Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#1
Hey liebe Forumsmitglieder!

Ich weiß nicht, ob ihr euch noch an mich erinnern könnt. Hab früher doch mehr geschrieben aber jetzt seit einigen Monaten gar nichts mehr.
Dachte aber, ich rühr mich jetzt mal kurz mit einem Update.

War jetzt volle 3 Monate in einer Klinik stationär, nachdem es doch ein ziemliches hin und her war, ob ich bald einen Klinikplatz finde.
Und es war das beste was ich tun konnte.
Am Freitag wurde ich wieder entlassen.
Erbrechen tu ich derzeit kaum. Etwa einmal die Woche wenn nicht sogar weniger. Und auch SV kommt nur ganz selten vor. Jetzt schon wieder über 2 Wochen ohne.
Hab nur keine Ahnung ob ich das zu Hause halten kann.
Im Moment fällt es mir nämlich sehr schwer, vor allem das nicht verletzten. Und auch der Heißhunger ist am Abend noch sehr stark da.
Obwohl es mir jetzt gerade nicht sehr gut geht, geht es mir insgesamt eindeutig besser.
Ich konnte viel lernen in den letzten 3 Monaten und von der Zeit gut profitieren.
Außerdem hab ich ein paar echt tolle Leute kennen gelernt. :-)
Und ich hab endlich offiziell eine Diagnose, was für mich irgendwie beruhigend ist.

Will euch jetzt nicht mit einem elendslangen Beitrag langweilen daher lass ich es mal so stehen :wink:
Aber wenn ich darf, würde ich den Thread verwenden zum schreiben, wenn es mal wieder schwieriger wird!

Wünsch euch alles Liebe,
eure Louve

Ps: Mein Aufbaulied, dass ich in der Klinik oft gehört habe: "Steh auf" von Culcha Candela http://www.youtube.com/watch?v=KYvjLlteQME
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#6
Danke für eure Antworten!
cora_123 hat geschrieben:Hast du eine Nachversorgung?
Ich hab morgen Vorstellungstag in der Tagesklinik. Ich hoff dass ich dort bald einen platz bekomm. Bis dahin geh ich ambulant zu meiner früheren Therapeutin.
littleHell hat geschrieben:Bist du denn noch in ambulanter Therapie um deinen Zustand zuhause zu stabilisieren?
Also ja bin ich!
Piggi hat geschrieben:Darf ich fragen, was du für eine Diagnose erstellt bekommen hast?? Rein aus Neugier.
Na klar! Mittelgradig depressive Episode, Bulimie und emotional instabile Persönlichkeitsstörung vom Borderlinetyp.
cora_123 hat geschrieben:Magst du ein bisschen erzählen was dir in der Klinik am meisten geholfen hat?
Ich glaub am meisten geholfen hat mir meine Bezugsschwester. Bzw überhaupt das Pflegepersonal. Das war voll für mich da und konnte gut mit mir umgehen wenn ich grad in der Spannung drin war.
ABer dann auch die Einzelgespräche wo wir so viele Situationen reflektiert und analysiert haben. Und die Konfrontation mit meinen Problemen. ZB is es mir am Anfang total schwer gefallen in Gruppen zu gehen. ABer ich musste es immer wieder. Bis es mir leichter gefallen ist.
Auch gut fand ich die Kochgruppe. (Wo ich aber die meiste Zeit alleine war)
Und natürlich der Kontakt mit den Mitpatienten.
Es war einfach eine gute Kombination aus allem.


Im Moment kämpf ich grad sehr :( Hab grad viel zu viel gegessen und würd so gern weiter essen und erbrechen und mich bestrafen :(
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#7
Kämpfe seit etwa ner Woche wieder ziemlich mit einem stimmungsmässigen tief...
Mir ist im Moment einfach alles zu viel :(
Derzeit ist meine Cousine mit Freund und Tochter da. Voll anstrengend für mich.
TK ist mittlerweile auch schon losgegangen. War aber sehr anstrengend für mich gleich die erste Woche.
Würd mich so gern einfach den ganzen Tag im Bett verkriechen und nichts machen und niemanden sehen...
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#12
Hallo Louve,

Ich finde es wirklich klasse, dass dir der klinik aufenthalt so gut getan hat. Meine mutter war in einer stationären klinik in "bad zwesten" die war zwar nett und schön, aber die haben nichts dagegen gemacht wofür sie hin geschickt worden ist. Deswegen bin ich ganz froh das es dir geholfen hat.

Deine Diagnose ist ja .. Sehr ausdehnend. Also da steckt ja ne ganze menge drin.
Bleibst du denn jetzt wenn du einen platz bekommst, in der Tagesklinik? Oder machst du vielleicht noch einen klinik aufenthalt?

Aufjedenfall viel viel glück und ich wünsche dir ganz viel stärke. :)

LG Knuffeline
Leb jeden Tag als wäre es dein letzter!
Veni Vidi Vici! Ich kam, ich sah, ich SIEGTE!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#13
Hey ihr Lieben!

Ich melde mich auch mal wieder aus der Versumpfung ;)

Ich war jetzt insgesamt 15 Wochen in der Tagesklinik + 2x2 Wochen Ausgang. Heute war mein letzter Tag.
Es war nochmal eine echt super Zeit. Ich hab dort sehr schwierige und traurige Momente erlebt, aber auch Momente in denen ich ehrlich gelacht hab und durch und durch glücklich war.
Die Ärztin dort hat mich gezwungen, mich immer wieder mit mir, meinen gefühlen und meinen gedanken auseinander zu setzen. manchmal war das echt hart aber es hat mich nochmal weiter gebracht.
Ich hab auch echt tolle Leute wieder kennen gelernt, vor allem in den letzten wochen, die mir sehr ans Herz gewachsen sind.
Absichtlich erbrochen hab ich jetzt seit ca nem halben jahr nicht mehr (Im abschlussbericht steht auch schon atypische bulimie und nicht mehr nur bulimie). Ich hab jedoch noch immer Essattacken, durch die ich einiges zugenommen hab, womit ich sehr kämpfe. Was mich aber beruhigt hat: ich den letzten 2 Wochen hatte ich auch die ziemlich gut im Griff und hab ganz normal gegessen (auch süßes aber halt im gesunden ausmaß) und hab automatisch bissl was wieder abgenommen. Und ich bin soweit, dass mir die Gewichtszunahme lieber ist, als das ständige erbrechen.
Verletzen tu ich mich leider immer noch ab und zu aber nur selten. Ich kann mittlerweile die Spannung ganz gut regulieren, wenn ich weiß, jetzt bin ich angespannt (vor allem wenn ich den Grund dafür kenne) und muss dagegen arbeiten. Aber manchmal rutsch ich noch in dieses Denken, dass ich es nicht anders verdient habe und dann passiert es halt doch. Aber auch daran werd ich noch weiter arbeiten.
Auch wie es weiter geht ist mittlerweile ein wenig geplant. Als allererstes flieg ich morgen früh mal nach Brüssel zu einer Freundin für ne Woche :) (sollte langsam packen...um 7 geht der flug^^) Tut mir glaub ich gut mal wieder weg zu kommen!
Dann komm ich nochmal zur Weihnachtsfeier in die Klinik.
Ab Jänner kann ich dann zur Nachbetreuung kommen. Zuerst jede oder jede 2. Woche, dann steigern wir das auf alle 3 Wochen und dann auf alle 4 Wochen einen Tag rein, bis wir es dann ganz beenden.
Nebenbei werd ich im Februar mein Studium wieder aufgreifen. War zwischenzeitlich schon sehr negativ meinem Studium gegenüber eingestellt aber mittlerweile freu ich mich wieder darauf. Bekomm zu Weihnachten auch ein paar Fachbücher und freu mich schon richtig die im Jänner zu lesen.
Und für Psychotherapie steh ich auch schon auf ner Warteliste. Wird aber noch 2-4 Monate dauern bis ich da nen Platz hab. ABer bis dahin hab ich ja zumindest noch die Betreuung durch die Tagesklinik und die Selbsthilfegruppe.

Jo das is so der Stand bei mir...
Tut mir übrigens leid dass ich so wenig schreibe :( Ich wechsle immer noch zwischen Phasen wo ich ins depressive rutsch (Hab jetzt auch die diagnose rezidivierende Depression, derzeit mittelgradige episode) wo ich mich kaum aufraffen kann etwas zu machen (wie eben auch hier schreiben) und die phasen wo ich mich in die Überaktivität steigere und keine zeit hab ins forum zu schauen. Momentan bin ich eher wieder in der 2. Phase. Bin einfach ständig unterwegs, treff dauernd leute, bin kaum zu hause und gönn mir keine ruhe. Muss da erst ein gesundes mittelmaß finden, weil letzte woche hat mir mein körper schon gezeigt, dass ihm diese phase schon zu lang andauert (etwa 6 Wochen). Kreislauf volle pulle zusammengebrochen (mir fehlen sogar 15 minuten meiner erinnerung) und seitdem krank. heut der erste tag wo es mir wieder besser geht.

Wünsch euch alles Liebe,
Louve
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#14
ach, ich finde so ausgedehnt ist die diagnose gar nicht, ich finde sogar, das klingt recht "üblich" - mach dir da also keine gedanken. die bulimie ist ja wirklich sehr sehr oft nur ein teilsymptom einer ganz anderen störung, ich kenne wenig fälle die "nur" bulimie als einzelstörung haben.
ich finde, das macht es auch einfacher bzw effektiver, damit arbeiten zu können. manchmal ist niemandem geholfen wenn sich das kotzen irgendwann gelegt hat und die hauptstörung unbemerkt weiterbrütet...

davor dass man danach in ein loch fällt hätte ich auch angst, selbst wenn ich mal eine woche bei meiner mutter war sitze ich danach ja schon zuhause und heule mir mindestens zwei tage die augen aus^^ ich wünsch also dementsprechend alles gute :)