Hallo,
also ich denke es gibt sicher schon so einen Thread, nur leider war ich bei der Suche nicht erfolgreich.

Mich würde aber sehr interessieren, habt ihr es erzählt? wem habt ihr es erzählt? warum gerade dieser Person? was habt ihr gesagt? und wie wurde reagiert?

Ich persönlich hatte es damals einer Freundin erzählt, zu der ich jedoch nun den Kontakt absichtlich deswegen abgebrochen habe und mir daher nicht vorstellen kann es jemand nochmal zu erzählen. allerdings denke ich es macht den alltag leichter, weil mehr rücksicht genommen wird. Die leute würden dann vielleicht themen über die man spricht besser auswählöen (vor allem nicht mit mir über gewicht, diät, kalorien und essen reden)

auch muss ich dabei an die bevorstehenden weihnachtstage denken. ich überlege schon die ganze zeit, was ich am besten esse oder was ich sagen kann um dieses und jenes nicht essen zu müssen. dann habe ich überlegt eine magen darm grippe vorzutäsuchen oder so. ich denke wenn meine mama davon wüsste, müsste ich mir darüber keinen kopf zerbrechen und sie wüsste warum ich mich wann so verhalte.
die letzten male wo ich da war, hab ich nach jeder mahlzeit * sport gemacht und das einzige was von ihr kam, war das sie sich darüber lustig gemacht hat.

wie geht es euch diesbzeüglich?

Hey,

das mit dem Erzählen ist für mich auch ein schwieriges Thema und ehrlich gesagt habe ich von der B. noch niemandem (außer Therapeuten, Ärzten) erzählt. Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, hat meine Familie das selbst heraus gefunden. Es tut mir ziemlich weh, dass meine Familie/Verwandten ziemlich schlecht reagiert haben, haben sich eher lustig gemacht. Sie wollten auf keinen Fall verstehen und akzeptieren, dass ich psychisch krank bin. Ihr Argument: Schließlich wurde ich als Kind nicht v*rg*wa*ig* o.ä. Und: Was sollen denn die Nachbarn denken?? Mir wurde erklärt, dass ICH eklig und falsch bin, weil meine Eltern ja nur das Beste für mich wollen. (Natürlich sind meine Verwandten keine Monster, irgendwo lieben sie mich ja auch..).
Das hat also alles nur noch schlimmer gemacht. Ich wurde bloß gestellt, kam mir widerlich, falsch vor. Gerade wenn andere von der B. wissen, ist meine Heimlichtuerei, Scham usw. noch viel größer. Ich glaube wegen meinen schlechten Erfahrungen fällt es mir jetzt besonders schwer, meinem Freund etwas zu erzählen.
Ich wohne seit 2 Jahren mit ihm zusammen, er weiß von meinen psychischen Problemen, auch, dass ich manchmal Schwierigkeiten mit dem Essen habe/hatte, aber nichts von der Bulimie. Ich schäme mich natürlich, im davon zu erzählen, aber es hilft mir auch enorm, symptomfrei zu bleiben. Ich bin mir sicher, er würde nicht so schlecht reagieren, wie damals meine Familie, aber sagen kann und möchte ich es ihm trotzdem (noch?) nicht. Kann mit ihm relativ ungezwungen mit dem Thema Essen umgehen und bin ja auch größtenteils B.-frei.

Ich will dich jetzt nicht entmutigen, es zu erzählen, aber so sind leider meine Erfahrungen.

auf die schnelle habe ich diese 2 threads gefunden:

http://www.bulimie.at/viewtopic.php?f=4&t=7694012
http://www.bulimie.at/viewtopic.php?f=4&t=7693730

vielleicht wird dir hier auch etwas weitergeholfen.

ansonsten: einfach fragen

Hallo,
ich habe es meinen Eltern irgendwann gesagt, sie haben sehr gut reagiert und bemühen sich stetig mir zu helfen.
Seitdem erkennen sie auch dass ich mehr Unterstützung brauche und sind mehr für mich da.
Und das ohne mich als kleines Kind zu behandeln, also kurz gesagt, sie verhalten sich bilderbuchmäßig.
Muss jezt aber auch sagen, dass ich um die B. loszuerden extra heim gezogen bin, damit ich so quasi unter Aufsicht bin und mehr Liebe usw. bekomme, also nicht so alleine bin - das hat aber gar nicht funktioniert. Meine Erwartungshaltung war zu groß, zu dem Zeitpunkt haben sie auch noch nicht erkannt wie schlecht es mir wirklich ging.

Meinen Freunden hab ich es erzählt weil ich am Anfang dachte das vergeht e wieder und daher fand ich es gar nicht so schlimm. Ich dachte so, ach ich kann das Essen momentan nicht behalten, aber das geht schon wieder weg.
Aber sie fragen immer noch wies mir geht, sie bemühen sich auch alle sehr.

Mein Freund weiss davon, er verhält sich auch sehr gut. Ist sehr verständnisvoll. Das einzige er sagt halt wahrscheinlich typische Sätz die es eigentlich vertärken, die er aber ja nett meint, zB sagt er dass meine Figur ja so e gut ist (und ich denke mir, ja wenn ich jetzt aber normal essen würde, hätte ich aber mehr) ... ich hab ihm das auch oft gesagt, aber das bringt nix weil er mir halt komplimente machen will und ich mir aber dann immer meinen teil dazu denke.

ich habe es deshalb gesagt weil es mich sonst ungmein stressen würde, weil ich nicht lügen mag, weil ich zusätzlich motiviert bin gesund zu werden, weil ich so erkenne dass sie für mich da sind, weil ich mich nicht verstellen muss, ect.

danke für eure antworten.

ja ich denke, es zu sagen hat vorteile und nachteile. Aber ich glaube im mom überwiegt bei mir noch die seite, es nicht zu sagen.

in meinem kopf habe ich es heut schon gehabt.

ich bin zur arbeit gekommen(zur nachtschicht) und die, die spätschicht hatte, hatte kekse zum nachmittag mitgebracht, diese hat sie mir dann freudig überreicht und meinte ich soll sie mir schmecken lassen. könnt euch ja vorstellen, dass ich das so mal gar nicht lustig finde. als sie dann weg war, habe ich sie sofort in den nebenraum gebracht. Später habe ich versucht, sie ner kollegin zu überreichen, die auf nen kaffee kam. die hat zwar welche gegessen, aber das meiste hier gelassen.
ich also die tür fest verschlossen und nen apfel gefuttert. so seit 1 stunde kann ich an nichts anderes als diese kekse im nebenraum denken. und da ich genau das wusste, hätte ich am liebsten gesagt, sie solle die blöden kekse gefälligst mit nach hause nehmen.
ich will nicht schwach werden. ess ich einen, ess ich alle... und dann!?! ich überleg schon, ob ich sie wegschmeiße, allerdings denkt dann jeder, dass ich sie alle aufgefressen hab...

und genau dieses situation ist doch dermaßen erniedrigend. und an jeder ecke winkt essen. jetzt zur weihnachtszeit, und alle reden nur noch darüber...weihnachtsmenü hier, weihnachtsmenü da.... als ich heute durch die stadt gegangen bin, kamen sie mir alle entgegen, die weihnachtssüigkeiten fressende meute. es war so widerlich. jeder hattte was zu essen...

dann habe ich als weihnachtsgeschenk von ner freundin ein lebkuchenherz bekommen und ich dachte in dem moment nur, omg, was mache ich nur, wenn das ding in meiner wohnung liegt und ich es dann auffresse und sie später fragt wo es ist (meiner meinung nach sind lebkuchenherzen(also diese mit bildern drauf, die man auf weihnachtsmärkten, martinimärkten etc bekommt) nicht zum essen, sondern halt n geschenk... deko sozusagen. und da fängt es doch schon wieder an.

wüsste es die welt, wären solche probleme passe. dann würden sie mir mit solchen sachen gar nicht in die quere kommen.

so ich werde jetzt den süßkram in den mülleimer befördern, vielleicht lieber ins klo, nicht dass ich es nachher noch zurückfische(wie widerwertig)

Was ihr geschrieben habt, finde ich sehr erschreckend und traurig.
Ich kann nicht verstehen, wie Menschen, denen man doch eigentlich etwas bedeutet, so verständnislos reagieren, wenn es einem schlecht geht und man Halt benötigt. Bei mir ist es so, dass meine Eltern es schon vermutet haben, als ich 15 war. Damals habe ich alles abgestritten und nur irgendwann zugegeben, dass mich das Thema nicht richtig loslässt. Kurz nachdem sie das aber gefragt hatten, habe ich immer perfekt so getan, als wäre Essen völlig normal für mich und mittlerweile (ich bin bald 20) würde niemand mehr daran denken, dass ich ein Problem damit habe. Da ich nun alleine wohne, haben sie natürlich gar keine Kontrolle mehr und ich muss mich zum Glück nicht mehr rechtfertigen,
vor meinen Mitbewohnern ist es dann doch ziemlich hart, weil ihnen zum Beispiel auffällt, dass mein Fach im Kühlschrank entweder überfüllt oder plötzlich für längere Zeit ganz leer ist (hab abwechselnde Phasen, in denen ich sehr sehr sehr viel esse und kotze oder eben fast gar nichts esse). Auf der Arbeit finde ich auch immer schlimm, wenn in der Pause alle mit ihrem Essen da sitzen und genüsslich reinbeißen...alles riecht danach und mein Magen knurrt...oh Gott, das macht mich regelmäßig wahnsinnig, aber ich "darf" nichts bevor ich meine Arbeit nicht erledigt habe. Blöde Fragen sind da vorprogrammiert, aber auch die lernt man zu ignorieren und zu verdrängen .
Vor Weihnachten habe ich auch schon wahnsinnige Angst. Vorletztes Jahr war es so schlimm, dass ich so getan habe, als wäre ich krank, nur damit ich nicht mitessen musste...anstatt mit meiner Familie zusammen zu sein, lag ich den ganzen Tag allein im Bett und hab geheult...happy x-mas. Das war schon recht erbärmlich und ein Grund, mich wenigstens für solche Tage "zusammenzureißen"...so gut wie es eben geht :/.
Liebe Grüße und viel Kraft!

PS: Eine Freundin, die es weiß, schenkt mir trotzdem dauernd Kekse und backt so gerne....ich komm mir richtig schäbig vor, weil sie so lieb an mich denkt und am Ende alle im Klo landet...

Ach ja... das Thema... mir schwebts schon ab und zu im Kopf rum.

Bei mir weiss es (fast) niemand. Nur eine Bekannte, die selber auch ein Essproblem hat. Da war es einfach naheliegend, irgendwann zu sagen, dass ich es selber nur zu gut kenne. Sonst weiss es gar niemand.

Ich wünschte mir manchmal, meinem Freund davon zu erzählen. Doch das "Problem" ist, dass wann immer ich mit ihm zusammen bin, die Bulimie eben kein Problem ist... Ich habs immer nur, wenn wir nicht beieinander sind. (Momentan leider Fernbeziehung. Zusammenziehen ist im Sommer geplant.) Aber ich denk mir schon, dass es irgendwie gut wäre, ihm wirklich ehrlich zu sagen, wie's mir geht. V.a. auch wenn ich einen Zwischenfall hatte und dann total low und erschöpft bin. Er versteht die Welt dann jeweils nicht. Und wir sind uns dann immer so fern, da ich ihm nicht alles erzählen kann.

Ach ach ... Alles würde dafür sprechen, es ihm endlich zu sagen. Aber ich krieg mich einfach nicht dazu. Ich schäme mich echt. Das klingt nun sehr harsch, aber wer will schon eine bulemische Freundin? Natürlich weiss ich, dass er super reagieren würde und mich nicht weniger lieben würde. Im Gegenteil, er wäre auch sicher dankbar, es endlich zu wissen. Denn so feinfühlig wie er ist, begreift er sowieso immer, dass da etwas ist, von dem er nichts weiss, wenn ich so down bin. Auch über meine Therapie kann ich nicht ganz offen erzählen, da er ja nicht die ganze Wahrheit über meine Motive weiss. Ach es spricht alles so dafür ... Und trotzdem kriege ich mich nicht dazu!!!

@lagom:
Moooooooooooomentchen mal: Du bist nicht seine "bulimische Freundin", sondern VIEEEEEL MEHR! In dir stecken sicher viele tolle Eigenschaften, die er anscheinend an dir schätzt und liebt! Du bist seine [füge deine guten Eigenschaften ein , ich kenn dich ja leider nicht], die leider UNTER ANDEREM auch bulimisch ist. Dein Leben und deine Person ist nicht nur die Krankheit... ich hoffe, das konnte dich ein kleines bisschen erreichen.
Liebste Grüße

La Speranza hat geschrieben:@lagom:
Moooooooooooomentchen mal: Du bist nicht seine "bulimische Freundin", sondern VIEEEEEL MEHR! In dir stecken sicher viele tolle Eigenschaften, die er anscheinend an dir schätzt und liebt! Du bist seine [füge deine guten Eigenschaften ein , ich kenn dich ja leider nicht], die leider UNTER ANDEREM auch bulimisch ist. Dein Leben und deine Person ist nicht nur die Krankheit... ich hoffe, das konnte dich ein kleines bisschen erreichen.
Liebste Grüße

Wow... Das ist echt wunderbar ausgedrückt. Das rührt mich gerade echt. Vielen Dank für die lieben Worte.

Du bist ja eher neu hier (zumindest von der Beitragsanzahl her). Vielleicht erhalten wir ja noch die Gelegenheit, uns hier kennenzulernen. Deinem optimistischem Namen nach würdest du vielleicht noch ganz gut in den Thread "So geht es nicht mehr weiter! Bye bulimia." passen. Wir sind da nämlich ein wunderbares Häufchen von meistens motivierten, und einander motivierenden Mädels.

Danke nochmals für deine schönen Worte. Du hast so Recht. Vielleicht schaff ich's ja, einen Sprung über meinen Schatten zu wagen, wenn wir um die Jahreswende wieder länger zusammen sind.

Herzlich
Lagom

tja, das ist tatsächlich so eine Geschichte..
über 20 Jahre habe ich es niemandem erzählt und dann, bestärkt durch das Forum hier doch meinem Freund.
Naja..
Ich weiß nicht, ob es nicht besser gewesen wäre weiter nichts zu erzählen..
Warum?
Er ist total überfordert, blendet das eher aus. Das einzige, wozu er sich manchmal "aufraffen" kann ist zu fragen "ob ich damit (er kann's nicht mal aussprechen) eh klar komme - jetzt.
Wenn ich was sage (z.B.: ich kann das nicht essen, das wäre total kontraproduktiv o.ä. dann schaut er immer total gequält und wechselt gleich das Thema...

Anfangs habe ich es direkt "befreiend" gefunden, jetzt keine Geheimnisse mehr haben zu müssen, aber eigentlich????

Ich persönlich erzähle es nie wieder irgendwem. Wozu auch?

Hi Leute,

Also ich weiß nicht ob das hier die richtige Seite ist, um sowas reinzustellen, aber ich werde es einfach mal versuchen.
Ich benötige eure Hilfe. Ich muss für die Schule einen Text über Bulimie schreiben. Dabei möchte ich ziemlich nah an der wirklichen Wahrheit bleiben und nicht einfach irgendwelche Infoarzt Seiten im Internet durchwälzen.
Deswegen möchte ich einige von euch bitten, natürlich nur wenn sie wollen, Kontakt mit mir aufzunehmen. Ich würde euch ganz gerne ein paar Fragen stellen, die ihr selbstverständlich nicht beantworten müsst wenn ihr nicht wollt.
Falls ihr euch dafür bereit erklären würdet, schreibt mir doch bitte eine Mail:)
E-mail Adresse: kennyjazz@web.de

Lg Kenny

Hey erstmal nochmal danke für eure "Geschichte"
aber ich habe gerade SOS und ziemliche Panik, viell könnt ihr mich ja aufbauen bzw mir mut geben, tipps usw.
morgen ist dvd abend mit den mädels. und ich dachte nicht dass da was gegessen wiird nu schrieb sie mir grade sie hätte chips und süßes.... bei der sms habe ich wirklich panik bekommen und nun renne ich unruhig durch die gegend und überlege mir irgendwelche ausreden. was kann ich nur sagen? was soll ich machen?

.

ja die idee hatte ich auch schon. ich wollt sofort schreiben: nein geht nicht, hab ne magen darm grippe. aber ich dachte das wäre zu auffällig.... also lieber morgen abend denn sagen... vielleicht kein make up tragen, damit man augenränder sieht usw. aber ich habe sone angst nicht widerstehen zu können...=(

oder weisheitszahn... oder ich hab schon zuhause n üppiges abendbrot gehabt... aber da fällt die sache weg, dass ich denn doch zugreifen könnte wenn ich nich anders kann. bei magen und zahnweh wäre das komisch, wenn ich denn plötzlich los futter...