Hypothetische Fragen

#1
Hypothetische Fragen (aus dem Buch: Wie lasse ich meine Bulimie verhungern? - Margret Gröne)

Angenommen, Sie wachen morgen auf und die Bulimie ist nicht mehr da - Sie haben die Fähigkeit, Heisshungeranfälle zu entwickeln und anschliessend zu erbrechen, verloren... Wie würden Sie dann Probleme lösen?

Angenommen Sie würden das Gespräch nicht mit einer Therapeutin, sondern mit einem männlichen Therapeuten führen, was wäre anders?

Angenommen die Eltern kämen jetzt herein (während eines Gesprächs) und würden zuhören, was würden sie (die Eltern) denken?


Eine andere Frage ist noch:

Wieso verhälst Du Dich so stiefmütterlich Dir selbst gegenüber? Dich interessiert nicht, was Dein Körper/Deine Seele brauchen. Du stopfst sie mit Essen voll, damit sie leise sind und Du Ihnen nicht zuhören musst.
Der Zustand, in dem ich alles an Essen da habe, ohne auch nur den geringsten Essdruck zu verspüren, ist mein normaler Zustand. Mein Körper sagt mir, was, wann und wie viel er will. Immer, wenn ich Essdruck verspüre ist etwas nicht in Ordnung.

Re: Hypothetische Fragen

#2
Dieser Thread gefällt mir sehr :-)

Also angenommen ich würde morgen aufwachen und hätte die Fähigkeit verloren zu fressen und zu erbrechen... Ich glaube ich hätte erst einmal einen Nervenzusammenbruch! Und dann würde ich eine Freundin anrufen, denn nun muss ich den Tag ja anders nutzen als das Essen und Erbrechen. Und wie soll der Tag nun vorüber gehen? Plötzlich habe ich so viel Zeit?
Aber ich glaube ich wäre überglücklich.

Wow, wenn ich daran denke, bin ich wirklich glücklich, fast schon euphorisch! Ich wünschte mir so sehr eine Pille, die ich einfach nehmen könnte und die Bulimie wäre morgen weg.

Angenommen ich hätte einen männlichen Therapeuten? Da hätte ich Angst, große Angst! Denn ich habe mir extra eine Frau ausgesucht, da ich noch ein Trauma überwinden muss, das mir einmal ein Mann angetan hat. Obwohl ich große Vortschritte mache, hätte ich große Probleme damit, mit einem männlichen Therapeuten zu reden.

Angenommen meine Eltern würden zuhören? Meine Mutter würde in Tränen ausbrechen und mein Vater würde ausrasten, mich wahrscheinlich schlagen. Alles wäre noch schlimmer als zuvor und es wäre einfach nur schrecklich!

Warum bin ich so zu mir? Ich weiß es nicht... aber ganz ehrlich? Ich glaube jetzt ist es einfach diese Sucht, die mich festhält! Eine richtige Sucht, wie die Alkoholsucht, ich kann einfach nicht aufhören damit. Aber ich hoffe ich schaffe es bald, denn ich weiß ich kann es irgendwann.
im Leben gibts Höhen und Tiefen.
Wie du dein Leben letzten Endes meisterst, ist allein Deine Wahl!