Ich habe vor ein paar Wochen oder Monaten bereits geschrieben, aber mir ist danach einen neuen Thread zu eröffnen. Diesmal bleibe ich wohl auch wieder für länger... Und ich würde mich echt freuen, ein paar alte Gesichter zu hören (sehen) - keine Ahnung.
Essgestört bin ich seit über 10 Jahren. Irgendwas zwischen Magersucht und Bulimie und Sportsucht. Keine Ahnung, ob das einen unterschied macht. Für mich wahrscheinlich schon (Magersucht ist ja viel besser weil perfektionistisch und voller Selbstdisziplin), aber im Prinzip ist alles gleich krank und einfach nur schrecklich. Nachdem ich mein Problem lange Jahre verheimlicht habe, konnte ich die Fassade irgendwann nicht mehr aufrecht erhalten. Ein paar Leute haben es erfahren, die erste ambulante Therapie. Ohne Erfolg. Noch ein paar Leute haben es erfahren und als ich in die Klinik gegangen bin wussten es schließlich Alle. Grundsätzlich ist das kein Problem, da ich wirklich viel Unterstützung und Hilfe bekomme habe. Nach 4 Monaten in der stationären Therapie ging es mir auch wieder besser und ich schien es im Griff zu haben. Leider für nicht besonders lange. Ein paar ziemlich harte Schicksaalsschläge und ich bin am Punkt wie vor der Klinik! Da hilft auch nicht die ambulante Anschlusstherapie... Mein derzeitiger Therapeut hätte mich am Liebsten schon wieder als Akutfall stationär eingewiesen. Ich konnte mich jetzt darauf einigen, dass ich auf der Wartelist für die alte Klinik stehe wo es - wie es aussieht - im nächsten Jahr weitergeht. Wirklich anfreunden kann ich mich damit nicht. Ich habe Angst vor der Reaktion auf der Arbeit (werden sie das akzeptieren?) und ich habe Angst, dass ich es auch nach einem zweiten Aufenthalt nicht packe. Manchmal denke ich mir auch, dass das alles Unsinn ist und ich irgendwie die Kurve bekomme. Zur Zeit beweise ich mir aber jeden Tag das Gegenteil. Warme Mahlzeiten sind undenkbar. Zumindest außerhalb der Essanfälle. Ich breche wieder regelmäßig (also täglich) und merke, dass ich immer mehr an meine Grenzen komme. Mir fehlt einfach die Kraft, dagegen anzukämpfen und ich sehne mich einfach nur nach einen Tag, an dem der Kampf nicht da ist, an dem ich einfach abschalten kann! Leider gibt es das nicht.
Oft gebe ich mir auch selber die Schuld an dem ganzen Mist (ich ziehe mich zurück, nehme Hilfe von Freunden nicht an - weil ich es nicht ertrage und weil ich mich nicht ertrage - ), hasse mich noch mehr und Selbstzerstörung wird immer größer. Derzeit weiß ich nicht, wie ich mit dem ganzen Mist umgehen soll, ob es Sinn macht wieder in die Klinik zu gehen (oder eh alles bei mir verloren ist) und wo ich mit meinem Leben hin soll.
Keine Ahnung, was ich für eine Hilfe oder Reaktion erwarte. Im Prinzip weiß ich theoretisch so viel, aber ich kann es nicht umsetzten...
alles beim alten (sonnenblume-marisa...)
#1Wer die Vergangeheit in der Gegenwart lebt, hat für die Zukunft keine Perspektive...