Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#92
Danke euch :)
Tut gut so eine Rückmeldung zu bekommen.
Heute den Tag gut geschafft. War ein schöner Tag. Nächstes Ziel ist es heute zu schaffen. Setze mir jetzt immer kleine Ziele. Immer nur 1-2 Tage damit i ma keinen Druck mache.

Reisepass ist beantragt, Wohnung ist geputzt. War brav in den vorlesungen wenn Auch nicht ser aufmerksam. Beim Tichy war ih heute. Und gekocht haben wir auch heute. Meine Freundin ist gerade erst weg. War ein lustiger Abend.
Aber für die bac recherchiert und Bewerbungen weg geschickt hab ich immer noch nicht. Gestern ging es einer sehr guten Freundin nicht gut weil sie einen Rückfall hatte in ihrer Sucht und da war es mir wichtiger den Abend bei ihr zu verbringen. Bereue die Entscheidung nicht. Weil ich auf sie auch immer zählen kann.
Morgen nach der Therapie hol ich mir mein Fahrrad von der Freundin die heute da war (hat sie sich ausgeborgt weil sie nur 2km weg wohnt und um die Uhrzeit keine ubahnen mehr fahren) und bleib halt dann den Abend in Wien und mach das mit den Bewerbungen morgen.

Ich möchte morgen übrigens beim Psychotherapeutenverband anrufen. Da gibt es eine eigene stelle wo man Beschwerden einreichen kann gegen Therapeuten. Mag mich erkundign, was passieren würde, wenn ich eine Beschwerde gegen meine erste Thera einreiche... Weil ich Merk dass ich endlich handeln muss um damit abschließen zu können.
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#93
Ich werd momentan mit so verdammt viel Schmerz konfrontiert... Und das tut so verdammt weh :(
Meine längsten Freunde, mit denen ich jetzt 7-11 Jahre befreundet bin, lassen mich gerade voll sitzen.
"Du kannst immer auf uns zählen Louve" "Freunde für immer" "wir sind immer für dich da"
Alles leere Versprechen...
Ich hab immer versucht alles richtig zu machen.
Vor allem die letzten Monate hab ich mich echt bemüht weil von ihnen weniger gekommen ist. Ich hab mich so bemüht...
Und dann wird man nicht mehr auf Geburtstagspartys eingeladen, bekommt wütende Nachrichten und es wird einen klipp und klar erklärt dass man nicht mehr als enge Freundin gesehen wird und daher einfach keine Interesse besteht dass ich auf ihrer Geburtstagsparty auftauche.
Und die Schuld dafür wird nur mir gegeben.
Dabei war ich es die immer wieder probiert hat ein treffen zu organisieren. Die die letzten Male immer versetzt wurde...
Wie hält man diesen Schmerz gesund aus???????
Is grad ne echte Probe.
Hab heut mit einer Bezugsperson von mir telefoniert. Hab fast geweint am Telefon. Sie weiß wie wichtig die alle für mich sind.
Ich hab sie gefragt wie ich das aushalten soll. Und dabei trotzdem normal essen und mich nicht verletzen. Und keinen Alkohol trinken.
Sie hat gemeint "Louve das ist jetzt wirklich schmerzhaft. Dagegen kann man nichts sagen. Aber du weißt dass die destruktiven Muster es nicht lösen. Das einzige was den Schmerz wirklich aushaltbar macht ist ablenken. Und ihn zeitweise zulassen. Und wenn er zu stark wird wieder ablenken. Und sonst kannst du jetzt leider nur die zeit wirken lassen. Warten, bis der Schmerz weniger wird."
Ich weiß dass sie recht hat.
Dass ich da jetzt durch muss.
Hatte heute Besuch von 2 Freundinnen aus der Klinik. Währenddessen war ich abgelenkt. Aber kaum waren sie draußen hat der Schmerz voll zugeschlagen.
Hab dann meiner Mama geschrieben. Was bei den Gespräch mit einer von ihnen raus gekommen (eben dass ich nicht mehr zu den engen Freunden zähle und es ihnen daher nicht wichtig war und viele Vorwürfe). Sie hat versucht mich aufzubauen. Hat gemeint ich soll sie vergessen wenn die so zu mir sind. Weil ich durchs Studium und die Klinik tolle neue Freunde hab. Und gemeint ich bin vollkommen okay so wie ich bin.
Aber wie soll man Menschen vergessen mit denen man jahrelang jeden Tag verbracht hat? Mit denen man seine Freizeit verbracht hat? Mit denen man auf Urlaub war?
Ich wünschte es wäre leichter...
Ist grad echt ne harte Probe für mich... Aber ich geb mir Mühe. Indem ich die Gefühle zulasse. Alle.
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#94
Hallo liebe Louve,

Es tut mir Leid, dass es Dich so getroffen hat :( :(

Mir ist dasselbe vor 6 Jahren passiert. Ich war in der Oberstufe fürs Abi, bin in eine Klinik gegangen. Habe per Brief meinen Freundinnen erklärt, was mich an ihnen gestört hat (war wohl mein Fehler) & was ich im K* verarbeitet habe. Dann: 1. Schultag nach der Klinik. Klassenkameraden fragen mich, wie es mir geht usw. Und meine "Freundinnen"? Würdigten mich teilweise keines Blickes. Bin dann einfach in der kleinen Pause heimgegangen & bin nie wiedergekommen... (Ok, war im Nachhinein gesehen wohl auch ein Fehler).

Ich dachte wie Du, ich sterbe vor Schmerz. Hatte wenigstens zu diesem Zeitpunkt einen Freund.

Ich habe bis heute keinen Kontakt zu ihnen. Vor 3 Jahren oder so habe ich mal eine angerufen - sie fragte, ob sie auflegen darf... okaaayy.

Dafür habe ich andere Freundinnen kennengelernt, die irgendwie anders sind, viel sozialer drauf, viel zuverlässiger, viel toleranter. Sie ließen mich nicht hängen, sogar als ich richtig Scheiße gebaut habe im Leben Oo


DU WIRST BESTIMMT AUCH SOLCHE KENNENLERNEN!!!!!!


Such die Fehler nicht bei Dir. Denke Dir: Ihr habt euch alle evtl. auseinandergelebt & verändert. In unserem Alter ändert man sich eben schnell... vllt. hat man sich noch in der Pubertät gut verstanden - und dann passt es halt doch nicht so. Oder es ist für sie doch zu heikel - das mit Deinen Psychiatrieaufenthalten und Selbstmordversuchen usw. Keine Ahnung...

Was machst Du denn so außerhalb vom Studium? Vllt. kannst Du iwo hin, wo Du andere kennenlernen kannst ;)


*ganz lieb drück*

LG
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#95
Hey cocorico.

Vielen dank für deine liebe Antwort!

Ich hab zum Glück durch mein Studium 3 Freundinnen die mich wirklich so nehmen wie ich bin. Und 2 habe ich durch die Krankheit kennen gelernt auf die ich auch immer zählen kann (eine in der Klinik und eine sogar hier durchs Forum). Mit denen ich ernste Gespräche führen kann aber genauso einfach Spaß haben kann.
Also ich weiß zum Glück dass ich ohne ihnen nicht alleine dastehe.
Nur die Freundschaften sind alle noch sehr frisch. Die meisten kenn i erst seit Februar. Mir fällt es noch schwer da vollkommen darauf zu Vertrauen vor allem jetzt wo ich sehe dass die alten weg fallen. Die auch versprochen haben dass sie da sind.

Ich hab dann am Montag der einzigen aus der Gruppe von früher die immer da war und mit der man auch ernst reden konnte geschrieben. Sie war auch die einzige die mich auf der akut besucht hat und jetzt im Sommer geschrieben hat wie ich in der Klinik war.
Hab ihr gesagt dass ich seit 2 Tagen nur noch heule worauf sie am Abend gleich zu mir gekommen ist. Sie hat sogar Eis vom Mci mitgebracht um mich aufzumuntern.
Und dann haben wir eineinhalb Stunden über die Situation geredet.
Sie hat mir erklärt wo für die anderen bzw wo das Problem in der Gruppe liegt.
Sie hat gemeint sie versucht sich immer wieder in mich hineinzuversetzen. Manches versteht sie. Weil sie auch immer wieder an der Kippe zu was war. Aber bei ihr waren es immer nur Phasen. Sie kann sich einfach nicht vorstellen wie das ist wenn einen so eine Krankheit IMMER begleitet. Jeden Tag. Aber sie Versucht es zu verstehen. Und das Problem der anderen ist dass sie mich nicht verstehen WOLLEN. es nicht einmal probieren wollen. Weil die größten Probleme die sie haben Männer sind und meine Probleme solche sind die so weit weg sind und mit denen sie sich gar nicht befassen wollen.
Aber dadurch verstehen sie auch vieles von dem was ich tue bzw von dem was ich Sage nicht.
Sie verstehen nicht warum ich letztes Jahr mir so schwer getan hab mitzureden wie mein ganzer Alltag aus Klinik bestanden ist und warum ich mich daher so viel mit mitpatienten getroffen hab.
Und sie wollen einfach nichts hören wenn wir in der Gruppe sind das irgendwie mit Therapie zusammenhängt.
Letztens hab ich nur was vom meinen Job erzählt und sie hat mir erzählt dass die anderen irrsinnig genervt von mir waren weil das ihrer Meinung nach auch schon zu sehr in die Richtung ging (falls es dich interessiert schreib i dir gern ne pn was ich studier)
Und ich Denk ma wenn i net einmal darüber schreiben darf wie toll ich meine Arbeit finde wird das verdammt schwierig. Weil ich nun mal die Ausbildung mache und den Beruf liebe.
Ich hab meiner Freundin offen gesagt wie kräftezehrend es ist, wenn man in der gruppe immer gut drauf sein MUSS. weil man nur dann integriert und angenommen wird. Und dass ich eben auch gern mal über tiefsinnigere Sachen rede als "Männer sind scheisse"
Weil ich bei meinen neuen Freunden sehe dass das auch in einer Gruppe funktioniert. Dass man auch voll akzeptiert wird wenn man nicht so gut drauf ist oder dass man auch für einen wichtige Themen besprechen kann und trotzdem Spaß haben kann.
Mir ist in dem Gespräch immer bewusster geworden wie sehr ich versucht habe mich für die Gruppe zu verbiegen. Jemand anderer zu sein als die die ich bin.
Meine Freundin hat gemeint sie versteht mich voll.
Weil sie weiß dass ich einfach nicht so oberflächlich und kindisch bin wie der Rest der Gruppe wenn alle gemeinsam zusammen sind (einzeln ist es bedeutend besser)
Sie hat gemeint ihr fällt das leichter weil sie das gut kann. In der Gruppe einfach nur kindisch sein. Aber sie weiß dass ich das nicht kann.
Und das Problem ist auch dass die anderen gar nicht sehen wie ich mich verändert hab die letzten Monate.
Sie sieht die Veränderung. Aber die anderen nicht. Weil ich ja auch nicht darüber reden darf.
Sie sind zum Beispiel sauer auf mich weil sie der Meinung sind meine mitpatienten sind mir so viel wichtiger als sie. Weil ich ja nur mit denen unterwegs bin. Dass ich eine einzige mitpatientin hab mit der mich eine echte Freundschaft verbindet und die ich regelmäßig seh bekommen sie gar nicht mit. Dass ich seit mein Studium wieder begonnen hat gar nicht mehr die zeit hab dauernd andere Patienten zu treffen. Sonden grad mal alle paar Wochen irgendwen für paar Stunden Treff.

Ich bin seit dem Gespräch deutlich entspannter wieder.
Ich weiß dass ich nicht immer einfach war aber i Denk ma i kann deswegen meine Krankheit auch nicht zu 100% weglassen in einer Freundschaft. Und wenn ich nicht einmal über Sachen reden darf die mich irrsinnig erfüllen weil sie ihnen zu sehr in die Tiefe gehen und zu sehr mit Krankheiten zu tun haben (obwohl es nichts mit meiner Krankheit zu tun hat) dann frag ich mich ob das eine Freundschaftsgruppe ist für die ich so kämpfen will...
Ich bin nämlich zu dem Entschluss gekommen dass ich trotzdem in Ordnung bin so wie ich bin. Weil sich schon lange nicht mehr alles um die Krankheit dreht wenn man mit mir unterwegs ist.
Und Weil i ma Denk dass ich Heuer ja Freunde gefunden hab die mich wollen genau so wie ich bin.
Also kann ich ja nicht so falsch sein oder?!

Dennoch wollen wir uns morgen zusammensetzen in der Gruppe paar Leute. Paar Sachen klären und offen sagen warum wer verletzt ist.
Ich glaub nicht dass es danach wieder wirklich gut wird. Aber vielleicht zumindest so dass man nicht im Streit auseinander geht sondern im Verständnis oder sogar ab und zu wenn es gerade für alle passt was unternimmt.
Aber momentan fühlt es sich für mich so an als wäre es auch okay, wenn es gar nicht mehr wird.
Mir fällt es schwer mit etwas abzuschließen aber ich fühle mich irgendwie bereit momentan damit abzuschließen.
Schauen wir mal ob ih das morgen immer noch denke wenn ich mit ihnen konfrontiert werde...
Wichtig is dass die eine bleibt die am Montag gekommen ist. Und sie wird bleiben auch wenn die Gruppe zerfällt.
Und bei einer anderen fällt es mir schwer. Aber da leide ich schon seit Monaten wie es mit uns läuft. Vielleicht hilft bei ihr zum abschließen ein klärendes Gespräch.

Und ich bin insgesamt jetzt stolz auf mich.
Dass ich es wirklich geschafft habe die Gefühle auszuhalten.
Es ist jetzt die längste SVV freie zeit seit über einen Jahr. Und die längste essattacken freie zeit seit Jahren. Und kein Alkohol.
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#96
Ich hab deinen Beitrag nur überflogen und hab leider auch keine Zeit für eine ausführliche Antwort, aber ich verstehe dich so gut!
Ich hatte das Dilemma mit meiner ehemaligen "besten" Freundin.
Gespräche bestanden zum größten Teil aus detaillierten Erörterungen über das Verhalten des letzten Lovers, Partyplanungen, Beziehungskrisen.. Irgendwann hab ich aufgehört, von mir zu erzählen, von den Dingen, die mich bewegen, weil wir uns da soooo fern waren. Gleichzeitig hat es sie aber auch nicht wirklich interessiert und keinen Wert darauf gelegt, mich ein wenig nachvollziehen zu können.
Ich bin dann mehr und mehr auf ihre Themen eingegangen, bis unser Verhältnis nur noch sehr sehr einseitig war und es sich eigentlich immer um sie drehte, was sie aber auch sehr zu genießen schien.
Irgendwann konnte ich das nicht mehr - diese gewissermaßen selbstauferlegte Selbstverleugnung und hinterm Berg halten mit Dingen, die mir wichtig sind.
Daran ist die Freundschaft schließlich auch zerbrochen.
Tat weh. War schmerzhaft....
Tut mir leid, wenn ich deinen Thread jetzt mit meinen Geschichtchen vollkritzel - ich wollt dir damit nur schreiben, dass du nicht alleine dastehst.
Ganz viele liebe Grüße!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#97
Liebe christie,
Dir braucht es nicht leid tun wenn du von dir schreibst und deine Erfahrungen teilst.
Es tut mir leid dass du das auch erleben musstest.
Aber gleichzeitig gibt es mir auch Sicherheit bei meinen empfinden dass es in Ordnung ist wenn man eben nicht nur so oberflächlich bleiben will. Wenn Freundschaft für einen mehr bedeutet.
Darf ich fragen wie es bei euch damals zu dem endgültigen Ende kam?
Habt ihr einfach immer weniger Kontakt gehabt oder hast du wirklich irgendwann gesagt dass du das nicht mehr willst?

Lg
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#98
Na toll das "ich schließ mit ihnen ab" hat genau 4 tage angehalten bis ich sie alle wieder gesehen hab und wir darüber geredet haben und ich im Kontakt auch gemerkt hab wie wichtig sie mir trotzdem alle sind.
Wir haben uns getroffen und die ersten fast 2 stunden ging es nur um Männer und viel um Sex....bis ich mal heulend am Klo gesessen bin und versucht hab mich aus den Flashbacks rauszuholen.
D., der einzige Mann in der Gruppe ist erst um 10 gekommen aber da haben wir dann endlich irgendwann begonnen zu reden. Aber auch erst nach ner Ewigkeit bis A. endlich gesagt hat "reden wir darüber."
Hab ihnen offen gesagt dass ich das gefühl hab ich darf nur in der Gruppe sein wenn es mir gut geht.
Sie haben gemeint dieses Gefühl wollten sie mir nie vermitteln. Weil ich ihnen wichtig bin und sie mich natürlich auch nehmen wenn es mir schlecht geht. Nur dass sie mich eben nicht verstehen und sie wollen mir dann helfen und wissen nicht wie und wissen nicht wie sie mit mir umgehen sollen.
Hab ihnen auch gesagt dass es eben einfach so schwer ist wenn sie so viel über Männer und Sex reden weil ich nun mal seit 4 Jahren single bin und die letzten Erfahrungen die ich mit Männern hatte alles andere als gut waren und hab dann offen zugegeben dass ich vorhin heulend am klo gesessen bin und versucht hab mich aus den Flashbacks rauszuholen.
Sie haben gemeint dass ist aber nun mal das aktuelle thema bei ihnen (was ich ja auch versteh weil 2 von ihnen gerade von ihren Freunden betrogen worden sind und sie irrsinnig verletzt und wütend sind) und sie wissen halt nie welche themen sie in meienr gegenwart ansprechen dürfen und welche mir zu nahe gehen und deswegen sind sie in meiner gegenwart oft so beklemmt.
Und sie haben halt auch oft gemerkt dass ich ihnen grad irgendwas vorspiele und dann fühlen sie sich auch nicht wohl.
Hab ich gemeint ich will aber eben nicht dass sie bei allen themen auf mich rücksicht nehmen müssen drum sag ich nix. Aber dass ich ja auch nichts dafür kann dass ich das erlebt habe (hab dann offen gesagt dass es die übergriffe gab weil es nicht alle wussten) und dass die krankheit nun mal da ist und ich sie nicht einfach wegschieben kann.
Also wirklich wissen wie ich jetzt umgehen soll mit ihnen weiß ich auch nicht...
klar ist, dass sie mich haben wollen. und dass sie mich gern haben. Egal ob es mir gut geht oder nicht. aber andererseits wissen sie nicht wie sie mit mir umgehen sollen, fühlen sich beklemmt in meiner gegenwart und wollen nicht zu viel darüber reden wenn es mir schlecht geht.
Hmmm....und was machen wir jetzt daraus??? Darüber haben wir dann nämlich nicht geredet....
A., meine jahrelange beste Freundin, die mir eben so fehlt seit Monaten, hat kaum Stellung genommen zu dem ganzen. Was mich sehr verunsichert. Sie hat auch überhaupt nichts dazu gesagt wie ich gemeint hab dass ich ja auch ihr geschrieben hab ob wir bitte die 10 minuten telefonieren können und sie abgelehnt hat wegen nen trinkspiel und wie ich ihr nachher geschrieben hab dass es der pure horror war nichts mehr von ihr gekommen ist.Weil ich dann eben so verunsichert bin dass wenn ich mal ansprech dass es mir in manchen sachen nicht gut geht die reaktion ist dass ich von der person nichts mehr höre.
Hat sie nichts dazu gesagt.
Aber in einen einzigen anderen satz hat sie gesagt, was vllt ne erklärung ist, warum sie sich seit monaten von mir zurück gezogen hat.
Ich hab vor einigen Monaten gemeint in einen Telefonat zu ihr dass es mir so schwer fällt wenn es mir scheiße geht und sie dann alles so schön reden. Ich will in den Moment nicht hören was aber alles so toll am leben ist. Sondern einfach mal die bestätigung haben dass manche dinge scheiße sind.
Sie hat gemeint sie ist jemand dessen lebensmotto aber "hakuna matata" ist. Sie konzentriert sich immer auf das positive. Sie versucht das schlechte einfach wegzublenden. Und wenn es mir scheiße geht dann probiert sie das bei mir auch. Und wie ich das gesagt hat hat sie dass so an kritik an ihr und ihrer art gesehen.
Ich hab an ihrer Stimme einfach erkannt, dass sie das damals anscheinend wirklich als irrsinnigen Vorwurf an sich gesehen hat. Und sie das enorm verletzt hat.
Das wollte ich nicht :( Weil ich ihre Einstellung ja insgesamt toll finde.
Aber es gab dann einfach ne Zeit wo ich dieses ständige "Hakuna Matata" nicht mehr hören konnte....weil die Sorgen nun mal da waren. Weil nun mal manche Dinge einfach scheiße waren. Und ich mir einfach denk man kann auch nicht immer alles schlechte auf die Seite schieben.

Ach ich weiß auch nicht....ich bin jetzt nach dem Gespräch sehr traurig...
Obwohl sie mir vermittelt haben, dass ich ihnen sehr wohl sehr wichtig bin, war auch so klar, dass sie einfach total überfordert sind mit mir.
Und ich weiß jetzt einfach nicht wie ich damit umgehen soll...hab jetzt echt keine Ahnung...

Naja ich werd jetzt einfach mal schlafen gehen. Weil ich seit 5 Stunden damit kämpfe dass mein Kreislauf nicht zusammenbricht.
Morgen geh ich mit meinen ehemaligen Studienkollegen brunchen und dann mach i ma nen schönen Nachmittag mit meiner Mama.
Mal schauen wie es wird. Momentan fühl ich mich so kapput dass i am liebsten nur in der Wohnung bleiben würde.
Aber wenn es morgen gar net geht sag i meiner mama wir können net zu Madame Tussaudes gehen sondern müssen in der wohnung bleiben und kochen was und spielen einfach was.
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#99
Es freut mich, dass du das Gespräch führen konntest, auch, wenn viel noch ungeklärt ist...
Wie denkst du denn heute darüber? Es ist ja immer noch was anderes, wenn man ne Nacht drüber geschlafen hat
Wie geht's deinem Kreislauf? Lag's echt an der vergessenen Medikation?

Bei meiner Freundin und mir damals war's so, dass sich der Kontakt einfach ausgeschlichen hat.
Ich hab mich weniger gemeldet (Treffen gingen eigentlich meist von mir aus) und scheinbar legte sie nicht genügend Wert darauf mich zu sehen, denn bald meldete sie sich auch nicht mehr...
Damals war das der "schmerzloseste" Weg; heute denke ich mir, dass eine Klärung sehr gut gewesen wäre und ich einfach nur verdammt feige war :cry: Ein Problem von mir, an dem ich stark arbeiten muss, das Vermeiden von unangenehmen Gespräche und Situationen :oops:

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#100
Hey liebe Christie!

Sorry bin am WE nicht gescheit zum Laptop gekommen daher erst jetzt meine Antwort.
Christie hat geschrieben:Wie geht's deinem Kreislauf? Lag's echt an der vergessenen Medikation
Meinen Kreislauf gehts wieder besser. Muss wirklich an den Medis gelegen sein...war echt schlimm...bin in der Nacht mit so orgen Entzugserscheinungen im Bett gelegen...und das wegen nur einen Tag :( hab dann um halb 2 in der Früh doch noch das AD von der Früh genommen und ein Bedarfsmedikament damit sich der Körper wieder beruhigt. Aber am Samstag war mir noch furchtbar schlecht bis am frühen Nachmittag (Brunch von Samstag Früh kam sogar wieder von selber hoch :oops: ). Aber seitdem gehts wieder.
Christie hat geschrieben:Wie denkst du denn heute darüber? Es ist ja immer noch was anderes, wenn man ne Nacht drüber geschlafen hat
Ach ich weiß nicht was ich denke...ich probier jetzt ein kleines Abschiedstrefffen zu organisieren für eine die nach Deutschland zieht für ihr Masterstudium kombiniert mit einer kleinen Wohnungseinweihung weil ich ja umgezogen bin.
Hab eine Veranstaltung erstellt dafür wo ich alle eingeladen hab bis auf die eine (soll ne Überraschung werden) und paar Termine vorgeschlagen hab und was wir doch als Abschiedsgeschenk machen könnten und so...und irgendwie reagieren sie wieder nicht drauf. Eine hat geschrieben dass sie das toll findet aber jetzt schreibt sie nix mehr ob sie kann. Eine hat nen Termin vorgeschlagen aber jetzt schreibt sie nimmer ob sie kommt. Nur einer hat gesagt dass er Zeit hätte an dem Tag. Da reden sie groß, dass wir uns öfter treffen müssen damit das mit uns funktioniert und dann probier ich es wieder und hab das Gefühl ich renn wieder gegen ne Mauer...
Ich probier möglichst wenig über die Gruppe nachzudenken. Weil ich jedes Mal traurig werde dabei. Ich weiß sie wollten mir dieses Gefühl absolut nicht vermitteln - DAS WEISS ICH!!!! - aber trotzdem fühl ich mich seitdem Gespräch irgendwie schuldig dafür, dass ich krank bin.
Und das ist ein scheiß gefühl :( Ich kann doch nichts dafür dass ich krank bin...also ja für die Bulimie und das SVV und den Alkohol kann ich in gewisser Weise schon was...aber das ist ja nur ein Zeichen von Not...ich hab mir ja nicht ausgesucht dass ich seit Jahren unter Depressionen und Spannungen leide die ich nicht anders zu bewältigen wusste.
Und ich arbteite ja wirklich aktiv gegen die Krankheit. Und hab irrsinnige Fortschritte gemacht.
Aber jedes Mal wenn ich jetzt an die Gruppe denk kommt so "Weil du krank bist funktioniert die ganze Gruppe nimmer so wie früher. Du und deine Krankheit sind schuld."

Aber insgesamt geht es mir trotzdem gut momentan. (Bis auf dass i grad ne komische Übelkeit hab...vllt hätte i doch net so faul heute sein sollen und kochen anstatt beim chinesen bei der ubahn was mitzunehmen?? :roll: )
Christie hat geschrieben:Ich hab mich weniger gemeldet (Treffen gingen eigentlich meist von mir aus) und scheinbar legte sie nicht genügend Wert darauf mich zu sehen, denn bald meldete sie sich auch nicht mehr...
Da wollte ich noch sagen, dass ich befürchte, dass das trotz dem Gespräch mit der Gruppe passieren wird...
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#101
Louve hat geschrieben:Ich werd momentan mit so verdammt viel Schmerz konfrontiert... Und das tut so verdammt weh :(
Meine längsten Freunde, mit denen ich jetzt 7-11 Jahre befreundet bin, lassen mich gerade voll sitzen.
"Du kannst immer auf uns zählen Louve" "Freunde für immer" "wir sind immer für dich da"
Alles leere Versprechen...

Hallo Louve,

Kathryn Kuhlmann sagte mal: "Wenn du ein Teil der Menschheit bist, kann ich dir versprechen, dass du verletzt werden wirst." Man kann über Kathryn denken, was man will. Aber in dem Punkt hat sie Recht. Und vermutlich wissen wir das auch alle - theoretisch. Wenn uns aber doch mal jemand weh tut und wir fallen, verhalten wir uns so, als wäre es die Überraschung des Jahrhunderts.

Ich habe das auch schon erlebt, dass Freunde mich sitzen gelassen haben. Einer nach dem anderen. Entweder waren sie mit sich selbst gerade überfordert. Oder mit mir. Wie auch immer. Mittlerweile sind mir mehrere Dinge klar.

Punkt eins: Ich bin nicht die perfekte Freundin. Und deswegen habe ich nicht die perfekten Freunde. Ich bin nicht die perfekte Tochter. Und ich habe nicht die perfekte Mutter.

Punkt zwei: Menschen haben beschränkte seelische Kapazitäten. Ich hatte auch mal eine Freundin, die eine suizidale Phase hatte. Das ist wirklich schwer damit umzugehen. Unsere Beziehung war danach nie wieder dieselbe, weil ich meine Gefühle von ihr abgelöst hatte. Damit es nicht so weh tut, wenn sie sich umbringt. Und danach konnte ich mich emotional nie mehr so auf sie einlassen wie davor. Ich kann das verstehen, wenn Leute einen Cut machen, weil sie nicht mehr wissen, wie sie mit jemandem umgehen sollen, dem es schlecht geht. Und wenn du mal gut drüber nachdenkst, fallen dir sicher Situationen ein, wo du dich auch so verhalten hast.

Punkt drei: Andere Menschen sind nicht auf der Welt um meine Erwartungen zu erfüllen. Ganz egal, wie berechtigt mir diese Erwartungen (z.B. von Treue und Loyalität) erscheinen. Auch egal, wie viel ich meinerseits investiert habe. Jeder hat seine Vorstellungen, wie andere Menschen sein sollten: Vielleicht meinst du, deine Mutter sollte weniger grüblerisch sein und deine Kameraden weniger oberflächlich. Deine Freundin denkt dagegen von dir, du solltest dich weniger hängen lassen. Warum sollte irgendwer das Recht haben, einem anderen vorzuschreiben, was er besser ist?

Und damit kann ich mittlerweile ganz entspannt umgehen, weil ich einen Gott kenne, dem meine Gefühle nie zu krass sind, der mich nie im Stich lassen wird und dessen Gemeinschaft ich 24 Stunden am Tag genießen kann. Deswegen halte ich mich an ihn und projiziere keine überzogenen Erwartungen mehr an meine Mitmenschen. Dadurch, dass ich von ihm alles bekomme, was ich emotional brauche, renne ich also nicht mehr in verzweifelter emotionaler Bedürftigkeit von a) nach b) um irgendwo ein bisschen Liebe abzustauben, die bestenfalls für 24 Stunden vorhält. Sondern ich kann ganz entspannt mit anderen umgehen. Erlebe ich was Nettes mit ihnen, ist das schön. Wenn nicht, geht die Welt auch nicht unter. Denn ich habe Gott. Und mit ihm eine andere Perspektive auf seine restlichen Kinder.

Liebe Grüße

Sophie
Zuletzt geändert von Sophie11 am Fr Okt 10, 2014 12:35, insgesamt 1-mal geändert.
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#102
Hey Sophie!
Danke für deine Antwort!
Sophie11 hat geschrieben:"Wenn du ein Teil der Menschheit bist, kann ich dir versprechen, dass du verletzt werden wirst."
Die Aussage kannte ich sogar (auch wenn ich nicht wusste von wem sie ist). Und ja in gewisser weise stimmt sie auch. Aber Menschen können einen dafür auch irrsinnig schöne Momente beschaffen. Und ist es dafür nicht wert auch ein wenig Schmerz ab und zu in Kauf zu nehmen? Ich denke nur, man muss schauen, wann der Schmerz überhand gewinnt....wann hauptsächlich Schmerz da ist...
Sophie11 hat geschrieben:Punkt eins: Ich bin nicht die perfekte Freundin. Und deswegen habe ich nicht die perfekten Freunde. Ich bin nicht die perfekte Tochter. Und ich habe nicht die perfekte Mutter.
Nach der Devise probier ich schon seit dem Gymnasium zu leben. Ich weiß ja dass ich auch Fehler gemacht habe. Und dazu steh ich ja auch. Und ich weiß dass ich nicht perfekt bin. Aber manchmal denk ich ma halt, dass das nix mit perfekt zu tun hat in den fall.....sondern dass es einfach zu wenig zusammen passt.
Sophie11 hat geschrieben: Menschen haben beschränkte seelische Kapazitäten. Ich hatte auch mal eine Freundin, die eine suizidale Phase hatte. Das ist wirklich schwer damit umzugehen. Unsere Beziehung war danach nie wieder dieselbe, weil ich meine Gefühle von ihr abgelöst hatte. Damit es nicht so weh tut, wenn sie sich umbringt. Und danach konnte ich mich emotional nie mehr so auf sie einlassen wie davor. Ich kann das verstehen, wenn Leute einen Cut machen, weil sie nicht mehr wissen, wie sie mit jemandem umgehen sollen, dem es schlecht geht. Und wenn du mal gut drüber nachdenkst, fallen dir sicher Situationen ein, wo du dich auch so verhalten hast.
Der Punkt hat mich am meisten zum Nachdenken gebracht...ich weiß, dass ich, wenn mir die Person wirklich wichtig ist, mich nicht abgrenzen würde.
Ich hab eine Freundin. Wir sind seit Weihnachten ziemlich eng. Nach dem sie das letzte mal auf der akut war , wurde meine Bindung zu ihr irgendwie noch enger...sie wurde mir noch wichtiger...natürlich hab ich öfters angst um sie, wenn ich weiß es geht ihr nicht gut. aber ich würd mich nicht von ihr distanzieren.
Aber ich VERSTEHE es, dass es menschen tun müssen. Ich verstehe, wenn es zu schmerzhaft sein kann. Wenn es zu beängstigend sein kann. Ich verstehe sie. Weil ich es ja selber schon oft durchgemacht habe. Dass dieser Wunsch so intensiv wird. Ich weiß wie schlimm das für einen selber ist. Vielleicht ist es für mich deswegen leichter zu bleiben. Weil ich diesen Wunsch nachvollziehen kann.
Aber ich verstehe es wenn so ein Gedanke einfach furchtbar Angst macht. Und wenn man einfach ständig Angst hat, dass die Person irgendwann nicht mehr ist. Und ich weiß, dass ich einmal meine eben langjährige beste Freundin überfordert hab. Sie behauptet ich hab sie nicht überfordert und sie ist froh dass ich sie angerufen hab und ich soll das jederzeit wieder machen. Aber ich kann das nicht so ganz glauben...immerhin hab ich angerufen und gemeint "Du musst mit mir reden. Jetzt. Weil i mi gerade umbringen wollte. I hab es nicht getan. I bin am Weg zu einer Freundin. Aber bitte red mit mir bis ich bei ihr bin."
Und sie musste sich immer wieder anhören dass ich sterben wollte. Auch wenn sie jedes mal gesagt hat dass sie damit umgehen kann....ich weiß dass ich früher enorm viel von ihr abverlangt habe....aber ich hab mich echt gebessert :( Ich hatte seit meinen akutaufenthalt keine starke Krise mehr. Ich hab mich aufgerappelt und mein Leben wieder auf die Reihe bekommen.
Und WENN ich in Krisen stürze (was ich momentan ja doch irgendwie ein wenig tue aber ich arbeite gut dagegen) dann würd ich nicht mehr diese gruppe damit belasten...dann geh ich zu meiner thera. oder wenn es akut is ruf ich das krisentelefon an. oder auch mal zu meinen eltern.
Aber ich verstehe es, dass bei A. diese Angst noch verankert ist...auch wenn sie es nie zugeben würde...
Sophie11 hat geschrieben:Andere Menschen sind nicht auf der Welt um meine Erwartungen zu erfüllen. Ganz egal, wie berechtigt mir diese Erwartungen (z.B. von Treue und Loyalität) erscheinen. Auch egal, wie viel ich meinerseits investiert habe. Jeder hat seine Vorstellungen, wie andere Menschen sein sollten:
Ja aber dann dürfen sie auch keine Erwartungen an mich haben,oder? Weil Erwartungen an mich stellen aber andersrum keine stellen dürfen....
Und hat man nicht immer irgendwelche Erwartungen, vorstellungen oder WÜnsche?
Und ich find manche Erwartungen darf man schon an eine Freundschaft stellen, um es wirklich eine Freundschaft nennen zu dürfen.
Sophie11 hat geschrieben:Und damit kann ich mittlerweile ganz entspannt umgehen, weil ich einen Gott kenne, dem meine Gefühle nie zu krass sind, der mich nie im Stich lassen wird und dessen Gemeinschaft ich 24 Stunden am Tag genießen kann.
Na gut da kennst du meine Meinung ja....von Gott fühl ich mich nach wie vor mehr in Stich gelassen als von allen meinen Freunden also....danke nein.
Wenn würd ich noch sagen, dass man sich selber diese Bedürfnisse erfüllen muss. Nur man selber ist wirklich 24h/Tag für sich da. Nur man selber kann immer lieb zu einem sein. Sich um einen kümmern...
Nur gelingt das halt (noch) nicht immer. Aber schon sehr oft.

lg
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#103
Ich hab die Woche eine Zusage von einer Traum-Praktikumsstelle bekommen! Von meinen absoluten Vorbild in dem Berufsfeld. Kann immer noch nicht Glauben dass ich nächstes Jahr 3 Monate mit ihr arbeiten darf und von ihr lernen! Jedes mal wenn ich daran denke erscheint es mir noch so total irreal aber i hab sie letztens gesehen und mich bedankt für die Zusage und ja... Ich bin einfach so Mega glücklich darüber :)

Gestern hatte ich eine wichtige Prüfung. Die war noch zum nachholen vom letzten Semester weil i sie verpasst habe wie ich auf der akut war. Musste sie bestehen weil i sonst das Semester nicht abschließen hätte können. War kein Problem - hab sogar ne 1 :D damit is das letzte Semester abgeschlossen und ich bin wieder genauso weit wie meine Studienkollegen!
Und mein Bac 2 - Konzept steht auch schon ziemlich. Wissen jetzt schon ziemlich genau in welche Richtung wir arbeiten und ich glaub ich werd mit meiner Betreuerin gut zurecht kommen (auch wenn sie sehr gerne betont dass mein schreib Stil nicht sehr Wissenschaftlich ist ^^)

Heute war ich bei meinen Großeltern. Mein Opa war extrem neben der Spur. Hat nicht einmal seine eigene Frau erkannt. Meine Oma hat mich verzweifelt angeschaut quasi "tu doch was" und gemeint "Louve wann bist du endlich mit deiner Ausbildung fertig?"
Ich hab dann gemeint "Oma wenn du mitmachst dann lass mich was probieren."
Und dann hab ich das erste mal meinen Opa richtig validiert.
Es war ein so unglaublich schöner und intensiver Moment. Es war das erste mal dass ich wirklich eine richtige validation probiert habe.
Und es war so schön zu beobachten. Wie mein Opa sich ernst genommen gefühlt hat. Und plötzlich über sein Gefühl geredet hat, dass ihn belastet, ich hab es anerkannt und wie erleichtert er daraufhin war. Er war so dankbar. Und er hat von selber wieder in die Realität zurück gefunden. Er hat plötzlich meine Oma wieder mit ihren Namen angesprochen und nicht mehr davon geredet dass er weg muss zu seinen Eltern. Er wusste wieder dass er zu Hause ist.
Ohne dass er schmerzhaft damit konfrontiert werden musste. Es kam von ihm selber.
Das war so unglaublich schön.
Danke Naomi Feil!!! (Die ich übrigens am Samstag persönlich kennen lernen durfte - eine extrem beeindruckende Frau!!!!)

Morgen flieg ich nach Amsterdam.
Treff mich dort mit meiner Tante und wir schauen uns für ein paar Tage die Stadt gemeinsam an.
Dann fliegt sie wieder Heim und ich Fahr weiter auf ein Meeting in den Niederlanden wo ich bis Sonntag bleibe.
Freu mich schon sehr darauf.
Auch wenn ich dort auch einiges lernen muss weil ich dann übernächste Woche gleich am Montag und am Donnerstag 2 große Prüfungen hab.

Die letzten eineinhalb Wochen waren sehr sehr anstrengend für mich. Weil mich das Studium sehr überfordert hat. Aber ich habe es gut gemeistert.
Auch wenn ich mit meinen Kräften teilweise sehr am Ende war. Vor allem seit die Prüfung erledigt ist ist eine große Last von mir abgefallen.
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#104
Die Niederlande waren extrem toll!
War 5 Tage in Amsterdam. Und 3 Tage auf einen Meeting. Beides war toll. So viele tolle Menschen kennen gelernt :)
Heute Nacht bin ich heimgekommen wieder.
Und heute gleich ne Prüfung. Die ich wahrscheinlich aber nicht schaffen werde. Egal. Soviel ich von anderen Studienkollegen weiß bin i net die einzige die nicht gelernt hat also werden wir wohl ein paar Leute im Jänner nochmal antreten.

Aber:
Ich hab mich heute nach 10 Tagen natürlich gleich wieder auf die Waage gestellt. :oops: Wollte wissen wie es sich in den Niederlanden verändert hat.
Und ich hab zugenommen :(
Dabei hab ich dort insgesamt gefühlsmäßig nicht so viel gegessen.
Vor allem in Amsterdam haben wir wirklich 3x am Tag gegessen und waren den ganzen Tag aber auf den Beinen.
Aber beim Meeting war das Essen halt nicht das allergesündeste...zu Mittag gab es immer nur so verpackte weiche Semmeln. Und am Abend ein einziges Mal "richtig" gegessen wie es das Social Dinner gab. 2x sind wir Pommes essen gegangen weil die dort ja so gut sind und das das einzige war was es bei unserem Hotel gab. Und am Samstag gab es bei meinem neuen Hotel gar nix also gab es überhaupt nur die ganzen Süßigkeiten die i die ganze Woche net gegessen hab.
Und gestern den ganzen Tag am Flughafen verbracht. Wo ich immer wieder ne Kleinigkeit gegessen hab weil i ständig Ort wechseln musste.
Außerdem hab ich grad die Regel und hab immer noch Probleme aufs Klo zu gehen.
Das probier ich mir jetzt zu sagen.
Dass es keinen Grund gibt auszuzucken deswegen oder mich zu hassen....
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Mein Weg zurück ins Leben - Entlassen aus der Klinik

#105
Mir ging's so gut...mir ging's so verdammt gut...und dann wird man einer Extremsituation ausgesetzt. Die einen in eine Verzweiflung und Hilflosigkeit versetzt die man in der Intensität noch nie zuvor gespürt hat.
Es ist gut ausgegangen. Alle sagen mir immer wieder dass ich von vorne bis hinten richtig gehandelt habe. Dass ich stolz sein kann auf mich.
Aber ich hatte so ne Scheiß Angst... Ich hab seit 2 Nächten quasi nichts mehr geschlafen.
Und jedes mal wenn ich jetzt die Augen schließe höre ich wie sie mich anschreit...mir droht...
Ich bin die letzten Stunden ständig in Panik ausgebrochen. Hab geheult. Hyperventiliert. Musste mich vorhin gegen meinen willen übergeben.
Alle sagen ich kann stolz auf mich sein... Dass ich die Situation gemeistert habe... Ja das habe ich... Ich war stark in dem Moment... Bis heute... Bis ich das erste mal alleine war seitdem. Und ohne einer glücklichen Fügung wäre es nicht gut ausgegangen... Dann wäre ich nicht stark genug gewesen... Aber alle nehmen an dass ich es gewesen wäre...
Und genau jetzt beginnt meine Therapiepause von fast 2 Monaten... 2 Monate die ich weg bin von Freunden Familie Therapeuten und Ärzten.
2 Monate die ich jetzt stark sein muss und so tun muss als wäre alles gut.
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!