Hallo!

Ich habe schon viele Jahre Bulimie, habe mit Anorexie angefangen und es wechselt immer mal wieder.
Ich bin in Therapie und mir wird immer mehr bewusst das ich diese ES nicht einfach von heute auf morgen werde "abstellen" und zu einem gesunden Essverhalten zurückfinden können.

Nun ist es so das meine Zähne wohl unter der ES schon sehr gelitten haben und ich den Eindruck habe das es immer mehr wird was kaputt geht.

Dann war ich letzte Woche beim Arzt, der hat durch eine Blutuntersuchung einen zu niedrigen HB-Wert (rote Blutkörperchen) festgestellt. Es war ein Hautarzt, der nichts von meiner ES weiß. Mir ist gesagt worden das das auch an der Ernährung liegen kann. Na ja, und das liegt ja auf der Hand - momentan stecke ich wieder mal ziemlich tief drin in der Bulimie. Ansonsten sind meine Blutwerte aber immer in Ordnung gewesen. Weiß allerdings nicht ob der HB-Wert schon mal mit geprüft worden ist.

Außerdem ist es so das ich nach dem Erbrechen immer wieder so einen Husten mit Schleim habe. Kennt das jemand von Euch? Was kann das sein? Ist das gefährlich?

Irgendwie macht mir das alles Angst. Früher noch habe ich mir über mögliche Folgen keine Gedanken gemacht - das war alles so weit weg und mir war es auch irgendwie egal. Heute wo ich den Körper nicht mehr so "ausschalten" kann merke ich erst welche Folgeerscheinungen ich habe. Ich habe solche Angst mit dem Hausarzt darüber zu sprechen, denn was soll der tun, wenn ich mit der ES (noch) nicht aufhören kann. Natürlich weiß ich das ich das tun müsste, aber es wird nicht so einfach gehen - ich schaffe es nicht (oder oft nur phasenweise).

Kennt Ihr das auch?
Mir macht das gerade so große Not und ich schäme mich so sehr. Und ich überlege mir ob ich überhaupt noch einmal zu einem Arzt gehe wegen diesen "Folgeerscheinungen", weil ich ja wüsste was ich tun müsste um das zu verbessern.

Versteht jemand was ich meine?

Ich fühle mich gerade so hilflos und ratlos und bin kurz vorm Verzweifeln, weil ich mich so unfähig fühle.

ich

Hallo Ich/Du,

ich glaube den meisten Ärzten ist durchaus klar, dass man mit einer ES nicht "einfach so" aufhören kann und du solltest definitiv auch Hilfe annehmen wenn du sie brauchst im Hinblick auf deine körperlichen Folgeerscheinungen! Wenn dir der Arzt einigermaßen sympathisch ist und du das Gefühl hast, dass du ihm vertrauen kannst, solltest du ihm das mit der Bulimie wirklich sagen. - Dann wären vielleicht auch noch andere Untersuchungen angezeigt, insbesondere die Elektrolyte wären wichtig.

Wie hoch ist denn dein HB? Und wurde dazu auch ein Eisenwert gemacht bzw Ferritin und Transferrin? Und wie waren sonst die Erythrozytenparameter?

Die häufigste Ursache für eine Anämie (Blutarmut) bei Frauen ist tatsächlich ein meist erhährungsbedingter Eisenmangel, den übrigens auch viele nicht Bulimikerinnen haben. Durch den monatlichen Blutverlust ist unser Geschlecht da leider benachteiligt

Erst mal wär halt wichtig zu wissen was für eine Art von Anämie es wirklich ist und wenns eben eine Eisenmangelanämie ist, eine Abklärung in Richtung okkulter Blutverluste zu machen, bevor man dann eventuell eine Eisensubstitution macht.

LG, flora

Hallo,

mir geht es ähnlich wie dir. Angefangen hat alles mit Magersucht, leider seit ein paar Monaten Bulimie dazu. Seit stolzen drei Wochen aber ohne Übergeben nach FAs.
Leider sehen wir, während wir unseren Körper zerstören nicht, was es für Folgen hat, haben kann & haben wird. Später wünschen wir uns dann, wir hätten damit aufgehört. Der Körper vergisst aber nunmal nicht, was man ihm antut. Klingt hart, aber ist ja eigentlich wahr, oder nicht?
Mit deinen Zähnen solltest du unbedingt zum Zahnarzt gehen! Noch ist ja noch was zu retten, wenn es erst seit kurzem ist.

So einen Husten hatte ich noch nie. Wenn du ihn aber erst seit dem Erbrechen hast, dann wird's denke ich mal damit zusammenhängen und wird wahrscheinlich auch nicht gesund sein. Husten mit Schleim sollte man nur haben, wenn man eine Erkältung hat.
Ich denke aber, dass ich verstehe, was du meinst. Allerdings muss man sich wirklich entscheiden, was man will. Leben, oder nicht? Die Folgeerscheinungen werden auf Dauer mehr werde, stärker und schädlicher für den Körper. Wir müssen uns, finde ich, vor Augen halten, dass wir auch sterben können, wenn auf Dauer nichts geändert wird. Ich denke du solltest schon weiterhin zum Arzt gehen und auch ehrlich mit ihm über deine ES sprechen, es ist wirklihc das einzig Richtige. Er kann deine Organe, etc. so besser kontrollieren.

Hast du denn mal über einen stationären Aufenthalt nachgedacht?

Liebe Grüße!

Hallo!

Danke für Euere Zeilen und Gedanken.

Ich weiß, dass Ihr recht habt. Natürlich bringt es nichts gerade Ärzten so etwas zu verschweigen.
Meine Therapeutin weiß es und wir sprechen auch darüber und sie verlangt auch nicht das ich einfach damit aufhöre.
Die Hautärztin hat aufgrund einer Blutuntersuchung den niedrigen HB-Wert festgestellt. Alles andere war in Ordnnung, hat sie gesagt. Werde mit dem Arztbericht, der hoffentlich bald da ist, nächste Woche zum Hausarzt gehen und das noch einmal besprechen und ich hoffe das ich wirklich den Mut aufbringe ehrlich zu sein. Allerdings hat der schon auch in seinen Diagnosen die ES stehen. Ich kann mir denken das der schon auch wissen wird wo der Hase läuft.

Ich war schon öfter in stationärer Therapie und werde auch demnächst wieder zum Intervall in eine Klinik gehen. IN der Klinik kriege ich das oft ganz gut hin, aber dann danach... Aber, wie schon in einem anderen Therad geschrieben, wie es theoretisch funktioniert weiß ich - ich bin schon fast Spezialistin in Sachen Verhaltenstherapie bei einer ES - mir wird nur immer mehr klar wie wichtig es ist an die Ursachen zu gehen und alleine die Symptombekämpfung mich nicht weiter bringt. Ich war sogar schon einmal über ein Jahr symtomfrei - einfach so. Es war so als hätte ich nie eine ES gehabt. Daher ist mir auch echt klar das BEIDES wichtig ist sich anzusehen: Das Symptom und die Ursache.

Ich bin schon länger in zahnärztlicher Behandlung. Aber kaum ist das eine abgeschlossen kommt schon wieder das nächste. Ich glaube dort habe ich mich noch nicht getraut meine ES anzusprechen.

ich

Hat vielleicht noch jemand was zum Thema Nebenwirkungen oder Folgeerscheinungen beizutragen?

Ich weiß nicht, früher hat mich das ja nicht davor abgeschreckt in die ES hineinzurutschen, aber vielleicht hilft es ja doch jemanden hier der vielleicht noch in den Anfängen steckt, das sie frühzeitig einen Weg da heraus suchen und finden.

LG, ich