Re: Erst frisst sie dich auf - dann kotzt sie dich aus

#16
Pretty Face und Aevi, DANKE euch beiden so sehr!! :) Ihr glaubt gar nicht, wie viel Kraft mir das gibt, sowas zu lesen :) :D
Danke auch für den Studiumstipp, Pretty – leider hab ich kein Abi (wenn du, Aevi, die ersten 30 Seiten schon gelesen hast, weißt du wohl auch weswegen^^), daher ist das leider keine Option für mich.


Was mir schon eine Weile auf dem Herzen liegt und was ich doch noch mal gerne loswerden wollte bezüglich des Essverhaltens nach der Krankheit:

Ich möchte euch allen die Gewissheit geben, dass es DEFINITIV möglich ist, eines Tages wieder gedanken- und sorglos zu essen! :D


Der Weg dahin führt -na klar- zurück zum Vertrauen zum Körper und speziell: Auf das Bauchgefühl.
Manchmal glaub ich, ich hab wieder essen gelernt, richtig wie ein kleines Kind. Keine Ahnung, was mir wirklich schmeckt & was ich nur aus „Vernunftgründen“ gegessen hab, keine Ahnung, was Hunger und Sättigung noch mal genau waren.

Angefangen damit, dass die Waage rausgeflogen ist. Find ich ganz wichtig! Weil die einem nie nie niemals sagen können wird, ob man sich gut fühlt oder nicht und wie viel man wert ist. Stattdessen betrügt man sich selber nur um sein Bauchgefühl, weil man meint, man könne es damit kontrollieren. Und ohne diktierende Waage, ist man gezwungen, wieder selber zu „entscheiden“, wann man Hunger hat.
Weiter über: Ich akzeptiere mich jetzt und hier genau so, wie ich bin! Der dumme Abnehmwunsch muss erstmal weg. Und nur weil wir Frauen sind, müssen wir uns NICHT hässlich finden (manchmal hab ich paradoxerweise das Gefühl, es gehört mittlerweile zum guten Ton, dass man sich selber nich hübsch finden darf...). Wir DÜRFEN annehmen, wir dürfen ganz subjektiv empfinden, dass wir schön sind! Ohne zu übertreiben: Ja, ich find, wir sollen sogar in uns selbst verliebt sein.

Mein Körper ist nicht daran schuld, dass ich Lebens-mittel & die Möglichkeit zu Erbrechen zweckentfremde und für meine Seelennöte m*ssb**ch*. Er kann nichts dafür. Er re-agiert lediglich auf das, was ich mit ihm mache.
Er möchte erstmal „nur“, dass ich gesund und fit bin – und wenn ich ihm die Möglichkeiten dazu gebe, tut er alles, um mich am Leben zu erhalten.
Somit bin auch ich diejenige, die zuerst agieren muss, wenn ich möchte, dass mein Körper mir wieder vertraut (also zurück zu einem normalen Stoffwechsel findet) – und der beste Weg, Vertrauen zu erlangen, ist selbst zu vertrauen. Und beweisen, dass man es ernst meint.
Die Lösung in dem Fall ist also erstmal: Essen.

Oohh, das erste Jahr hatte ich ein echt seltsames Esssverhalten :lol: Ich hab mir aber immer wieder gesagt, dass ich aufhöre zu kontrollieren. Ich hab ganz bewusst gegessen, auf was ich Lust hab.
Das Ding dabei ist, dass ich ja keine Ahnung mehr hatte, wie das genau funktioniert, ob und wann man Hunger hat und was es tatsächlich ist, auf das man Apetitt hat und ob man überhaupt welchen hat und so weiter und so fort... (ihr kennt das ja alle). Kurzum: Vergessen, wie Essen eigentlich richtig funktioniert :lol:
Also – ausprobiert. Ausprobiert und ausprobiert – und ungefähr zehntausend mal ver-fühlt. Aber so ist das, wenn man sich sein eigenes Gefühl erst kaputt macht und alles mit dem Verstand kontrollieren will.. dann muss man ein paar mal öfter hinfühlen, bis man es wieder einschätzen kann. (und ich hab anfangs echt die meiste Zeit voll ins Blaue hinein geraten unds einfach versucht. Manchmal war ich hinterher klüger, manchmal auch nicht. Dennoch: Das Gefühl kam tatsächlich mit der Zeit zurück!)
Wie, wenn man etwas verlernt hat und erst wieder damit anfängt: Man fällt nunmal oft hin, bevor man sein Gleichgewicht findet und wieder laufen kann.

Ich weiß nicht, inwieweit ich ins Detail gehen darf; aber ich möcht noch mal betonen, dass es auch echt in Ordnung ist, wenn man -überspitzt gesagt- vom Ideal der Ernährungspyramide abweicht. Ich hab die wildesten Dinge gefuttert und das zu den wildesten Zeiten. Einzige Regel: Nix verbieten und nicht kontrollieren.
Hatte mich auch schon damit abgefunden, dass ich wahrscheinlich etwas zulegen werde dadurch, wollte das aber in Kauf nehmen – und oh Wunder: Ich hab das Gewicht quasi perfekt gehalten (sagen zumindest meine Hosen). Und ich hab viel gegessen! Was heißt habe, tu ich immer noch! Mittlerweile fühl ich mich so richtig, wie eine von denen, die immer sagen: Ich ess, was ich will und nehm nich zu. Das fühlt sich so toll an :)
(und nein, ich hab keinen Wunder-Stoffwechsel oder sonst nen Geheimnis :lol: )

Und mit der Zeit hat es sich von ganz allein normalisiert, wie ein Pendel: Das schwingt eine Weile hin und her (und verwirrt einen), aber wenn man es seinen natürlichen Lauf nehmen lässt und nicht absichtlich eingreift, dann kommt es irgendwann in der Mitte zum Stehen. Im lieben Mittelmaß :D
Genau so war es auch mit dem Sport. Mal zu viel, dann wieder gar nicht; am Ende hat es sich von alleine eingependelt, ganz einfach, weil ich aufgehört habe, mich dazu zu zwingen.
Ebenfalls mit den Nahrungsmitteln allgemein: Von zum Beispiel Äpfeln hatte ich sowas von die Schnauze voll, weil ich mich so oft dazu gezwungen hatte, die zu essen – oder Salat. Eine ganze lange Weile hab ich es nicht mehr angerührt. Und irgendwann kam die Lust darauf tatsächlich zurück. Diesmal aber echter, unverfälschter Apetitt darauf. Das ist ein meilenweiter Unterschied! (ich wusste gar nich mehr, wie gut Salat eigentlich schmeckt, wenn man sich mal nicht dazu zwingt, ihn zu essen.)

Mehrere Wochen hab ich jeden Abend Pizza gefuttert, eine Weile lang Orangensaft ohne Ende getrunken und Alles in Allem muss ich zugeben, dass ich ein echter Süß-Mensch bin^^ Da verschwindet eine Tafel Schokolade wirklich schnell mal. Manchmal auch zwei :D Macht aber nix!
Manchmal hab ich zu viel gegessen und manchmal zu wenig, es hat sich schlichtweg eingependelt. Ich hab nur wirklich versucht, jeden Impuls zuzulassen und mir nichts zu verbieten – und diese todnervige Stimme, die einem erzählt, was normale Menschen essen und was die Kalorien labern und was der Ernährungsberater wohl dazu sagen würde, komplett zu ignorieren.
Jaah, diese Stimme belästigt einen noch eine ganze Weile. Man kann sie aber tatsächlich zu Tode ignorieren, wenn man sich schlicht weigert, weiterhin auf sie zu hören.

Wichtig ist dabei nur, dass man natürlich aufhören muss, Essen für anderes zu m*ssb**ch*. Man kann sich kein normales Essverhalten angewöhnen, wenn man nicht gleichzeitig daran arbeitet, was man mit der Sucht eigentlich zu lösen/verdrängen/betäuben versucht.
Alle Gründe, weswegen man die Sucht hat, gehen deshalb natürlich nicht weg. Das wird auch nicht einfacher, das wäre gelogen. Und einmal süchtig gewesen, bleibt das Suchtpotential wohl für immer bestehen (merke ich oft an mir selber – ich muss auf mich aufpassen, immer. Wie ein kleines Kind bei der Hand halten, damit es ja nicht den Abgrund runterfällt. Egal welchen.).

Trotzdem ist es eine große Erleichterung, wenn man sich wenigstens „darum“ keinen Kopf mehr machen muss, weil man das Essen wieder gelernt hat. Weil der Körper langsam wieder fit wird und die Nägel nicht mehr brüchig sind, die Haut wieder weich wird und die Haare glänzig. Das ist ein tolles Gefühl. Mehr Kraft zum Leben!

So gut durchziehen kann ich mein ich-ess-was-ich-will-Prinzip aber zugegeben auch deswegen so gut, weil ich mich aus weiten Kreisen meines damaligen Umfelds distanziert hab.
Ich kanns einfach nicht mehr ertragen, wenn man nichts besseres zu bereden hat, als über den Muffin, den man sich -ohjeminee- vorhin geleistet hat. Da wird man jetzt sicher *kg zunehmen. Und guckmal, wie fett ich bin. Ach, ich muss auch unbedingt wieder ins Fitnessstudio, da müssen aber definitiv *kg runter *Ironie aus* - nein, ich glaube, wir alle kennen solche Leute, oder?
Und es tut soooo gut, die größtenteils nicht mehr um mich rumzuhaben. Sowas triggert mich wahnsinnig. Ich hab das große Glück, dass zum Beispiel meine Eltern mir da niemals reingequatscht haben oder blöde Kommentare machen – ich weiß nicht, vielleicht hilft es bei manchen, gerade die Eltern/Familie/Freunde mal ganz freundlich darum zu bitten, das Thema so wenig wie möglich anzuschneiden und Kommentare diesbezüglich zu unterlassen? Kann mir vorstellen, dass das einen ziemlich unter Druck setzt.


Ohjeee – was ist denn das schon wieder für ein Roman geworden :lol:
Was ich eigentlich nuuur sagen wollte:

Hört nicht auf zu kämpfen! ...und manchmal führt man diesen Kampf am besten, in dem man endlich Frieden mit seinem Körper schließt.

Alles Liebe :)
Janina
Zuletzt geändert von Janina Michl am So Mär 11, 2012 0:12, insgesamt 1-mal geändert.
Bis zum Hals - ein Roman über Bulimie

Wer kämpft, kann verlieren.
Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Re: Erst frisst sie dich auf - dann kotzt sie dich aus

#18
Hallo zusammen :)

Ich weiß, dass hier alle aus den unterschiedlichsten Ecken Deutschlands & Österreichs kommen - aber vielleicht kommt ja jemand gerade aus oder um STUTTGART und hat Lust vorbeizuschauen:

LESUNGEN

im Jugendhaus Vaihingen.


am MI, den 23.5. um 18'00

für Jugendliche ab ca. 16 Jahren - eingeladen ist aber trotzdem jeder, der sich dafür interessiert, auch wenn er vielleicht erst 13 ist. Wir werden das Alter nicht kontrollieren^^ Es soll nur mal eine grobe Richtlinie sein.

und am DO, den 24.5. um 19'30
für Erwachsene... bzw, alle die sich erwachsen fühlen :D
Angehörige, Eltern, Interessierte - jeder ist eingeladen.

Es wird eine Lesung mit anschließender Gesprächrunde, je nach dem, was zustande kommt und wer etwas sagen möchte :)
Wir haben Jugendliche & Erwachsene absichtlich getrennt;
einerseits wegen dem Platzangebot und andererseits, weil besorgte Eltern zum Beispiel doch noch mal einen anderen Blick aufs Thema haben, als jetzt deren zwanzigjährige betroffene Tochter. Und um eine möglichst offene Gesprächsatmosphäre zu erzeugen, haben wir zwei Termine daraus gemacht.

Eintritt ist natürlich völlig kostenfrei & wer mag, dem signiere ich hinterher gerne das Buch :)



PS: Hier gehts zum Facebook-Event: http://www.facebook.com/events/427179843973857/
Zuletzt geändert von Janina Michl am Mi Mai 09, 2012 11:55, insgesamt 2-mal geändert.
Bis zum Hals - ein Roman über Bulimie

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Re: Erst frisst sie dich auf - dann kotzt sie dich aus

#19
Hallo zusammen,

die letzten beiden Lesungen verliefen super :) die Stuttgarter Zeitung hat sogar einen ganz lieben Artikel dazu verfasst - *klick*
Dafür darf ich jetzt auch gleich die nächste ankündigen:

LESUNG;

am DO, den 28.6.12
um 19'00
im Lutherhaus Vaihingen, Kaltentalerstr. 1, 70563 Stuttgart

Vielleicht siehts ja zufällig jemand, der aus der Nähe kommt :D

Grüßchen,
Janina
Bis zum Hals - ein Roman über Bulimie

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Re: Erst frisst sie dich auf - dann kotzt sie dich aus

#20
Hallo Janina,

habe gerade Deinen Beitrag vom 11. März 2012 gelesen. So ähnlich ging es mir auch, als ich mich aus der Bulimie rausgekämpft habe. Habe auch irgendwann "die Zügel weggeschmissen", die Waage auch, mir alles erlaubt, und versucht, auf mein Gefühl zu hören. Und habe mein Gewicht trotzdem gehalten, anscheinend. Laut Hosen. ;)

Jetzt habe ich das Problem, dass eine mir nahe stehende Person sichtbar abgenommen hat. Und sie war vorher schon im unteren Normalgewichtbereich. Ich habe mir zuerst Sorgen gemacht und sie darauf angesprochen. Sie bestreitet, eine ES zu haben. Sei dem, wie es ist. Ich kann ja eh nichts tun, wenn sie sagt, alles sei okay, sie hätte ihr Zielgewicht erreicht und würde auf sich aufpassen.

Aber obwohl ich ihre Figur nicht mehr schön finde, triggert es mich doch. Aus Sehnsucht nach Anerkennung machen sich dann auch wieder Abnehmgedanken breit, fange ich wieder an, mein Essen zu begrenzen (wenn auch nicht extrem). Finde mich wieder zu fett, fühle mich nicht wohl mit der Situation und kann die "kranken Gedanken" doch nicht abstellen. :|

Dabei werde ich sowieso nicht abnehmen, mein Körper ist da stur und das Einzige, was auf mich lauert, ist der nächste FA. Mist.

Lg

Sophie
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)

Re: Erst frisst sie dich auf - dann kotzt sie dich aus

#21
Hallo Sophie,

jaa, ich weiß, was du meinst :? Auch wenn man mit Herz und Kopf schon draußen ist, man wird durch so etwas einfach wieder auf die "Anwesenheit der Sucht" aufmerksam gemacht, es fallen einem die eigenen Ticks von früher wieder ein, man wird eben getriggert.

Mir hilft es da nur, mich -soweit möglich- davon zu distanzieren. Als frischer Ex-Raucher wird man sich wahrscheinlich auch nicht direkt neben die anderen Raucher stellen. Die Präsenz des Themas kann man nicht nicht völlig umgehen, ist klar. Aber ich finde es legitim, dass wenn man merkt, es "greift" einen in der eigenen Sicherheit noch an, man sich auch noch zurückziehen darf.
Ich merke, dass das mit der Zeit immer weniger wird - nämlich je sicherer man in sich selber ruht.

Aber soweit ich die Möglichkeit habe, umgehe ich das Thema, gerade in Gesprächen - ich hab einfach keine Lust mich mit dem Gelaber über Abnehmen & Co noch zu beschäftigen, ich mag das gar nich wissen, was der oder die davon denkt und wenns die Situation zulässt, dann gehe ich entweder oder fang ein neues Gesprächsthema an oder oder oder.

Dass dein Körper sich jetzt dagegen wehrt, was sich bei dir wieder einschleichen will, ist GUT :) Das wissen die gesunden Hälften unserer Köpfe wohl beide :lol:
Was ich auf keinen Fall machen würd, ist mit der entsprechenden Person allzu viel übers Thema zu reden, das zieht dich nur noch weiter rein.
Ansonsten kannst du ihr eventuell Hilfe anbieten, im Sinne von, dass du weißt, wo es denn Hilfe gäbe. Beratungsstellen oder das Forum und dergleichen.

Weiß sie, dass du eine ES hattest?
Dann könntest du ihr vielleicht sogar ehrlich sagen, wie sehr ihr Verhalten dich zurzeit triggert.
Ansonsten ists echt schwer, ich weiß, wie's ist, wenn einen diese ekligen Gedanken dann wieder aufzufressen beginnen, obwohl man doch selbst schon fest überzeugt sagen kann, dass man das gar nicht möchte und glücklich ist, dass es einen nicht mehr betrifft.
Aber ein wenig Abstand zu suchen, ist wahrscheinlich erstmal am wirksamsten. Immer soweit bis man sich der Herausforderung wieder gewachsen fühlt - zwei Schritte vor, einen zurück.

Lass dich auf jeden Fall nicht wieder mit reinziehen!! Gesundheit ist sexy :D
*Eine große Portion Selbstsicherheit rüberschick*

Liebe Grüße :)
Zuletzt geändert von Janina Michl am Sa Jun 23, 2012 12:29, insgesamt 1-mal geändert.
Bis zum Hals - ein Roman über Bulimie

Wer kämpft, kann verlieren.
Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Re: Erst frisst sie dich auf - dann kotzt sie dich aus

#22
Hallo zusammen :)

Hier kommt die nächste Lesungsankündigung:


Lesung aus dem Buch "Erst frisst sie dich auf - dann kotzt sie dich aus"
mit anschließender Gesprächsrunde zum Thema Essstörungen / Bulimie.

Am SA, den 8.12.12
um 15'00 Uhr
im "Café Nachbarschaft" = Erdgeschoss des

Generationenhaus Heslach
Gebrüder-Schmid-Weg 13
70199 Stuttgart

Für Betroffene, Angehörige, Interessierte jeden Alters
Eintritt ist frei ;)

Zum Buch.


Liebe Grüße :D
Janina
Zuletzt geändert von Janina Michl am So Jun 25, 2017 17:28, insgesamt 2-mal geändert.
Bis zum Hals - ein Roman über Bulimie

Wer kämpft, kann verlieren.
Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Re: Erst frisst sie dich auf - dann kotzt sie dich aus

#25
Starlight57 hat geschrieben:Irgendwie kommt mir das alles ein bisschen gefaked vor, das nur zwei Leute antworten die sich zuuufällig genau an dem Tag (bzw.2 Tage später) registriert haben, an dem der Thread eröffnet wurden und ja soooo begeistert sind...aber will euch ja nix unterstellen Leute....

davon abgesehen gibts hier auch ein Bücher Forum, wo das hingehört...
Hallo Starlight,

Dein Verdacht ist nicht ganz unberechtigt. Der Wagner Verlag, bei dem das Buch veröffentlich wurde, ist ein Druckkostenzuschussverlag. Für alle, die sich mit dem Thema nicht beschäftigen. Bei DKZ Verlagen zahlt der Autor für das Verlegen. Nur zum Vergleich: normalerweise zahlt der Verlag dem Autor.

DKZ Verlage machen selbst keine Werbung für die Bücher. Die Bücher sind auch normalerweise nicht im Buchhandel erhältlich. Für die Autoren ist es daher wichtig, die oft extrem hohen Kosten für das Verlegen ihrer Bücher über Werbung / Lesungen etc. wieder hereinzubekommen. Dass man damit in Facebook, Foren etc geht und die Werbetrommel rührt, ist dabei gängige Praxis.

Generell heisst das nicht, dass das Buch schlecht sein muss. Wenn es allen gefällt, umso besser :)
lg, caduta

Re: Erst frisst sie dich auf - dann kotzt sie dich aus

#26
caduta1234 hat geschrieben:
Starlight57 hat geschrieben:Irgendwie kommt mir das alles ein bisschen gefaked vor, das nur zwei Leute antworten die sich zuuufällig genau an dem Tag (bzw.2 Tage später) registriert haben, an dem der Thread eröffnet wurden und ja soooo begeistert sind...aber will euch ja nix unterstellen Leute....

davon abgesehen gibts hier auch ein Bücher Forum, wo das hingehört...
Hallo Starlight,

Dein Verdacht ist nicht ganz unberechtigt. Der Wagner Verlag, bei dem das Buch veröffentlich wurde, ist ein Druckkostenzuschussverlag. Für alle, die sich mit dem Thema nicht beschäftigen. Bei DKZ Verlagen zahlt der Autor für das Verlegen. Nur zum Vergleich: normalerweise zahlt der Verlag dem Autor.

DKZ Verlage machen selbst keine Werbung für die Bücher. Die Bücher sind auch normalerweise nicht im Buchhandel erhältlich. Für die Autoren ist es daher wichtig, die oft extrem hohen Kosten für das Verlegen ihrer Bücher über Werbung / Lesungen etc. wieder hereinzubekommen. Dass man damit in Facebook, Foren etc geht und die Werbetrommel rührt, ist dabei gängige Praxis.

Generell heisst das nicht, dass das Buch schlecht sein muss. Wenn es allen gefällt, umso besser :)
lg, caduta
Hallo Caduta,

ja, das ist richtig - ich hab das Buch mit einer Selbstbeteiligung verlegen lassen :) Aber ich versteh nicht ganz, was das mit Starlights Beitrag zu tun hat?

Mit dem Thema ist es einfach schwer, an Verläge heranzutreten - Bulimie scheint immer noch ein großes Tabu zu sein und zudem ein Nischenthema; das heißt, dass die großen Verläge sich allein deswegen schon zweimal überlegen, ob sie so etwas vermarkten können und wollen.

Im Forum habe ich es hauptsächlich deswegen bekannt gemacht, weil ich hier zum Einen selber oft Hilfe gefunden habe und zum Anderen, weil hier natürlich genau die Menschen sind, die ich mit dem Buch erreichen möchte: Betroffene.

Du bist natürlich ganz herzlich zu der Lesung eingeladen, um dir selbst mal ein Bild zu machen :)

Liebe Grüße :D
Janina

PS: Das Buch ist in jedem Buchhandel erhältlich, sowie auch auf Amazon ;)
Zuletzt geändert von Janina Michl am Do Nov 15, 2012 21:56, insgesamt 1-mal geändert.
Bis zum Hals - ein Roman über Bulimie

Wer kämpft, kann verlieren.
Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Re: Erst frisst sie dich auf - dann kotzt sie dich aus

#28
Hallo :)

Falls auch einer von euch auf der Leipziger Buchmesse ist und Lust hat, mich mal kennenzulernen:
Am Sonntag, den 17.3. ab elf Uhr (bis ca 13Uhr) bin ich im Congress Zentrum Leipzig, Mehrzweckfläche 3, Fachforum 3 bei der Preisverleihung des "Landschreiber Wettbewerbs". Da werde ich auch eine Kurzgeschichte vortragen und ein paar eigene Bücher mitnehmen, falls jemand Interesse hat.
Zum Erkennen: Ich bin die mit den grünen langen Haaren^^ :D
Bis zum Hals - ein Roman über Bulimie

Wer kämpft, kann verlieren.
Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Re: Erst frisst sie dich auf - dann kotzt sie dich aus

#30
hey inner-child :)

Janina Michl hat geschrieben:Lange litt ich selbst unter Bulimie und auch wenn ich 'nur' eine vergleichsweise kurze Zeit wirklich erbrochen habe, hat der Krieg im Kopf doch viel länger getobt – und selbst heute (zwei Jahre kotzfrei) belästigt er mich noch manchmal.
Um mit diesem erdrückenden Zustand fertig zu werden, habe ich früh angefangen viel, viel zu schreiben, zu überlegen und analysieren.
Die Symptomfreiheit habe ich auf diese Weise geschafft und auch die quälenden Gedanken wurden mit jedem verstreichenden Tag weniger.
Heute würde ich fast sagen, dass ich wieder frei bin, wenn auch mit einem „schlafenden Monster im Innern“, das ich wohl narbenlos nie wieder ganz loswerde. Doch ich scheue mich lange nicht mehr davor zu sagen: „Ja, ich bin gesund.“ Ich kann gedankenlos wieder essen und vor allem: leben.

[...]

Ich habe versucht, all das, was mir geholfen hat, aus der Bulimie wieder herauszukommen, in dieses Buch zu packen.
Es ist in der Kategorie 'Erzählung' untergekommen, denn – es ist kein Roman und auch keine Biographie, aber ein richtiger Ratgeber eben auch nicht.
Es ist eine Erzählung; weil ich erzähle, welche Gedankenansätze mir persönlich geholfen haben.
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