gefühle?

#1
hallo!

ich habe da ein thema, das mich zur zeit ziemlich beschäftigt. ich will nicht wirklich mit jemandem aus meinem umkreis darüber reden, also schreib ich mal hier. denke, dass sich viellicht einige von euch darin wieder finden..

ich arbeite zur zeit echt ziemlich viel intensiv an mir und bin dem rätsel bulimie denke ich ein bisl näher gekommen indem ich gemerkt habe dass ich keinerlei zugang zu meinen gefühlen habe. (was nicht heißt dass ich keine habe oder mir alles egal ist). es geht mehr darum, dass ich zwar z.B. merke wann es mir gut geht (anhand dessen dass es zum beispiel mit dem essen besser klappt und so) aber nichts fühle, bzw. nicht weiß was. das klingt jetzt viellicht eigenartig, aber ich weiß nicht wie ich es sonst beschreiben soll.
ich weiß einfach nicht was ich fühle, wut, ärger, freude, trauer, was auch immer. ich spüre zwar körperlich wenn es mir schlecht geht, da bin ich total angespannt, unruhig und eine sehr ungute spannung im bauch, ein immenser druck, der sich immer mehr aufbaut. was aber das gefühl ist, das da dahinter steht -keine ahnung. das einzige was ich mittlerweile weiß, ist dass dieser zustand meistens zum kotzen führt, wenn ich es nicht schaffe das früh genug zu erkennen und versuche mich abzulenken oder so.
es ist eigenartig, weiß auch gar nicht wie ich es genau beschreiben soll. ich hab mir eigentlich nie so wirklich gedanken über meine gefühle gemacht oder so. erst jetzt, das thema ist in der therapie aufgekommen und beschäftigt mich ziemlich. aber je mehr ich darüber nachdenke und versuche meine gefühle zu erkennen desto mehr verzweifel ich fast, weil nicht viel dabei rauskommt. wie kann ich denn einen zugang zu meinen gefühlen bekommen??
viellicht kennt das ja jemand?

lg, anna

Re: gefühle?

#2
hallo firefly!

ich kenne das, was du beschreibst sehr gut, da ich das früher auch hatte. Ich wusste auch nicht, was ich fühle, bzw hatte ich immer ein Gefühl von Aggression und Wut, egal, welches Gefühl wirklich dahinter stand. Bei mir hatte das mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung zu tun und im Zuge einer 6-Jahre langen Therapie habe ich gelernt, meine Gefühle als das wahrzunehmen, was sie sind. Heute kennei ch meine Gefühle sehr, sehr gut und kann sie auch gut beschreiben und lokalisieren. Das ist bei mir wirklich zu einer besonderen Fähigkeit geworden und ich freue mich sehr, dass dies möglich ist.

Du wirst dies sicherlich auch im Zuge deiner Therapie lernen. Viel Erfolg wünsche ich dir!

Re: gefühle?

#3
ohh ja, ich hab absolut das gleiche problem. auch ich wuerde sagen, dass ich schon sehr viel und hart an mir gearbeitet habe und vieles erkannt habe. dennoch komme ich einfach nicht dahinter wie ich lernen kann zu fuehlen!!
ich wuerde sogar sagen, dass das der fatale "fehler" war, der mich diesmal nach fast 2 monaten wieder zurueck geworfen hat. ich habe keine ahnung was ich in der zeit davor gefuehlt habe! die gefuehle waren nach wie vor wie abgeschnitten. ich versuche aus fehlern zu lernen, aber ohne die gefuehle erkennen zu koennen ist es sehr schwer.
das einzige was ich jemals wahrnehme ist so eine schwere traurigkeit...
ich suche nach moeglichkeiten wieder fuehlen zu lernen. ich schaffe es alleine nicht.
Jolanta, ich vermute du kannst hier nicht ein paar tipps geben wie man es schaffen kann, wenn es sich bei dir um eine 6 jahre lange therapie handelte?!
ich bin ratlos :(
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad

Re: gefühle?

#4
Ja, ich kenne das auch. Und ich muss ehrlich sagen, ich kann meine Gefühle auch jetzt, nach jahrelanger Therapie, nicht wirklich wahrnehmen, erst recht nicht beschreiben. Ich tu mir dabei so sehr schwer. Meine Therapeutin "ärgert" mich immer, indem ich meine Gefühle beschreiben soll. Ich kann das nicht. Klar kann ich unterscheiden, ob ich mich gut fühle, oder ob es mir schlecht geht, das wars dann aber. Das ist auch ein großes Thema bei der Arbeit an mir. Ich kann nur sagen, dass ich mich leer, nervös und unglücklich fühle, ohne zu wissen woher das alles kommt, und ob es das wirklich ist, weil ich meine Gefühle einfach nicht beschreiben kann.
Ich kann dich also nur zu gut verstehen. Andererseits kann man das als Aufgabe sehen. Ich sehe es als ein großes Ziel von mir, endlich meine Gefühle wahrnehmen zu können un dementsprechend handeln zu können. Und ich bin überzeugt, dass uns allen das gelingen wird.
Grüße und alles Liebe, Crisu

Re: gefühle?

#5
hallo!

danke für eure antworten, tut gut zu wissen dass ich da nicht die einzige bin damit.

@jolanta: freut mich dass du mittlerweile einen so guten zugang zu deinen gefühlen hast. war ja auch harte arbeit, wenn man bedenkt, 6 jahre therapie? scheint schon ein langwieriger lernprozess zu sein..

mary jane hat geschrieben:ich versuche aus fehlern zu lernen, aber ohne die gefuehle erkennen zu koennen ist es sehr schwer.
ja, da gehts mir ganz gleich. ich arbeite auch sehr intensiv und versuche mich weiter zu entwickeln, aber, wie du sagst, so machts die sache nicht leichter. vor allem, je mehr ich in mich reinhöre, um meinen gefühlen auf die spur zu kommen, desto weniger kommt irgendetwas raus dabei.
das einzige ist eben, dieser "knoten" im bauch, den ich sehr intensiv wahrnehme und dem ich versuche auf den grund zu gehen.
mary jane hat geschrieben:ich suche nach moeglichkeiten wieder fuehlen zu lernen. ich schaffe es alleine nicht.
die suche ich auch,ja.. allerdings mit unterstützung durch die therapie, die mich da hoffentlich weiter bringen wird. hast du über eine therapie nachgedacht?
crisu1 hat geschrieben:Klar kann ich unterscheiden, ob ich mich gut fühle, oder ob es mir schlecht geht, das wars dann aber.
genau das meine ich, ganz gleich. ich sehe das auch als aufgabe. definitiv.
crisu1 hat geschrieben:Und ich muss ehrlich sagen, ich kann meine Gefühle auch jetzt, nach jahrelanger Therapie, nicht wirklich wahrnehmen
wie kommt das? war das thema einfach vorher nicht präsent oder ist das echt so ein langer prozess? ich meine, schon klar, dass das nicht von heute auf morgen klappt (damit muss ich mich wohl noch anfreunden), aber jahre? scheint harte arbeit zu werden..

lg, anna

Re: gefühle?

#6
hallo!

ich bin ja nun wirklich hart am kämpfen und arbeiten, will die bulimie endlich (!) hinter mir lassen. auf jeden fall.
aber.. und leider gibt es oft ein aber..
je mehr ich mich darauf konzentriere also versuche meine gefühle wahrzunehmen, regelmäßig udn genug zu essen, mein selbstbewusstsein zu steigern und noch viel mehr.. desto mehr meldet sich die bulimie und es geht nicht viel weiter. ich kenn das ja schon, von vorangegenagenen kampfansagen, hab das bislang jedoch meiner noch nicht ganz vorhandenen motivation / bereitschaft, what ever, zugeschrieben. jetzt bin ich aber überzeugt davon, dass es daran nicht liegen kann.
na gut, woran dann?
sicher, ich hab angst davor was übrig bleibt wenn die bulimie weg ist (von mir, meiner persönlichkeit). klingt jetzt sicher erstmal völlig bescheuert (und vielleicht ist es das auch). aber immerhin war/ ist sie seit 13 jahren ein teil von mir, ein recht großer sogar, mit einer wichtigen rolle. irgendwie ist es ja so, dass die bulimie einem die verantwortung für sich selbst bis zu einem gewissen grad abnimmt oder? vielleicht falsch ausgedrückt, aber was ich meine ist: alles angefühlen, problemsituationen .... was zu schwierig zu bewältigen, auszuhalten, wahrzunehmen ist kompensiert die bulimie irgendwie udn sorgt dafür dass hübsch verdrängt und weggekotzt wird. ist die bulimie weg, muss man selbst die verantwortung wieder übernehmen und mittel und wege finden mit gefühlen, gedanken... umzugehen. sie zu be/ verarbeiten statt zu verdrängen ...
und, neben dieser rolle, überdeckt die bulimie natürlich einen großen teil der persönlichkeit - oder überdeckt nicht nur sondern nimmt ihn ein. über all die jahre habe ich jetzt aber irgendwie eben angst, was eben von mir selbst übrig ist, wenn die bulimie weg ist. ich kenne mich ja gar nicht mehr richtig, hab ja nicht mal einen zugang zu meiner gefühlswelt. da ist irgendwie nichts, also nichts mit dem ich jetzt groß was anfangen könnte.
na gut, folgt natürlich die frage: wie damit umgehen, was tun?
meine gefühle wahrnehmen lernen, ein hohes ziel.
mich kennen lernen, ein noch höheres ziel.
unerreichbar? so kommts mir bisweilen vor. ist es aber nicht. oder doch?
die bulimie ist wie eine krücke für mich (mir "gefällt" dieses bild irgendwie), die mir hilft mich weiterzubewegen.
im moment bin ich glaube ich an dem punkt ohne sie zumindest schon stehen zu können, wacklig zwar, aber immerhin. muss mich immer wieder darauf stützen, aber stehen kann ich.
jetzt heißts natürlich: stehen alleine ist schon sehr gut, aber in weiterer folge muss ich natürlich auch gehen lernen. schrittweise.
es reicht nämlich, ich will wieder ICH sein. wissen wer ich bin.wohin ich will. und das "wohin" mit festen schritten erreichen können, auf meinen beinen. ohne krücke.
angst überwinden und verantwortung übernehmen (vielleicht sollte das mein mantra werden). ein großer schritt. erstmal werde ich versuchen zu lernen mir zu vertrauen - sozusagen als babystep.
klein anfangen, alles klar. nicht zu viel und zu schnell alles wollen (das wurde mir schon oft zum verhängnis).
aber keine zeit mehr verschwenden..

liebe grüße und kraft zum laufen lernen!

Re: gefühle?

#7
Hey,

das Thema ist ganz ganz ganz wichtig!!

Ich habe z.b. obwohl ich clean bin, die letzten Wochen iwie nur gegessen und wusste eigentlich gar nicht mehr, warum. Nee, ich wusste es nicht. Ich habe mir meine Gefühle einfach nicht bewusst werden wollen. Habe mich in der Zeit mal wieder sehr unter Druck gesetzt gefühlt und auch einsam blabla.

Nun, @ firefly:
es reicht nämlich, ich will wieder ICH sein. wissen wer ich bin.wohin ich will. und das "wohin" mit festen schritten erreichen können, auf meinen beinen. ohne krücke.
angst überwinden und verantwortung übernehmen (vielleicht sollte das mein mantra werden). ein großer schritt. erstmal werde ich versuchen zu lernen mir zu vertrauen - sozusagen als babystep.
klein anfangen, alles klar. nicht zu viel und zu schnell alles wollen (das wurde mir schon oft zum verhängnis).
Ja, sieh die Bulimie aber mal anders: Sie hat dir geholfen- ohne sie, wärst du wahrscheinlich deinen Gefühlen hilflos ausgeliefert gewesen. Mir hat meine ES über schwere Zeiten hinweg geholfen, obwohl ich das natürlich nicht so gesehen habe in dem Moment.

DU willst dir selbst vertrauen und ich glaube, das tust du auch in dem du eben sagst, dass du Verantwortung übernehmen willst.

Wenn ich gerade an meine jetzige stressige Phase denke, habe ich wirklich erleben können, was es bringt mir selbst nicht zu vertrauen bzw. zu vertrauen!

Ich habe versucht mir irgendwelche Pläne auszuarbeiten.. irgendwelche Zeiten einzuhalten und was war? Der Widerstand wurde noch größer und größer. Ich habe dann wieder meine ES als Vorwand genommen nicht zu lernen oder zur Schule zu gehen.

Jetzt sehe ich das anders. Wenn du möchtest lies mal in meinem Thread "Druck" nach. Da habe ich beschrieben, wie ich es gemacht habe, dass es mir jetzt wieder gut geht, obwohl es mir vor ca. 2 Tagen noch so richtig beschissen ging!!!

Naja auch wenn ich bissl vom Thema abgewichen bin.

Vertraue dir. Du darfst Gefühle haben, sie ausdrücken. Heul dich aus. Lass es raus!

Es bringt nichts es zu verbergen, denn irgendwann kommt eh alles hoch.

Je länger man keine Gefühle mehr gespürt hat, desto heftiger wirds am Anfang- aber wenn du öfter Gefühle zeigst werden die auch nicht mehr so bedrohlich und stark für dich sein.

Du packst das :!:

Re: gefühle?

#8
@firefly: dein letzter beitrag trifft es irgendwie punktgenau...
dieses verantwortung abgeben, einfach sich taub und blind stellen und in nem loch verscharren...so eine art versuch zeit anzuhalten, um sich "wiederzufinden" - wobei man mit der bulimie ja genau das gegenteil bezweckt
ich merk das oft bei mir, ich hab so riesen angst was falsch zu machen, so als wär alles nur in gut und böse unterteilbar, als würde alles aufgelistet werden was man je in seinem leben geleistet bzw (noch viel schlimmer) nicht-geleistet hat und würde dann irgendwann zur rechnung gestellt werden... = wieder verantwortung
bei mir ist es am meisten ein davonlaufen, ein sich-davor-drücken weil zu viel angst da ist etwas nciht zu schaffen (und dann würde ja die welt untergehen, auch wenns nur was kleines ist), jemanden zu verärgern, auf der stecke zu bleiben (was man ja definitiv bleibt mit der bulimie)
irgendwie ist die bulimie von mir ein versuch, alles zu verdrängen, mich zu verscharren in nem loch, ein versuch die zeit anzuhalten weil ich mich selbt "finden" muss unter all diesen intensiven gefühlen und den dingen, die mich in meinem leben überollen zu scheinen - so ein versuch, die dinge zu "ordnen" - was völliger schwachsinn ist, weil es genau das gegenteil bewirkt - man schafft gar nichts mehr, verschwendet nur kostbare zeit, geld, energie - und im endeffekt drückt man sich vor allem
ich merke, umso öfter ich mal ne zeit ohne FA und erbrechen schaffe, umso intensiver, was den nächsten FA auslöst...und so was hat mich dann schon oft wieder voll zurückgeworfen
es ist irgendwie auch so, dass, wenn ich einen anfall hab, fall ich gleich wieder fast auf den nullpunkt zurück, könnt wieder wochenlang nur durchfressen und kotzen...da ist es schwer, wieder neu auszusteigen

es ist echt komisch...also sehr paradox:
einerseits bin ich total ehrgeizig, will alles auf einmal, am liebsten gleich den ganzen wald mitsamt wurzeln ausreißen...und dann bin ich auch so negativ - so voll in meinem schwarz-weiß denken...sehr extrem - besonders wenn eins nicht klappt seh ich alles dem untergang geweiht - dieser perfektionismus, dass alles 100%ig klappen muss, ansonsten ist alles fürn arsch
teilweise hab ich das schon überwunden, aber ich neige immer noch dazu, in dieses denkmuster zu rutschen...

ja genau, was dann von mir übrig bleibt ohne bulimie...werd ich stark genug sein, den alltag ertragen zu können? werde ich stark genug sein, mich ertragen zu können? vielleicht ist da ja nur leere, ohne bulimie?

die bulimie ist für mich keine krücke. sie ist eine fessel um meine beine, die jegliches weiterkommen verhindert. und so habe ich das schon immer empfunden. mein problem ist halt, da zu bleiben, in der realität, nciht abzudriften, mich zu betäuben, auszuschalten oder wegzulaufen...egal aus welchem gefühl heraus, und wenn es nur langeweile ist...

das mit den gefühlen, das geht mir auch so - ich nehme sie ebenfalls wahr, nur eben meist sehr verschwommen, verzerrt, und ich kann sie auch meist nciht richtig deuten, sagen, woher sie genau stammen, was jetzt welches gefühl in etwa ausgelöst hat oder warum ich mich gerade so fühle - meistens jedenfalls
bei mir liegt das zumindest zu einem großen teil daran, dass ich ein meister des verdrängens bin. ich verdränge dauernd, und oft so stark, dass ich selbst es gar nicht erst mitbekomme...genauso ist es oft auch mit "anstehenden" gefühlen...und wenn sich viel auf einmal ansammelt, merk ichs meist erst, wenn überhaupt, wenns schon zu spät ist und ich mich schon wieder mal vollstopfe
ich kann auch oft gar nicht sagen, warum ich jetzt eigentlich fresse und kotze - ich tue es einfach...ich tappe da oft völlig im dunkeln, warum ich grad fressdruck hab...auch wenn ich versuche, mich ernsthaft und intensiv damit auseinanderzusetzen, ich komme oftmals zu gar keinem schluss...

nein, nicht unerreichbar. ganz und gar nicht. jeder kann es schaffen. davon bin ich überzeugt. der erste schritt ist die erkenntnis - erkenntnis des problems, erkenntnis und akzeptanz, dass man ein problem hat, so nciht weitermachen will, was verändern möchte. zweiter schritt: die richtigen instrumente finden, um seine situation zu verändern...dann erst beginnt die richtig harte arbeit - die ersten schritte raus...
ich denke, umso weiter man raus ist, umso leichter ist es auch, weitere schritte in die richtige richtung zu setzen...und umso einfach ist es, zu verharren wo man ist statt rückschritte zu machen
und erst danach beginnt das eigentliche: das wahre leben

ja, man darf von sich nciht zu viel verlangen und erwarten am anfang. man muss sehr tolerant sein, rückschritte akzeptieren, aber sich auch nicht wieder von ihnen runterziehen lassen. immer den blick nach vorne gerichtet, das ziel fokussiert - ein leben ohne bulimie!

gefühle sind ncihts "schlimmes" oder "beängstigendes" - sie sind ganz natürlich, und man muss eigentlich ncihts weiter tun, als sie zuzulassen...ertragen...es werden immer wieder neue gefühle kommen und alte gehen...

Re: gefühle?

#9
hallo!

danke euch für eure beiträge!

@unique

habe mir deinen thread durchgelesen. wow. binnen weniger tage zwischen verschiedenen extremen. hört sich nach anstrengung und viel krafteinsatz an, doch scheint sich gelohnt zu haben. es freut mich dass du neuen mut gefasst hast und dich so wieder "nach oben" befördern konntest.
das zitat, der satz (von deiner cd) kann einem schon mal die augen ein stück weit öffnen. in anlehnung an die gedanken die man sich für seine eigene person dazu machen kann oder einfach nur als kurzfristige motivationsspritze. habs mir glatt mal rausgeschrieben.
Unique hat geschrieben:DU willst dir selbst vertrauen und ich glaube, das tust du auch in dem du eben sagst, dass du Verantwortung übernehmen willst.
ja, verantwortung für mich und mein leben. ich will mein leben endlich wieder selbst und aktiv gestalten. ob ich mir selbst dabei vertraue kann ich eigentlich gar nicht so richtig sagen. allerdings glaube ich an meinen willen dazu.
Unique hat geschrieben:Du darfst Gefühle haben, sie ausdrücken. Heul dich aus. Lass es raus!
ich glaube ich muss mir selbst erst mal erlauben gefühle zu haben und mich dadurch natürlich auch verletzbar zu machen. dann kann ich auch einen zugang zu ihnen finden. ich weiß gar nicht wann ich das letzte mal geweint habe, obwohl ich mich echt oft sogar wünsche dass ich mir zugestehen könnte einfach loszuheulen. um den druck abzubauen. aber nein, was mach ich dagegen? essen, kotzen etc.
so weit bin ich zumindest schon, ich bin mirüber vieles klar geworden. jetzt muss ich es nur noch schaffen einen weg zu finden um loslassen und zulassen zu können.

@cordalexis

ich kann mich in vielen sätzen die du geschrieben hast wiederfinden, hätt ich nicht besser beschreiben können.

ja, ich sehe die bulimie auch als versuch zu verdrängen, begraben, wegzuschieben. im endeffekt hilft sie dadurch dabei, sich nicht mit sich auseinandersetzen zu müssen, sich dadurch stärker und weniger angreifbar zu glauben. blöd nur, dass das ein irrglaube ist.
einerseits bin ich total ehrgeizig, will alles auf einmal, am liebsten gleich den ganzen wald mitsamt wurzeln ausreißen...und dann bin ich auch so negativ - so voll in meinem schwarz-weiß denken...sehr extrem - besonders wenn eins nicht klappt seh ich alles dem untergang geweiht - dieser perfektionismus, dass alles 100%ig klappen muss, ansonsten ist alles fürn arsch[/quote]

oh ja, das ist mir auch nicht fremd. bin auch ein wahnsinnig perfektionistischer mensch. ich habe den anspruch, dass alles was ich mache perfekt werden muss und darüberhinaus auch den anspruch dass ich perfekt sein oder so wirken muss. und leider bedeutet für mich perfekt sein auch keine gefühle nach außen zu tragen. bedeutete, muss ich eher sagen, da ich mittlerweile versuche anders zu denken und von diesen denkmustern wegzukommen.
CordaLexis hat geschrieben:gefühle sind ncihts "schlimmes" oder "beängstigendes" - sie sind ganz natürlich, und man muss eigentlich ncihts weiter tun, als sie zuzulassen...ertragen...es werden immer wieder neue gefühle kommen und alte gehen...
genau dahin will ich kommen. in meinem denken.
CordaLexis hat geschrieben:und erst danach beginnt das eigentliche: das wahre leben
das wahre leben. na, auf! zeit wirds!

liebe grüße und viel kraft für euch!


(irgendwie hats da die formatierung durcheinandergehaut)
Zuletzt geändert von firefly am So Mär 21, 2010 20:25, insgesamt 1-mal geändert.