Nein sagen und dennoch tun?

#1
Hey,
bin sehr neu hier...musste auch ehrlich gesagt sehr lange mit mir kämpfen, dass ich mich jetzt endlich mal angemeldet habe! Lange verfolge ich einige Beiträge von Mitgliedern... In vielen Themen finde ich mich wieder, doch auch jetzt noch fühle ich mich alleine!
Bin 23 und leide seit einem Jahr an Bulimie, letzte Woche hat meine ambulante Psychosomatische Therapie begonnen und ich bin seit der ersten Sitzung total niedergeschlagen. All die Sätze von Selbstzerstörung und Hass lässt mich wirklich in ein tiefes Loch fallen. Weiss nicht wie ich damit umgehen soll. Auf einer Art ist es die Wahrheit, ich zerstöre meinen Körper mit meinen FA und KA selbst, jedoch tue ich es nicht absichtlich, habe **kg abgenommen durch diesen Zustand. Mein Körper macht zwar noch mit, aber wie lange. Ich habe echt Angst vor dem was kommt, werde ich die Krankheit überleben?! Werde ich es schaffen irgendwann mit meinem Körper im reinen zu sein?! Alles Fragen die meinen Alltag bestimmen.
Auf Arbeit und auch privat gibt man sich stark, lacht und alle denken man ist glücklich, doch ist man es? Kann ich glücklich sein mit dem Gefühl an meiner Erkrankung zu zerbrechen? Kann ich glücklich sein mit dem Gefühl gleich wieder auf die Toilette zu rennen um all das was ich in mich hineingestopft habe wieder auszuk***? Kann ich glücklich sein mit dem Gefühl meine Freunde, Familie und meinen Partner Tag für Tag aufs neue anzulügen?

Mein Herz sagt kämpfe um das was dir wichtig ist...DEIN LEBEN....aber wie?
Klar denke jeder weiss von uns das es falsch ist was wir tun, aber es ist einfach eine Sucht... ich kann nicht eben mal so auf die schnelle sagen, ab morgen höre ich auf zu brechen! Ab morgen esse ich mind.3 Mahlzeiten am Tag. All das worauf es ankommt um von dieser Bulimie loszukommen kenne ich, aber es ist verdammt schwer.
Die Bulimie bestimmt mein Leben und nicht ich. Wer von uns kennt es nicht? Du stehst morgens auf, denkst dir, heute versuchst du mal nicht zu brechen, heute achtest du gezielt auf das was du isst und trinkst...spätestens wenn du zu Hause alleine bist, stehst du vor der Toilette und fängst an zu weinen und bereust im selben Moment, während du dir den Finger in Hals steckst, was du gerade tust!!! Es ist FALSCH, dennoch finde ich den Ausschalter nicht! Wir wissen es am besten, doch ist es Mut, ist es Angst? Was zum Teufel hält mich davon ab? Ich kann langsam nicht mehr, Morgens habe ich täglich kreislaufzusammenbrüche, 4x umgefallen, was soll noch kommen? Noch funktioniere ich körperlich einigermaßen, doch wenn es weiter geht, rutsche ich noch weiter ab. Wo ist nur STOP?
Grüße Tinka90 :cry:
Zuletzt geändert von Anonymous am Mi Feb 06, 2013 20:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Es gibt keine großen
Entdeckungen und Fortschritte,
solange es noch ein unglückliches
Kind auf Erden gibt.

(Albert Einstein, 1879- 1955)
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Re: Nein sagen und dennoch tun?

#2
HERZLICH WILLKOMMEN!!

Schön, dass Du den Mut gefunden hast, Dich anzumelden!
Tja, wo ist der Stopp? Das wirst Du leider selbst für Dich rausfinden müssen! Ich finds gut, dass Du Thera machst. Lass Dir Zeit und erwarte nicht gleich zuviel! Steter Tropfen höhlt den Stein, sagt man ja so schön!
Hier wirst Du viel Gelegenheit zum Austausch haben und das wird Dich sicherlich auch ein bisschen aufbauen und kann Dir Kraft geben!
Ich hoffe Du wirst Dich hier wohl fühlen!

Wenn was ist, einfach fragen oder losschreiben!

LG Nadine

Re: Nein sagen und dennoch tun?

#3
Hallo Nadine,
das ist lieb von dir, danke... naja ich werd mein bestes tun!
Die Zeit wirds zeigen, so wie du schon sagst , es liegt an mir und es kann mir keiner abnehmen den ausschater zu drücken :(
lg tinka
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Re: Nein sagen und dennoch tun?

#4
Hey ;)
Gut , dass du dich hier angemeldet hast , hier findet man immer Unterstützung :D
Ich denke es ist wichtig den Grund für die ES zu finden ( ich dachte immer es gibt keinen , doch den gab es ) und seit ich den weis , fällt es mir viel leichter aufzuhören und mich nicht mehr der sucht " hinzugeben "

Du schaffst das auch und ich denke mit Therapie aufjedenfall :)

Liebe Grüße
Anyone

Re: Nein sagen und dennoch tun?

#5
hey anyone,
naja es ist nur so schwer das rauszufinden. Hoffe das es bald ein Ende hat...es ist echt ansgtrengend.
Darf ich fragen wie lange es bei dir gedauert hat?
grüße Tinka
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Re: Nein sagen und dennoch tun?

#6
Hallo,

ich möchte dir gerne ein bisschen Hoffnung machen, auch wenn ich selbst ein ganz schlechtes Beispiel bin. Ich glaube, die erste Zeit mit Bulimie ist die schwerste. Man ist so gefangen und versteht sein Verhalten nicht. Man will da einfach ausbrechen. Du hast schonmal einen riesen Schritt gemacht, indem du jetzt schon Threapie machst. Ich hab erst nach 7 Jahren eingesehen, dass ich es ohne Therapeutin nicht schaffe. Deine Therapeutin hat schon Recht, es ist etwas Destruktives. Ich versteh das auch immer nicht, weil ich mich nämlich mag, ja, ich finde mich sogar hübsch und würde gerne einfach so bleiben. Und trotzdem ist dieser Heißhunger ständig da. Ich sehe mich da noch zu isoliert und kann die Verknüpfung nicht herstellen zwischen meinen Gefühlen und meinem Verhalten.
Arbeite mit deiner Therapeutin daran. Aber du kannst nicht erwarten, dass es leicht wird und dass du sofort geheilt bist. Es ist hart, aber man muss verstehen lernen, dass es ein Prozess ist. Ich hab bisher auch immer davon geträumt, dass ich aufwache und geheilt bin.

Ich wünsch dir viel Erfolg. Aber du solltest keine Angst haben, dass du an Bulimie stirbst. Denk sowas gar nicht.

Re: Nein sagen und dennoch tun?

#7
Julysam hat geschrieben:Hallo,

ich möchte dir gerne ein bisschen Hoffnung machen, auch wenn ich selbst ein ganz schlechtes Beispiel bin. Ich glaube, die erste Zeit mit Bulimie ist die schwerste. Man ist so gefangen und versteht sein Verhalten nicht. Man will da einfach ausbrechen. Du hast schonmal einen riesen Schritt gemacht, indem du jetzt schon Threapie machst. Ich hab erst nach 7 Jahren eingesehen, dass ich es ohne Therapeutin nicht schaffe. Deine Therapeutin hat schon Recht, es ist etwas Destruktives. Ich versteh das auch immer nicht, weil ich mich nämlich mag, ja, ich finde mich sogar hübsch und würde gerne einfach so bleiben. Und trotzdem ist dieser Heißhunger ständig da. Ich sehe mich da noch zu isoliert und kann die Verknüpfung nicht herstellen zwischen meinen Gefühlen und meinem Verhalten.
Arbeite mit deiner Therapeutin daran. Aber du kannst nicht erwarten, dass es leicht wird und dass du sofort geheilt bist. Es ist hart, aber man muss verstehen lernen, dass es ein Prozess ist. Ich hab bisher auch immer davon geträumt, dass ich aufwache und geheilt bin.

Ich wünsch dir viel Erfolg. Aber du solltest keine Angst haben, dass du an Bulimie stirbst. Denk sowas gar nicht.

Hey, dank dir ganz doll, du sprichst mir aus der Seele. Ja genau das ist es. Manchmal stehe ich vor dem Spiegel und denke: Mensch, also hässlich bist du nicht, nein selbst eine frauliche Figur hast du. Dann sehe ich allerdings wieder das Mädchen von damals was ständig wegen ihres Übergewichts gemobbt wurde und völlig alleine war!

Heute ist alles anders, habe sooooo viel abgenommen das ich alle 2 monate neue kleidergrößen brauche, das ist einfach nur noch anstrengend. Ich tue nicht mal mehr was dafür, die kilos purzeln nur so weiter runter.

Langsam habe ich das Gefühl es ist nicht mal Bulimie.. :shock:
.. .. .. Habe Tage an denen ich nichts essen will um nicht Erbrechen zu müssen. Doch dann steht da der leckere Schokokuchen auf Arbeit...dann die leckere Suppe....dann zu Hause die Toilette...!

Es sind nicht große FA, im Gegenteil, ich esse sooo wenig, weil mein Magen total rebelliert :oops:
Mir ist das auch nur erst bewusst geworden das ich Hilfe brauche, als meine Mum zu mir kam und anfing zu weinen und sagte sie hat doch nur mich, ich soll sie nicht verlassen und bei ihr bleiben, sie hätte solche Angst...!!! Das hat mir mein Herz gebrochen, wir haben stundenlang geredet und geweint. Da habe ich erst eingesehen, es ist zwar noch nicht lange, aber ich sehe es an meinem Körper, er hat sich so verändert, das macht mir Angst, ich habe täglich Kopfschmerzen, mein Herz rast...
Die Angst kommt auch durch all das negative was gesagt wird über Bulimie, überall hört und sieht man dies KANN zum Tode führen, klar kann es das, aber ich will nicht das es soweit kommt.
Aber aufhören kann ich nicht, es ist furchtbar zu wissen das etwas im Magen ist...
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Re: Nein sagen und dennoch tun?

#8
Nur bulimie 6 Monate, mit magersucht ( das ist bei mir nicht wirklich zu trennen :s) fast 1 Jahr. Ich hätte auch nie gedacht, dass das der Grund ist , ich dachte immer es gibt keinen . Ich weis zwar nicht Wieso ich das mache , aber richtige Gründe gibt es nicht. Bei mir lief doch immer alles Super, dachte ich... Aber als ich mit meiner Mama geredet habe und ein paar Sachen die mich gestört haben , angesprochen habe , habe ich einsehe müssen , dass mich das mehr belastet hat , als ich dachte , obwohl es was banales war. Dann hab ich mir gedacht , ich Brauch das nicht mehr und seit dem aufgehört.

Vielleicht ist es ja bei dir auch eine Kleinigkeit, die dich mehr belastet ?!
Ich hoffe du könntest mir folgen und es hilft dir :)

Lg

Re: Nein sagen und dennoch tun?

#9
Oh Man...mit Magersucht... ist auch nicht grade toll! Und jetzt ist alles wieder gut?
Also ich meine du hast den Grund heraus gefunden und dann einfach gesagt und getan? Hast einfach so aufhören können?
Mensch, mein Respekt. Glückwunsch

nach 3 Sitzungen Therapie bin ich jedoch schon wieder total am überlegen ob es überhaupt was bringt... das ist mir irgendwie zu doof, ständig das gleiche Thema, wie oft wann und was ...!!
Jetzt ist der deal ich soll bis Dienstag versuchen 2 Tage lang mal nicht zu brechen...seit Montag versuche ich es ...keinen einzigen Tag halte ich aus, das ist doch echt langsam schon lächerlich...da kommt der Hass ja nur so hoch! es fehlt mir an Kraft wirklich nein zu sagen... heute habe ich nichts gegessen, dann brauch ich nicht brechen...falsch gedacht...es klappt einfach hinten und vorne nicht!
Es ist jeden Tag dasselbe, seit einem Jahr und drei Monate...
Zuletzt geändert von Tinka90 am Do Feb 07, 2013 19:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nein sagen und dennoch tun?

#10
naja, also wenn ich Stress habe oder es doch nicht so gut läuft dann doch nochmal , aber es halt weniger geworden und ich weiß dann wieso, wobei ich jetzt Angst habe, wieder indie Magersucht zu rutschen, also so einfach ist es noch nicht ;S

Das komische ist auch irgendwie , dass meine Eltern die Magersucht nicht gecheckt haben, ich hab sehr viel Sport gemacht und sie dachten ich habe deswegen abgenommen. Wie wenig ich gegessen habe, haben sie nicht mitbekommen. Als ich keinen Sport mehr machen durfte, weil mein Körper das wegen der Mangelernährung nicht mehr mitgemacht haben, gingen die Muskeln und ich seh anscheinend einfach nur mager aus (darf ich mir zumindest 4 mal am Tag von allen möglichen Leuten völlig ungefragt anhören :roll: ). dann fanden meine Eltern das auch nicht mehr so gut und ich sollte essen, dadurch kam ich auf die Bulimie und fand es dann "praktischer" aber es hat mich körperlich noch kaputter gemacht. Aber jetzt meinen meine Eltern sofort bei den Mengen (obwohl die echt oft drin bleiben, ich hunger danach einfach nicht besser aber egal) musste ich es ja wieder erbrechen und so. Also kurz und knapp: die Magersucht fand ich eh "einfacher" (gings mir auch körperlich besser) und lässt sich verstecken, von daher befürchte ich, dass ich da wieder reinrutsche, was die sache nicht besser macht :S

Also ich bin momentan nicht in Therapie und denke halt das es mir nicht helfen würde, aber vielleicht rede ich mir das nur ein (ich denke es fast, weil ich teilweise nicht einsehe, dass ich zu wenig esse) und habe von vielen gehört, dass es was bringt . musst du selber gucken, wobei ich glaube , es hängt total vom Therapeuten ab :D

Re: Nein sagen und dennoch tun?

#11
hmm.... ziemlich anstrengend, zwischen Magersucht und Bulimie zu "tingeln"... wünsche dir auch vom herzen das du es da rausschaffst irgendwie...so wie wir alle!!
Wenn ich mir bedenke wie jung manche noch sind, wahnsinn, es ist echt nur noch traurig!

Ja wie gesagt auf einer Art bin ich froh da hin zu gehen, aber frage mich im Nachhinein auch ständig was es bringen soll, sie ist ja eh nie bei mir wenn ich FA oder KA kriege! Da gehört einfach Eigendisziplin dazu. Das denke ich das was wir lernen müssen. Komisch das man das alles weiss, aber dennoch nicht anwenden kann!

Manchmal bemerken es die Angehörigen, jedoch versuchen sie auch solange wie möglich ruhig zu bleiben.
Meine Mum hat es gleich gemerkt, als es bei mir anfing mit dem weniger essen. ich habe früher soooo viel gegessen und sah auch dementsprechend aus naja und mit mal hat sich alles geändert! Sie hat gewartet bis ich zu ihr kam. ich bin morgens zusammen gebrochen und musste daraufhin ins Krankenhaus, da wurde ne Anamnese aufgenommen und schwupps war klar das es nicht mehr normal ist!
wenn man bedenkt das ich immer "fett" war und innerhalb des letzten Jahres so abgenommen habe, dass sämtliche Knochen zum Vorschein kommen, hätte ich von selbst drauf kommen können das was nicht stimmte.
Habe mir aber auch am Anfang eingeredet das das wieder wegginge, es sei nur ne Phase...von einer Magenverstimmung heraus!!

Ich sags mal so, stelle mir die Magersucht auch weniger anstrengend vor... der Magen gewöhnt sich an die essgewohneit... während es bei der Bulimie einfach kein Ende gibt...irgendwann tuts zwar weh aber man "frisst" und "frisst" und "frisst" weiter, dann die Kotzerei....habe schon das Gefühl mir platzt bald mein Schädel weg, diese ganze Anstrengung :?
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Re: Nein sagen und dennoch tun?

#12
Jaaaa, das mit dem "Wissen" und "Machen" ist immer so eine Sache..
Man weiß es, macht es aber anders.
Einer der ersten Schritte ist, rauszufinden, WARUM man es so macht, wie man es macht
und der nächste Schritt ist dann, BEWUSST gegen die alten Muster zu handeln, die man internalisiert hat, um neue Muster und Strukturen zu "erlernen".

Man muss Essen neu lernen, Denken in Bezug auf Essen neu lernen, Probleme lösen neu lernen.
Wie man nach einem Schlaganfall neu Essen, Gehen, Sprechen lernen muss.
Und es braucht verdammt viel Eigendisziplin und auch den Mut, sich nicht in die passive Opferhaltung zu begeben.

Re: Nein sagen und dennoch tun?

#13
ich denke, meine eltern haben es auch früher gemerkt, aber ich war da noch halbwegs fit und sie haben gehofft es geht vorbei oder so, aber durch den krassen Sport und die vielen Muskeln ist es einfach nicht aufgefallen :s

es macht doch eigentlich keinen Unterschied welche ES, es sind beide schlimm und machen einen kaputt . Deswegen macht es meiner Meinung nach keinen Sinn mit der einen aufzuhören um dann in die nächste reinzuschlittern.

Wenn ich aus der Bulimie raus möchte, rede ich mir immer ein "du brauchst nur Disziplin weniger zu essen, das hast du früher auch geschafft, was bist du jetzt für ein Versager, dass du es nicht schaffst" und schon hab ich die Disziplin, dass ist leider nicht mein Problem, aber dann bin ich auch wieder in der Magersucht und es ist nicht besser...

Magersucht bekommt man aber auch nicht "direkt" mit, ich zumindest habe nicht gemerkt, dass ich irgendwann viel zu wenig gegessen (klar so im Unterbewusstsein habe ich mir immer gedacht, das lauft was schief), aber bei der Bulimie wusste ich sofort, dass das "schlecht" ist, vom ersten mal an. Der Übergang von Diät zu Magersucht hingegen ist fließend finde ich.

ich hoffe, dass dei Therapie dir was bringt und du da rauskommst. Es würde bestimmt schon helfen, wenn die Thera dir bei der Suche nach den Gründen hilft :D

Re: Nein sagen und dennoch tun?

#14
Christie hat geschrieben:Jaaaa, das mit dem "Wissen" und "Machen" ist immer so eine Sache..
Man weiß es, macht es aber anders.
Einer der ersten Schritte ist, rauszufinden, WARUM man es so macht, wie man es macht
und der nächste Schritt ist dann, BEWUSST gegen die alten Muster zu handeln, die man internalisiert hat, um neue Muster und Strukturen zu "erlernen".

Man muss Essen neu lernen, Denken in Bezug auf Essen neu lernen, Probleme lösen neu lernen.
Wie man nach einem Schlaganfall neu Essen, Gehen, Sprechen lernen muss.
Und es braucht verdammt viel Eigendisziplin und auch den Mut, sich nicht in die passive Opferhaltung zu begeben.

Die ersten schritte sind aber verdammt steinig und schwer, meiner war es die therapie anzufangen, eigentlich aus einem völlig anderen Grund, habe noch eine chronische Erkrankung und wurde deshalb schon 3x operiert, jedesmal dieselbe Empfehlung -> psychosomatische Mitbetreuung, also suchte ich mir jemanden, welche jedoch auch auf ES spezialisiert ist und ich mich dadurch sehr gut bei ihr aufgehoben gefühlt habe!

Die weiteren schritte werden bestimmt bald kommen, doch es dauert!
Ja Mut hat ne große Bedeutung, genau so wie die Kontrolle!! Die wir längst verloren haben und wieder finden müssen!
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Re: Nein sagen und dennoch tun?

#15
anyone hat geschrieben:ich denke, meine eltern haben es auch früher gemerkt, aber ich war da noch halbwegs fit und sie haben gehofft es geht vorbei oder so, aber durch den krassen Sport und die vielen Muskeln ist es einfach nicht aufgefallen :s

es macht doch eigentlich keinen Unterschied welche ES, es sind beide schlimm und machen einen kaputt . Deswegen macht es meiner Meinung nach keinen Sinn mit der einen aufzuhören um dann in die nächste reinzuschlittern.

Wenn ich aus der Bulimie raus möchte, rede ich mir immer ein "du brauchst nur Disziplin weniger zu essen, das hast du früher auch geschafft, was bist du jetzt für ein Versager, dass du es nicht schaffst" und schon hab ich die Disziplin, dass ist leider nicht mein Problem, aber dann bin ich auch wieder in der Magersucht und es ist nicht besser...

Magersucht bekommt man aber auch nicht "direkt" mit, ich zumindest habe nicht gemerkt, dass ich irgendwann viel zu wenig gegessen (klar so im Unterbewusstsein habe ich mir immer gedacht, das lauft was schief), aber bei der Bulimie wusste ich sofort, dass das "schlecht" ist, vom ersten mal an. Der Übergang von Diät zu Magersucht hingegen ist fließend finde ich.



ich hoffe, dass dei Therapie dir was bringt und du da rauskommst. Es würde bestimmt schon helfen, wenn die Thera dir bei der Suche nach den Gründen hilft :D


Ja aufjedenfall ist jede Form einer ES schlimm und ,muss ernst genommen werden, gar keine Frage!
hmm wie soll ich dir helfen, wenn ich wüsste was oder wie man da los kommt wäre ich schon längst weg davon... du musst stark sein, an dich Glauben und dich versuchen so zu akzeptieren wie du bist...ja genau das müssen wir erlernen. Irgendwie, irgendwann.... :cry: aber HEY, wir versuchen es oder?! es ist schonmal ein großer schritt :) :wink: :roll:
Zuletzt geändert von Tinka90 am Do Feb 07, 2013 20:36, insgesamt 1-mal geändert.
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