: was würdet ihr tun?

#11
@ Egal: Ganz ehrlich, ich halte Dich für intelligent und sensibel. Aber manchmal kommt es mir auch vor, als würdest Du Dinge, Haltungen usw. weitergeben, die im Grunde v.a. auch Dir selbst im Wege stehen. Und das macht mich insofern wütend, als dass 'Härte' nicht als Allzweckwaffe eingesetzt werden kann.
Die Vorurteile, von denen Du sprichst, produzierst Du nicht minder selbst, indem Du ein von Krankheit bestimmtes, und ja, manchmal sehr ängstliches (das kann die Krankheit auslösen), Verhalten als unrechtmäßiges anprangerst. Dann wäre es so, wie manche vorurteilsvolle Menschen sagen: Ha, all diese Essgestörten, die haben halt einfach zu wenig Mumm, zu wenig Courage, die tun so, als ob sie Angst hätten! usw. - Ich finde Deine Haltung da teilweise wirklich schwer NICHT in Ordnung. Mut ist nicht alles im Leben.

Re: worst-case: was würdet ihr tun?

#12
Sie hat nach Meinungen gefragt und muss dann auch damit rechnen, dass welche kommen die nicht ihrer Wunschantwort entsprechen.

Ich wüsste auch nicht in wie weit mir meine eigene Haltung da im Weg stehen sollte, denn ich verhalte mich so nicht.
Ich verstehe also nicht was deine These für einen Sinn ergeben sollte ;).
Wenn ich auf Grund meiner Erkankung irgendwas anrichte, stehe ich dafür grade.

Sie hat einer Firma hohen Schaden zugefügt und das bleibt Fakt. Ob sie sich jetzt krankheitsbedingt ängstlich fühlt und das deswegen nicht zugeben möchte ändert rein garnichts an den Tatsachen.
Nur weil ich krank bin kann ich nicht alles damit entschuldigen. Und deswegen prange ich das Verhalten natürlich an. Denn es ist egal ob durch Krankheit oder nicht. Es ist trotzdem falsch sich so zu verhalten.

Was meinst du wie oft man mit einer dissoziaitven Identitätsstörung "Mist" anrichtet, weil eine andere Persönlichkeit irgendwas macht was man selber nicht wollte? Ich weiß durchaus wovon ich spreche und musste schon vieles grade rücken. Ich kann nichts dafür dass das pasiert. Genauso wie die TE nicht die Absicht hatte das Klo zu verstopfen. Verantwortlich ist man dann trotzdem dafür. Und in meinen Augen gehört es zum Erwachsenenleben nunmal dazu verantwortungsvoll mit sowas umzugehen.

Re: worst-case: was würdet ihr tun?

#13
Und dass es die Pflicht des Arbeitgeber ist zu helfen war hoffentlich nicht dein ernst oder?

Sie ist in der Pflicht sich selber zu helfen und sonst niemand.
Ein Arbeitgeber ist sehr nett wenn er irgendwie unterstützt in dem er vllt. bestimmte Dinge anders händelt, bestimmte Tage für Therapietermine freihält oder ähnliches. Aber eine Pflicht ist es ganz sicher nicht.
Und erst Recht ist es sicher nicht seine Pflicht die Kosten für vollgekotzte Klos zu tragen.
Manchmal frage ich mich wirklich was für Erwartungen Menschen haben :roll:

Re: worst-case: was würdet ihr tun?

#14
Liebe Nyny,

ich hoffe, dass es Dir besser geht?

Dass Dir das alles peinlich etc. ist, kann ich total gut verstehen. Ich weiß nur nicht, wie ich Dir nun noch weiter helfen könnte. Ich hatte ähnliche Situationen, und habe erlebt, dass die Leute durchaus Verständnis haben.

Ich persönlich finde es nicht schlimm, wenn du diese Sache vor Deinem Arbeitgeber jetzt nicht aufklärst, weil ich den Durck usw. verstehe, der da auf Dir lastet. Aber: Am Arbeitsplatz kot... finde ich extrem. Das eben sagt mir, dass Du - auch wenn Du schon mal eine Therapie gemacht hast - nochmals Hilfe brauchst. Aber mehr kann ich eben nicht zur Lösung beitragen.

Und dass ich mich hier, in Deinem threat mit Egal "streite", was Dir rein gar nichts bringt, dafür möchte ich mich entschuldigen.

Ich hoffe einfach, dass Du heute mit einer/einem Therapeutin/en sprichst.

LG & alles Gute für Dich!
Laona

Re: worst-case: was würdet ihr tun?

#15
:shock:

Boah, Du Arme. Ich würde vor Scham sterben!!!!!!

Ich glaube, wenn ich mich beruhigt hätte, würde ich mit meinem Chef reden und es zugeben. Und ihn bitten, dass er es keinem sagt!


Vor den Kollegen würde ich mir eine megadicke Maske aufsetzen... wobei... dann kommt es ja raus, dass irgendjemand doch die Kosten bezahlt hat :oops:

Ich glaube, ich würde die Kollegen meiden, so gut es geht.

Oh man, ist das mies.... wünsche Dir viel Glück bzw. Mut :roll:

Vllt. hast Du ja Glück und Dein Chef hatte schon mal mit jemand bulimischem aus der Familie zu tun... dann ist er vllt. eher verständnisvoller. Oder notfalls: Magen verdorben... Oh man, Du Arme :( :(

LG
Zuletzt geändert von CoCoRiCo am Mi Mai 14, 2014 15:08, insgesamt 1-mal geändert.
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.