Urlaub 6 Tage - hungern

#1
Hallo,

ich habe echt Angst. Donnerstag geht es bis Dienstag nach München. ich kann bzw. traue mich noch ncith genug zu essen, und habe jeden Tag FAs...stolz bin ich, dass ich mittlerweile freiwillig bei meinem Freund übernachte und dort esse und versuche, ausreichend zu essen..ich glaube, dass ich zu wenig esse oder das falsche, denn ich bin kaputt und hab auch Hunger zwischendurch mal...

naja, nun wieder Urlaub. Bei den letzten Malen unerträglich...erst jetzt komm ich dahinter, auch weil ich andere Probleme (Selbstwert etc.) schon etwas bearbeitet habe, dass ich wohl überanstrengt war und einfach körperlich am Ende war...wegen des zu wenig essens (nicht nur: kann nicht entspannen, denke für meinen Partner mit, obwohl ich nicht will, traue mich auch nicht immer, meine Bedürfnisse durchzusetzen, meist nach Ruhe und schlafen, weil ich kaputt bin. geht im Urlaub doch nicht...).

Ich wünsche mir, genug zu essen, drei Mahlzeiten..werden aber immer unterwegs sein...ist auch nicht so leicht und vor allem: Leider kann ich mich nicht an meinem Freund orientieren, denn er isst max. 2 mal am Tag morgens und spät abends..immerhin habe ich schon etwas gelernt, auch was zu essen, wenn er es nicht tut und mir dann auch (wenn auch nur aus Spass) anzuhören, dass ich schon wieder Hunger hätte...;)

Habt ihr irgendwelche Ideen, wie ich genug essen kann trotz dieser Angst zuzunehmen, dem Völlegefühl und der nicht vorhandenen Verdauung im Urlaub (ist echt schlimm)..

lg
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Urlaub 6 Tage - hungern

#2
Huhu!

Das ist schwer, ich kenne das. :roll:
Am wichtigsten ist, dass du dir bewusst machst, dass du genug essen musst, vor allem wenn du NICHT zunehmen möchtest!
Ich versuche mich immer dran zu erinnern, das hilft mir z.B. zu frühstücken, obwohl ich mich zu dick fühle und an dem Tag vielleicht vorhatte weniger zu essen.

Du kannst im Internet mal ausrechnen wie viele Kalorien du am Tag brauchst. Dann kannst du schauen, dass du, wenn du etwas abnehmen möchtest, jeden Tag ein bisschen weniger isst als du brauchst.
Wichtig ist: ein BISSCHEN weniger, nicht viel weniger.
Das ist erstmal nur eine Notfallhilfe, denn durch Kalorien zählen wird die ES an sich bestimmt nicht besser. Es ist aber ein guter Anfang um Gefühl für Essen zu kriegen... wie viel man essen kann ohne zu viel zu essen und so.

Kann auch helfen mehrmals am Tag kleinere Mahlzeiten zu essen, dann fühlt man sich weniger aufgebläht als bei einer grossen. Das ist sicher nicht so einfach, vor allem wenn dein Freund zu so unnormalen Zeiten isst. :| Dann vielleicht auch zum Anfang etwas "leichtere" Lebensmittel. Salat, Joghurt, Obst, Gemüse, Suppe... oder sowas... davon kannst du dich im Normalfall richtig satt essen ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen... und es fühlt sich auch im Magen nicht so schwer an.

Mir hat das so jedenfalls Schritt für Schritt geholfen, dass ich es inzwischen mehrere Wochen lang schaffe normal zu essen ohne FAs oder (allzu) schlechtes Gewissen.

Der grösste Teil spielt sich im Kopf ab und den zu überzeugen, dass genug Essen absolut wichtig ist, das ist gar nicht so leicht. :roll: Einfach versuchen es dir wieder und wieder vor Augen zu führen.
Und wenn du wirkich Hunger hast, dann ist das im Normalfall ein Zeichen, dass du zu wenig gegessen hast. Deshalb stellt sich ja beim Menschen Hungergefühl ein. Also kann dann ein Apfel oder so nicht schaden. :)

Ich wünsche dir viel Kraft, das wird schon!

Lieben Gruss,
incuria
Und so nähst du Feder um Feder an deine kleinen Flügel, damit du wieder fliegen kannst...

2. August 2014: 126 Tage clean! ♥

Re: Urlaub 6 Tage - hungern

#3
Hallo incuria,

danke für deine Antwort. :)

Das sind Dinge, die ich weiß, aber mich einfach nicht traue, umzusetzen...schwierig...

Mein Therapeut meinte heute auch: 'Sie wissen alles und haben genug nachgedacht. Jetzt müssen Sie es lernen auszuhalten, dass die Hosen enger werden.' und auch: 'Warum sollte Sie gerade jetzt essen können, plötzlich? Klappt zu Hause auch nicht.'

Ja, Recht hat er. Ansprüche sind sehr hoch, ich würde gerne genießen die Zeit, auch meinem Freund die Tage nicht verderben...aber es wird wohl doch schwer werden...

Vielleicht kann ich ja auch hier während dieser Zeit meine Ängste niederschreiben.

Übrigens herzlichen Glückwunsch zu deinem Erfolg, dass du mehrere Wochen essen kannst ohne Fa. Du tust deinem Körper gut!!! :)

Wie lange bist du schon krank? Machst du Thera?

Wichtige Erinnerungen

Die Wahrscheinlichkeit, dass ich in den sechs Tagen zunehme besteht zu 99%: Hungerstoffwechsel: mehr essen (REGELMÄßIG 3 mal essen), ausreichend essen Zunahme. Ist aber der einzige Weg, um jemals daraus zu kommen und den Körper an eine normale Kalorienzufuhr zu gewöhnen. Ich werde mich zwingen müssen und darf aber jedes Mal stolz sein!

Ich werde sehr wahrscheinlich in den Tagen nicht zur Toilette können. Ich habe meinen Körper geschunden und durch die großen FAs + Erbrechen + Hungern ist die Verdauung leider nicht mehr ganz so fit.Ich verzeihe mir und meinem Körper und akzeptiere Bläh...., Völlegefühl und Blähbauch. Schwer, aber leider auch normal. Kennen hier so einige :roll:

Ich werde vielleicht müde sein, und ich DARF schlafen. Warum müde? Weil mein Körper mit der Nahrung klar kommen muss, weil ich unter Stress stehen werde, weil wir generell viel unterwegs sind, weil es eine ungewohnte Situation ist.

Wenn ich drei Mahlzeiten wie eine gesunde Frau esse, dann werde ich auch in das Normalgewicht kommen. Das ist normal, logisch und auch gut so. Regelmäßigkeit ist wichtig, zumindest zu Beginn.

Es gibt Tage, an denen mag ich mich und auch meinen Körper mit meinen Makeln und an anderen sehe ich nur das Fett, die Dellen, oder was auch immer...vor allem im UG :roll:

Auch abends darf ich Kohlenhydrate essen. Denn: Es gibt sooooo viele Ernährungsweißheiten und mein gesunder ANteil, nicht die bulimische/ essgestörte Stimme sagt: 'Ich möchte auch mal abends Kartoffeln und Brot essen, ich will mich nicht immer einschränken Womöglich mein ganzes Leben, um die Figur zu halten.'

Typische essgestörte Gedanken

'Bist du sicher, dass du Hunger hast? Lieber noch abwarten, bis der Magen richtig knurrt.'

Falsch: Wenn ich abgeschlagen bin, vier Stunden ungefähr rum sind, dann kann es Hunger sein und dann esse ich etwas. Ich habe mir vorgenommen regelmäßig zu essen, und dann zu schauen, ob es mir besser geht und wie ich mit den kneifenden Hosen klar komme....Guter Schritt in die gesunde unbeschwerte Richtung.

'Ja, ein gesunder Schritt in die richtige Richtung. Dein Körper und auch du müssen Signale deuten lernen. Also iss, erst danach weißt, ob es gut war.'

'A. hat auch nichts gegessen, zwar mehr zum Frühstück, aber er ist ja auch ein Mann, der fast doppelt so viel wie du wiegt und braucht.'

Falsch: Jeder Mensch is(s)t anders und braucht was anderes. Du hörst jetzt auf dich und du darfst auch Fehler machen. Vielleicht isst du was, obwohl du keinen richtigen Hunger hattest. Vollkommen ok, besser als so kaputt zu sein und dem Körper so viel abzuverlangen, indem du wenig isst und richtig anstrengende Sachen machst...


Vielleicht kann ich mir das hier mal in den Tagen aufrufen und durchlesen und vielleicht auch schreiben...man, habe ich eine Angst und bin sooooo nervös :cry: :cry: :cry: :cry: :cry:

LG

Christine
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Urlaub 6 Tage - hungern

#4
bin so nervös, heute erster Fa-freier Tag bei ihm und morgen gehts los...

positiv:
- ich esse was im Starbucks und schreibe hier, bevor ich zu ihm fahre (beim letzten Urlaub hatte ich am Tag noch fas, bevor es zu ihm ging)
- ich gebe trotzdem gleich Nachhilfe, auch wenn ich gleich vor Anspannung platze und keine Lust habe, noch mehr Stress zu haben (Nachhilfe bedeutet für mich Stress)
- ich habe meinen Wunsch durchgesetzt bzgl. Lebensmittel mitnehmen, zumindest für mich, weil ich keine Lust habe, nach 8h Fahrt noch einkaufen zu gehen, d.h. auch, dass ich dort erstmal essen werde, um eine Basis zu haben, auch wenn er nichts isst, wahrscheinlich

Anspannung und Druck vor Angst (kein wirklicher Heißhunger oder Fressdrang, Hunger auch nicht stark, aber besser essen, als später HH): 80 von 100, Hände zittern, Po angespannt

Versuche mir immer wieder zu sagen: 'Mein Körper ist vollkommen, so wie er gerade ist. Mein Körper gehört zu mir und ich schätze ihn, dass er mir so vieles ermöglicht. Figur ist nicht so wichtig, es gibt nur wenige, die die vermeintlich perfekte Figur haben und um welchen Preis? Meiner ist gerade der, dass ich täglich fresse und kotze, dass ich nicht genießen kann und ein schlechtes Gewissen bekomme, was sehr schade ist, denn ich liebe essen, schon immer, dass ich keine Verdauung habe, und auch deshalb gerade mega angespannt bin, mich auf den Urlaub, schon wie seit vielen Jahren, nicht freuen kann.

Urlaub als Kind - Erinnerungen

Als Kind liebte ich Urlaub, Schwarzwald mit Spätzle, Maultschen, Wandern, Therme - herrlich...Holland, Softeis, leckeres chinesisches Essen, Strand, Fahhrad fahren, meist auch neue Kleidung - herrlich...dann die ES. Die ersten Urlaube, kein Genuss, nur Angst, nur mich fett finden, viel zu viel essen, immer mehr Bewegung - Stress. Dann Bulimie im Urlaub, nur einkaufen gewesen auf Mallorca, von Buffett extra viel und alleine (!) gegessen, weil Eltern das nicht sehen sollten. Dann auch Kontrollbesuche meiner Mutter im Hotelzimmer und der vollgek****Eimer im Schrank. Ich werde es nie vergessen...Sie ahnte es, aber ihr anvertrauen? Null Verständnis, und Sorge bis zum Umfallen immer mit Wut und Ärger gepaart bei ihr...ja, versteh ich, aber es tat mir sehr weh. Danach nicht mehr in den Urlaub gefahren, auch nicht mit meinem ersten Freund. Nicht getraut, nicht so weit, dass ich essen konnte...hach ja und der neue, auch nicht besser, wenig gegessen, gestresst, Körper völlig ausgelaugt und ich wollte nur nach Hause..konnte und kann auch meine Bedürfnisse nicht so richtig deuten oder gar umsetzen...Einziger Fokus: Er soll meine Anspannung nicht mitkriegen, dadurch nicht gestört werden, nicht wegen mir, da Angst ihn zu verlieren und gleichzeitig so ehrlich wie nur möglich zu ihm zu sein, weil mir reden immer half und Verständnis...hatte er nicht

Musste mal raus und währenddessen esse ich im Starbucks, Appetit vergangen, aber meine Gesundheits- und Vernuftsstimme sagt mir: Iss, iss genug, dein Körper braucht kcal und Enegrie und es ist mein Ziel, immer mehr zu essen, irgendwann genug...ich will gesund sein und auch zunehmen, aber dafür essen genießen können, einen funktionierenden Stoffwechsel, weniger Stress
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Urlaub 6 Tage - hungern

#5
Hallo!

Hmm ... ich persönlich würde mir nicht so viele wilde Gedanken machen, sondern den Urlaub auf mich zukommen lassen. Viel unternehmen, Stadtbummel usw.

lg
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Urlaub 6 Tage - hungern

#6
hallo cocorico,

bin jetzt wieder da...ich bin wahrscheinlich noch nicht so weit wie du. Hast du freie FA-Tage? Hast du auch schöne Tage im Urlaub während deiner Bulimie erlebt? Vielleicht gerade da?
Ich kann mir leider keine anderen Gedanken machen, sonst wäre ich ja auch nicht hier, wenn ich nicht voll der Kopfmensch und sich-Sorgen-machen-drüber Mensch wäre...

das war vor dem Urlaub...jetzt danach binich noch verwirrter, aber zumindest war es tatsächlich der schönste Urlaub mit der Bulimie...hab gut 'vorgearbeitet', aber alles noch seeeeehr kontrolliert, aber nicht ganz so kaputt...

LG
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Urlaub 6 Tage - hungern

#7
Ich bin durcheinander. Weiß nicht, was ich fühle. Nichts gutes. Irgendwie traurig. Ich will nicht wieder zurück in das alte Muster und ich will es doch :|

Aber ich weiß eigentlich, was ich will: keine Verbote, mehr Freiheit, weniger Kontrolle

Ja, vielleicht ist es das: Im Urlaub war ich sechs Tage clean - ohne Fas und habe es geschafft, nicht besonders oft hungrig zu sein. Ich war fitter, wenn auch immer noch sehr müde und kaputt. Ich habe meine nicht vorhandene Verdauung akzeptiert und das Völlegefühl. Ok, schön und gut, aber das Verhalten war nicht auch nicht angenehm, denn alles war kontrolliert: nur gesundes essen, nur nach Hunger und auch niemals mehr als vorher erdacht. Immer erst nach bestimmten Stunden, damit ich sicher sein kann, mein Körper braucht es jetzt auch. Keinen Zucker, nur gesunde Öle und Fette und Kohlenhydrate. Hab zumindest daran die letzten Jahre gearbeitet, dass ich Kohlenhydrate und seit neuestem auch Öle esse.

Toll und schön :roll: aber man war das anstrengend...

Wenn manche hier schreiben, dass sie sich in ihrem Gesundwerden nichts mehr verboten haben: Wie war das? Klar, die erste Panik, die kommt, du wirst zunehmen und viel zu viel essen, dreinmal mehr als nötig. Eigentlich impliziert es auch das, wenn ich mir alles erlaube. Ich kann mir sogar vorstellen, dass es irgendwann normaler wird, aber die Zeit bis dahin??? Ich habe einen Freund, der steht auf schlanke Frauen, möchte natürlich, dass ich gesund werde, dennoch weiß ich, dass er selbst so körperfixiert ist. Meine erste Sorge. Ich sage mir zwar: Du bist du und kümmer dich um dich und nicht um deinen Freund, aber es greift nicht. Dann: Ich wüsste gar nicht, wo ich anfangen soll???? Habe auf so vieles Lust und doch wieder nicht - vielleicht wegen der Angst und den Schuldgefühlen, die dann hochkommen,, schon bei der Vorstellung. Dann denke ich doch wieder an einen Plan, der mir sagt, am Tag X das und das mal probieren, aber auch das ist kontrolliert und irgendwie nicht umzusetzen. So in der Art zumindest nicht. Dann heißt es, auf den Körper hören: Hmmm ja :roll: :| manchmal habe ich Appetit und könnte sagen, ich will das jetzt, auch wenn ich Angst habe...ein Anhaltspunkt. Aber meist sind die Schuldgefühle soooo immens, dass ich gar nicht fühle, was ich will. Zumal ich mir auch diese Zuckersachen total abgewöhnt habe. Punkt drei: Habe ich überhaupt Lust auf Süßes bzw Sachen mit Zucker oder sagen wir mal Pizza, Döner, Würstchen etc. oder nicht? Weil in meinen Fas esse ich es, aber als ich so mal einen normalen Jogurt mit Frucht gegessen habe, fand ich den viel zu süß, schmeckte mir nicht und dann habe ich erst recht ein schlechtes gewissen, etwas gegessen zu haben, was ich gar nciht wollte und mein Körper nicht braucht. Klar: Gegenargument: Du hast es probiert und weißt es jetzt, aber dann? Gilt das jetzt immer

Wie ihr seht, voll kontrolliert nur Kopfsachen, ich will jetzt nicht hören: Mach einfach, denn den Mut habe ich gerade noch ncith und wüsste, wie gesagt, auch nicht, wie ich anfangen soll, womit

SCHWER

Ich würde mich echt total freuen, wenn die, die gesünder / gesund sind, mal sagen, was ihnen dazu einfällt, bzw. an die, die sich tatsächlich keine Verbote mehr gemacht haben, wie es war, wie sie sich das am Anfang, die ersten Stunden und Tage erlauben etc konnten....


Ganz lieben Gruß an euch da draußen, die das hier vielleicht lesen?! Ich weiß das ja net :wink:
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Urlaub 6 Tage - hungern

#8
Hallo :)

Schön, dass Du Deinen Urlaub doch noch genießen konntest und es einigermaßen mit dem Essen ging ;)

Ich habe keine FA-freien Tage, also jedenfalls zähle ich sie nicht bzw. ich habe auch oft keine FAs. Ich mache mir da darum keine Gedanken :roll: Klar hatte ich schöne Urlaube - auch mit B*. Das hindert mich nicht, den Urlaub dennoch zu genießen. Und wenn es mal kacke war, dann lag das an etwas anderem (Heimweh usw.).

Was mir hilft, das schlechte Gewissen auszuschalten: Ich denke mir immer, ich brauche das Essen zum Überleben und andere essen doch auch und sterben nicht. Außerdem sehe ich ganz gut aus, wie ich bin, warum soll ich mich verrückt machen?
Naja, ist etwas seltsam bei mir, das Ganze, weil ich durchaus "normal" essen kann, wenn ich dazu Lust habe (aber sehr unregelmässig esse, weil ich nicht dazu komme oder keine Lust habe oder nicht will).

Naja,egal jetzt, hier geht es schließlich um DICH. Und die ES sind ja so vielseitig und jeder Mensch denkt/fühlt diesbezüglich anders.

Gut, dass Du wieder Kohlenhydrate/Öle isst. Normalerweise habe ich auch Angst davor, aber ich esse es dennoch in gewissen Speisen.

Ich habe mal ein paar Monate so gelebt, dass ich mir nichts verboten habe. Habe mich da zufrieden gefühlt, aber mehr weiß ich jetzt auch nicht mehr :roll: Ich habe nun meine Lebensumstände total geändert und bin glücklicher denn je - das war ich damals nicht, obwohl ich "clean" war.

lg und alles Gute
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Urlaub 6 Tage - hungern

#9
Huhu,

ich kanns nicht genau sagen, wie viele Tage ich clean bin (ich zähle nicht, und wenn ich mal Ausfälle habe, ist das eben so), aber es sind mittlerweile jedenfalls viel viel viel mehr Tage ohne Bulimie als mit Bulimie.
Ich habe auch so gesehen keine Verbote, und keine eingeschränkte Essmenge, die ich zu mir nehmen darf, dennoch sind meine Lebensmittel irgendwie eingeteilt. In die, die ich uneingeschränkt zuhause lagern kann und mit denen ich umgehen kann, selbst wenn ich davon mal zuviel esse, und die, die ich besser nicht zuhause habe, weil sie mich nach wie vor triggern. Die sind nicht verboten, aber ich esse sie vorzugsweise eben nur beim Ausgehen oder wenn ich bei Freunden eingeladen bin, wo halt eine gewisse externe Kontrolle da ist. Ich hab da auch keine Angst vor gesunden Fetten und so, sondern eher vor Lebensmitteln, die hauptsächlich aus leerem Zucker bestehen und wo die Übelkeit praktisch vor dem Sättigungsgefühl einsetzt.
Bei einer Mahlzeit kann ich auch beliebig viel essen (also erlaube mir es), allerdings passe ich ein bisschen auf, dass ich zwischen den Mahlzeiten auch Pausen einhalte bzw. die Tage, wo ich dann doch mal faul rumhänge und fast den ganzen Tag esse, sich auf ganz selten beschränken, weil ich ja weiß, dass ich mich da nach ein paar Tagen wegen Übersättigung und Verdauungsmüdigkeit sehr mies fühlen würde.
Und wenn ich halt mal abends etwas zu viel esse, achte ich am nächsten Tag sehr darauf, wieviel Hunger ich tatsächlich habe, und ernähre mich eher leicht, bis der Appetit wieder da ist (nicht zu verwechseln mit der Gier, die man gerne hat, und trotz morgens noch vollem Magen von abends einfach weiterstopfen könnte, das kennen vermutlich viele, die versuchen, weniger zu erbrechen, die Signale muss man fein unterscheiden).
Ich versuche mich hauptsächlich nach meinem Körpergefühl zu richten, auch in der Lebensmittelauswahl, ob ich meinetwegen lieber fruchtig oder deftig esse, oder gerade lieber kohlenhydratreiche Mahlzeiten vorziehe oder was mit Eiweiß, mit ein paar Einschränkungen. Es gibt da halt Lebensmittel, die für mich mit hundert Prozent einfach mit Vollstopfen assoziiert sind, da traue ich meinem Sättigungsgefühl nicht, weil mein Körper sich sicher daran erinnert, dass man die essen muss, bis einem schlecht ist. Und es gibt emotionale Situationen, da ist mein Sättigungsgefühl eh futsch, ich spüre dann keinen Unterschied, ob ich nichts esse, oder blind reinschaufele, also wenn ich emotional erregt bin, versuche ich das entweder vorher abzubauen und mich zu entspannen, bevor ich dann genussvoll essen kann, oder ich mache mir einen Plan, was exakt ich essen kann, oder ich lasse doch einen Rückfall zu, oder ich esse einfach bewusst etwas zu viel oder zu wenig, ohne sonstige Gegenmaßnahmen, um mit den Gedanken an leicht hungrigen oder leicht vollen Bauch davon abgelenkt zu sein, ohne einen Totalausfall zu haben. (Nicht optimal, aber momentan ein Kompromiss, mit dem ich leben kann. Obwohl ich gerade die Rückfälle auch versuche, weiter einzuschränken, weil sie emotional und körperlich und finanziell doch schlauchen und der vermeintlich positive Effekt in keinem Verhältnis zum Schaden steht, meistens.)

Wenn ich komplett ohne die Einschränkungen, gerade was aufpassen, falls ich emotional angespannt bin, heißt, essen würde, dann würde das bei mir auch nicht immer gut gehen, aber ich finde, mein Weg ist ein annehmbarer Kompromiss :)

Mein Gewicht halte ich übrigens gut so nach Körpergefühl ;) Nicht übergewichtig, nicht untergewichtig, es macht keinen Unterschied, ob ich mich regelmäßig wiege, oder monatelang nicht, das pendelt immer im selben Bereich, wo mein Körper wohl hinwill :) Also dicker würde ich wohl nur werden, wenn ich mich ständig emotionalen Befressnissen hingeben würde, und dünner nur, wenn ich bewusst massiv zu wenig essen würde.
Der Wind umspielt die Nacht, formt sich leis´zur Melodie
von weit ist er gekommen, aus dem Land der Poesie

Und ich höre schon wie das Leben aus der Ferne nach mir ruft
doch in mir ist nur dieses Schweigen, das die Qual in der Seele sucht.

(Mantus)

Re: Urlaub 6 Tage - hungern

#10
Hallo ihr beiden, CoCoRiCo und Dreamdancer,


CoCoRiCo hat geschrieben: Ich habe keine FA-freien Tage, also jedenfalls zähle ich sie nicht bzw. ich habe auch oft keine FAs. Ich mache mir da darum keine Gedanken :roll:
CoCoRiCo hat geschrieben: Ich habe mal ein paar Monate so gelebt, dass ich mir nichts verboten habe. Habe mich da zufrieden gefühlt, aber mehr weiß ich jetzt auch nicht mehr :roll: Ich habe nun meine Lebensumstände total geändert und bin glücklicher denn je - das war ich damals nicht, obwohl ich "clean" war.
Was heißt das denn? Wenn ich mal so fragen darf? Wie ist dein Essverhalten? Weißt du, das wichtigste ist, man fühlt sich gut! Ich fühe mich auch gut, aber ich habe auch gewisse Dinge, die mich einengen...so wie jetzt auch mit dem Druck, dass mein Freund zusammen ziehen will, ihm das so nicht mehr reicht und ich nicht bereit bin, komplett loszulassen. Das sieht in meiner Vorstellung nämlich mittlerweile so aus, dass ich esse, aber auch fas habe und sie haben darf. Denn wenn ch mir auferlege, direkt ein normales Essverhalten zu haben, so wie in der Klinik - das schaffe ich nicht und es ist Utopie. Er setzt mich so wahnsinnig unter Druck. Und ich mich auch..wenn ich morgens noch so dämmrig schläfrig im Bett liege, kommen doch tatsächlich so etwas wie Gefühle...kenn ich gar nciht mehr. Dieser Druck und diese Angst haben auch komischerweise eine Menge Wut ausgelöst gestern. Befreiend, denn jetzt spüre ich, wie befreiend es sein kann, Gefühle zu spüren! Naja, was ich eigentlich erzählen wollte und mir auch etwass penlich ist, ist, dass ich dann in diesem schläfrigen Zustand so Gedanken habe, wie fressend vor ihm sitzen etc., aber nicht mit Scham, sondern um ihm zu zeigen, es ist nicht so leicht und cih kann es oft nicht besser...es ist schwer und hart für mich, auch wenn ich das alles nicht will. Um ihm eins auszuwischen, um ihn zu kränken :? keine Ahnung, für ihn ist immer alles leicht und er ist ja so toll und muss gar nichts ändern, ne ganz im Gegenteil...im Moment, keine Ahnung so wütend...

CoCoRiCo hat geschrieben: Was mir hilft, das schlechte Gewissen auszuschalten: Ich denke mir immer, ich brauche das Essen zum Überleben und andere essen doch auch und sterben nicht. Außerdem sehe ich ganz gut aus, wie ich bin, warum soll ich mich verrückt machen?
Ich habe auch eher Angst, dass ich mehr esse als ich brauche, denn oft kann ich mich nicht stoppen, bzw. ich esse kontrolkliert, was ebenso anstrengend ist wie das fr***** und k*****. Und dann bin ich nicht mehr 'schön und schlank'. Da liegt der Hund tief begraben... :roll:
CoCoRiCo hat geschrieben: Naja,egal jetzt, hier geht es schließlich um DICH. Und die ES sind ja so vielseitig und jeder Mensch denkt/fühlt diesbezüglich anders.
Nein, finde ich nicht, denn es ist interessant zu lesen, wie ihr anderen hier seid und gerade der Austausch bringt mich auch weiter!!!

LG und vielleicht höre ich was von dir und du hast ne Idee zu der Wut...die ist so krass und solche Träume / Vorstellungen krass...so was wie Trotz auch.

Schlafquala
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Urlaub 6 Tage - hungern

#11
Huhu zurück :)

Du bist schon sehr viel weiter als ich. Das wäre für mich auch ok, wenn ich nicht alles, was ich mag, zu Hause habe, aber ich kann mich halt noch nicht stoppen bzw. es artet so aus, dass ich mir noch nicht erlaube bzw mich traue, es drin zu behalten. Ich wüsste einfach gerne mal, was andere schon gegessen und drinbehalten haben auf ihrem Weg raus, denn vielleicht ermutigt mich das ja, es auch zu versuchen. Vielleicht hattest du solche etwas größeren Fas auch? Magst mir vielleicht per pn schreiben...keine Ahnung, will ja nicht zu privat werden, aber vielleicht ist es auch ganz gut, mal offener über das Essen zu reden um diese Scham zu verlieren. Mir hats ein wenig geholfen, in Foren zu lesen, wo es erlaubt ist, dass ich erkannt habe, ich bin nicht unmenschlich.
Dreamdancer hat geschrieben:
Und wenn ich halt mal abends etwas zu viel esse, achte ich am nächsten Tag sehr darauf, wieviel Hunger ich tatsächlich habe, und ernähre mich eher leicht, bis der Appetit wieder da ist (nicht zu verwechseln mit der Gier, die man gerne hat, und trotz morgens noch vollem Magen von abends einfach weiterstopfen könnte, das kennen vermutlich viele, die versuchen, weniger zu erbrechen, die Signale muss man fein unterscheiden).
Ich versuche mich hauptsächlich nach meinem Körpergefühl zu richten, auch in der Lebensmittelauswahl, ob ich meinetwegen lieber fruchtig oder deftig esse, oder gerade lieber kohlenhydratreiche Mahlzeiten vorziehe oder was mit Eiweiß, mit ein paar Einschränkungen.
Hungergefühl ist noch nicht, leider bzw. Sättigungsgefühl...schwieirg und auch den Appett zu unterscheiden...
Dreamdancer hat geschrieben:
Es gibt da halt Lebensmittel, die für mich mit hundert Prozent einfach mit Vollstopfen assoziiert sind, da traue ich meinem Sättigungsgefühl nicht, weil mein Körper sich sicher daran erinnert, dass man die essen muss, bis einem schlecht ist.
Darf ich auch hier fragen, welche das sind, per on? Das st für mich ein total neuer Gedanke, denn vielleicht habe ich die ja auch. Es gibt halt Lebensmittel, die ich meide, weil ich sie in FAs esse und auch so gar nicht mehr sehen kann...aber dein Gedanke ist noch was anders...

Dreamdancer hat geschrieben: Und es gibt emotionale Situationen, da ist mein Sättigungsgefühl eh futsch, ich spüre dann keinen Unterschied, ob ich nichts esse, oder blind reinschaufele, also wenn ich emotional erregt bin, versuche ich das entweder vorher abzubauen und mich zu entspannen, bevor ich dann genussvoll essen kann, oder ich mache mir einen Plan, was exakt ich essen kann, oder ich lasse doch einen Rückfall zu, oder ich esse einfach bewusst etwas zu viel oder zu wenig, ohne sonstige Gegenmaßnahmen, um mit den Gedanken an leicht hungrigen oder leicht vollen Bauch davon abgelenkt zu sein, ohne einen Totalausfall zu haben.
Das ist soooo toll und absolut bewundernswert! Ich möchte auch dahin. Sehr gerne, aber das, was ich makiert habe...wie gesagt, wie viel soll das sein und ich kann nicht aufhören...gibts nicht. Ich hatte in den beiden letzten Tagen mir erlauben wollen, mehr zu essen, Fa-mäßig, da ich bei den Malen davor gemerkt habe, dass nach einer gewissen Menge, die viel ist für mich war(Ist sie nicht vielleicht unmenschlich oder doch auch mal normal/Ok? das wüsste ich gerne), aber irgendwie gut gefüllt war, aber es war ein Körpergefühl, was ok war. Tja und dann nehme ich mir das vor und ich will nach dieser Menge nur noch fressen...kann nicht wahr sein, wahrscheinlich schon gedanklich und gefühlsmäßig zu sehr aufgeladen... :|


LG und ich freu mich , vielleicht wieder von dir zu hören!
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.