hallo,

Ich bin vor einem Monat aus dem Ausland zurück gekommen, wo ich ein SEmester lang studiert habe. Da ging es mir die ersten 2 Monate richtig schlecht, aber zum Schluss hatte ich mich richtig aufgerappelt, angefangen mich einzuleben und mich wohlzufühlen. Ich habe in den letzten knapp 2 Monaten sogar nur einen FA gehabt!

Jetzt mache ich ein (langweiliges) Praktikum und wohne zwischenzeitlich bei meiner Mutter, mit der ich kein gutes Verhältnis habe. Ich hasse es, wieder in Deutschland zu sein. Das letzte Semester kommt mir im Nachhinein vor wie ein Traum, als ob es in der Realität nie stattgefunden hätte. Ich habe eine scheiß angst vor dem kommenden Semester - ich werde wieder ganz von vorne anfangen müssen, keiner der Kommilitonen aus dem Ausland wird dabei sein.

Also wieder totale Umruch- und Neuanfangsphase. Wie ich das hasse. Zudem stehe ich hinter nichts von dem, was ich da tue.
Ich bin wieder total am Boden - ein psychisches Wrack, depressiv, träume davon tot zu sein. Mein Essverhalten ist wieder ein Katastrophe und ich habe einfach keine Lust mkehr zu kämpfen, will einfach nur noch einbrechen. Ich bin so müde.

Ich hatte mich zwar schon bevor ich wieder nach Deutschland gekommen bin darauf vorbereitet, dass ich damit rechnen nmuss, dass die Umstellung erstmal schwierig wird - ich hasse jeglichen Bruch von Routine. Auch dass ich mir nicht einbilden darf, dass das mit dem super Essverhalten jetzt auf ewig so weitergehen wird, habe ich mir nicht vorgemacht. Und trotzdem - es schiockiert mich immer wieder, wie schnell ich so tief fallen kann.

Und dann kommen die gedanken: wenn es so schnell so weit bergab geht: wofür nochmal wieder aufstehen? wofür so viel kraft investieren? ich hab langsam einfach keine lust mehr! ich will einfach meine ruhe!

Hallo!

zuerst einmal find ich es ..WWOOWW!! das du bloss einen fa hattest!
das ist wirklich stark! ich freue mich auf den tag an dem ich das sagen kann.
du kannst wirklich stolz auf dich sein, was meinst du wieviele das von sich gerne behaupten würden von uns, was du geschafft hast!

Vor allem ist das in deinem kopf verankert das du dich doch sicher in der schönen zeit , wirklich gut gefühlt hast ? also durftest du schonmal das süsse pure leben probieren und weisst nun, was du bekommen würdest wenn du den kampf weiter angehst:)

Und ich kann dich da sehr gut verstehen, das der break, diese umstellung total aus der bahn wirft.
das ist leider eines der schrecklichen symptome unser aller problems.


Hier holt dich die ganze , nennen wir es mal " grütze" die dich belastet hat wieder ein!
und dann ist es kein wunder das es dir so mies geht. hier musst du dich wieder stellen, und von vorne anfangen.
und ich weiss genau wie abstrengend es ist und wie schon fast unmöglich es einem vorkommt, jemals wieder auf die beine zu kommen.

und deswegen, hast du jetzt gerade sowas wie eine verschnaufpause.
du hast rückfälle. ok- ändern kannst du es nicht. aber du kannst dir das recht nehmen, dich langsam wieder aufzurapplen.
wenn du nicht sofort wieder auf die beine kommst, ok. dann tanke erstmal.
Solange du es nicht aus den augen lässt,das der kampf weiter geht.

wir wollen immer alles gleich sofort, aber ich finde es so schade das du deinen schwerpunkt jetzt legst, auf dein " versagen " und auf deinen kummer, anstatt zu sehen und anzuerkennen das du es so verdammt lange ausgehalten hast!!

weisst du ich hatte heute meinen zweiten brechfreien tag und bin kläglich versagt, ich ar schon stolz wie oskar das ich es einen tag geschafft habe.

du hast ein auslands studium absolviert, das zeigt das du dir durch die esstörung nicht mehr in dein leben pfuschen lässt. glaub mir, viele von uns, treffen nicht mal mehr freunde, weil sie aus ihrem trott nicht kommen, weil sie angst haben, weil sie sich schämen sich minderwertig fühlen.

aber du machst ein auslandsstudium !? merkste ?



Langweilige jobs , oder übergangslösungen gehören im leben dazu.
leider macht das wenigste spass, das mit verpflichtung geknüpft ist.
aber ohne das bittere, ist das süsse niemals so süss !

soll heissen, dieses langweilige praktikum, ist nur ein kleiner teil der zu deinem gesamtergebnis führt, da wirst du nicht ewig bleiben!

danach wird dir der nächste schritt wieder gut tun sich besser anfühlen und stolz auf dich sein!

halt durch und halte deinen kopf nach oben:)

ich wünsche dir alles alles gute , verliere den glauben an dich nicht!

die lilo

Liebe Lilo!

Vielen Dank für deine Antwort!

Du hast recht - es ist eigentlich verkehrt, den schwerpubkt auf das versagen zu richten, anstatt sich mal anzuschauen, was man geschafft hat. aber in dem augtenblick, wo man kurz vorm FA steht oder von der Kloschüssel zurück kommt ist das so schwer. Ich tendiere dazu, mir im Nachhinein alles kaputt zu machen, alles was ich am letzten Semester genossen habe. zum beispiel: Meine "Freunde" dort? - waren alle nicht echt! etc.. nicht gut nicht gut..!

ich bin einfach so wahnsinnig pessimistisch momentan, ein etwas besseres gefühl auch maö einen tick länger halten zu können. Und nicht so wahnsinnig leicht von äußeren umständen beeinflussbar zu sein. Sondern in mir selbst stabiler.

Ich wünschte, ich könnte mir grade irgendwo Hilfe holen, aber meine therapeutin sitzt in einer anderen statt.

Danke nochmal für deine antwort und auch dir viel kraft!

Christine