Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#77
Piggi hat geschrieben:wieso glaubte das Team, dass du falsch dort bist??

piggi
Zuerst weil sie gemerkt haben dass mich die Station und die mitpatienten mehr runter zieht als das es mir hilft und jetzt weil sie meinen dass ich draußen schon so viel erreicht hab und mich eigentlich draußen entfalten müsste und nicht stationär sein. Dass ich irgendwie schon ins "wahre leben" gehöre und nicht in einen Geschützen Rahmen.
Ich selber hab überlegt abzubrechen weil ich eben auch gemerkt habe dass ich mich draußen bei meinen Freunden wohler fühle als im Krankenhaus (was früher nicht der fall war) und dass mich die Station teilweise mehr belastet.
Aber jetzt wo ich 2 Tage zu Hause war bin ich irgendwie doch froh dass ich da bin... Hab mich blöderweise zu Hause fast wieder nach dem KH gesehnt. Wobei ich insgesamt endlich an den Punkt gekommen bin wo ich lieber wieder draußen bin als drinnen im KH. Das ist gut.
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#78
Heute den letzten therapietag gehabt. Morgen geht es nach Hause. Und ich freu mich. Ich geh mit einem guten Gefühl.
Ich hab mittlerweile 5 Wochen nicht mehr erbrochen und brav gegessen. Mein Magen wurde letzte Woche abgeklärt wegen der Übelkeit. Abklingende Gastritis, Entzündung am Übergang vom Magen zur Speiseröhre und Entzündung in der Speiseröhre. Und heute musste ich zum Zahnarzt weil ich so Zahnschmerzen hatte. Bin bissi traurig wie schlecht ich die letzten Jahre mit meinen Körper umgegangen bin. Und ganz gut schaff ich es immer noch nicht weil von den Energy Drinks bin ich immer noch nicht los. Und vor 2 Tagen auch nochmal einen SVV Rückfall gehabt. Aber von dem lass ich mich nicht unterkriegen oder fertig machen. Wichtig ist dass ich weiter mache.
Diesmal fällt mir der Abschied aus dem KH auch nicht so schwer weil ich mich irrsinnig auf das leben draußen freue. Auf den Urlaub, das Studium, meine Freunde. Ich hab mich diesmal auch nicht so eng an die Patienten gebunden. Ich hab sie gern aber auch wenn es vielleicht böse klingt - bis auf 2 von denen ich eine aber schon vom letzten Jahr kenne werden sie mir in meinem leben nicht fehlen. Mir fehlen meine Freunde draußen. Und das ist gut so. Meine Therapeutin und die Schwestern finden es auch gut dass ich mich diesmal nicht so an die Patienten gebunden habe.
Heute übrigens auch genau ein Monat ohne Alkohol. Und ich werde draußen mein bestes geben auch weiterhin nichts zu trinken. Und wenn ich doch einmal trinke werd ich alles tun um nicht in eine "jetzt ist es auch schon egal" Einstellung zu kippen sondern danach wieder nichts zu trinken.
Versuche mich bei meinen ganzen Süchten an das Motto der AA zu halten..."nur für 24 Stunden"
Ja werd mein bestes geben :)
Jetzt freu ich mich auf jeden fall mal auf den Urlaub!
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#80
Danke Christie :D Wie gehts denn dir überhaupt??

Hatte heute noch ein gutes abschließendes Gespräch mit meiner Bezugsschwester!
Haben länger geredet weil ich mich bissi geärgert hab wie ich den Kurzarztbrief gelesen hab...der Arzt hat - Ohne mit mir vorher ein Wort darüber zu reden!! - reingeschrieben: "BP Störung mit deutlichen anankastischen Zügen"
Jetzt bin ich also auch noch zwanghaft...ein paar Sachen davon treffen schon zu aber vieles auch nicht...und mich ärgert es einfach dass es nicht vorher mit mir besprochen wird. Meine Bezugsschwester hat gemeint ich soll nach dem Urlaub den Arzt anrufen und ihn fragen wegen welchen Kriterien oder Verhaltensmustern er es hineingenommen hat und warum er es mir nicht vorher gesagt hat.
ABer sonst auch noch viel gutes geredet. Sie hat gemeint sie hat mich bei dem Aufenthalt noch mal auf eine neue erwachsenere Art kennen gelernt. Die Gespräche mit ihr werden mir echt fehlen.
Hab auch noch ein Gespräch mit der Ärztin aus der Tagesklinik gehabt. Sie hat fast ne halbe Stunde mit mir geredet. Ich hab ihr erzählt, dass es im Dezember einen s*x**ll* Übergriff gab und dass ich davon viele Flashbacks hatte während des Aufenthalts. Sie hat gemeint eigentlich bräuchte ich eine Traumatherapie wenn ich immer noch Flashbacks hab. Sie hat mir angeboten, dass ich im Februar für einen 4 Wochenturnus komm, verbunden mit meinen Semesterferien, und bei ihr eine Traumatherapie mache. Ich würde trotzdem 2 Wochen auf der Uni verpassen und das ist nicht wirklich möglich. Also geht es frühestens nach dem Studium. Sie hat gemeint die Entscheidung kann ich aber eh nur abhängig davon machen wie stark die Flashbacks während dem Studium sind. Aber momentan hab ich sie wieder im Griff und ich hoff das bleibt auch beim Studium so. Will auch momentan gar nicht zurück ins KH auch wenn es nur TK wäre. Aber trotzdem gut zu wissen dass sie die Traumatherapie mit mir machen würde.
Ja aber jetzt werd ich mich aber mal aufs Ohr hauen und morgen einpacken und mich von meinen Großeltern verabschieden :)
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#82
Lieb, dass du fragst, Louve.
Ich hab mich wieder gefangen grade; hatte von Anfang bis Mitte der Woche ein Tief; wollte nicht raus aus dem Bett, alles schien mir irgendwie sinnlos, viele Grübeleien...
Ab nem gewissen Punkt hab ich gemerkt, dass ich mich, auch wenns schwer fällt, selbst rausziehen muss. Hab mich also bewusst "schön gemacht", bin rausgegangen, hab mit Leuten geredet und mitlerweile fühl ich, wie meine Kraft zurückkommt =)

Wie sieht's denn bei dir mit der therapeutischen Anbindung nach deinem Urlaub aus?
LG

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#83
Hey christie!
Bin dann vorm Urlaub nicht mehr zum Antworten gekommen. Jetzt genieß ich gerade den letzten Abend auf unserem Balkon mit Blick aufs Meer aber hab grad bissi zeit zum schreiben also meld i mi :)

Tut mir leid dass es dir schlechter ging. Aber voll Super dass du dich selber raus ziehen konntest! Konntest du bis jetzt bei der besseren Stimmung bleiben?

Zu deiner frage bezüglich Therapie:
Ich hab wenn ich jetzt zurück komm noch eine Woche ohne Therapie weil meine Therapeutin auf Urlaub ist in der Woche. Dann hab ich in der ersten September Woche noch 2 letzte Stunden bei meiner Therapeutin dann ist sie weg :( und damt geht es mir echt nicht gut...
Wenn alles gut geht bekomm ich gleich anschließend in der selben Institution eine neue Therapeutin mit dem Schwerpunkt individualpsychologie. Die dann auch noch länger dort ist. Ich hoffe dass ich mich bei der wohl fühle... Bin momentan bissi negativ eingestellt was Therapiewechsel betrifft aber ich hoff dass ich ihn gut schaffe. Will einfach nicht schon wieder meine ganze Geschichte erzählen...
Falls es bei der nicht klappt hat mir meine Therapeutin aus der Klinik auch noch eine empfohlen die aber etwas teurer wäre auch wenn sie auch noch unter supervision steht. Müsste ich mir dann anschauen und mit ihr besprechen wie viel es kosten würde 2x/Woche zu kommen.
Weil wir haben jetzt geplant dass ich 2x wöchentlich in Therapie gehen werde damit ich stabil bleibe. In der Klinik wollten sie sogar 3x aber da hab ich
Mich quer gestellt. Ich will nicht dass sich mein ganzer Alltag um Therapien dreht und außerdem steht mein letztes und schwierigstes studienjahr an da hab ich gar nicht die zeit so oft in Therapie zu fahren.
November Dezember hab ich zum Glück mal ne Therapiepause weil ich weg geh für ein Praktikum. Freu mich echt nach über 3 Jahren endlich mal 2 Monate ohne Therapie zu sein.
Ah ja und eben vielleicht die Traumatherapie nach dem Studium... Mal schauen. Hatte gestern so nen heftigen flashback :( war echt schirch. Ich hoff echt dass wenn ich wieder den ganzen Tag beschäftigt bin im Studium mit anderen Themen die Erinnerungen wieder in den Hintergrund rutschen.

Urlaub ist übrigens dafür Mega toll :D wir lassen es uns so richtig gut gehen. Wir waren baden, besichtigen, gut essen (über 6 Wochen ohne Rückfall. Und diesmal hab ich
Mich im Gegensatz zum letzten Jahr ausgewogen ernährt. Ohne essattacken aber ausreichend gegessen),... Genießen es total und sind traurig dass morgen die Woche schon wieder um ist!

Glg an euch aus dem schönen Italien!
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#84
Ist es falsch so sehr zu hoffen? Erwarte ich mir mal wieder zu viel von mir?
Momentan bin ich so optimistisch...aber was wenn alles nur Trug und Lug ist?
Es geht mir gut. Aber ich weiß, dass es auch viele Punkte gibt, die nicht gut sind. Ich hab Angst vor den Nächten. Ich kann nur schwer einschlafen. Die Erinnerungen sind zeitweise sehr aufdringlich.
Aber dennoch geht es mir insgesamt gut.
Ich bin froh dass mein Studium heute wieder losgegangen ist. Und ich M. und K. wieder jeden Tag sehe.
Ich esse worauf ich Lust habe. Und die Betonung liegt auf ESSEN. Ich fresse nicht. Und ich hungere nicht. Und ich speibe nicht.
Ich trink keinen Alkohol. Auch wenn es einzelne Momente gibt wo es mir schwer fällt. Wenn die Erinnerungen zu stark werden. Insgesamt fällt es mir leichter als gedacht. Insgesamt fehlt er mir nicht.
Ich hab mich seit 2 Wochen wieder nicht selber verletzt. Und ich hab auch nicht das Verlangen danach. Meine Arme, die früher ständig unter Stulpen versteckt waren, sind überhaupt seit fast 4 Monaten unberührt. Ich laufe kurzärmelig herum und muss nichts verstecken. Das ist ein schönes Gefühl. Wenn man keine Angst haben muss, dass irgendein praktischer Unterricht kommt, wo man kurzärmelig kommen muss.
Ich nehm sogut wie keine Bedarfsmedikamente. Weil mein Körper sie nicht mehr gewohnt ist. Ich nehm ja auch gar keine Beruhigungsmittel mehr fix am Tag. Alle abgesetzt in der Klinik. Früher musste ich die Bedarfsmedikamente in hoher Dosis nehmen, damit ich eine minimale Wirkung spür. Jetzt nehm ich sie in geringer Dosis und könnte stundenlang schlafen. Weil ich sie eben nicht mehr gewohnt bin und weil meine Grundspannung stark gesunken ist (konnten wir auch gut beobachten im Biofeedback wie Woche für Woche meine körperliche Anspannung gesunken ist). Daher nehm ich sie eben wenn nur noch am Abend wenn ich mich am nächsten Tag ausschlafen kann in geringer Dosis. Weil aufstehen könnt ich nicht. Absolut nimmer alltagstauglich die Dinger. Das macht mir zwar Angst aber andererseits muss ich halt lernen mich wirklich runterzuskillen wenn was los ist und nicht immer sofort zu den Medikamenten zu greifen. (Org wenn ich dran denk dass sie mich auf der Akut 4x/Tag in hoher Dosis damit zugedröhnt haben und ich noch handlungsfähig war...nicht mehr arbeitsfähig aber handlungsfähig)
Ja ich rauche noch und ich trinke noch Energy Drinks. Aber zumindest kein Cola.
Irgendwelche Laster müssen ja bleiben. Alle Süchte auf einmal in den Griff zu bekommen geht ja wohl doch nicht.
Immerhin. Mit 7 Süchten wurde ich entlassen (Bulimie, SVV, Alkohol, Cola, Energydrinks, Zigaretten und teilweise eben doch zu viele Bedarfsmedikamente genommen auch wenn ich das nicht als Sucht bezeichne). 5 hab ich soweit im Griff. Die Energydrinks hab ich zumindest stark reduziert. Und die Zigaretten fast halbiert im Gegensatz zum Krankenhaus.
Ich bin momentan zufrieden.
Aber ich frag mich eben, wie lang die Phase diesmal anhalten wird....wann wird diesmal der Zusammenbruch kommen? Wann erscheint mir wieder alles hoffnungslos? Oder darf ich endlich mal hoffen dass ich stabil bleibe oder zumindest nicht mehr so tief falle?
Hatte heute ein sehr gutes Gespräch mit meiner Studiengangsleiterin. Sie hat sich gefreut wie viel ich mittlerweile schon erreicht habe was meine Krankheit und persönliche Entwicklung betrifft und wie gut es mir momentan geht.
Sie hat dann gemeint: "Louve, es werden sicher wieder schwere Zeiten auf sie zukommen während des Semesters. Wo es ihnen nicht gut gehen wird. Aber sie werden das schaffen. Weil sie jetzt schon so oft bewiesen haben, dass sie jedes mal wieder aufstehen und weiter machen. Und wieder zurück kommen und nicht aufgeben. Ich glaub an sie und bin sicher dass sie es schaffen."
Aber irgendwann muss es doch auch vorbei sein mit den schlechten Zeiten oder?? Irgendwann muss man doch ohne dieser Angst leben können, dass es jeden Moment wieder kippen könnte....
Ist das etwa zu viel verlangt?
Ich werde nie vergessen was ich durchgemacht habe...das verspreche ich. aber ich würde so gerne ohne der ständigen Angst vor dem nächsten Tief, vor dem nächsten Fall leben...
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#86
Ich bin heut das erste mal seit dem letzten Übergriff alleine in der Nacht (halb 12) durch Wien gefahren. Es waren 2 kurze Strecken zu Fuß und 3 Ubahnstationen. 20 Minuten. Und es war der Horror. Ich bin von Minute zu Minute nervöser und angespannter geworden. Hab nervös um mich geschaut. Musste ein heulen unterdrücken. Hab immer wilder geatmet. Das letzte Stück zur Wohnung (by the way: ich hab endlich meine eigene kleine Wohnung in WIen) bin ich schon ziemlich schnell gegangen.
Hab dann in der WOhnung sofort 3 mal hinter mir zugesperrt und ganz wild geatmet. Hab versucht mich zu beruhigen. Hab mich erst beruhigt wie ich bei der Ö3-Kummernummer angerufen hab und gesagt hab "Ich ruf grad nur an damit du mir sagst dass ich sicher bin. Dass mir in meiner Wohnung nichts mehr passieren kann." Und dann haben wir ne Viertel Stunde geredet wo ich mich beruhigt habe.
Hätte nicht gedacht dass es SO schlimm ist, selbst wenn ich vor Mitternacht unterwegs bin, wo noch genug Leute unterwegs sind. Dass ich nach den Fortgehen etc. nicht alleine heim kann war mir klar. Drum hab ich mir für mein Geburtstagsfortgehen extra ne Freundin eingeladen die bei mir übernachtet. Hab ihr ehrlich gesagt dass ich es einfach nicht schaffe derzeit alleine in der Nacht heimzufahren. Aber ich hätte nicht erwartet dass es um halb 12 auch schon so schlimm ist. Aber es waren die schlimmsten Bilder da.
Muss irgendwie an dieser Angst arbeiten...ich werd oft in Situationen kommen, wo ich in der Nacht alleine Heim muss. Und früher war das ja auch kein Problem. Da bin ich um jede Uhrzeit mit jedem Öffi und jedem Taxi heimgefahren. Und auch zu Fuß die weitesten Strecken gehatscht in der Nacht.

Aber worauf ich stolz bin: Meine Freundin, mit der ich früher wirklich viel getrunken hat, war heute Nachmittag bei mir kochen, bevor wir eben zu ihr gefahren sind. Beim Billa sieht sie den Sturm (und wir lieben Sturm) und meint sofort "Louve Sturmrausch?!"
Und ich hab klipp und klar Nein gesagt und bin dazu gestanden dass ich derzeit keinen Alkohol trinke.
Und bei ihr haben sie und ihre Freunde sich ziemlich betrunken. Und ich hab brav meinen Himbeersaft und mein Cola getrunken. Und hab mich trotzdem nicht ausgeschlossen gefühlt. Hab trotzdem genauso viel Blödsinn geredet und Spaß gehabt wie die anderen. Und für sie war es auch okay, dass ich keinen Alkohol trinke (nur ihr Mitbewohner hat es absolut nicht verstanden weil er es von früher gewohnt ist dass ich ziemlich viel und gerne trinke aber hat auch keinen Druck gemacht, dass ich was trinken soll)
War trotz der katastrophalen Heimfahrt ein schöner Tag. Bin wieder optimistischer dass wir unsere alte Freundschaft wieder zum laufen bringen.
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
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Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#88
Bääääh....Heute ist so ein "alles wäh tag"
Komm einfach nicht in die Gänge und irgendwie funktioniert nix.
In der Früh bin i no ne stunde früher aufgestanden als geplant.
Und hab gemütlich gefrühstückt.
Aber dann hab i schon so Regelschmerzen bekommen.
Und zu Mittag war ich dann zu faul zum KOchen. Also hab i das fertige Sugo von meiner Mama nur aufgewärmt und mir Nudeln gekocht. Und nebenbei die Torte gebacken.
Hatte dann am Nachmittag so Schmerzen aber hab auf meine Freundin gewartet die zu Besuch kommen wollte. Hab ma dacht i leg mi die 25 Minuten hin bis sie kommt damit die Schmerzen vielleicht besser werden...jaaah....jetzt hab ich eine böse Freundin....bin in einen komatösen Tiefschlaf gefallen. Sie hat eine Viertel Stunde geläutet und mich 4x angerufen und mir geschrieben. Aufgewacht bin ich wie sie fast schon wieder zu Hause war. Quasi sie war ne Stunde umsonst in Wien unterwegs.
Ich hab dan gleich noch 2 Stunden gepennt nachdem ich mich tausend mal entschuldigt hab. Werd ihr morgen noch eine Karte schicken weil es tut ma echt leid.
Dann is der Tortenguss schief gegangen weil die Tortenform nicht gescheit gesessen is und hat sich in der ganzen Küche verteilt. Also durfte i putzen und einen neuen Guss machen.
Und anstatt dass ich mich gescheit hinsetze und zu Abend esse esse ich über mehrere Stunden immer wieder irgendwas. Einmal da ein Joghut, dann da ein Fruchtzwerg, dann ne Banane, dann das aufgeschnittene Obst das bei der Torte über geblieben ist, dann nen Vanille Chai Latte....
Satt bin i trotzdem aber i fühl mich einfach nicht so wohl wie wenn ich einfach mich einmal hingesetzt hätte und mir schön etwas angerichtet und in Ruhe gegessen anstatt jedes mal wenn ich in die Küche geh im stehen was zu essen.
Und meinen ersten Konzeptbogen für die Bachelorarbeit den ich MORGEN abgeben muss hab ich noch nicht einmal angefangen...weil i net weiß was i schreiben soll und keine Lust hab Datenbanken zu durchsuchen.
Und ich hab ma dann irgendwann am NM dacht i sollte vllt ne halbe Stunde Flöte spielen um einfach bissi ne innere Ruhe zu finden. ABer kann i mi motivieren? Nö.
Und meine Wohnung hab i a net geputzt so wie i es mir eigentlich für dieses WE vorgenommen hab.
Wie gesagt. Alles bäh.
So und ich wollte das jetzt einfach mal loswerden und schön ausführlich jammern.
Weil früher hätte ich an solchen "Bäh Tagen" den Kühlschrank geplündert oder mir alle Nudeln gekocht und nicht nur eine Portion und wäre schon über der Kloschüssel. Oder hätte mi verletzt. Oder i hätt den Hugo aufgemacht der seit 2 Wochen ungeöffnet in meinen Kühlschrank liegt (hab ihn zum Geb bekommen und heb ihn halt auf wenn mal mehrere Leute zu Besuch sind wo es sich auszahlt ihn aufzumachen und ich dann nicht ne offene Flasche zu hause hab)
Da ist jammern doch eindeutig gesünder :lol:
*JammerEnde* :mrgreen:
Wenn du heute aufgibst,
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Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#89
Mir gehts nicht gut und mir gehts nicht schlecht.
Es ist so ein komisches Mittelding momentan.
ALso die meiste Zeit geht es mir eigentlich gut.
Auf der Uni gehts mir gut. Auch wenn natürlich manche Vorlesung extrem unspannend sind momentan. Und wir extrem viel zu tun haben. Trotzdem bin ich gerne dort. Allein schon wegen meinen Studienkollegen.
Heute hab i ne Freundin spontan getroffen. Das war total nett. Sind einfach ne stunde draußen in nen Café gesessen und haben geredet. Hat gut getan und hat Spaß gemacht.
Aber irgendwie sind immer wieder so Stresssituationen. I hab einfach das Gefühl i steh kurz vor einem SVV-RF.
Heute sind es genau 6 Wochen ohne Rückfall. So lange hab ich es das ganze Jahr glaub ich noch nicht geschafft.
Über 5 Wochen war es auch gar kein Problem. Aber seit Donnerstag muss ich mich immer wieder runterskillen.
Das ist aber schon ein irrsinniger Fortschritt.
Früher ging es 3-4 Wochen lang gut. Und dann kam das verlangen. Und i hab es einfach getan weil i ma dacht hab "Jetzt hast du es eh schon so lange net getan. Jetzt darfst du ruhig mal wieder"
Und jetzt sind es 6 Wochen. Und i merk der Wunsch danach ist da. Bzw. es sind einfach ständig die Bilder davon da. Aber ich WILL es NICHT. Also setz ich bewusst Skills ein.
Heute war einfach die Therapie extrem aufwühlend.
Und danach bin ich noch dazu zu den Typen gegangen den ich so süß find und hab ihn angesprochen.
Bin EXTREM aufgewühlt heimgekommen. Total unruhig. Hab dann noch mit meiner alten Thera telefoniert. Und sie hat am Telefon sogar gemerkt wie unruhig ich gerade bin.
Hab überlegt welche SKills ich aus meinen Koffer einsetzen könnte und gemerkt, dass die für diese extreme unruhe gerade alle zu schwach wären.
Also hab ich mein Fahrrad rausgeholt und bin einfach ein paar kilometer am Donaukanal am Abend entlang gefahren. Hat gut getan. Vor allem weil die Luft auch schon kühler war.
Hab echt gemerkt, dass ich wieder zu mir komme.
Danach hab ich voll in ruhe zu abend gegessen.
Muss das unbedingt mehr einbauen in meinen Alltag die Bewegung. Entweder wirklich mit dem Fahrrad auf die Uni fahren solange es von der Temperatur noch halbwegs geht. Oder eben am Abend zumindest bissi am Donaukanal entlang fahren. Oder mal schwimmen gehen.

Mein Plan für die restliche Woche, damit ich mal nen Überblick hab und jeden Tag abhackeln kann was ich geschafft hab:
Mittwoch
Morgen Vormittag meinen Reisepass beantragen und wenn das nicht zu lange dauert dann mit dem Fahrrad auf die Uni fahren. Nach der Uni eventuell mit nen Freund zum Tichy Eis essen gehen bevor die Saison um ist (machen wir morgen oder übermorgen).
Auf jeden Fall muss ich morgen Abend meine Bewerbungen weg schicken. Wollte ich eigentlich schon heute aber da war ich zu aufgewühlt. Dabei dauert das eh nicht lange.
Und ich möchte zumindest ne Stunde für meine Bac recherchieren.
Und Wohnung putzen muss ich auch
Donnerstag
Langer Uni-Tag
Am Abend kommt ne Freundin zum Kochen
Die Zeit dazwischen werd ich mich einfach ausrasten (falls wir nicht an dem Tag zum Tichy gehen)
Freitag
Uni
Danach gleich Therapie
Möchte gleich über das Hier und Jetzt reden.
Und danach schauen ob der süße Typ wieder in der Arbeit ist. Wenn ich mich traue frag ich ihn vielleicht was er nach Feierabend macht....wenn er Lust hat was zu machen bleib i auf jeden Fall in WIen. Wenn nicht fahr ich vielleicht noch am Abend nach NÖ zu meinen Eltern.
Samstag
In NÖ sein
Großeltern besuchen
Für die Bac recherchieren und Konzept beginnen zu erstellen
Eventuell am Abend schon wieder nach Wien fahren
Sonntag
In der Früh holt sich ne Freundin Umzugskartons
Und zu Mittag kommen 2 liebe Freundinnen aus der Klinik, von denen ich jetzt eine schon ein Jahr nimmer gesehen hab, zu mir in die Wohnung und wir kochen
Bevor sie kommen sollte ich auf jeden Fall weiter am Bac-Konzept arbeiten
Und Flöte üben muss i unbedingt am Sonntag

So hoffe wenn ich das jetzt so schön aufgelistet hab dass ich das wirklich alles schaffe....
Nur wo soll da noch Zeit für Sport bleiben??? :roll:
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!