Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#16
Treff mich heute noch mit einen Typen, den ich seit eineinhalb Jahren kenne. Wir hatten damals und dann letztes jahr nocheinmal was miteinander. Er hat mir aber beide Male nicht gut getan. Und jetzt bin ich so blöd und Treff mich wieder mit ihm. So angespannt wie ich deswegen gerade bin war ich schon seit längerem nicht. Würd mi grad so gern verletzen bevor ich zu dem treffen Fahr :(
Hab mir auch schon viel süßes reingehaut...
Außerdem bin i Ur müde und unmotiviert mi no in den Zug zu setzen...
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#18
Die ersten 2 Stunden war es voll schön. Aber dann hab ich mich wieder zu Dingen überreden lassen die ich nicht wollte ... Hab dann versucht mich von meinem Körper abzukapseln. Hab alles über mich ergehen lassen und in Gedanken immer vorgeflüstert dass das nicht ich bin und versucht nicht darüber nachzudenken was ich gerade tu. Fühl mich grad so schmutzig :( wieso kann ich keine grenzen setzen??
Zuletzt geändert von Louve am Fr Dez 27, 2013 0:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#19
War heut das erste mal bei meiner neuen Therapeutin in Wien :-)
War Ur nervös vorher aber sie macht einen sehr netten Eindruck. Konnte ihr in der einen Stunde meine Geschichte kurz zusammenfassen. Sie war sehr aufmerksam dabei und hat Zwischenfragen gestellt.
Also erster Eindruck ist positiv. Ich hoff wir können wirklich gut miteinander arbeiten :-)
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#21
Ich kann grad einfach nicht mehr...
Das depressive ist gerade so stark...
Ich möchte mich verletzen, Medikamente nehmen, Alkohol trinken...
Aber ich muss stark bleiben.
Ich hasse es stark sein zu müssen.
Möchte gerade einfach nur ins Krankenhaus. Oder irgendwen haben, der mich in den Arm nimmt...
Aber ich trau mich nicht einmal meine beste Freundin anzurufen.
Ich würd so gern schlafen...für immer schlafen...
Aber ich darf das nicht. Ich muss lernen. Hab morgen meine erste Prüfung.
Und ich möchte mich an mein Motto "Aufgeben gibts nicht" halten.
Weil ich schon so viel erreicht habe. So vieles auf das ich stolz sein kann.
Ich werde das nicht wieder alles über den Haufen schmeißen.
Ich werd mich von dieser Scheißkrankheit nicht unterkriegen lassen.
Auch wenn es noch so schwer ist...
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#22
Was macht dieses Leben für einen Sinn??

Alle sagen mir ich hab so viel gelernt im Krankenhaus. Und dass es mir so viel besser geht. Und dass ich so viel stärker bin. Und dass ich endlich an mich glauben soll. Und daran glauben, dass es gut wird.
Aber wie soll ich an das glauben??
Immer wenn es mir mal besser geht kommt der nächste Schlag ins Gesicht.
Mir ging es jetzt 3 Wochen echt gut.
Und jetzt?
Gehts mir wieder extrem beschissen.
Ich kann das nicht mehr....ich halt das nicht mehr aus.
Immer und immer wieder fall ich.
Wie soll ich drauf vertrauen dass es auf dauer gut werden kann wenn ich jedes mal wieder gefallen bin??
Immer wenn ich anfang darauf zu vertrauen, dass sich etwas verändert, kommt das nächste tief. Und das ist tiefer als die vorherigen tiefs.
Ich halt die depressionen nicht mehr aus.
Ich halt die Essstörung nicht mehr aus.
Ich halt den SVV-Drang nicht mehr aus.
Es wäre so viel leichter wenn ich nach dem Essen einfach wieder SPeiben gehen würde....aber ich kann nicht mehr zurück in die bulimie.
Dafür hab ich mir die woche wieder eine waage gekauft um wenigstens ein wenig kontrolle zurück zu bekommen. Dabei wollte ich meine tagesstimmung nimmer von der waage abhängig machen.
Und wenn ich schon nicht speiben gehen darf dann will ich mir wenigstens den Arm zerschneiden. Aber das darf ich auch nicht.
Weil es meine Studienkollegen sehen würden. Und meine Familie. Und ich in einen Monat ins Praktikum gehe und da sind zerschnittene Arme auch nicht gerade förderlich...
Außerdem hat mich gestern ein Studienkollege auf meine Narben angesprochen. Wir sind draußen gestanden und haben eine geraucht und plötzlich zeigt er auf meinen Arm und meint "was hast da denn da eingeritzt?"
Hab gemeint "blöde vergangenheit"
Aber wenn ich es jetzt wieder tue und mit Stulpen herumrenne ist ihm klar dass das keine Vergangenheit ist...
Und ich hab enorme Verlassenängste momentan.
Ich hab so Angst dass mich eine Person nicht anruft obwohl sie es versprochen hat. Und ich fürchte mich jetzt schon vor den Tag wenn meine Thera sagt dass sie dort nimmer arbeitet.
Ich brauch diese 2 Menschen.
Ich wüsste nicht was ich momentan ohne meiner Thera täte.
Sie gibt mir das gefühl mich zu verstehen.
Hatte gestern wieder stunde. Sie hat zugegeben dass das jetzt einfach scheiße ist. Aber dass ich schauen muss, wie ich durch diese scheißzeit wieder durchkomme. Und dass es jetzt darum geht, dass sie und mein umfeld aber auch ich mir gutes tu.
Sie meint ich bin am richtigen Weg. Weil ich dieses Leben nicht mehr will. Und das die wichtigste Voraussetzung ist es zu verändern.
Aber ich hab keine Kraft mehr zum Kämpfen :( Ich weiß ich sag das seit einem jahr und hab immer weiter gekämpft. Aber ich hab einfach so angst dass ich wirklich aufgebe.
Aber ich seh momentan einfach keinen sinn mehr. Weil es ja doch immer wieder kommen wird.
DIe Depressionen begleiten mich schon mein halbes Leben. Aber so extrem wie die letzten 3 jahre...
Und trotzdem werde ich weiter machen. Ich werd mich jetzt anziehen und auf die Uni fahren. Ich werd bis um 18 Uhr mit nur ner viertel stunde mittagspause in den Vorlesungen sitzen. Und am Abend für die Bac arbeiten. Die ich in weniger als 2 Wochen abgeben muss. Und ich werd mich die 2 wochen so dahinter klemmen dass ich es schaffe sie abzugeben.
Ich werd zu Ostern mit meiner Familie und Freunden weg fahren. Und ich werd ein Lächeln aufsetzen. So wie ich es immer tue. (übrigens das 3. Ostern hintereinander wo es mir scheiße geht)
Aber wozu das alles??
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#23
hallo Louve
Tut mir leid, dass es dir wieder so schlecht geht. Wünschte ich könnte dir sagen, dass es besser werden wird, doch das kann ich nicht, weil ich es einfach nicht weiß.
Ja Depressionen sind voll scheiße und ich wünsche dir, dass es doch irgendwann mal besser wird.
Doch Louve, kann es nicht sein, dass es schlimmer ist, weil du wegen Bac und all dem Zeut so viel Stress um die Ohren hast???
Ist es dein Traumberuf, den du da versuchst zu bewältigen?? Denn dann ist es bestimmt Wert weiter dafür zu kämpfen-denk-
Doch wenn es nur ein "muss halt sein" ist, dann frag dich doch, ob ne Lehre evtl. besser wäre. Ich weiß, dass Lehre , gerade in Wien, nicht viel her macht, aber immer noch besser als etwas zu lernen, was man evtl. nicht mag. Falls es aber doch unbedingt lernen willst, was du grad machst, dann bitte, gib nicht auf!!!!!!!!!!!!!!!

Verlassensängste kenne ich nur zu gut. Begleiten mich auch jeden TAg. Ich sagte letzthin mal zu wem, dass ich irgendwie jemanden brauch, der mich an der Hand nimmt und mich SChritt für SChritt voran zieht, da ich selber es nicht schaffe. Zumindest fühlt es ich in mir so an, dass ich am Platz gehe und momentan wünschte ich mich auch nach Tulln zurück, einfch um mit meiner dortigen Thera weiter zu kommen. Meine jetztige Thera möcht ich aber auch nicht verlieren, denn sie ist für uns auch sehr wichtig, auch wenn ich die NÄhe nicht zulassen kann und es oft weh tut, wenn ich bzw. die innere KLeine sie braucht.

Frage mcih grad: werden wir jemals schaffen auf eigenen , erwachsenen BEinen zu stehen, oder werd ich immer irgendwie klein und unfähig sein?

Naja, sorry, bin abgeschweift. Also Louve, zurück zu dir.
Du hast schon viel erreicht und ich weiß, dass du es , wenn du es willst, schaffen kannst. Und wenn du denkst, dass du im Sommer die KLinik brauchst und es o.k. ist für die dort, dann mach es!!!!!!!!!

Was die svv betrifft, sagte ja schon, es gibt auch andere STellen als den ARm, wenn es wirklich sein muss.

Viel KRaft dir

piggi

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#24
Danke liebe Piggi für deine Antwort!

Kann schon eine Rolle mitspielen, dass das Studium einfach auch Stress ist. Ich hab heut wieder brav gearbeitet und bin eigentlich optimistisch dass ich die Arbeit rechtzeitig fertig hab. Aber es ist halt viel Arbeit.
Mein Traumberuf ist es übrigens nicht. Aber es ist ein Beruf der mir gut gefällt und eine super Grundlage für meinen Traumberuf ist, den ich eventuell wirklich in ein paar Jahren erlerne (Wäre dann eine Ausbildung mit Diplom und kein Studium).
Und insgesamt geh ich ja auch gerne auf die Uni. Lenkt mich gut ab. Und es tut mir gut unter Leuten zu sein. Vor allem weil es ein paar Leute in meiner neuen KLasse gibt mit denen ich mich echt super versteh und auch privat öfters schon treff. Und es tut mir gut eine Tagesstruktur und eine Beschäftigung zu haben. Auch etwas, über das ich mit meinen Schulfreunden wieder reden kann. Die waren schon etwas genervt weil es im letzten jahr nur das thema krankenhaus gab. Und jetzt steh ich halt so wie sie wieder im Unileben und gehör einfach wieder mehr dazu.
Das find ich gut.
Und ich glaub ohne der Uni hätte ich mich schon wieder aufgegeben und würde mich nur schleifen lassen. Den ganzen Tag schlafen und nix tun und nicht rausgehen. Was bei mir für die Depressionen aber nie förderlich war. Daher tut es mir gut dass ich in der Früh aufstehen muss und hinfahren.
Und mir ging es ja auch bis vor kurzem wirklich gut im Studium.

Gestern hat alles in mir danach geschrien wieder stationär zu gehen.
Heute bin ich mir wieder ein wenig unsicher. Ich find die momentane Situation ur scheiße. Echt. Vor allem weil ich mich heute auch verletzt hab (noch dazu wirklich am arm).
Aber ich bin auch stolz auf mich. Trotz des RFs. Weil ich weiter mache. Weil ich mich trotzdem hinsetze und für die Bac arbeite. Und weil ich trotzdem mit meinen Freunden ausgehe. Und weil ich meiner besten Freundin heute am Telefon klipp und klar gesagt hab dass es momentan scheiße ist weil die Depressionen wieder da sind.
Und jetzt denkt sich ein Teil von mir, dass ich vielleicht wirklich lernen muss, solche Tiefs ohne den Rückhalt KH zu überstehen?!
Na keine Ahnung....JETZT GERADFE bin ich wieder halbwegs optimistisch. Weil ich den ganzen Abend gearbeitet hab - und das nach 8.5 Stunden Vorlesung mit nur ner viertel stunde mittagspause. Und merke, dass ich selbst in den Depressionen was schaffen kann.
Aber ich weiß halt wie schnell das kippen kann...gestern und heute vormittag hab ich ja auch noch ganz anders gedacht.
Ich glaub ich kann das echt nur kurzfristig entscheiden, ob ich stationär geh im sommer oder nicht...

Ich hab auch manchmal das Gefühl, ich brauch jemanden an der Hand, der mich durch die Krankheit durchbegleitet. Irgendwie war das KH so für mich. Ich hab mich dort geführt gefühlt. Den Weg musste ICH gehen aber nicht alleine. Jetzt muss ich halt wieder alleine gehen. Mit UNterstützung von meiner Therapeutin. Die mir immer wieder mal den richtigen Weg zeigt. Aber gehen muss ich alleine. Und das ist verdammt anstrengend.
Und obwohl ich weiß, dass ICH diejenige bin, die den Weg gehen muss, sind die Verlassensängste momentan echt rießig.

Ich glaub schon, dass man es schaffen kann, auf eigenen Beinen zu stehen.
Meine Thera hat gestern gemeint: "Sie stehen auf ihren eigenen Beinen. Sie machen das alles."
Also irgendwie steh ich anscheinend schon auf ihnen...
Und iwi denke ich hat sie recht. Wirklich auch wenn es mir noch so scheiße geht momentan - ich gehe meinen Weg und ich steh trotzdem im Leben. Wie gesagt ich geh auf die Uni, ich treff Freunde, ich arbeite für die Bac, ich halt mich an Arzt und Theratermine, ich geh in den Flötenunterricht,....und ich esse sogar brav. So sehr ich mich dafür verachte. Ich hab heut ungeplant Spareibs zu Mittag gegessen und am Abend hatten meine Studienkollegin und ich so nen Hunger beim Arbeiten, dass wir uns spontan Chinesisch in die Wohnung bestellt haben. Ein Teil verachtet mich eben dafür, dass ich esse. Ein anderer Teil ist froh darüber. Weil die Spareibs echt lecker waren! Und ich die Energie für die langen Vorlesungen gebraucht habe! Und weil ich am Abend echt körperlichen Hunger hatte. Und es nun mal ein viel schöneres Gefühl ist wenn dieser Hunger gestillt ist und man es nicht wieder erbricht. Es hat Spaß gemacht mit meiner Studienkollegin zusammen zu essen mit den Stäbchen und danach mit ihr weiter arbeiten zu können und nicht irgendne ausrede zu erfinden um länger aufs klo zu verschwinden. Und dann wirklich nochmal die Energie gehabt, ne Stunde weiterzuschreiben.
Das ging in der Bulimie alles nicht.
Dieser Teil ist dann froh, dass ich esse.
Und diese Dinge, sind find ich Dinge, die einem im Leben selbstständig stehen lassen.
Weil - meine Studienkollegin weiß nichts von meiner ES. Die hätte sich vermutlich nicht einmal was gedacht wenn ich nachher aufs Klo verschwunden wäre. Oder auch jetzt. Studienkollegin ist weg und Mitbewohnerin schläft. Ich könnte aufs Klo und das noch nicht verdaute essen los werden ohne dass es wer merkt.
Aber ich tu es nicht. Weil ICH es NICHT WILL. Und nicht weil mich irgendwer kontrolliert. Es müsste ja niemand erfahren.

Sorry für die lange Antwort...hatte irgendwie grad ein Schreibebedürfnis...

Lg und gute Nacht,
Louve
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#25
Und trotzdem werde ich weiter machen. Ich werd mich jetzt anziehen und auf die Uni fahren. Ich werd bis um 18 Uhr mit nur ner viertel stunde mittagspause in den Vorlesungen sitzen. Und am Abend für die Bac arbeiten. Die ich in weniger als 2 Wochen abgeben muss. Und ich werd mich die 2 wochen so dahinter klemmen dass ich es schaffe sie abzugeben.
Ich werd zu Ostern mit meiner Familie und Freunden weg fahren. Und ich werd ein Lächeln aufsetzen. So wie ich es immer tue. (übrigens das 3. Ostern hintereinander wo es mir scheiße geht)
Aber wozu das alles??
Hallo Louve,

was hast Du denn für unmenschliche Vorlesungszeiten? Bei uns waren das immer 90-Minuten Blöcke mit 30 Minuten Pause dazwischen.

Wen Du weißt, dass Dir Ostern in der bisherigen Form nicht gut tut, wie wäre es dann mit kürzer treten? Sagst deiner Familie, du hast viel Unistress um die Ohren und brauchst Deine Ruhe. Sollten sie akzeptieren. Bei der Uni sehe ich es ähnlich wie Piggi: DAs ist jetzt eben eine Phase, die belastend ist. Aber es kommen auch wieder andere und du weißt ja, wofür Du es tust. Aber der Familien-Smilie-Stress, der ist ja wohl abkömmlich. Familie sollte nicht dafür da sein, dass man die glücklich macht und das Püppchen mimt.

Liebe Grüße

Sophie
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#26
Hallo Sophie!

Ja unser Studium ist zeitweise sehr intensiv...normalerweise haben wir am Vormittag einen Vorlesungsblock mit ca 3 Stunden + 1/4 stunde Pause und am Nachmittag so einen Block. Oft am Nachmittag auch 4 Stunden mit ner Viertel Stunde Pause oder 5 Stunden mit 2x ner viertel stunde pause. Und zu mittag normalerweise 45 Minuten Mittagspause...
Aber der eine Tag war echt schon Hardcore...

Das mit Ostern war meine Entscheidung und ich würde sie wieder so treffen...
Meine Familie hat es mir freigestellt, ob ich mitfahr oder nicht. Und wäre nicht böse gewesen, wenn ich nicht mitfahre weil ich so viel zu tun hab.
Es kommen halt auch meine Verwandten aus Vorarlberg mit meinen Patenkind (3.5 jahre alt) das ich kaum sehe. Und die wären net mitgefahren wenn i net kommen würd. Und meiner Cousine, zu der ich ein echt gutes Verhältnis hab, der war es halt echt wichtig dass ich komm.
Und früher hab ich diese Osterurlaube wirklich geliebt! (Wir fahren schon mein Leben lang die 3 Familien wie heuer auch - manchmal sind noch mehr Familien mitgefahren aber wir sind so der harte Kern)
Wir "Kinder" sind zwischen 17 und 28 Jahre alt. Und dürfen immer noch am Ostersonntag unsere Nester suchen. Und jedes Jahr machen wir ein Foto wie wir dann alle nebeneinander hinter den Nestern sitzen und in die Kamera grinsen.
Bin ein totaler Fan von so Traditionen. Vor allem wenn man von Jahr zu Jahr sieht wie wir größer werden. Und mehr werden. Früher als meine Cousine und Cousin auf die Welt gekommen sind und mitwaren, jetzt wo schon die Tochter von meiner Cousine dabei ist.
Vor 3 Jahren bin ich kurz vor Ostern so tief in die Bulimie gerutscht. Und trotzdem war es damals nett und hat mich zumindest 2 Tage (damals bin ich nur nachgekommen) aus der Fress-Kotz-Orgie rausgerissen.
Aber vor 2 Jahren war ich einfach so depressiv drauf...das war der Horror.
Und letztes Jahr war Ostern das erste WOchenende, das ich im Krankenhaus verbracht hab.
Und da ging es mir psychisch wirklich nicht gut. Und nach dem Jahr davor war ich letztes Jahr froh zu Ostern im KH zu sein. Ich hab mich dadurch sicher gefühlt.
Es ist aber an der Zeit dass ich wieder schau wie es mir bei so Ereignissen geht.
Und vielleicht wird es ja heuer wirklich wieder nett?!
Ich bin auch nicht mehr ganz so depressiv drauf wie am Anfang der Woche. Man sieht wieder ein Licht am Ende des Tunnels.
Wenn ich jetzt die nächsten 3 Tage mich echt in die Bac reinhau, dann kann i dort vielleicht einfach abschalten ein paar Tage und Spaß haben....

Kurzes anderes Thema:
Der Psychiater hat am Freitag das erste Mal das Wort "Binge Eating" in de Mund genommen...
Und heute hab ich mit einer Bekannten telefoniert und hab ihr das erzählt. Und sie so:"Aber in Wahrheit wusstest du das schon oder?!"
Oh Mann... :oops: :oops: :oops:

Lg,
Louve
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Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#28
Binge Eating ist für mich die schlimmste ES...früher dachte ich, dass die nicht so belastend ist wie das ständige kotzen oder hungern (auch wenn ich das nie lange duchgehalten hab).
Aber auch wenn sie mich im Alltag lang nicht so einschränkt und körperlich nicht so erschöpft wie die speiberei....sie gibt mir das Gefühl absolut keine Kontrolle mehr über mich zu haben :(
In der Bulimie hatte ich noch die "Kontrolle" über mein Gewicht. Ich hab es zwar nie geschafft mit ihr bedeutend abzunehmen, aber ich hab wenigstens so viel gegessen wie nur irgendwie ging und hab nicht zugenommen. Aber jetzt...ich hab so mega viel schon zugenommen (und mit mega viel mein ich weit im 2-stelligen Bereich) und egal wie sehr ich versuch mich zamzureißen....ich brauch einfach süßes und essen. und zwar mehr essen als eigentlich notwendig. Vielleicht schaff ich es mal ein zwei tage normal zu essen. Zwar auch mit süßen aber zumindest nicht so zu viel. Aber dann verlier ich wieder die Kontrolle und esse und esse.

Ich schäm mich einfach so dafür dass ich mich nicht zügeln kann :(
Mein ExFreund hat mal ein Lied geschrieben. In dem er dicke Leute verarscht und davon singt dass sie Fett verlieren sollen. Ich hab ihm gesagt dass ich das Lied absolut nicht in Ordnung find und auch sehr verletzend. Weil ich auch nicht dünn bin und es tausende Menschen da draußen gibt die mit ihren Gewicht kämpfen.
Er hat gemeint an solche Leute ist das Lied auch nicht gerichtet. Sondern an die, die ständig über Gewicht jammern und sich trotzdem das Essen nach und nach in den Mund schieben...weil die findet er einfach erbärmlich...tja...jetzt gehör ich zu diesen Menschen an die er das Lied gerichtet hat :(
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#29
Ja, dass das für dich eine schlimme Diagnose ist, weil die Krankheit sehr belastend ist, das verstehe ich. Aber belastet es dich mehr seit das ganze einen Namen hat? Es hat sich doch von der essensseite her nicht viel verändert, du hast nicht mehr oder weniger fas wenn du es jetzt binge eating nennst. Es heißt nur, dass das, worunter du derzeit leidest nicht der normalzustand ist, dass es sich lohnt weiterzukämpfen, dass du ein essverhalten erreichen kannst, dass dich glücklicher macht als das derzeitige. Ich will dein leiden auch überhaupt nicht kleinreden, ich will nur einen denkanstoß geben. Und ich WEIß, dass du das schaffen kannst!!!
Zuletzt geändert von kleines Ich-bin-ich am Mi Apr 16, 2014 5:35, insgesamt 2-mal geändert.
Für uns sind die Anderen anders.
Für die Anderen sind wir anders.
Anders sind wir, anders die Anderen,
wie alle Anderen.

-Hans Manz-

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#30
Irgendwie ist es für mich trotzdem schlimmer wenn man es so nennt.... in meinem letzten Entlassungsbericht steht atypische Bulimie. Das ist "okay". Ich leide trotzdem unter dem Essen. Aber es ist doch anders...
Wie ich damals in die Bulimie gerutscht bin....da "durfte" ich nicht dagegen kämpfen, solange ich nicht die Diagnosekriterien für die Bulimie erfülle...ich hab echt 3 Monate warten müssen bevor ich überhaupt beginnen konnte dagegen zu kämpfen. Auch wenn es noch ewig gedauert hat, bis ich wirklich intensiv dagegen gekämpft hab.
Diagnosen waren irgendwie immer wichtig für mich...
Meine erste Therapeutin wollte nie, dass ich mir eine offizielle Diagnose stellen lasse. Dabei hat es mir dann im Krankenhaus, wie ich offiziell die Diagnosen Borderline und Bulimie bekommen hab, irrsinnig geholfen.
Weil das Diagnosen waren, die ich akzeptieren konnte und gegen die ich kämpfen konnte.
Aber beim Binge-Eating...das ist eine DIagnose für die ich mich mehr schäme als für die Bulimie und das SVV und die Depressionen...weil ich immer Angst habe, dass die Leute denken, ich bin einfach nur schwach oder gierig oder was auch immer...
Naja keine AHnung....wirklich ändern tut es eigentlich nichts.
Ich werde dennoch dagegen kämpfen.



Ostern ist heuer ganz nett. Im Gegensatz zu den letzten Jahren. Bin gerade in Salzburg auf nen Bauernhof mit Freunden und Familie.
Nur essen läuft auch nicht so toll.
Und heute merk ich dass ich einfach irrsinnig erschöpft bin psychisch.
Aber ich hab auch die letzten Tage immer wenn wir im Quartier waren voll gas gearbeitet um meine Bac-Arbeit fertig zu bekommen. Zum Glück ist sie das jetzt. Zu Hause noch 2 Dinge im Buch kontrollieren und dann kann i sie ausdrucken!
Das is schon mal ne Erleichterung!

Nagut gehen jetzt essen. Hab eh schon Hunger.

Denk an auch alle und wünsch euch frohe Ostern!
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!